Depression - immer wieder schwere Rückschläge trotz Tabletten...

Hallo,

ich hab schon seit längerem mit einer Depression zu kämpfen. Ich nehme seit Oktober Antidepressiva (Sertralin, 50 mg) ein, und bin zusätzlich auch in einer Verhaltenstherapie.

Beides hilft generell schon ganz gut - aber immer wieder erleide ich richtig heftige Rückschläge. Es gibt Tage, an denen bin ich einfach zu nichts fähig - ich kann nicht arbeiten, vernachlässige meine Kids und könnte morgens schon heulen. Selbst Suizidgedanken tauchen zwischendurch auf (wenn auch nicht langanhaltend, aber ich denke mir dann schon manchmal "nur ein Sprung von diesem Balkon, dann wäre alles Leid vorbei"...), und ich hab manchmal das Gefühl, total neben mir zu stehen, bin mir selbst fremd...
Die Rückschläge stehen nicht mit bestimmten Ereignissen in Zusammenhang, soweit ich erkennen kann - sondern kommen einfach immer wieder...

Ist das ein Prozess, ist das normal? Ich frag mich dann manchmal schon, warum ich eigentlich Tabletten nehm, die therapie mache und alles, wenn ich doch immer wieder so in ein Loch falle :-( Wird das nur irgendwann mal aufhören? Ich bin so frustriert von meinem Leben und diesem Zustand, dass ich langsam nicht mehr weiß ob ich die Kraft habe, das alles weiter durchzustehen.

Wer weiß Rat??

Danke fürs Lesen - und eure Antworten.

Lg
Siriak

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Hallo,

Hm...Also nach 3 Monaten sollten die Tabletten schon angeschlagen haben (War zumindestens bei mir so).
Aber vielleicht ist es bei Dir auch einfach so das es die falschen Tabletten sind oder in einer zu Niedrigen Dosierung.

Was sagt denn Deine Therapeutin dazu?

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Hi
redest du in der Verhaltenstherapie auch darüber dass du solch rückfälle hast?
das ist nämlich sehr wichtig, dementsprechend kann der therapeut auf dich eingehen.
Ich nehme schon sehr lange opipramol aufgrund Schlafstörungen und depressiver verstimmungen, ich hatte oft phasen in denen es mir schlechter oder besser ging, ich musste oft meine tabletten über monate erhöhen u wiede reduzieren u irgendwann hat es sich bei mir eingespielt, ich bin mittlerweile bei der geringsten dosis u von den Schlafstörungen her geht es mir super, schlafen kann ich sehr gut
ich werde demnächst auch zu einer psychologischen beratung gehen, noch steh ich leider auf der warteliste.
lg
sandra

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Hallo Siriak,

hast Du vor der Therapie auch körperliche Erkrankungen ausschließen lassen?

Ich weiß nicht, ob das ein Grund sein könnte, aber wurde Deine Schilddrüse untersucht? Bei meiner Schwester war es so, dass erst in einer stationären Therapie festgestellt wurde, dass sie eine Unterfunktion der Schilddrüse hat. Der Hausarzt hatte das nicht entdeckt und die Therapie half auch nicht.

Vielleicht wäre das eine Möglichkeit!?!?!?!

Drück Dir die Daumen!

LG
Tina

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Hi Siriak,


lass dich erstmal#liebdrueck

Kann sehr gut nachvollziehen wie es dir geht,bin da selber von betroffen und mir ging es genauso wie dir.

Konnte mich zu nix aufraffen man ist antriebslos,kann nicht arbeiten gehen,hat angst,bekommt nix auf die Reihe...

Bist du denn beim Psychologen in Behandlung?

Ich hab mich damals meinen Hausarzt angetraut der hat sich sofort mit einen Psychologen telefonisch in Verbindung gesetzt und ziemlich schnell einen Termin für mich bekommen ..

Hatte stark abgenommen,und angstzustände und Panikattacken ohne ende ständig am heulen..

der Psychologe gab mir Spritzen 2mal die Woche,Gespräche auch 2mal die Woche mit ihm und Tabletten gegen Depressionen.
Die Tabletten dauern sehr sehr lange, eh endlich ne Wirkung kommt und man endlich anfangen kann etwas zu leben.
Frag doch deinen Arzt mal wann die Wirkung eintritt bei deinen Tabletten?kann sich nämlich über mehre Monate hinziehen so ging es mir bis die wirkung kam.
Vielleicht muss er ja auch die Dosis erhöhen...oder auf andere Tabletten ausweichen.

Und vor allen Dingen erzähl ihm wie schlecht es dir geht jetzt???das ist wichtig..


Kann dir Mut machen du wirst lernen damit umzugehen und dir alles wieder besser von der Hand geht und du wieder an einen normalen Leben teilnehmen kannst...aber das dauert halt lange....aber Kopf hoch...

Ich hab mehrere Jahre gebraucht dazu...
und nen guten Psychologen gehabt der das selbe mal durchgemacht hatte;-)



Wenn du noch Fragen hast kannst mich gerne über meine VK anschreiben



Ganz lieben Gruss
Anette#klee

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dringends schilddrüse untersuchen lassen.beim nuklearmediziner oder endokrinologen.wichtig.tsh,ft3 und ft4 und die antikörper und ein ultraschall der schilddrüse machen lassen.

bei unterfunktion oder hashimoto wirken keine antidepressiva und auch keine therapie...wenn die hormone fehlen,fehlen sie...

lg melly

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Hallo!

Es kann durchaus sein, dass die Wirkstoffkombination des Antidepressivums nicht regulierend in Deinen Hirnstoffwechsel eingreift. Das solltest Du mit dem behandelnden Arzt besprechen und Dir eventuell ein anderes Präparat verordnen lassen.

Sertralin kann sich negativ auf den Stoffwechsel der Schilddrüse auswirken, vielleicht hat sich dort etwas verändert und eventuell zu einer Unterfunktion geführt. Die kann nämlich mit einer depressiven Symptomatik einhergehen. Lass das mal abklären.

L.G. Kapulli