"Durchgangsphase" nach op. Wer kennt es? Und wie lange hält es an?

Hallo,

meine Oma (fast 80 Jahre) ist am 21.3. operiert worden. Direkt nach der Op war sie sehr verwirrt, war total überdreht, auch sehr mobil. Die Ärzte nannten es "Durchgangsphase" nach der Op, käme von der Narkose, läge mitunter auch am Alter.

Am Abend des 22.3. ist sie notoperiert worden, bekam eine Bluttransfusion und lag dann bis zum 27.3 auf der Intensivstation. Unter anderem, weil sie wieder so unruhig war. Schon auf der Intensivstation fiel uns auf, das sie nur noch wirres, nicht zusammenhängendes Zeug redet, und auch sehr aggressiv wirkte.

Die Ärzte sagten uns wieder was von dieser Durchgangsphase, und auch, das es an den Medikamenten liegen konnte. Bis Samstag nachmittag ging es dann, sie war noch oft verwirrt, aber hatte auch "klare" Momente. Sie konnte wieder selber essen, saß auch mal zwei Stunden.

Am Samstag wurde sie dann im laufe des Abends immer aggressiver, schlug um sich, schimpfte wie ein Rohrspatz. Das Ende vom Lied war, das sie mit einem Bauchgurt fixiert wurde, und Beruhingungsmittel bekam.

Ich war gestern nachmittag bei ihr zu Besuch. Es war kein Gespräch mit ihr möglich. 90% von dem, was sie spricht, ist nicht zu verstehen, weil sie Buchstaben vergisst, oder auch verdreht. Das, was man versteht, ist ohne Zusammenhang. Sie wirkte immer noch sehr aggressiv.

Man erzählte auch mir, das es an der Durchgangsphase liegen könnte nach der Op, aber es komisch wäre, das sie Buchstaben vergisst, und das sie dringend neurologisch untersucht werden müßte. Sie liegt auf der Gynäkologie, das Krankenhaus, in dem sie liegt, hat keine neurologische Abteilung. Entweder kommt ein Neurologe da hin, oder sie wird nach den Feiertagen dorthin gefahren.

Für uns ist die Situation sehr schwer, sie war vor den Op's absolut fit, hat nicht nur ihren Haushalt komplett alleine geführt, sondern zuletzt den von einer ihren Freundinnen. Sie wirkte weder schusselig, noch vergesslich, und auch nicht verwirrt.

Vielleicht kennt jemand "Durchgangsphasen" nach einer Op, und kann mir berichten, wielange sie anhielten. Oder jemand hat eine Idee, was vielleicht sonst noch mit ihr sein könnte.

lieben Gruss

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Hallo,

ich habe es vor einigen Jahren bei meiner eigenen Oma erlebt.

Es dauerte bei ihr ein paar Tage und gin dann erstmal über in Mattigkeit und Antriebsarmut.
In der aggressiven Phase hatte sie regelrecht Angst davor dass wir sie vergiften wollen.

Sie tat mir entsetzlich leid.

Das wird aber besser. Ich weiss dass sie danach ziemlich klar wusste wer zu dieser Zeit bei ihr war und half.

Wird bald wieder besser....

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Hallo,

vielen Dank für deine Antwort.

Wie lange hielt es denn an? Bei sind es ja schon 10 Tage.

Erschreckend ist, das es eigentlich nicht besser wird, sondern schlimmer.

lg

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Ich sehe gerade dass ihr den Tipp bekommen habt sie neurologisch untersuchen zu lassen.

Das wäre bestimmt gut.

Ich meine bei uns waren es nur etwa vier Tage.

Das Krankenhaus organisiert sicher eine neurologische Untersuchung.

Ach Mann... Das ist wirklich nicht schön mitanzusehen...

Ich drücke die Daumen!!!

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Hallo !

Anbei ein Link zu einer interessanten Doku, die ich neulich gesehen habe:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_reportage/videos/diereportage457.html

vielleicht kann Euch das etwas weiterhelfen?!

Ich wünsche Deiner Oma, dass sie aus diesem furchtbaren Zustand herauskommt!

viele Grüße!
#liebdrueck

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Bei meinem kleinen Sohn waren diese Durchgangsphasen immer nach ein paar Stunden vorbei. Besonders was du schilderst mit der Verwirrtheit, der Überdrehtheit aber auch der Mobilität hatte er nach ausnahmslos jeder Vollnarkose (er hatte bis jetzt ca. 20 in seinem Lebens bisher).

Mein Opa litt seinerzeit an Demenz und dann musste er in hohem Alter noch ein paar Mal operiert werden. Wir stellten fest dass sich nach jeder Vollnarkose seine Demenz verstärkte und auch sein Verhalten immer extremer wurde. Die Krankheit ging dann also rascher voran als vor den Vollnarkosen. Uns sagte man damals dass da durchaus ein Zusammenhang bestehen könnte.

Alles Gute #herzlich

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Vielen Dank,

auch deinem Sohn alles Gute!

Sie wird morgen in ein anderes Krankenhaus verlegt, hoffentlich kommen wir der Sache dann näher.

Demenz und Schlaganfall haben wir auch vermutet.

Lieben Gruss.

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Hallo,

wir haben diese Phase auch völlig unvorbereitet erleben müssen. Meine Oma hatte einen Herzinfarkt mit Not-Op. Danach ging es die ersten 2 Tage aber dann wurde sie agressiv und sehr verwirrt. War vorher ein netter lieber Mensch gewesen.
Das hat uns sehr mitgenommen, auch bei uns haben die Ärzte von Durchgangssyndrom gesprochen. Sie hat sehr wirres Zeug erzählt und war der Meinung alle wollen ihr Schlechtes tun. Insgesamt hat das bestimmt 3 Wochen gedauert, dann war plötzlich von einem Tag auf den anderen alles wieder normal. Da haben wir damals schon nicht mehr dran geglaubt.

Ich will dir Mut machen, dass es , gerade im hohen Alter, sein kann, dass die Narkosemittel sehr langsam abgebaut werden, aber sich auch bei euch normalisieren wird.
Vor 3 Wochen hatte meine Oma wieder eine OP und da war der Zutand viel weniger beängstigent, sie war nicht agressiv nur verwirrt.
LG ninimatz

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mein vater hatte das nach transplantation und folgender herz op ziemlich heftig und auch an die 3 wochen. obwohl ich durchgangssyndrom kannte, hatte ich schon sorge, dass was übrig bleibt :-) ist es zum glück nicht, er war damals "erst" 65...