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Hallo Katharina,

als meine beste Freundin mit vom Tod ihres Opas, dann vom Tod ihrer Oma erzählt hat, habe ich ihr auch "nur" mein Beileid ausgedrückt, beim Tod meiner Großeltern war es umgekehrt auch so.

Wo ist das Problem? #kratz

Eine Beileidskarte würde ich beim Todesfall eines Elternteils oder Geschwister meiner Freunde schreiben, aber nicht wenn Opa, Oma, Onkel, Tante, Cousin, Cousine, Freund, etc. verstorben sind.

Bei Beispiel 3 erwartest du in meinen Augen zu viel.

Zu Beispiel 1:
ihr habt euch einfach auseinander gelebt, das kommt vor im Leben. Das heißt aber nicht, daß deine Freundin generell ein schlechter Mensch ist, der keine Freundschaft aufrecht erhalten kann.

Zu Beispiel 2:
na ja, reichlich unsensibel war das schon vom Freund deines Mannes. Aber wenn das das erste Mal war, an dem dieser Freund sich nicht für die Probleme deines Mannes interessiert hat, würde ich den Vorfall nicht überbewerten.
Man sollte erwachsen genug sein, um zu sagen "ich hätte schon etwas mehr Interesse an meinem Gesundheitszustand von dir erwartet"

So oder so, Freundschaften kommen und gehen, an DIE Freundschaft fürs Leben glaube ich nicht unbedingt. Mit meinen Schulkameraden habe ich null Kontakt mehr, meine zwei Freundinnen habe ich erst bei meinem Studium kennen gelernt.

LG,
J.

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Hallo Juniorette!

Vielen Dank fuer Deine Antwort!

Ich habe schon weiter oben geschrieben was mein "Problem" ist.
Selbstverstaendlich habe ich keine Beileidskarte erwartet.
Eigentlich erwarte ich gar nichts. Aber ich finde es sehr schade, dass mein Opa stirbt und nicht mal ein "Tut mir leid" oder "mein Beileid" kommt. Macht man so etwas nicht? Also als die Oma diesen Freundes gestorben ist habe ich ihn gedrueckt und mein Beileid ausgesprochen. Sicherlich haetten sie mir nicht auch um den Hals fallen muessen, aber gehoert es sich nicht wenigstens "mein Beileid" zu sagen? Vorallem, wenn man miteinader befreundet ist?#kratz

"ihr habt euch einfach auseinander gelebt, das kommt vor im Leben. Das heißt aber nicht, daß deine Freundin generell ein schlechter Mensch ist, der keine Freundschaft aufrecht erhalten kann"

Doch, leider heisst es genau das. In den ganzen Jahren hatte sie nicht eine Freunschaft/Bekanntschaft halten koennen.
Wir haben uns in der 5. Klasse kennengelernt. Ich war die Einzige, die Kontakt zu ihr hatte. Sie war immer "die Komische". Niemand kam mit ihrer Art klar. Sie tat mir damals leid, weil sie so ausgeschlossen wurde. Ich gab ihr eine Chance und so entwickelte sich eine Freundschaft. Sie war schon immer schwierig, aber ich lernte im Laufe der Jahre damit umzugehen.
Aber irgendwann ist man zu muede, um immer nur Ruecksicht auf den anderen zu nehmen. Seine Macken zu akzeptieren und respektieren. Andererseits wird man selbst aber eben nicht so akzeptiert und respektiert. DANN sieht man auf einmal wie ausgenutzt man die ganzen Jahre ueber wurde.:-(

LG
Katharina

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Hallo Katharina,

selbstverständlich erwarte ich bei einem Todesfall in meiner Verwandtschaft, den ich gegenüber meinen Freundinnen erwähne, ein "Tut mir leid!". Aber ich hatte dich so verstanden, daß deine Freunde dir ihr Beileid ausgedrückt haben und dich dann rücksichtsvollerweise alleine gelassen haben.

"Doch, leider heisst es genau das. In den ganzen Jahren hatte sie nicht eine Freunschaft/Bekanntschaft halten koennen. "

Hmm, meine zwei Freundinnen kenne und mag ich zwar schon seit 16 Jahren, aber ob die Freundschaft ein Leben lang andauern wird...?

Ich hatte in der Schulzeit auch einige Freunde, wo ich den Kontakt einschlafen habe lassen, weil wir uns einfach auseinander gelebt hatten und mich die Gespräche (wenn wir uns zum Schluß noch getroffen haben) eher gelangweilt haben.
Bin ich deswegen ein schlechter Mensch, der unfähig ist, Freundschaften aufrecht zu erhalten #kratz

Ich denke, jeder (du und ich und alle anderen ;-)) sollten sich fragen, wie sie den Begriff "Freund(in)" definieren.

Ich bin sehr vorsichtig mit diesem Begriff, und sage deshalb, daß ich nur zwei richtige Freundinnen habe.

Hier bei Urbia würde ich mehrere Personen als meine "Freunde" bezeichnen, aber ob sie im realen Leben auch meine Freunde wären, weiß ich nicht. Ist für mich auf jeden Fall was anderes, als wenn man sich im realen Leben kennt, und immer wieder mit den Macken des jeweils anderen klar kommen muß ;-)

Ich wünsche dir, daß du in punkto Freundschaft nicht mehr allzu oft enttäuscht wirst!

LG,
J.

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Hallo Katharina...

wenn ich das so lese, dann stellt sich für mich die Frage auf, was verstehst Du unter dem Begriff Freundschaft..

Bei Deinem Beispiel 1, nun, da lebten zwei unterschiedliche Charaktere unter einem Dach, wo beide Seiten zu verschiedene Lebensauffassungen hatten und ja, Du scheinbar Freundschaft mit Gebermentalität gleichstellst.

Beispiel 2: Deine "Freundin" wird wahrscheinlich selber den Wunsch nach einem Leben haben, welches Du führst... der Neid lässt sie dann so handeln, da sie sich nicht überwinden kann, sich oder Dir die Sachen einzugestehen.

Beispiel 3: Auch wenn Ihr immer für die Menschen da wart... war es von denen erwünscht?? Oder liefen Euere Handlungen aus Euerem Bedürfnis heraus??
Dazu kann nicht jeder Mensch mit Krankheiten umgehen... mancher ist nicht so in Krankheitsbilder etc involviert, um sofort zu sehen, hey da ist jemand gerade richtig krank oder ähnliches... wäre ich nun auf jeden sauer, der mich nicht während meiner KKH-Aufenthalte besucht... nun, dann wäre ich 24 Std sauer... und vielleicht hatte der Freund den Kopf derzeit dermassen mit dem Häuschen und dem ganzen drumherum voll, dass er da gar nicht drüber nachdachte.

Alles in allem, für mich heisst Freundschaft unter anderem auch, den Anderen so zu nehmen wie er ist... ihn nicht biegen oder beeinflussen zu wollen, mit seinen Macken und Ecken klarzukommen etc... denn da ich selber viele Macken und Ecken habe, erwarte ich dieses auch von sogenannten Freunden.

Doch bevor ich das Wort Freund wirklich in den Mund nehme, um einen Menschen als solches zu bezeichnen, das dauert bei mir... vielleicht durch sehr viele Negativerfahrungen etc..

Und doch, es gibt wahre Freundschaft... selbst wenn man nur einmal im Jahr telefoniert... da jeder sein Leben nunmal hat und ein paar hundert KM zwischen den Wohnorten liegen... doch weiss ich bei 4 Menschen, dass sie in einer Notlage von mir sofort alles stehen und liegen lassen würden... genauso würde ich bei einer Notlage ihrerseits alles sofort stehen und liegen lassen, sowie die Kinder sogar notfalls nachts ins Auto packen und hinfahren.

Eine dieser Freundschaften existiert nun über 20 Jahre und ich bin dankbar, dass wir aus einer gescheiterten Partnerschaft eine solche Freundschaft machen konnten.

Wir haben sehr viele supergute Bekannte... aber Freundschaft, die kann sich erst nach vielen vielen Jahren beweisen.. meiner Meinung nach wird das Wort Freundschaft zu schnell verwendet, zu oberflächlich betrachtet und vor allem, die eigenen Erwartungen erledigen schnell so manche Lebensbekanntschaft..

Vielleicht versuchst Du auch mal, die Personen aus ihren Sichten aus zu betrachten.. niemand ist fehlerfrei und ich bin es am allerwenigsten... dieses Motto und die Einstellung des Zen ermöglichen mir z.B. so manche Marotten oder Macken im Bekanntenkreis hinzunehmen... dafür darf ich bei diesen Leuten dann auch mal wie ein Elefant im Porzellanladen lospoltern, bevor ich mein Hirn einschalte... ;-)

In diesem Sinn Euch alles Gute.... und etwas Eigenreflexion.... :-)

LG
Mone

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Hallo Mone!

Vielen Dank fuer Deine Antwort!

Inzwischen weiss ich gar nicht mehr was ich unter dem Begriff "Freundschaft" verstehe. Ich dachte immer, dass eine Freundschaft dazu da ist, um fuer jemanden da zu sein. In guten, aber auch in schlechten Zeiten.
Wenn ich mit jm. Party machen kann, viel lachen kann, aber der Mensch meine und seine Sorgen nicht mit mir teilen kann/moechte, dann ist es fuer mich "nur" eine Bekanntschaft.

"Alles in allem, für mich heisst Freundschaft unter anderem auch, den Anderen so zu nehmen wie er ist... ihn nicht biegen oder beeinflussen zu wollen, mit seinen Macken und Ecken klarzukommen etc... denn da ich selber viele Macken und Ecken habe, erwarte ich dieses auch von sogenannten Freunden. "

Ich habe meine Freundin immer so genommen wie sie ist. Sie war/ist genau das Gegenteil von mir.
Sie trinkt Alkohol, raucht ab und zu einen Joint. Ich trinke keinen Alkohol (mein Vater ist naemlich schwerer Alkoholiker #schmoll) und rauche schon gar nicht irgendwelche Joints.#schein Trotzdem habe ich IMMER akzeptiert, dass sie es tut. Es ist ihr Leben also muss sie das tun was sie fuer richtig haellt.
Ich musste mit immer anhoeren wie langweilig ich bin, weil ich nichtmal Alkohol trinken wuerde. #aerger

Sie hat einen Freund gehabt, der Drogen (nicht nur einen Joint raucht), sie betruegt, beluegt, Leute beklaut, zwischendurch mal im Knast sitzt, keinen Job hat...
Ich habe ihr 1x meine Meinung zu ihm gesagt und das wars. Schliesslich muss sie entscheiden mit wem sie gluecklich ist.
Mein Freund kommt aus einer guten Familie, hat einen vernuenftigen Job...Ich musste mir staendig anhoeren was fuer einen Spießer ich mir da geangelt habe.#kratz
Wenn sie zu uns kam (wir lebten uebrigens 300km von einander entfernt), dann war ich immer sehr gastfreundlich. So bin ich halt immer. Sie konnte schlafen wieviel sie wollte, sie hat jeden Abend warmes Essen auf dem tisch gehabt (darueber hat sie sich am meisten immer gefreut, weil sie selber nicht kocht), sie hat beim Einkaufen immer massenhft Sachen eingepackt, die WIR dann immer bezahlt haben...
Wenn ich bei ihr war, dann gab es kein Essen. Ich musste selber dafuer sorgen, dass ich was zu essen bekomme, ich konnte nicht dann ins Bett gehen wenn ich es wollte, weil die Musik so lange durch die Wohnung gedroehnt hat bis sie ins Bett gegangen ist...Ich kann noch 1000 Sachen aufzaehlen.

Ich habe all das ueber die Jahre akzeptiert!!!! Ich habe nie gemeckert. Ich habe sie so genommen wie sie ist. Und was bekommt man dafuer zurueck?? Eine dumme MSN-Nachricht, ueber die die ganze Freundschft gekuendigt wird.

"Und doch, es gibt wahre Freundschaft... selbst wenn man nur einmal im Jahr telefoniert... da jeder sein Leben nunmal hat und ein paar hundert KM zwischen den Wohnorten liegen... doch weiss ich bei 4 Menschen, dass sie in einer Notlage von mir sofort alles stehen und liegen lassen würden... genauso würde ich bei einer Notlage ihrerseits alles sofort stehen und liegen lassen, sowie die Kinder sogar notfalls nachts ins Auto packen und hinfahren. "

Genau DAS stlle ich mir unter einer Freundschaft vor. Fuer mich ist so etwas selbstverstaendlich. Ich dachte immer, dass meine Freundin auch so ist, aber da habe ich mich wohl getaeuscht.

Dir auch alles Gute!:-)

LG
Katharina



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Hallo Katharina

ich selber kann aus Erfahrung schreiben das wir zwar viele Freunde haben (also einen großen Freundeskreis) aber selbst nur 3 richtige wahre Freunde haben!

Wahre Freunde erkennt man meistens daran wenn sie für einen da sind wenn man sie am meisten brauch.
Diese Erfahrung mussten meinen Mann und ich auch machen und seitdem wissen wir ganz genau wer wahre Freunde sind und wer eben nur "Freunde" sind.

Achja: seitdem wir Kinder haben (und wir unser Leben und unsere Lebenseinstellung komplett verändert haben) finden uns auch viele spießig ;-) Liegt daran das wir eben nicht mehr diese "Partylöwen" sind wie wir es mal waren und man seine Prioritäten eben anders setzt.
Wir können damit übrigens sehr gut Leben :-)

LG Alexa

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Hallo Alexa!

Vielen Dank fuer Deine Antwort!

Ich dachte, dass ich auch so eine gute Freundin habe. Eigentlich habe ich schon gemerkt, dass sie eben nicht DIE Freundin ist, als ich nach Hollang gezogen bin. Habe es aber irgenwie immer versucht zu verdraengen. Irgendwie hing ich an ihr. Es hat aber lange gedauert, bis ich akzeptiert habe, dass es andersrum wohl nicht so ist.

Schoen, dass Ihr mit Eurer "neuen Lebenseinstellung" gluecklich und zufrieden seid. Ich wuensche Euch, dass Eure 3 Freunde noch lange bei Euch und mit Euch Eurer leben teilen!:-)

LG
Katharina