Kind wehrt sich gegen Besuch beim Therapeuten

Hallo! Meine Tochter ist 12 Jahre alt und leidet schon seit einiger Zeit unter heftigen Stimmungsschwankungen und hat auch Probleme, Freundschaften mit anderen Kindern zu schließen und zu halten. Daher wollte ich nach Rücksprache mit dem Kinderarzt mal einen Termin beim Kinder- und Jugendpsychologen machen. Meine Tochter weigert sich aber vehement dort hinzugehen. Als sie von dem Termin erfahren hat fing sie an zu weinen und sagte immer wieder das sie dort nicht hin will. Meiner Meinung nach ist es aber dringend nötig. Wie stelle ich es denn nun am besten an, damit sie mit mir dahin geht?

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Hallo,

warum muss ein Teenager unbedingt zum Psychologen?

GLG

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Sieht sie ihre Probleme auch als solche an???

Wenn ja, ist ja ein gewisser "Leidensdruck" da, so dass man die Notwendigkeit im Gespräch klären kann. Zu Psychologen gehen nicht nur "Verrückte";-)

Wenn sie selbst meint, sie hätte keine Probleme, dann ist die Sache schon schwieriger...

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Hallo,

wie wäre es denn, wenn ihr einen neutralen Ort wählen würdet?

Zum Beispiel ein Treff in einem MC Donald( da ja die Kinder das mögen und eher ungezwungen dort reagieren) oder ein Treff in einem Cafe` oder Kinobar..mit dem Psychologen.

Dorthin kommt dann er dann und vorher sagst du deiner Tochter noch nichts davon. Ihr könntet sagen, es wäre ein Bekannter von euch und sprecht erstmal über alltägliche Sachen.

Oder du holst einen Verwandten mit ins Boot, zu dem deine Tochter einen guten Draht hat,
der Überzeugungsarbeit leistet.

Alles Gute. Lotta

( du könntest mir auch über die PN schreiben, meine Tochter ist 13 und unkompliziert, hat auch oft eine gute Einstellung zu Problemen, vielleicht kann sie helfen)

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Hallo

sry wie link ist das denn ???

Stell dir mal vor du freust dich weil du eingeladen bist beim xxx und dann kommt da der Psychologe dazu zu den du aber aufkeinen FAll hingehen möchtest !!! Ich wäre super sauer und das nächste mal meiner mutter zu vertrauen wenn sie was mit mir unternehmen möchte wäre sehr verletzt !!

lg

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Nun, so schlimm finde ich das gar nicht.

Die Mutter würde schon die richtigen Worte für ihr Kind finden.

Denn in meinen Augen reagiert das Kind einfach noch zu kindisch, zu keiner Therapie gehen zu wollen. Sie ist eben noch wirklich Kind.
Manchmal muß man auch ein wenig austricksen können, wenn etwas so wichtig erscheint. Es ist eben noch ein Kind. Einen Erwachsenen würde ich auch nicht so überführen wollen. Das darf man nicht vergessen.

Es geht doch auch nicht darum, das Kind zu belügen, um eigene Vorteile durchzusetzen.
Wie die Schreiberin angab, hat ihre Tochter kaum Freunde und scheint in meinen Augen auch ein unsicheres Verhalten zu haben und selbst sehr unglücklich zu sein.
Ein Vertrauensbruch ist das in meinen Augen nicht. Es kann doch alles aufgeklärt werden danach.

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Ich halte das für den falschen Weg!

Wende dich an ein SPZ zwecks Diagnostik. Erst wenn klar ist, dass es nur ein psychologisches Problem ist - wenn überhaupt - dann würde ich eine Psychotherapie in Angriff nehmen.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

warum wehrt sie sich gegen einen Therapeuten?
wie habt ihr mit ihr bisher darüber gesprochen?
wurde das über ihren Kopf hinweg so entschieden?
hat sie von sich aus nach Hilfe gefragt?

mit 12 Jahren fand ich es furchtbar, wenn man etwas über meinen Kopf hinweg entschieden hat. Klar müssen medizinische Dinge sein. Punkt. Aber die Art und Weise WIE man mit mir gesprochen hat, ist auch wichtig.

Leidet sie selbst darunter, dass Freundschaften nicht halten?
Warum halten die Freundschaften nicht?
Hat sie genug Zeit für Freundschaften?
Bietet das Umfeld in dem sie ist, ausreichend Möglichkeiten?

Hat sie sich sehr verändert?

Wurden andere Diagnosen ausgeschlossen?

Bei Stimmungsschwankungen denke ich an Diabetes, Hormonstörungen (die mit 12 Jahren durchaus kommen können) und Schilddrüsenprobleme.

Wäre sie bereit, sich erst mal von einem Allgemeinmediziner oder Endokrinologen untersuchen zu lassen?
Manchmal sind medizinische, körperliche Untersuchungen zwar nicht angenehmer, aber angenehmer für die Psyche.

Bist du beim Arzt immer dabei?
Hat sie den Wunsch mal alleine reinzugehen?
Hat sie den Wunsch, dass du immer in der Praxis dabei bist?

Ich hätte mich einerseits nicht allein ins Sprechzimmer getraut, aber im Beisein meiner Mutter habe ich nur ein Zehntel dessen gesagt, was wirklich in mir vorging.

Mit einem mir völlig neuen Arzt hätte ich in dem Alter kein Wort geredet, mit dem Arzt, den ich schon kannte, schon eher. Nur eben unter 4 Ohren.

Würde sie das als Angebot annehmen? Mal mit dem Kinderarzt alleine sprechen? Manchmal hilft es auch, wenn ein Arzt etwas sagt, als die Mutter. Vielleicht würde er nach einem Gespräch mit ihr auch vom Therapeuten ablassen und andere Untersuchungen anraten.

Warum findest du den Termin notwendig?
Warum wehrt sie sich?

Habt ihr mal in Ruhe gesprochen?
Über den Termin. Aber auch was sie so beschäftigt in letzter Zeit?

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Hi.

ich denke das die Pubertät. Würde einfach noch mal ein bisschen warten. Oder ihr geht einmal zu deinem Hausarzt. Vielleicht hilft das. Mit Zwang würde ich in dem Fall gar nciht arbeiten und mit linken Tricks auch nicht.
Das Spz find ich auch nicht schlecht.
Hat sie schon ihre Regel? Das könnte auch mit dem ganzen Problem zu tun haben.

LG

PS: Ich war in dem Alter auch Einzelgänger..................heut hab ich ein paar ausgesuchte Freunde!

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Vielleicht hat Deine Tochter einfach falsche Vorstellungen davon, was bei dem Jugendpsychologen geschehen soll und fühlt sich von dir bevormundet. Vielleicht hilft es ihr, wenn klar ist, dass der Besuch erst einmal das Angebot zu einem Gespräch ist und nicht automatisch irgendeine Behandlung übergestülpt wird.

LG
Anja

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Wie wäre es, wenn Du erstmal in ein Beratungszentrum gehst? Der Kinderarzt kann Dir sicher Abdressen nennen.

Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sind in der Regel sehr ausgebucht, es kann bis zu einem Jahr dauernd, bis man einen Termin bekommt.

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Leidet deine Tochter unter der Situation? Oder ist sie vielleicht eher ein Einzelgänger und gern allein? Stimmungsschwankungen finde ich in der Pubertät nicht unnormal.

Ich würde sie nicht gegen ihren Willen zu einem Therapeuten schleppen. Das hat überhaupt keinen Sinn, wenn sie nicht mitmachen will. Vor allem aber wird sie das Vertrauen zu dir verlieren, wenn du sie zu Gesprächen zwingst, die sie nicht führen will.

Wenn es tatsächlich so wichtig und dringend erforderlich ist, dass sie mit jemandem spricht, dann informiere dich doch bei der Diakonie oder Caritas, ob die Beratungsstellen haben. Das hat dann weniger mit einer Therapie zu tun und sie muss in keine Praxis. Evtl. macht es ihr das dann leichter. Schlag es ihr als eine Möglichkeit vor, aber lass ihr die Wahl, ob sie dabei mitmachen möchte. Mit Zwang erreichst du gar nichts.