Diagnose Vulvodynie? Es ist sehr wohl heilbar!

Ich schreibe diesen Beitrag an alle Frauen dort draußen, welche einen ähnlich langen Leidensweg hinter sich haben und nahezu jegliche Hoffnung auf Heilung verloren haben. In zahlreichen Internetbeiträgen finden wir Prognosen wie „vulvodynie ist nicht heilbar“ , „Ursachen unbekannt“ und noch ganz viel weitere erschreckende Nachrichten, die wir nicht gerade hören möchten, vielmehr lösen sie in uns Angst und Stress und dieser wiederum verstärkt unsere Symptome zunehmen. Ich selbst leide seit 14 Monaten an vulvodynie. Ich litt anfangs unter einer Harnröhrenentzündung, besuchte die unterschiedlichsten Fachärzte, wurde mehrfach mit Antibiotika, antimykotika, Östrogen und Kortisonsalben u.v.m. behandelt - alles erfolglos! Meine Psyche litt zunehmend an der Aussichtlosigkeit. Zudem fing schließlich auch noch mein Darm an komplett verrückt zu spielen. Ich fing also an selbst zu Recherchieren und kam in den Kontakt mit einer sehr guten Frauenärztin im Raum Stuttgart. Sie erklärte mir, dass die Beschwerden muskulär bedingt sind und eine Heilung voraussichtlich genauso viel Zeit in Anspruch nehmen würde, wie die Zeit in der sie bereits ihr Unwesen treibt. Ich war einerseits sehr schockiert über diese Antwort, andererseits gab sie mir Hoffnung. Ich habe mich sehr viel dazu belesen, man hätte meinen können ich hole gerade nochmal ein Medizinstudium in Psychologie, Neurologie und Gynäkologie nach. Wie kam ich nun aus dieser Spirale der sich immer weiter verstärkenden Schmerzen wieder heraus?
Meine wärmste Empfehlung an euch:
- 3 Monate Magnesium hochdosiert 400mg täglich
- osteopathie spezialisiert auf Beckenboden Muskulatur
- ich habe begonnen mehrmals die Woche Yoga zu machen
- Beckenboden Entlastung! Schnappt euch mehrere Kissen und legt zu jederzeit die Beine nach oben bzw. Schaut gezielt nach Beckenboden Entspannungsübungen (wise Anderson ist hier in aller munde)
- Ernährungsumstellung (histaminarm) zur Beruhigung der mastzellen -> das war in erster Linie wegen der darmprobleme
- und das aller aller wichtigste! Beruhigt euer Nervensystem. Es wird mit großer Sicherheit vorbei gehen, allerdings ist es dafür ganz wichtig gelassen mit der Situation umzugehen. Betrachtet euren Beckenboden wie euer Kind und habt Verständnis. Euer Körper versucht euch mit den Schmerzen etwas mitzuteilen - entgegnet ihm mit Verständnis.

Ich war zunächst auch sehr skeptisch, schließlich sind wir gewohnt dass die Chemie Keulen normalerweise die Dinge regeln und wir wenige Tage später wieder fit wie ein Turnschuh durchs Leben gehen.
Ich verstand zunehmen die Ursache dieses höllischen Brennens. Die Muskulatur rund um meine Harnröhre hat sich während der Entzündung so sehr verspannt (diese ging leider über mehrere Monate, da man die Infektion nicht sofort nachweisen konnte - sicher gibt es auch andere Ursachen für eine chronische Verspannung) dass sie zunehmend verkrampfte und sich demnach die Muskulatur und Faszien verkürzten. Die Haut fühlte sich wund ähnlich wie eine schürfwunde. Unser Körper schafft es da alleine allerdings nicht mehr raus, denn die tägliche Belastung im Alltag, der Schmerz welcher wiederum neue Verspannungen erzeugt und der Stress für unsere Psyche sind unsere Gegenspieler. Wie du siehst wirken hier einige Themen zusammen, welche alle angegangen werden müssen.

Ich bin mittlerweile so gut wie symptomfrei nach Monat 5 der Behandlung (7 waren prognostiziert)

Ich drücke euch die Daumen und wünsche euch sehr viel Durchhaltevermögen! Aber ich bin mir sicher du wirst deinen persönlichen heilungsweg finden, auch wenn es nicht 1:1 meiner ist