Kur abgelehnt: Widerspruch?

Hallo Ihr Lieben,

ich versuche mich kurz zu fassen:
Seit Juni 2010 leide ich unter Angst- und Panikattacken, Herzrasen, Tinnitus, Schwindel, massiven Verdauungsproblemen und depressiven Verstimmungen (alles durch psychischen Stress).
In schlechten Phasen weine ich ständig, bin völlig antriebslos, fühle mich nicht in der Lage, mich um Haushalt und meine beiden Jungs (4 und 2) zu kümmern. Ich würde in solchen Phasen am liebsten unsichtbar werden oder ganz ganz weg von zuhause sein.
In guten Phasen ist alles soweit okay, allerdings sitzt mir immer die Angst im Nacken, dass gleich wieder ein Anfall kommt.

Mein Hausarzt und auch der Gyn diagnostizierten bei mir Überforderungssyndrom, psychische Dysregulation, chronische Erschöpfung.
Ich bin seit einem dreiviertel Jahr in psychologischer Behandlung (eher war kein Termin zu bekommen)

Als ich im vergangenen Mai wieder einen totalen Tiefpunkt hatte, rieten mir mein Hausarzt und meine Psychologin, eine Kur für mich zu beantragen, um mal ganz aus allem herauszukommen.
Das Müttergenesungswerk fühlte sich für mich nicht zuständig, die AOK ebenfalls nicht (mit der Begründung, meine Probleme seien schon zu massiv) und so habe ich die Kur bei der Rentenversicherung beantragt. Nach vielen Schreiben, Berichten, Stellungnahmen usw. kam nun gestern eine Absage.
Meine gesundheitlichen Störungen würden nicht die Erwerbstätigkeit betreffen (bin noch in Elternzeit!!!); eine ambulante Therapie durch einen Psychologen würde ausreichen.

Ich kann Widerspruch einlegen.

Soll ich? Kennt sich jemand damit aus, hat das auch schon mal jemand hier so erlebt? Wie würdet Ihr die Erfolgsaussichten einschätzen?

Vielen Dank für´s lesen und für die Antworten!

Liebe Grüße!#winke

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Hallo,

Kuren durch die Rentenkasse werden generell fast immer abgelehnt, weil sie damit massenhaft Geld einsparen. Lass durch deinen Arzt einen Widerspruch schreiben und schreib ihn selber. Dann sollte der Antrag in der Regel durchegehen. Viele lassen es darauf beruhen und somit spart die Rentenkasse viel Geld....

Viel Glück #klee

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Leg Wiederspruch ein.;-)
Du musst nur hartnäckig genug sein.
Letztens kam erst ein ganz interessanter Bericht darüber im TV.
Das fast alle KK die Kuren ersteinmal ablehnen. Und meist erst beim 3 oder 4 mal bewilligen.

Da sprachen auch Frauen die solle Kurzenten führen, das sie meist nur zu 40% ausgelastet sind.

Meine Freundin hat die Kur 3x abgelehnt bekommen, sie hat immer Wiederspruch eingelgt beim 4 wurde es bewilligt.

Bei meiner Arbeitskollegin das selbe, da wurde es auch 2 abgelehnt.

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Hallo bibilotta,

ich möchte dir kurz antworten weil ich beruflich damit zu tun habe wovon du gerade schreibst...ich will hier nicht den Besserwisser raushängen lassen aber wenn ich manche Kommentare hier lese muss ich glaube ich mal einiges klarstellen.

Also, zuerst muss man unterscheiden ob du eine Mutter-Kind-Kur machen möchtest (dann wäre die Krankenkasse zuständig) oder eine Rehabilitationskur für dich, dann ist die Rentenversicherung zuständig, und zwar solange wie du noch im erwerbsfähigen Alter bist. Da du ja schon massive Probleme hast war es schon richtig eine Reha über die Rentenversicherung zu beantragen, Mutter-Kind-Kuren sind meist eher präventiv ausgerichtet.

Natürlich wird NICHT jede Kur erst mal abgelehnt!!! Gerade im Bereich der Rentenversicherung erlebe ich es täglich das Kuren genehmigt werden, denn denen ist ja schließlich auch daran gelegen das du erwerbsfähig bleibst und nicht frühzeitig in Rente gehst, was die Rentenkasse tausendfach mehr belasten würde als eine Kur - die ist finanziell ein Witz dagegen!!! Natürlich müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein und dazu gehört auch dass am Wohnort ambulante Maßnahmen schon stattgefunden haben sollten. Das ist oft schwer zu beurteilen und natülich wie du schon sagtest auch ein Problem weil man solange auf Therapieplätze und so wartet...
Es macht daher schon Sinn einen Widerspruch einzulegen. Schreiben musst du ihn selbst aber dein Arzt kann natürlich auch eine Stellungnahme beifügen, je ausführlicher desto besser! Je besser die sich ein Bild von dir machen können desto besser deine Chancen.
Probier es einfach, kostet nichts und dann hast du wenigstens alles getan was in deiner Macht stand!

Ich drück dir die Daumen das es klappt :-) Kopf hoch und wenn du noch Fragen hast kannst du mir auch gerne schreiben!

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Hallo Motte

stöbere gerade durchs Forum und bin über deine Antwort gestolpert.
Vielleicht kannst Du mir weiterhelfen.

Zu meiner Situation
alleinerziehende Mami von einem 9jährigen, der Probleme mit den Bronchien (Atemwegen) hat. Bin voll berufstätig. Habe meine Eltern 5 Jahre gepflegt und beide konnten zu Hause sterben. Nun bin ich seit einem Jahr wieder in psychologischer Behandlung (Trauerarbeit) und habe mich entschlossen eine Kur für mich und meinen Sohn zu beantragen.

Diese Woche kam der Bescheid - die Kus für meinen Sohn wurde genehmigt, meine nicht. Nun sieht die Situation so aus das mein Sohn nicht in der psychischen Verfassung ist (Verlustängste - hatte eine enge Bindung zu seinen Großeltern und keinen Kontakt zum leiblichen Vater, weil dieser das nicht möchte!) die Kur alleine anzutreten.

Was für Möglichkeiten gibt es für mich - damit wir doch noch beide gemeinsam zur Kur kommen und natürlich in die gleiche Kurklinik. Würde ein Widerspruch helfen?
Und was passiert wenn ich die Kur für meinen Sohn ablehnen muß - weil er nur noch weint und dort nicht alleine hin will.
Bei einem Telefonat mit der Rentenversicherung in Berlin machte man mir nicht viel Hoffnung und meinte nur ein Schulkind könne gut alleine die sechs Wochen in einer tollen Gemeinschaft verbringen.
Eine Begleitung wäre nicht notwendig.

Es wäre schön deine Meinung über mein Problem zu lesen
Danke im voraus.

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du solltest eine Stationäre Therapie machen... unter kur stell ich mir immer einen 3 wöchigen aufenthalt in Bad Schussenriet vor...

Es hilft ungemein wenn man erst mal auf einer akutstation angelangt ist

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Auf jedem Fall machen! Ich habe auf Anraten der Ärzte für meine Tochter eine Kinder-Reha beantragt und die wurde 2x abgelehnt, die Ärzte haben mich jedes Mal ermutigt, Widerspruch einzulegen - nach dem 2. Widerspruch mussten wir zu einer Amtsärztin und die hat auch nur den Kopf geschüttelt, wie das abgelehnt werden konnte. Mit ihrer Einschätzung war es dann kein Problem, das Ganze bewilligt zu bekommen, und der Stress im Vorfeld hat sich auch wirklich gelohnt, denn die Kur hat ihr sehr gut getan.
Es kommt wohl leider wirklich häufig vor, dass der erste Antrang nicht mal wirklich gelesen wird sondern sofort abgelehnt. Und auch bei einer 2. Ablehnung - wenn die Ärzte dir sagen, dass du gute Chancen auf Erfolg hast, dann bleib hartnäckig!
Alles Gute!