Zu viel Alkohol - wohin wenden

Steht oben. Bisher ist die Abhängigkeit sehr kontrollierbar, trinke nur abends. Werde dann meist müde und manchmal auch weinerlich/ aggressiv. Es hilft mir, runterzukommen und ruhiger zu werden. Hausarzt sieht in dem Konsum kein Problem, Werte alle ok. Aber ich weiß, dass ich höchstens mal 1 Tag nicht trinken aushalte und dann wieder anfange. Menge: zwischen einem und drei Gläser Wein
Gibt es Selbsthilfe? Gute Tips von jemandem der aufgehört hat?

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Tipps kriegste auch noch:

Niemals trinken, wenn du hungrig, durstig, einsam oder wütend bist. In den Situationen kümmere dich um das eigentliche Problem: iss, trink Wasser, geh unter Leute, arbeite an den Ursachen deiner Wut, bau sie konstruktiv ab (Sport).

Hab kein Alkohol im Haus.

Meide Orte, die für dich eng mit Trinken assoziiert sind. Schaffe die zuhause alternative Entspannungsszenarien: warmer Schokoladenpudding mit Sahne statt Wein, Meditation statt Wein, Nudeln statt Wein... guck, was dir gut tut.

Von Rückschlägen nicht frustrieren lassen. Man kann so oft man will bei 0 anfangen. Nur aufhören, es zu versuchen, ist Scheitern.

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Das hilft mir sehr weiter. Ich hoffe, ich kann es umsetzen.

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Die Anonymen Alkoholiker sind wohl die kompetentesten Ansprechpartner. Kontaktadressen findest Du in jedem Gemeindeblatt.
Auch wenn Dein Hausarzt noch keine Probleme sieht (irgendwie ein blöder Spruch) zeigst Du bereits Folgen des Alkoholkonsums - Weinerlichkeit, Aggressivität - nicht schön für Dein Umfeld - und Dich selber ja auch nicht.
Ich war mit einem Alkoholiker verheiratet - mir braucht man nichts erzählen, wie es weitergeht. Aufhören kannst Du nur mit Hilfe - aber Du musst es selber auch WOLLEN.
Alkohol "hilft" bei garnichts - er schafft nur neue Probleme. Die Grenze vom "gelegentlichen Genuss" zum "brauchen" ist bei Dir schon überschritten.
Alles Gute.
LG Moni

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Die Trinkmenge hört sich für mich nicht dramatisch an.

Probiere es mal bei den Anonymen Alkoholikern. Diese haben eigentlich in jeder kleineren und grösseren Stadt ihre Treffen.

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"Die Trinkmenge hört sich für mich nicht dramatisch an."

Jeder Körper verarbeitet Alkohol anders, und wenn sogar schon die TE selbst negative Auswirkungen spürt, dann ist es egal, ob wir von 2 Gläsern oder 2 Flaschen Wein sprechen.

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Die Abhängigkeit besteht nicht aus Menge, sondern aus Häufigkeit und Regelmäßigkeit. Wenn eine Person schon sagt „ich schaffe höchstens einen Tag ohne Alkohol“, dann ist das sehr wohl eine Abhängigkeit.

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Hey, du kannst dich an die Anonymen Alkoholiker wenden (AA). Die sind für alle Menschen da, die aufhören wollen zu trinken und kein Schwein fragt danach, wie viel du vorher getrunken hast. Allein der Wunsch aufzuhören, reicht.

Schau mal online unter https://www.anonyme-alkoholiker.de/meetings/meetingssuche/

Falls du erst Mal nicht live und in Farbe in ein Meeting willst, haben die auch ein Onlinemeeting, auch eins extra für Anfänger (Beginner), das über einen Mailverteiler funktioniert, bei dem du dich mit ner anonymen Mailadresse registrieren lassen kannst.

Meetings gibt's echt überall. Und da sitzen ganz unterschiedliche Menschen. Ich hab die Reißleine sehr früh gezogen. Ich hab "nur" jedes Wochenende gesoffen und da "nur" Wein. Mir wurde das aber zunehmend unheimlich, insbesondere dieses Zwanghafte: Freitag... Wein...und aus einer Flasche am Wochenende wurden bald 2, dann 3.... Keine Ahnung, wohin das geführt hätte.

Lass dich von dem Gottesbezug im 12 Punkte-Programm nicht abschrecken. Die AA wirken von außen ein bisschen sektenartig, aber es steckt viel Weisheit in den 12 Punkten und man muss wirklich nicht gläubig sein.

Ich habe keine Ahnung, wie alt du bist und ob du weiblich oder männlich bist.

Auf jüngere Frauen mögen die AA vielleicht zu krass wirken. Dann empfehle ich dir, dich mal mit den Programmen von Natalie Stüben auseinanderzusetzen.

Einen Rat der AA möchte ich dir jetzt schon mitgeben: Nie ans Aufhören insgesamt denken, nur an den aktuellen Tag, die nächste Stunde... das Heute zählt. Reih einen Tag an den anderen. Schritt für Schritt.

Ich drück dir die Daumen.

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Hey!

Ich finde es super, dass du dir Gedanken machst und deinen Konsum angehen möchtest.
Es gibt eigentlich eine offizielle Definition, ab wann der Konsum als bedenklich gilt. Ein Teil dieser Definition ist, dass der Konsument es nicht schafft, an 2-3 Tagen pro Woche auf Alkohol zu verzichten.
Das erfüllst du ja schon.
Von daher würde ich es ernst nehmen. Meine Mutter hat es geschafft, von einem Tag pro Woche in eine Alkoholsucht zu rutschen.
Man unterscheidet zwischen Abhängigkeit und Sucht- der Übergang ist fließend.

Lass die Leute reden, die täglichen Alkoholkonsum normal finden. Wenn du selbst merkst, dass es nicht in Ordnung ist oder du dich damit schlecht fühlst, solltest du handeln.

An deiner Stelle würde ich mir einen anderen Hausarzt suchen.

Liebe Grüße
Schoko