Ich habe jetzt seit 1 1/2 Wochen mit einer Mandelentzündung zu tun. Es fing eigentlich ganz harmlos an, weswegen mir mein Hausarzt auch nur so Lutschtabletten und Ibuprofen-Schmerztabletten aufgeschrieben hat. Selbstverständlich sind da Praxis- und Rezeptgebühren angefallen. Außerdem sollte ich noch viel trinken und mit Salbei gurgeln und inhalieren usw., was ich natürlich auch selbst bezahlen musste.
Zum Wochenende hin wurde es immer schlimmer, ich konnte kaum noch was essen und viel schlimmer kaum noch was trinken, weil ich ganz heftige Schluckbeschwerden hatte. Es ging dann nicht mehr, also bin ich am Wochenende in die Notfallpraxis (zusätzlich 10 EUR Gebühr). Der Arzt schaute sich das dann kurz an und schrieb mir Antibiotika und ein noch stärkeres Schmerzmittel auf (Tilidin, der totale Hammer!). Ich bin dann also zu Apotheke, zack, wieder Rezeptgebühren.
Ich habe dann gleich zuhause die Medis eingeworfen und sollte aber das Ibuprofen auch noch zusätzlich nehmen. Nun hatte ich aber seit Tagen nichts mehr gegessen und eben kaum etwas getrunken, so dass mein Körper unter diesen ganzen Schmerzmitteln eingebrochen ist. Am Montag bin ich dann Karussell gefahren, mir war so übel, musste mich auch übergeben, hatte Ohrensausen und zitterige Knie - und die Schmerzen waren immer noch da.
Muss dazu sagen, dass ich gerade alleine zuhause bin. Mein Mann ist mit den Kindern zur Zeit auf Kur. Meine Mandeln sind immer weiter angeschwollen und irgendwann nachts habe ich dann auch panik bekommen. Ich habe dann die 112 angerufen und wurde dann mit dem Rettungswagen abgeholt und die Notaufnahme gebracht. Und dann kam der absolute Hammer:
Man sagte mir, dass kein HNO-Arzt im KH zugegen wäre und dass es keine Möglichkeite für mich gibt, behandelt zu werden. Ich müsste dann in das KH der nächstgrößeren Stadt (60 km Fahrt), aber auf eigene Kosten, weil ich kein Notfall wäre. Und überhaupt, warum ich das denn so lange "verschleppt" hätte und nicht schon längst beim HNO-Arzt war... 
Ich erklärte, soweit ich denn sprechen konnte, dass ich am Wochenende in ihrer Notfallpraxis war und danach von den Hammer-Schmerzmitteln ausgeknockt war. Ich hätte jetzt auch keinen gewusst, der mich mitten in der Nacht mal eben in die andere Stadt fährt.
Also haben die mich stumpf wieder nach Hause geschickt. Ich durfte mir an der Anmeldung ein Taxi bestellen und dieses auch wieder selbst bezahlen. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich danach richtig verzweifelt war. 
Heute in der Mittagspause hat mich dann ein Arbeitskollege von meinem Mann zur HNO-Praxis gefahren. Der Arzt hat mich kurz untersucht und gemeint, er hätte mich bei dem Befund schon vor einer Woche ins KH eingewiesen, weil sowas unbedingt behandelt werden muss. Die Antibiotika waren falsch, das Ibuprofen nützt auch nichts mehr, wenn das alles schon total entzündet ist und mir wurde gar nichts Abschwellendes verschrieben und wenn das Tilidin nichts mehr hilft, dann müssen die Schmerzen wirklich schlimm sein.
Jedenfalls hat der HNO mir dann heute in seiner Praxis eine Cortison-Spritze gegeben, ein anderes Antibiotikum und ein abschwellendes Medikament verschrieben (auch wieder mit Rezeptgebühren, plus noch einmal Praxisgebühr). Wenn sich heute noch keine Besserung gezeigt hätte, müsste ich wohl doch operiert werden.
GSD, es geht mir aber besser! 
Die Schmerzen sind erträglich und ich habe endlich wieder das Gefühl, dass ich nur noch einen Golfball und keinen pelzigen Tennisball im Hals stecken habe. 
Morgen früh gehe ich nochmal zur Kontrolle hin. Und der Arzt hat mir seine Handynummer gegeben, falls sich keine Wirkung einstellt.
Aber mal kurz überschlagen, was da an Kosten aufgelaufen sind, das ist ja der Wahnsinn! Wahrscheinlich muss ich für den Rettungswagen auch noch was bezahlen.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute gar nicht erst zum Arzt gehen, weil sie die ganzen Folgekosten gar nicht bezahlen können oder wollen. Ich war verzweifelt genug und ich konnte mich auch nicht wirklich wehren.
Habt ihr sowas auch schon erlebt?
Kosten, Falschbehandlung - was ist da los im Gesundheitswesen?!?
Druck das aus - ergänze es mit den Namen der Ärzte - und frage mal Deine Krankenkasse, was die dazu meinen.
SOWAS hab ich Gottseidank noch nicht erlebt - was macht jemand, der keinen vollen Geldbeutel zuhause liegen hat???
Ja für den Rettungswagen müssten auch noch 10,00 Euro Anteil kommen.
Blöd, dass nicht schneller ein HNO-Dok zur Verfügung stand. Ich VERSUCHE, bei entsprechenden Notfällen, einen Facharzt zu erwischen, damit obiges nicht passiert.
LG Moni
Ich glaube, wir sind hier auch ärztetechnisch irgendwie im Niemandsland. Ich habe mit der HNO-Praxis auch die einzig vernünftige hier erwischt. Für einen Termin muss man da allerdings lange warten. Ich kam nur so schnell dran, weil ich als Notfall reinkam.
Achso - außerdem war das meine erste Mandelentzündung überhaupt. 
Nächstes Mal hole ich mir sofort eine Überweisung zum HNO.
Ist schon echt besch.... was dir passiert ist! Aber eine Frage: warum bist du nicht mitm Taxi ins KH gefahren. Weißt du was eine Fahrt mitm KW kostet? Also wenn der Arzt dir keinen Transportschein (wenn zwingend nötig ein Krankenwagen benötigt wird!) ausstellt dann wirst du leider auf den Kosten sitzen bleiben....und die sind nicht wenig!
Sei froh das du jetzt an nen kompetenten Arzt geraten bist
LG
Ich habe heute nochmal meinen HNO-Arzt gefragt und der hat gemeint, das war auf jeden Fall ein Notfall. Die Kombination aus Schmerzen, Dehydrierung, Kreislaufproblemen und den Nebenwirkungen der Schmerzmittel hatte schon gereicht, um mich stationär aufzunehmen. Da hätte ich dann Infusionen bekommen müssen.
Aus reiner HNO-technischer Sicht hätte man dann auch erkannt, dass der Hals fast zugeschwollen war, weswegen ich ja auch kaum noch trinken konnte. Zugeschwollener Hals ist ebenfalls ein Notfall, denn das hätte auch eine Reaktion auf das Antibiotikum sein können. Das wurde aber gar nicht abgeklärt.
Er regt sich selber über diesen Versorgungsnotstand auf, aber in meinem Fall sagte er, ist so ziemlich alles falsch gelaufen, was möglich war. Er hat gesagt, es wäre bei dem Befund ohne Probleme möglich gewesen, dass ich mit Krankentransport - liegend- noch in die andere Stadt gefahren worden wäre und am nächsten Tag operiert worden wäre. Aber sowas kann eben nur ein HNO-Arzt einschätzen. Die in der Notaufnahme haben leider in dem Bereich keine Ahnung.
Mir geht es jetzt nach der Cortison-Infusion und mit dem neuen Antibiotikum deutlich besser. Aber die Mandeln sind schon stark geschädigt und mir läuft beim Trinken immer noch ein Teil zur Nase wieder heraus. Wenn sich die Mandeln aber bald wieder entzünden, müssen sie raus.
Ich habe ja jetzt sein Handynummer und soll ihn anrufen, falls das soweit kommt. Er sagt mir dann, was ich tun soll.
Den RTW wird sie in dieser Situation sicher nicht zahlen müssen.
lg
Tilidin, ein Analgetikum welches in der Krebstherapie eingesetzt wird, bekommt man hier bei Halsschmerzen?
....... langsam fange ich mehr als an zu zweifeln.
Nichts gegen Dich, aber ich bin entsetzt.
Wünsche Gute Besserung.
Ja, dass mit dem Tili dachte ich mir auch! Komische Sache!
Ich kann ja nichts dafür, ich habe es mir ja nicht selbst verschrieben.
Guten Morgen,
hoffe, es geht Dir wieder ein Stück besser...
Ich würde mir sowas auch nicht bieten lassen und sowas gehört den Kassen und der Ärztekammer mitgeteilt.
Man denkt immer, ach nee, wegen so einem bisschen. Aber das ist es eben. Alle bzw. die meisten Patienten denken so und darum liegt sicher auch so viel im Argen.
Viel mehr Patienten müssten den Mut haben sich über dieses, heutzutage im krassen Gegensatz zu diagnostischen Möglichkeiten und Fortschritten in der Medizin stehende, Notdienstsystem und den Fachärztemangel auf dem Land zu beschweren.
Ich für mich habe das Gefühl, dass die diagnostischen Möglichkeiten und Behandlungsmethoden immer besser werden, die Versorgung durch Ärzte aber immer weiter abnimmt.
Wenn ich schon lese oder höre, dass es genügend Fachärzte gibt, man aber, überspitzt gesagt, bereits 6 Wochen ins Vorne wissen muss, dass man einen Facharzt braucht, um einen Termin wegen Beschwerden zu bekommen, dann ist das in so einem Land wie dem unseren mehr als traurig.
Hier gibt es Fachärzte, die können den Patienten mit Akutbeschwerden teilweise nicht mal mehr innerhalb von 3 Tagen einen Termin geben. Wenn man da an ältere Omis und Opis denkt, die sich dann abwimmeln lassen und nicht so hartnäckig drauf bestehen, dran genommen zu werden, finde ich das echt erschreckend.
Auf MRT Und CT Termine wartet man teilweise bis zu 4 Wochen und länger....
Und die Praxen sind so überfüllt und platzen aus allen Nähten, egal wann man hinkommt...
Irgendwas ist doch am System faul.
Also trau Dich, schreib das alles noch einmal auf und beschwere Dich an den passenden Stellen.
Beim HNO Arzt, der Dich zuletzt behandelt hat, kannst Du vllt noch ne Überweisung vom Hausarzt an ihn nachreichen, so dass Du da wenigstens die Praxisgebühr zurück bekommst.
Weiter gute Besserung, LG
Der HNO hat heute gesagt, wenn ich das Krankenhaus jetzt auf Schmerzensgeld verklagen würde, würde ich (irgendwann) wahrscheinlich sogar recht bekommen. Aber das dauert lange und kostet Nerven.
Die Mandeln sind auf jeden Fall schon sehr geschädigt und er würde mir auch empfehlen, sie spätestens bei der nächsten Entzündung direkt entfernen zu lassen.
Und das ist es nämlich: Es wird immer gesagt, dass eine Mandelentfernung schon eine Routinegeschichte ist, aber das heißt nicht, dass es nicht gefährlich ist. Heute strebt man es doch an, dass die Mandeln erhalten bleiben, indem die Entzündung rechtzeitig behandelt wird.
Da ist in den letzten 5 Tagen so viel kaputtgegangen, weil sich die Entzündung einfach ungehindert ausbreiten konnte. Dass der Hausarzt mir nicht gleich Antibiotika aufgeschrieben hat, kann ich schon verstehen, er ist damit eher vorsichtig. Er hätte mich in dem Fall wahrscheinlich auch an den HNO überwiesen, aber ab Freitag mittag ist hier der Hund begraben. Und bis dahin war es auch nur unangenehm, nicht zu vergleichen mit den Schmerzen, die ich zwei Tage später hatte.
Also, lernen wir daraus: Bei jedem Pups vorsorglich Überweisung für den Facharzt besorgen und vorsorglich für 2 Tage später einen Termin reservieren (absagen kann man ja immer noch). Das wäre total asozial und würde den ganzen Praxisablauf durcheinanderbringen. Aber das würde ich in Kauf nehmen, wenn ich dafür nicht mehr am Wochenende ins KH müsste.
Der HNO-Arzt ist fachlich sehr kompetent, aber die Praxis hat von 8 - 20 Uhr auf. Ich habe ihm heute gesagt, dass er aufpassen soll, dass er am Ende nicht selber ausbrennt. So dankbar ich ihm auch bin, aber den Stress möchte doch auch keiner haben.
Hi,
Also bei meinem HNO bekommt man immer am selben Tag einen Termin, wenn man akut Probleme hat. Und es gibt auch eine HNO- Notfallambulanz hier.
Gerade was HNO- Geschichten angeht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man da einfach zum Spezialisten mach. Ich habe auch schon wochenlang Mittelohrentzündungen rumgeschleppt, bis dann mal ein HNO das richtige Antibiotikum aufgeschrieben hat.
Ansonsten, sei froh dass du nicht chronisch krank bist. Ich zahle so im Jahr ca. 800 Euro zu, da viele Medikamente nicht komplett übernommen werden.
Lg
Bleathel
Tja, mein Hausarzt hat noch gemeint, das ist wahrscheinlich nicht so schlimm. Deswegen ja auch keine Antibiotika. Ich vermute mal, dass ich noch nicht so ganz wieder fit war, da meine komplette Familie einmal reihum einen Magen-Darm-Infekt hatte und wir gerade alle einigermaßen wieder gesund waren. Der Hausarzt meinte, das kann schon mal vorkommen, dass sich dann noch so ein grippaler Infekt durch die Hintertür mit einschleicht.
Also, am Montag hatte ich nur so ein leichtes Kratzen im Hals. Ich hätte auch niemals gedacht, dass sich das noch so entwickeln würde. Nach 5 Tagen geht man ja auch davon aus, dass es nicht mehr schlimmer wird, sondern dass das Schlimmste überstanden ist und der Rest nur noch abklingt. Mit dem richtigen Antibiotikum wäre es wohl auch nie so schlimm geworden. Aber wie gesagt, dafür braucht man eben auch einen HNO-Arzt und am Wochenende gibt es hier keinen. Der Körper richtet sich auch nicht danach, wann Wochenende ist.
Der hat dir Tilidin verschrieben?
Das ist die neue In-Droge, kann ich kaum glauben, dass man sowas bei Mandelentzündung verschrieben bekommt. Was ist denn das für ein Arzt? Kein Wunder das man da so leicht ran kommt, auch als Jugendlicher. Seis zum selbst konsumieren oder zum weiterverticken. erschreckend....
So ähnlich, aber nicht ganz so schlimm gings mir vor paar Wochen.
Ich hatte eine starke Erkältung mit starken Halsschmerzen. Ich war 2 mal beim Arzt und nix hat gehofen, keine Lutschtabletten, kein Ibu und was ich sonst noch so bekommen hab. Dann hatte ich nach 2 Wochen das Gefühl hatte mein Hals schwillt und ich bin zum HNO und der hat mir ein Spray verschrieben und da wars dann nach 3 Tagen endlich gut.
Was mich am meisten fertig macht, ist einfach, dass es mit einer harmlosen Erkältung anfängt und einen dann auch keiner mehr ernst nimmt. Als ob ich bei ganz simplen Halsschmerzen einfach mal so aus Lust und Laune den Rettungswagen rufen würde! Ich bin doch nicht bescheuert, dass ich auf Teufel komm raus im Krankenhaus liegen muss.
Ich habe nicht umsonst mein zweites Kind lieber im Geburtshaus bekommen, denn mit Krankenhäusern habe ich schon einige schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn ich also freiwillig ins Krankenhaus gehe, dann weils anders nicht mehr geht.
Der HNO hat dann auch gesagt, es war beide Male ein Notfall und spätestens beim 2. Mal hätten sie mich direkt im Sturzflug in die andere Klinik verlegen müssen. Da hätte ich dann die gleiche Versorgung bekommen wie bei ihm in der Praxis (Infusionen, Cortison-Spritzen, Antibiotikum) und wenn das nicht genug geholfen hätte, wäre ich gleich am nächsten Tag unters Messer gekommen. Das Krankenhaus hier hatte mehrere Chancen und hat praktisch jede einzelne versemmelt.
Die Entzündung hat er jetzt ganz gut in den Griff bekommen, aber er hat mir dann heute morgen auch gesagt, dass die Entzündung einfach so heftig war, dass die Mandeln absehbar trotzdem entfernt werden müssen. 
Muss nur nicht sofort sein. Ich muss dafür auch erstmal wieder Anlauf nehmen. Ich bin grad froh, dass ich die größten Schmerzen los bin.