85 Jahre alter Mann ein pleomorphe Adenom Unterkiefer Speicheldrüse.

Bei unserem 85 Jährigen Vater wurde ein pleomorphe Adenom in der linken Unterkiefer Speicheldrüse anhand eines MRT festgestellt . Alles andere in der Umgebung ist unauffällig . Das Adenom ist 3,3x2,2x3,7 cm groß. Im Befund ist wird ein bioptische Klärung empfohlen. Außer das dieses Adenom optisch sichtbar ist , hat unser Vater gar keine gesundheitliche Einschränkungen. Kann so ein Tumor von heute auf morgen entstehen, oder bestand dieser Tumor bereits seit Jahren ? Was kann passieren , wenn man einfach mit diesen Adenom weiterlebt ohne Behandlung?
Wie sollte die weitere Vorgehensweise aussehen ? Sofort Op ? Oder erstmal beobachten? Aufgrund des hohen Alters , wissen wir nicht was sinnvoll ist . Wir bitten um eure Einschätzung, Empfehlungen. Gibt es Klinik Empfehlungen in Raum Bochum ? Für eure Hilfe schon mal vielen Dank im Voraus.

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Wie ist den der Allgemeinzustand deines Papas? Noch topfit oder eher schon etwas labil? Davon würde ich glaube ich abhängig machen, ob eine Biopsie sinnvoll ist. Wie würde diese Biopsie in dem Fall ablaufen? Größerer Eingriff unter Vollnarkose oder geht das anders? Wenn es ein kleinerer Eingriff ist, würde ich die Biopsie machen und je nach Ergebnis dann weiter schauen…

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Hallo n1979,

erstmal Danke für deine Antwort.

Soweit ist der Allgemeinzustand ok. Die Biopsie würde unter Vollnarkose stattfinden. Mein Papa will keine Biopsie machen wegen der Vollnarkose und den ganzen anderen Risiken. Er sagt mir geht es gut , wieso soll ich mich Risiken aussetzen. Frage ist , was kann passieren , wenn man es so belasst keine Op solange der Allgemeinzustand ok bzw. Gut ist ?

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Ohne Biopsie lässt sich da leider nicht wirklich spekulieren. Wenn es schnellwachsend und maligne (also bösartig) ist, kann es über die Lymphknoten in die Lymphbahnen gelangen und von da aus überall hin metastasieren. So schnell könnte es dann natürlich zu einer wesentlichen Verschlechterung des Allgemeinzustands führen und je nach Befall zum Tod.
Ist es gutartig, müsste man das Tempo des Wachstums beobachten und ggf. entfernen, sollte es zur Verdrängung umliegender Gefäße und Nerven kommen.

Ich möchte nicht urteilen, aber mit 85 Jahren kann ich nachvollziehen, dass man lieber nichts macht, was evtl. langwierige und schwerwiegende Behandlungen mit sich bringt. Wenn man weiß, dass es hochgradig bösartig ist, was macht man dann ? Eine Entfernung alleine wird eher nicht reichen, also noch schwächende Behandlungen, die sich mit 85 auch dramatisch auf den Allgemeinzustand auswirken können.

Ich würde in Ruhe mit ihm besprechen, wie er seine Zukunft sieht und was für ihn in Frage kommt. Wenn er damit weiterleben möchte, weil es ihm sehr gut geht, dann sollte man das akzeptieren, auch wenn das natürlich für einen selbst schwierig ist.

Alles Gute für Euch und Euren Vater 🍀

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Vielen Dank für all eure Antworten. Wir werden das Ganze erstmal sacken lassen und dann hoffentlich die richtige Entscheidung treffen, wie auch immer diese aussehen wird . Wir werden euch hierzu auf den laufenden halten .

Euch allen weiterhin alles Gute !

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Hallo!

Ein pleomorphes Adenom ist ein gutartiger Tumor der Speicheldrüse. Er wächst sehr langsam, ist in der Regel schmerzlos, macht außer der Schwellung keine Symptome. Aber so ein Tumor kann - insbesondere wenn er lange unbehandelt bleibt (ihr wisst nicht, wie lange Euer Vater den Tumor schon hat. Wenn die Schwellung äußerlich sichtbar wird, besteht er meist tatsächlich schon sehr lange) - entarten (zu einem bösartigen Tumor werden).
Abgesehen davon kann man anhand eines MRTs keine sichere Diagnose stellen. Es gibt auch andere, weniger gutartige Tumoren, die ausgeschlossen werden sollten. Daher würde ich je nach Gesundheitszustand des Patienten zu einer OP raten. Andere Therapien als die Entfernung gibt es bei einem solchen Tumor ohnehin nicht. Man muss hier aber natürlich immer das OP-Risiko dem Risiko bei Belassen des Tumors gegenüberstellen. Ganz genau können das nur die behandelnden Ärzte. Aber Deinem Vater sollte klar sein, dass auch von dem Tumor Risiken ausgehen.

LG