Herzrasen etc die zweite. Sorry, zu früh abgeschickt

Erster Teil siehe unterhalb

Letzten Mittwoch morgens ging das ganze elend dann in eine neue Runde.

Ich bin morgens aufgestanden und hab schon gemerkt irgendwas ist ganz komisch mit mir,
mir geht's nicht so toll.

Hab dann erstmal nach den Kindern gesehen und die Fenster Zum lüften geöffnet und da gings los, plötzlich sehr starkes und schnelles Herzklopfen, teilweise mit dem Gefühl als würde das Herz einen oder zwei Schläge aussetzen, das ganze begleitet von schwindel und Kopfschmerzen. Wirklich sehr gruselig. Ich bin dann langsam runter gegangen um mal meinen blutdruck zu messen. Dabei hat mein Herz dann plötzlich mal ganz schnell und mal ganz langsam und dann wieder ganz schnell geschlagen.
Mein blutdruckmessgerät hat mir dann auch ständig schwankende Werte angezeigt und mir war das dann zu unheimlich und ich habe die Rettung gerufen.
Jedenfalls kamen die dann auch gleich, bis dahin hatte sich der "anfall" aber wieder relativ beruhigt, puls war da noch um 120, ekg wieder normaler sinusrythmus mit wenigen extrasystolen.

Von Beginn des "anfalls" bis ich im kh war, ist etwa eine Stunde vergangen, bis ich da verkabelt war, war der puls wieder unter 100, blutdruck war noch bei 170/100.

Ich wurde dann stationär aufgenommen und am nächsten Morgen kam es wieder zu genau den selben Symptomen, die dann auch auf einem ekg eingefangen werden konnten, nämlich sehr viele extrasystolen, teilweise nach jedem Herzschlag eine extrasystole. In Folge dessen wurde dann in der Klinik ein 24 h ekg gemacht. Während dieser 24 h lag ich aber fast nur im Bett, zum einen, weil ich von dem Anfall morgens so kaputt war, zum anderen, weil ich jedes Mal, wenn ich aufstehen wollte wieder solche "aussetzer" (was laut ekg harmlose extrasystolen waren/sind) gespürt habe. Jedenfalls war das 24h ekg laut Oberarzt ohne auffälligen Befund, ich bekam die Anweisung, meine dosis betsblocker von 1,25 auf 2,5 zu verdoppeln und dann wäre der Fall erstmal erledigt.

Tja, der Fall war leider nicht erledigt, denn gestern morgen ging der ganze Mist von vorne los.

Jedenfalls hat mein Mann mich dann in ein anderes Krankenhaus gefahren, wo natürlich bis ich da und an der Reihe war die Symptomatik soweit abgeklungen war, dass außer einem etwas erhöhten puls nichts mehr ersichtlich war. Da dachte ich zum Glück hat das andere Krankenhaus ja ein ekg von einem ähnlichen Vorfall, das habe ich dem Arzt in der Notaufnahme auch so gesagt, der hat sich den Brief dann auch faxen lassen, tja nur leider stand da von dem Vorfall im Krankenhaus und dem darauf folgenden 24 h ekg kein Wort drin!

Zumindest hat mir dieser Arzt mal geglaubt, dass da wirklich was körperliches ist und mir geraten bei einem niedergelassen kardiologen ein Langzeit ekg über 3 Tage machen zu lassen. Und meine Schilddrüse genau kontrollieren zu lassen.

Naja, vielleicht bringt das ja endlich mal was.

Was mich aber heute wirklich fertig gemacht hat, war der arztbrief aus dem ersten Krankenhaus, der Vorfall wo ich stationär war wie gesagt mit keinem Wort erwähnt. Außerdem wird behauptet ich hätte den Rettungsdienst wegen Übelkeit und schwindel gerufen, was so definitiv falsch ist, das waren begleitende Symptome, aber den Rettungsdienst habe ich gerufen wegen dem herzrasen und herzstolpern, das ich gespürt habe. Ich habe heute nochmal im Speicher von meinem bd Messgerät geschaut, mein puls war zwischenzeitlich bei fast 170, dazu bd 160/100 das war wirklich nicht lustig.
Stattdessen wird mir eine angststörung unterstellt, weil ich beim aufnahmegespräch und der Untersuchung geweint hätte, was so auch nicht stimmt.
Ja, die letzten Wochen haben an meinen Nerven gezehrt und ich bin tatsächlich dran mir psychologische Unterstützung dafür zu organisieren, aber deswegen darf man dich körperlich Symptome, die meine Lebensqualität massiv einschränken nicht einfach auf "die hat einen psychischen knacks" schieben ohne körperliche Ursachen auszuschließen.

Ich bin gerade einfach nur noch wütend und erschöpft.

LG waldfee

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Hallo Waldfee,
Ich konnte mich in deiner Krankheits Beschreibung ziemlich wiederfinden. Habe es fast genauso. Auch mit hohem Puls und Blutdruck Attacken. Dazu Panik wenn ich wieder merke es stimmt etwas nicht.

Bei mir wurden auch ähnliche Untersuchungen gemacht, nur nicht ganz so ausführlich. Raus gekommen ist auch nichts.
Nehme ebenfalls Betablocker.
Mögliche Erklärungen bei mir waren:
1. Wechseljahre (Herzrasen wohl häufig)
2. Angststörung (Extrasystolen seien normal und würden durch Ängste und Unruhe noch verstärkt)
3. Persönliche Konstitution: schnell hoch fahrend, schnell hoher Puls/Blutdruck
4. zu wenig Sport, Gewicht nicht optimal
5. ggf Problem mit Verarbeitung von Alkohol (Rotwein/Histamin).
Usw.
Was mir bei Dir noch einfiel, ist die Impfung.
Ich bin absolut kein Impfgegner, selbst durch geimpft. Aber es gibt ja vereinzelt Berichte über Herzmuskel Entzündungen auch nach Biontech. Hat man dich darauf gezielt untersucht? Passt ja auch zum Teil zu den Beschwerden. Stünde bei dir ja im zeitlichen Zusammenhang. Ich hatte die Probleme schon vor meiner Impfung. Will aber auch hier keine falsche Panil schüren.
Bei mir glaube ich langsam an die Macht der Psyche und dann wieder nicht....

Halt mich gerne mal auf dem Laufenden.
Alles Gute und nicht verzweifeln,
capilupi

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Ach Mensch, du machst mir ja Mut...

Tut mir leid, dass du das auch durchmachen musst.

Also eine herzmuskelentzündung schließen die Ärzte aus, weil sowohl der Ultraschall als auch die herzenzyme und entzündungsparameter unauffällig waren.

Was aktuell noch im Verdacht steht, das was nicht stimmt, ist meine Schilddrüse, der tsh ist seit meinem ersten kh Aufenthalt von 3, irgendwas auf 0,4 gefallen und der t4 war bei der ersten Abnahme in der norm, ist jetzt erwas über dem normbereich. Ich habe eigentlich eine sd unterfunktion, die seit der ersten Schwangerschaft vor 12 Jahren auch mit der gleichen Menge an thyroxin stabil eingestellt ist.

Für wechseljahrsbeschwerden bin ich mit gerade 34 laut der Ärzte eigentlich noch etwas zu jung, werd das aber auf jeden Fall nochmal bei meiner Frauenärztin ansprechen.

Hohen blutdruck habe ich auch schon seit vielen Jahren, allerdings war der auch immer gut eingestellt und so massive Entgleisungen hatte ich nie, auch mein puls war generell immer in einem niedrigen Bereich.

Angststörung, gut und recht, ich bin auch dran mir da professionelle Hilfe zu holen, denn die werde ich gefühlt definitiv brauchen um wieder klar zu kommen. Eine Angststörung erklärt aber in meinen Augen nicht, warum mein Blutdruck, der vor dem letzten Ereignis zwischenzeitlich immer ziemlich gut war (im Bereich um 120/80, meist sogar niedriger) plötzlich auch in Ruhe wieder über 140/90 und höher geht und zwar dauerhaft und nicht nur in diesen "anfallssituationen"

Und das erklärt auch nicht ausreichend meine körperlichen Symptome, besonders den leistungseinbruch in den letzten 2-3 Monaten, verstärkt seit dem ersten Ereignis, denn ich bin zwar schon immer übergewichtig, im Alltag aber sehr aktiv und habe eigentlich eine sehr gute Kondition, mit wäschekorb vom Keller über drei Treppen auf den Dachboden hoch war bis vor 8 Wochen kein Problem, da musste ich nicht mal fester Schlaufen, jetzt spüre ich nach der ersten treppe schon beklemmungen, als könnte ich nicht richtig durchatmen und nach ner Stunde leichter Hausarbeit gestern war ich völlig erledigt und musste mich erstmal hinlegen. Außerdem wird mir ständig schwindelig, sobald ich mich mal etwas schneller in Bewegung setzte und zusätzlich bekomme ich dann auch gleich Kopfschmerzen und ohrensausen. Vor allem dieser krasse leistungseinbruch macht mir wirklich Angst.

So macht das echt keinen Spaß, ich erkenne mich so gar nicht wieder, ich komme mir vor wie meine eigene Oma.

Alkohol trinke ich seit Jahren nur noch gelegentlich, ich glaub ich hab das ganze Jahr noch nix alkoholisches zu mir genommen. Seit dem ersten Vorfall meide ich auch konsequent alles an Koffein (als passionierte Kaffeetante! ), trinke keinen grünen und schwarzen Tee mehr, esse keine Schokolade oder andere Süßigkeiten, keine salzigen Snacks usw...

Meine große Hoffnung ist jetzt die Untersuchung der sd, dann noch ein anderer hormontest, der eine überfunktion der nebennieren untersucht und mein Termin beim kardiologen am Freitag.

Und ich hoffe ich bekomme bald einen Termin bei einer/einem Therapeuten, der oder die mir die seelische last des Ganzen ein wenig erleichtern hilft, denn das ist sicher auch nicht förderlich für die ganze Geschichte.

Aber mal ehrlich, da wäre doch jeder fertig, wenn es einem körperlich immer schlechter geht und keine Ursache dafür gefunden wird und man nicht ernst genommen und für "bekloppt" hingestellt wird.

LG waldfee

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Hast Du schon mal daran gedacht, einen guten Heilpraktiker aufzusuchen, der ja ganzheitlich behandelt? Es gibt auch Ärzte, die ganzheitlich behandeln.
https://www.arzt-auskunft.de/ganzheitliche-medizin/

Herzrasen, Blutdruck, Ängste.... bevor ich da einen Dok nach dem anderen abklappere, wäre die ganzheitliche Behandlung meine Idee.
LG Moni

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Hi, ich fühle mit dir, total! Es tut mir leid, dass du auch soetwas hast. Komisch mit dem Kh, würde da nochmal nachhaken?

Wie hast du dich denn an dem Morgen gefühlt? Hattest du womöglich schon Angst vor der Angst? Nach dem Motto, ohje da könnte gleich was kommen? Sicher, dass es keine Panikattacke war? Denn diese kann u.a. Auch palpitationen und sowas verursachen.

Bei mir fing es im Mai an. Blutdruck schwankt nur manchmal, aber gerade bei Anstrengung oder gerade morgens schießt mein Puls schnell in die Höhe, ich muss alles jetzt immer langsam machen, damit ich mich nicht verausgabe. Je mehr ich aber darauf achte, desto schlimmer wird es. Nicht so leicht, sich davon abzulenken oder den Grund für dieses Verhalten herauszufinden. Es mündete nun in einer hypochondrischen Störung, die mir diagnostiziert wurde. Ich habe mich nämlich in eine Tagesklinik begeben, nachdem ich 3 mal quasi ,,umsonst“ im Kh war. Langzeit - Ekg,Ultraschall etc wurde gemacht, aber nichts festgestellt. Falls ich Hypochonder bin, war die Tagesklinik im Umgang damit aber wirklich auch nicht feinfühlig. Bei einem ekg sagten sie: ,,oh, da steht, Sie hätten eine Ischämie (Durchblutungsstörung), arrythmien etc“ am Ende gab es zwar Entwarnung, aber trotzdem war das nicht schön.

Es ist wirklich beängstigend, wenn das Herz diese Probleme macht. Ich würde alles dafür geben, dass es der Fuß wäre. Ich habe momentan sogar Schmerzen und kribbeln im linken Arm- warum ausgerechnet dort?, frag ich mich!🙈 Ich vertraue mir nicht mehr. Ist es der Körper, ist es die Angst, bin ich echt eine Hypochonderin? Fakt ist, ich nehme mich jetzt sehr verstärkt wahr. Vorher bin ich Bussen hinterher gerannt, bin in den Keller gehüpft und durch die Stadt gefahren. Jetzt bin ich leider in einer eher kontraproduktiven Gedankenspirale drin: halte ich das aus? Ich sollte lieber zuhause bleiben. Mit meinem Puls sollte ich vielleicht lieber keinen Sport treiben.

Vermeidung ist eigentlich echt blöd und macht alles nur schlimmer, weil das Vertrauen in den Körper mehr und mehr abnehmen kann...

Seit ich meditiere, viel draußen spaziere, geht es etwas. Ich steige auch wieder aufs Rad und bin nach der Tour immer sehr stolz.Und mit einem antidepressivum bin ich entspannter, also wenn Symptome kommen, verfalle ich nicht mehr in Panik, die das alles verstärkt, sondern ich denke mir: wird schon! Ich habe auch das Gefühl, dass mich das Kh in meiner Nähe eh nicht mehr ernst nehmen könnte. Nicht mal mehr mein Freund, er sieht mich als komplett durchgedrehte Hypochonderin . Meine Psychologin hilft sehr, also Therapie wird sicher nicht falsch sein. Gerade Strategien anzueignen, wie man sich beruhigen kann im E-Fall sind Gold wert.
Blutdruck messen ist sicher nicht verkehrt, aber ich mess bei mir lieber nicht, weil ich während der Messung noch aufgeregter werde. Das triggert mich zu sehr. Angst kann einiges mit dem Nervensystem machen und damit Blutdruck in die Höhe treiben. Drück die Daumen, dass du zu nem guten Kardiologen findest und jmd, der sich deine SD genau anschaut. Ich werde das auch als letzten Versuch in Angriff nehmen, weil ich auch merke, dass ich nicht (mehr) Leistungsfähig bin. Ein großes Blutbild wäre mal interessant.
Es kann die Angst sein, aber das glaub ich nicht. Meine Milz ist wohl auch vergrößert, was vielleicht wirklich mehr bedeuten kann.. der eine Rettungssanitäter meinte übrigens zu mir, dass auch Corona dahinterstecken kann (post covid Symptome). Und er meinte zu mir, dass man manchmal damit leben muss. Erst dachte ich, dass es wohl ein Witz ist. Aber seit ich es mir immer wieder sage, dass ich das annehmen muss, geht es mir - glaub ich —besser. Die App 7 mind hat mir zum Beispiel auch geholfen. Aber wie gesagt, es ist wichtig das abzuklären und solche heftigen Symptome nicht auf die Psyche schieben zu lassen. Aber bisher wurde nichts nennenswertes ernsthaftes diagnostiziert und das musst du dir irgendwie vor Augen halten.

Alles Gute 🍀🍀🍀

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Hallo du Leidensgenossin!

Das war ja gerade mein Problem, dass ich an diesem Morgen eben überhaupt nicht an irgendwelche Beschwerden gedacht habe und einfach mein "Standardprogramm" abgespult habe, obwohl ich mich körperlich schon nicht besonders gefühlt habe, kaputt, erschöpft, schwindlig. Ich dachte, jetzt komm erstmal in die gänge, dann wird das schon. Stattdessen wurde es dann ganz schlimm.

Ich war aber in dieser Situation nicht panisch, ich habe bewusst ruhig geatmet und versucht mich möglichst zu beruhigen, als es aber trotz Atemübungen und ruhigen Sitzen immer schlimmer statt besser wurde habe ich eben die Rettung gerufen, vor allem weil mein puls ganz wild rauf und runter ging von fast 170 auf 70 und dann wieder auf 150 (mittlerweile weiß ich, dass das eine kurze Phase von extrasystolen nach jedem regulären Herzschlag war, die pulswelle bei der extrasystole ist dann so niedrig, dass die pulsmessung beim blutdruckmessgerät sie nicht erfasst, laut Ärzten ist das harmlos, fühlt sich aber fürchterlich an).
Auch am nächsten Morgen im Krankenhaus hatte ich keine Angst oder Angst davor, dass sowas nochmal passieren könnte, die Angst kam immer mit dem Ereignis, nicht umgekehrt.

Es kann schon sein, dass die Angst im Rahmen dessen, was passiert ist, die Reaktion verstärkt, aber ich glaube nicht, dass die Angst der Auslöser war.

Vor allem weil ich vorher schon ein paar Tage gemerkt hab, dass mein Blutdruck trotz Medikamenten wieder ansteigt und zwar tendenziell den ganzen tag und nicht weil ich gerade in Aktion war oder mich aufgeregt hatte o.ä.

Mit meiner Schilddrüse ist definitiv irgendwas, dass der tsh innerhalb 5 Wochen so stark abfällt und der t4 plötzlichüber der oberen Grenze liegt, obwohl die Medikamentendosis seit Jahren die gleiche ist, ist auf jeden Fall abklärungsbedürftig laut meinem Hausarzt und könnte durchaus als Erklärung für das ganze herhalten. Ich habe ein bisschen gegoogelt und inzwischen ist es wohl konsens in der Behandlung von sd Patienten, dass man eine zu hohe Substitution mit sd Hormonen unbedingt vermeiden sollte, denn selbst ein noch normal hoher t4 Wert ist oft mit herzrythmusstörungen vergesellschaften. Ich hoffe so auf meine Termine die nächsten Tage, dass es vielleicht doch eine einfache und vor allem leicht behebbare Ursache.

Entspanungsübungen und kurze Meditation versuche ich jeden Tag einzubauen, hilft so semigut.

Eine Therapie versuche ich mir wie gesagt gerade zu organisieren, die wird mir sicher gut tun, egal was letztendlich raus kommt.

Aber dieses sich selbst nicht mehr vertrauen kenne ich zu gut. Man weiß schon gar nicht mehr, was und wie man noch tun kann, mit jedem Vorfall wird die Verunsicherung größer.

Wenn dann auch nich der Partner,

Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung!

LG waldfee