Vater wird bösartig

Hallo in die Runde,

ich bin Nadine, 36 Jahre alt und wohne mit meinen Eltern in einem 2-Familien Haus.

mir macht die Situation mit meinem Vater zu schaffen.
Er ist dieses Jahr 60 Jahre alt geworden, sitzt nach einem Beinbruch im Rollstuhl (er verweigert die Reha), ist seit mind 40 Jahren alkoholabhängig (trinkt nur und ausschließlich Bier- Früh Mittag Abends) und lässt seinen ganzen Frust an mir und meiner Mutter aus.

Gestern bekam ich einen Crosstrainer geschenkt. Dieser war aber zu groß, so habe ich ihn in die ungenutzte Garage gestellt um ihn wieder weiter zu verschenken. Das hat er zum Anlass genommen um mich und meine Mutter mal wieder fertig zu machen.
Wir verstehen die Situation immer noch nicht. Für uns ist das ein Gerät welches jetzt ein paar Tage in der Garage steht und dann abgeholt wird. Für meinen Vater bin ich mal wieder die Dummheit in Person, ich denke nie nach, ich ruiniere ihn (???), bin nicht überlebensfähig und ich mülle ihm nur sein Grundstück zu. Auf Nachfrage was er damit meint solle ich nur (Sorry) "meine Schnauze halten".
Ich kann nicht einfach von zu Hause raus, ich habe mein Stockwerk auf meine Kosten umgebaut und meine Mutter schafft das Grundstück (1400 qm mit viel Arbeit) nicht alleine, da sie schon 2 Aneurysmen und 1 Schlaganfall hatte. Sie muss sich außerdem um meinen Vater kümmern, der ja wegen dem Rollstuhl nicht mal aufs Klo kann.

Warum sie da jetzt auch mit in der Geschichte hängt wissen wir beide auch nicht.
Er braucht uns jedenfalls nicht, wenn dann stellt er Menschen an die unsere Arbeiten machen (Nein, er hat nicht viel Geld, er labert nur blöd).

ich verstehe ja, dass er frustriert ist, Schmerzen hat er bestimmt auch. Aber er verweigert die Reha weil er da nicht an Alkohol kommt. Sein Hausarzt schreibt ihn einfach krank obwohl er ihn nie gesehen hat. So wird er nie wieder laufen lernen und auf ewig 2 mal am Tag meine Mutter seine Bettpfanne leeren müssen.

Ansprechen darf man ihn auf das Thema nicht, er wirft einen dann aus der Wohnung.

Ich musste mir jetzt den Frust von der Seele schreiben, Sorry für den langen Text, ich hab versucht nur das wesentliche reinzuschreiben.

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Du kannst ja nur gehen oder bleiben. Deine Mutter ist ebenso frei, das zu tun.
Wenn mich jemand so behandelt würde ich ihm mitnichten zwei Mal täglich die Bettpfanne leeren! Aber Deine Mutter macht das ja offensichtlich schon jahrzentelang mit und Du bist auch geblieben.

Was soll man da raten?! Ihr müsst wissen, wie lange ihr das noch ertragen wollt, wenn ihr bleibt ist der Leidensdruck noch nicht groß genug.

Ich weiß es ist nicht leicht, aber sowas würde ich mir nun wahrlich nicht länger antun. Soll er doch mal sehen, wie er ohne Euch zurecht kommt - anderweitige Hilfe will er ja nicht - also fahrt doch mal zwei Wochen ohne ihn in Urlaub...

LG, katzz

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Da helfen nur harte Ansagen. Dein Vater ist abhängig und depressiv. Holt euch Hilfe zum Beispiel über eine Selbsthilfegruppe von Alkohlkranken angehörigen. Schau hier:
https://al-anon.de/
Ruf den Hausarzt an und mach ne klare Ansage. Entweder er schaut sich den Patienten an und spricht mit ihm oder Du wendest dich an die Krankenkassen, da dein Vater ja doch wohl ein Pflegegrad zusteht.
Teil deinem Vater mit, dass ihr euch nicht mehr um ihn kümmert werdet. Sondern statt dessen ein Pflegedienst. Wenn er deine Mutter unter die Erde gebracht hat, würde dies eh anstehen. Das hört sich hart ab, aber genau darauf läuft es nach deiner Schilderung drauf zu.

Mach deiner Mutter klar, dass sie co-abhängig ist und Hilfe braucht.

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Hallo,

es gibt auch Anlaufstellen wie die HIlfen für erwachsene (wie Jugendamt nur eben für erwachsene), die ihr kontaktieren könnt. Dein Vater hat verschiedene Baustellen und durch Verantwortungsgefühl und Mitleid eurerseits wird er da nicht rauskommen ...

Holt euch extern jemanden dazu, auch wenn er erst mal eskalieren wird... Vorgespräche könnt ihr ja auch ohne ihn führen...

Lg