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Ich würde wollen, dass meine Tagebücher nach meinem Tod verbrannt werden.
Es geht niemanden etwas an, was drin steht und es soll auch niemand lesen. Auch nicht meine Eltern.

Jeder ist da natürlich anders.

LG

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P.S. wenn ich will, dass jemand meine geheimsten Gedanken kennt, würde ich sie zu Lebzeiten teilen.
Wenn man das nicht möchte, dann auch nicht mehr nach dem Tod durch ein Tagebuch.

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hallo,

viele sind sich einig, dass sie nicht wollen würden, dass ihre tagebücher nach ihrem tod gelesen werden würden.
warum?
das sind doch eigentlich argumente die wir so nur vorbringen, weil wir leben.
ich selber habe einen nahen angehörigen früh verloren udn würde es tagebücher geben, ich wäre ja sowas von begeistert! die von einem geliebten menschen selbst geschriebenen gedanken können einem so viel geben.

ich plädiere also dafür, den eltern die tagebücher zu geben. das mädchen ist lange tot. wenn es ein leben nach dem tod gibt, dann ist sie da hoffentlich glücklich und mit sich im reinen. dementsprechend wäre es ihr vielleicht sogar recht, wenn ihre eltern, die sicherlich auf ewig trauern, ihre worte lesen können.

sicherlich sind die hassworte schlimm für die eltern. aber wer weiß, was für andere tolle dinge drin stehen. erinnerungen, die sie so teilt und die für die eltern unendlich wertvoll sein können.
ja, was würde ich für so etwas geben. ein paar solch persönliche worte können einem trauerndem alles bedeuten.

lg

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Hallo,

das sehe ich wie du!

Wenn ich Tagebücher führen würde und Probleme mit meinen Eltern hätte, wäre es mir sogar mehr als Recht, wenn meine Eltern meine Gedanken über sie lesen würden. Weniger um sie zu bestrafen (der Tod eines Kindes ist für liebende Eltern sowieso schon die größte Strafe), sondern damit sie meine Gedanken endlich verstehen, wenn sie mich schon zu meinen Lebzeiten nicht ernst genommen oder ernst genommen, aber nicht verstanden haben.

(In einem Tagebuch drückt man sich eventuell offener und verständlicher aus, als das im direkten Gespräch mit seinen Eltern der Fall ist.)

Und diese Empörung, wie schlimm es ist, die Tagebücher anderer Leute - um so schlimmer, wenn sie verstorben sind, zu lesen, verstehe ich nicht:
wer hat denn bitte schön NICHT das Tagebuch der Anne Frank gelesen? #kratz
(Und es gibt sicher noch mehr historisch wertvolle Tagebücher...)

LG,
J.

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Mal eine andere Frage: Warum hat Dein Freund Ihre Tagebücher?

Hat sie noch bis zu ihrem Tod bei ihm gewohnt? Hat sie die Bücher ihm anvertraut - oder hat er alte Kisten irgendwo mitgenommen?

Vielleicht möchte Dein Freund die Sachen behalten - ich würde das mal mit ihm besprechen. Und das wäre für mich auch überhaupt kein Problem.

Mein Mann und ich wissen beide, daß wir vor "uns" viele andere Beziehungen hatten - mehr oder weniger intensiv. Das gehört mit zum Leben.
Er hat noch die gesamte Korrespondenz von seiner letzten Ex-Freundin, die 1/2 Jahr nach ihrer Trennung Selbstmord begangen hat (nicht wegen der Trennung). Die Briefe sind sorgsam verstaut in einer Kiste bei uns im Arbeitszimmer, wo jeder seine pers. Schreiben hat. Ich habe sie nie gelesen - und er nun seit damals auch nicht mehr. Aber es ist ein wichtiges Andenken, was auch viel mit Respekt zu tun hat. Ich habe die Frau gekannt. Ich habe sie respektiert und tue es immer noch. Und ich denke, es ist in diesem Fall die Entscheidung meines Mannes, was er mit den Briefen macht. Und ich halte es für absolut OK, wenn er sie auch weiterhin nicht wegschmeissen möchte.

Ich finde, wenn die Tagebücher bei Euch sind, dann ist es die Entscheidung Deines Freundes. Die Bücher werden nicht umsonst da sein.

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Hallo,

ich würde die Bücher nicht lesen und sie den Eltern aushändigen. Auch wenn der Inhalt sicher nicht immer schön ist, so ist es dennoch eine Erinnerung an die verstorbene Tochter.

Ich jedenfalls würde mich sehr freuen, wenn ich Tagebücher meiner verstorbenen Mutter bekommen würde. Einfach um zu sehen und zu verstehen, was so in ihr vorgegangen ist. Sie hat schließlich nicht immer alles erzählt.

LG
Sassi

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Hallo,

ich würde sie nicht lesen und den Eltern bringen.

Auch wenn Dinge erwähnt werden, die Eltern von Pubertierenden nicht gerne lesen wollen, sind in den Tagebüchern die Gedanken der verstorbenen Tochter verewigt, und die würde ich den Hinterbliebenen nicht vorenthalten wollen.

LG
Karin

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Kanntest du diese Person? und hattest zudem ein pos. Verhältnis zu ihr?
Wenn nein, dann finde ich, hast du die Bücher nicht zu lesen.
Wenn, dann kann dein Freund es tun und er kannte auch das Verhältnis von ihr zu ihren Eltern. Ich denke er kann einschätzen, ob es die Eltern zu sehr aufwühlt oder sie verletzten kann.

Aber eigenlich finde ich, das die Eltern die Bücher bekommen sollten. Es ist ein Nachlass und dieser gehört nunmal den Eltern, auch wenn es sehr sehr persönlich ist. Vielleicht sollte dein Freund mit den ungelesenen Büchern zu ihnen fahren und sie entscheiden zusammen.

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Jetzt mal ganz unabhängig von der moralischen Schiene:

Rechtlich sieht es so aus, dass die Bücher den Erben gehören. Wenn die Verstorbene keine Kinder hatte, sind das die Eltern.

Wenn Du die Bücher behältst oder vernichtest, machst Du Dich strafbar (Unterschlagung bzw. Sachbeschädigung).

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hey,

vielen dank noch einmal für eure meinungen.

da es ein paar fragen gab, will ich die kurz beantworten: die sachen wurden meinem freund nicht in dem sinn "ausgehändigt", sie ist damals ausgezogen und hat diese dinge einfach nie mehr abgeholt. deswegen wurden sie (mit etlichen teddybären, dekozeugs, etc.) dann damals von meinem freund aus dem haus raus und in den schuppen getragen. ich bezweifle, dass er überhaupt wusste, was sich in den säcken befindet.

beim entrümpeln sind mir die bücher in die hände gefallen. die sachen haben allerdings mit der zeit schon sehr gelitten (es gab durchaus einiges getier in dem schuppen #zitter).

ich hatte eine neutrale beziehung zu ihr. kannte sie vom sehen, fand sie sypathisch. mein freund und ich haben uns erst 2 jahre nach ihrem tod (4 jahre nach dem beziehungsaus) kennengelernt. sie ist daher für mich keine "böse ex". ich will die bücher nicht bei mir zu hause haben, weil sie mir nicht gehören. sie stören mich nicht in dem sinn, dass sie erinnerungen an ein vorleben meines freundes sind, sondern weil sie hierher, in diese wohnung (wohnen bei meinen eltern) vom bauchgefühl her einfach nicht passen. ich kann es nicht beschreiben. daher habe ich auch nach euren meinungen gefragt. die entscheidung überlasse ich, wie gesagt, meinem freund.

vielen dank noch einmal.

lg

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ich würde die Bücher ihren Eltern zukommen lassen....

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Hallo!

So eine richtige Antwort hab ich nicht auf deine Frage.Es ist nur so das ich selber auch Tagebuch schreibe und heute erst überlegt habe,was ich wohl am besten mit ihnen (hab schon einige) mache.Ich möchte nicht das diese Bücher jemals jemand liest,weil es sind doch schon sehr intime Sachen die man in ein Tagebuch schreibt.Und das müssen weder meine Eltern,meine Kinder noch sonstjemand lesen.
Ich bin schon gerade am überlegen,was ist wenn ich mal krank werde,ins Krankenhaus muss,irgendetwas.Irgendjemand wird ja dann früher oder später auf meine Tagebücher stossen.Ich kann mir aber auch nicht vorstellen sie zu vernichten,weil ich schon immer gerne mal wieder darin lese.
Am liebsten möchte ich,denke ich mit ihnen begraben werden,ohne das sie vorher irgendein Mensch gelesen hat.Das sind einfach intime Gedanke eines Menschen,einfach Privatsphäre.
Vielleicht sollte ihr sie den Eltern übergeben und diese können dann entscheiden,was sie tun sollen.

Liebe Grüße Mikos