Hoffnung Neurodermitis Baby

Hallo liebe Leserinnen,

ich habe mich entschieden selbst mal etwas zum Thema Neurodermitis zu schreiben, nachdem ich im letzten Jahr unmengen von Forumsbeiträgen und Berichten gelesen habe. Dabei habe ich bemerkt, dass die positiven Meldungen leider oft zu kurz kommen. Die Ärzte versichern einem bei so kleinen Patienten immer, dass die Prognosen sehr gut stehen, doch lesen kann man davon meist recht wenig. Kann ich gut verstehen, wenn der Alptraum mal endlich vorbei ist, möchte man das Thema auch abhaken.

Jedenfalls möchte ich ein paar Erfahrung aus der Krankheitsgeschichte von meinem Sohn wiedergeben, um euch Mut zu machen und euch Kraft zu geben.

Andre hatte seit der Geburt starke Babyakne. Mit 10 Wochen wurde dann "atopisches Exzem" diagonstiziert. Man verwieß uns an die Uniklinik (Düsseldorf). Deren Aussage war, das geht vorbei. Die Advantan (Kortison) war schnell zu Hand und eine kurze Einweisung dazu war auch alles.

Im ersten Lebensjahr hatte der kleine die Erkrankung leider durchgehen. Festzustellen, was einen Schub auslöst, was gar nicht möglich. Abgesehen davon, dass der Einsatz vom Kortison die Beobachtungen verwischen, weil man nicht sagen kann, ob die Haupt ohne das Einschmieren schlechter oder besser geworden wäre.

Ich habe in diesem Jahr viel ausprobiert: Basiscreme = Bepanthen, Linola Fett, Panthenol Salbe, Neuroderm Lipo, Kaufmanns Kindercreme; Kortisoncremes = Advantan, Dermatop; Mischcremes mit den Inhaltstoffen = Zink-Paste, Triclosan u. Glycerin, Glycerin u. Nachtkerzensamenöl u. Zink; alternative Methoden = Nachtkerzensamenöl im Brei, Kanne Brottrunk, Nahrungsmittel weglassen (Weizen, Milch, Gluten)

Seit er ca. 13 Monate alt ist sind wir bie einer Allergologin, die uns darin unterstützt hat vom Kortison auf andere Cremes umzusteigen. Das war tlw. echt hart, da er zwischenzeitlich beim rumprobieren ganz schrecklich schlimme Schübe hatte und aus dem Kratzen gar nicht mehr raus kam. Außerdem hat sie durch einen Rast-Test eine Sensibilisierung auf Ei festgestellt, die sich leider auch im Nachhinein bestätigte. Ich hoffe, dass sich das mit den Jahren verwächst. Mittlerweile geht es ihm und uns besser. Was hat geholfen?

Ich bin nach der schlimmen Phase spontan für 4 Wochen an die Ostsee gezogen und habe bei Verwandten Obdach gefunden. Das hat mich sehr entpsannt, weil ich unterstützung bekommen habe und der Tapetenwechsel die Perspektive geändert hat. "Es gibt auch noch ein Leben neben den Cremes...". Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass die Pantheol-Creme den Juckreiz ziemlich verschlimmer und auch Andre die Umstellung gut getan hat. Ob das Klima auch eine Rolle spielte, weiß ich nicht, aber wir fahren demnächst nochmal 3 Wochen dort hin.

Seitdem wir dort waren hat Andre nur noch jede zweite Woche einen Schub gehabt, deren Auslöser ich feststellen konnte (Impfungen, Klimawechsel, Zahnen). Die Schübe brauchen meist 5-7 Tage und dazwischen schafft es die Haut sich soweit zu erholen, dass er nur eine Neurodermitis der Stufe 1 hat. Für andere wird sich das noch immer schlimm anhören, aber für uns ist es eine immense Erleichterung, dass es Berg auf geht.

Morgens und abends schmieren wir ein Mischcreme auf die Stellen mit Glycerin, Nachtkerzenöl und Zink. Ca. eine Stunde später kommt darauf seine Basis-Creme, da Zink austrocknet ist das zeitlich festgelegt. Seine Basiscreme ist die Kaufmanns Kindercreme, weil es die einzige ist, die er derzeit verträgt.

Nasse Stellen müssen mit nassen Lotions behandelt werden. Trocken mit Fett bzw. rückfettend. SEHR wichtig, sonst verschlimmert man das Exzem!!! Früher sollten wir Schwarzen Tee-Umschschläfe (2 Teebeutel, 20 20 ml Wassen, 20 min. ziehen) für ne Halbe Stunde auf die Stellen tun, die offen sind, um sie auszutrocknen. Das geht in dem Alter aber schlecht, da Andre die Stellen vor allem in Gesicht hat und er das gar nicht möchte. Also verwenden wir eine Fuchsin-Lösung bzw. vor allem die Cicalfate Repair LOTION von Avéne, die extra für offene Stellen geeignet ist. Innerhalb eines halben Tages sind die Stellen zu. Offene Stellen desinfizieren wir zusätzlich mit Octenisept, da er immer wieder einen Bakterienbefall hatte.

Bis er ein Jahr alt war hat Andre gepuckt geschlafen, zumindest oben herum. Irgendwann war er zu stark und es von den Temperaturen zu warm. Mittlerweile schläft er in einem speziellen Anzug von BlueCare mit Handschuhen dran. Fragt mal bei eurem Arzt, den gibt es tlw. auf Rezept. Ich habe ihn von Bekannten bekommen. Das ermöglicht meist ein gutes Schlafen.

Wir haben die Hoffnung, dass seine Neurodermitis sich auch noch weiter verbessern wird. Ich zähle heute den neunten Tag ohne Schub und bin froh ohne Ende!!! Wenn ich die Entwicklung betrachte, dann bin ich gewiss, dass es sich mindestens noch weiter verbessern oder sogar ganz auswachsen wird. Ich weiß, uns stehen in den nächsten zwei Monaten noch 2 Impfungen bevor, aber die werden wir ertragen mit ihren Schüben. Und die letzen 8 Zähne packen wir auch noch - vorausgesetzt die lösen überhaupt alle noch einen Schub aus.

Ich möchte euch Mut machen, dieser Erkrankung nicht zu viel Raum in euren Gedanken und euren Herzen zu geben. Ich weiß, wie schwer das ist! Aber eure Kinder profitieren davon, wenn ihr euch entspannt und all die anderen Dinge wahrnehmt, die es in ihrem und eurem Leben gibt.

Wer ein wenig oder ganz viel Mut braucht, darf mich gerne anschreiben. Ich bete auch gerne für euch!

Alles Gute.

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Mein zwerg ist auch ein Neurdermitis Zwerg. der erste Ausschlag trat mit 6 monaten auf. Lustigerweise hatte in dem Fall Bruker tatsächlich recht. Tieriweißfrei (bis auf muttermilch) und NICHT cremen. Nun ja, hört sich Brutal an. nachdem wir aber wochenlang mit dem Ausschlag rummachten, hab ich mir gedacht, warum nicht. Binnen 1 Wocher verschwand der Ausschlag. binnen 2 Wochen war die Haut wieder gefettet ohne Fett von außen.

Die hat war besser mal schlechter (tiereiweißfrei hab ich nicht durchgezogen und möchte ich um ehrlich zu sein auch nicht)

Jetzt mit etwas über 3 1/2 Jahren ist seine Haut auch so schön, Cremen tu ich nicht. Die haut hilft sich selber... er kratzt n och ganz ganz ganz selten. Eher stressbedingt.

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Hallo Lalaith1985,

das hört sich doch super an. Ich gebe dir übrigens vollkommen Recht. Zu viel Cremen stresst die Haut und sie sorgt weniger für sich selber. Das ist auch eine zusätzliche Nebenwirkung bei Cortison.

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Das ist wahr. ich schrieb schon in einem anderne Thread dass wir das letzte mal im Oktober beim Hautarzt waren und seit Weihnachten die cortison creme abhanden gekommen ist. Wir brauchen sie nicht. Ich hab sie davor auch nur akut 1-2 Tage angewendet, dann wenn er wirklich schlimm gekratzt hat. Aber die Phasen sind vorbei :) Gott sei dank . Ich bin frohen Mutes inzwischen.

Und wie du auch schon sagtest, sobald das thema an Wertigkeit verliert, umso weniger Schübe, umso weniger schlimm...

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das ist schoen,dass ihr erfolge seht. unser zwerg hat es mit 4 monaten bekommen. wir haben auch sooooo viel ausprobiert und mal mehr und mal weniger erfolge gehabt. am ende haben wir aufgehoert das kind einzucremen und siehe da.....es wurde besser. wir kaufen nur anziehsachen aus 100% baumwolle, orangen ect bekommt er selten, da er darauf reagiert. es gibt auch etliche cremes, die brennen auf der haut. da muss man also auch etwas vorsichtig sein. wir machen, wenn die haut trocken ist, backsoda ins badewasser.

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Hast du schon Homöophatie ausprobiert?
Ich hatte sehr schlimme Neurodermitis und habe sie mit Sulfur wegbekommen seit 4 Jahren habe ich keinen Ausschlag mehr bekommen.Wende dich an einen Homöophaten oder du kannst selbst darüber lesen im Internet.Sulfur hilft allgemein bei hauterkrankungen,Ausschlag,Akne,Ekzemen usw.usw.
Ich würde es versuchen,gerade bei Kindern wirkt Homöophatie oft sehr gut.
Lg,vroni

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danke fuer den tip. ich werde es mal ausprobieren.