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Ich suchte kürzlich nach neuer Kleidung, für meinen Sohn und für mich.

Sohnemann braucht Hosen in Größe Big, vorzugsweise von Lemmi, die sitzen prima und sehen auch modern und gut aus. Offline sind Hosen in "Big" leider nicht zu bekommen. Obwohl ich extra in die Innenstadt in den überteuerten Etepetete-Kindermodeladen gefahren bin, wo man mir Lemmi Hosen als Edelmarke verkaufen wollte - aber selbstverständlich gab es die dort nicht in Big.

Nun denn..... online bestellt, Zeit und Geld bei der offline Suche verschwendet.

Dann habe ich die Boutique für Übergrößen (brauche ich leider) aufgesucht. Dafür musste ich zwei Stunden eher von der Arbeit weg, damit ich es zwischen Arbeit und Hortschluß schaffe - selbstverständlich musste ich auch noch ein Stück fahren und Parkplatz bezahlen.
Dort gab es eine tolle Jersey-Sommerhose. Die habe ich selbst vor einiger Zeit online für 29 Euro erstanden. (nicht reduziert, sondern Normalpreis).
In der Boutique zu haben für 89 Euro !!
Auch eine leichte Blusenjacke hing da für 89 Euro, toll für den Herbst - die gleiche hatte ich bereits in menem bevorzugten Online-Shop für lässige 29 Euro gesehen.

Der Wintermantel, der dort für 149 angeboten wurde, kostete mich online 99 Euro.
Wohlgemerkt alles Sachen, die absolut identisch und nicht ähnlich waren. Gleiche Marke !!! Und ja, ich zahle gern ein paar Euro mehr für Fachberatung. Aber nicht den dreifachen Preis!
Ich war dann noch im örtlichen Schuhgeschäft auf der Sache nach Stiefeletten in schwarz. Dort gab es nur Plastik-Zeugs oder Schuhe, die mir nicht gut passten. Ich trage eben nur Ecco, Eject, Think und wenige weitere Marken, weil ich mit hohem Spann und breitem Fuß nicht jede Marke tragen kann. Das örtliche Schuhgeschäft führt nichts davon. Auch hier habe ich wieder online bestellt.

Die insgesamt 5 - 6 Stunden, die ich mit Fahrerei und Sucherei in den Geschäften verbracht habe, dazu die Fahrtkosten und Parkgebühren, hätte ich mir sparen können.

Fachberatung sucht man übrigens hier in den Geschäften meist vergeblich. Die Suche nach einem Verkäufer im "Spielemax" ist schon eine Aufgabe, die ans Ostereier-suchen erinnert. Im Schuhgeschäft wollte man mir weismachen, dieses Plastikzeugs sei ja heutzutage schon genauso gut wie Leder. Pah !

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Hallo zusammen,

wir wohnen in einem kleinen Dorf. Knapp 3000 Einwohner (also nicht zu vergleichen mit den Zahlen hier). Mitten im Schwarzwald.

Wir haben glücklicherweise einen Bäcker, einen Metzger, einen kleinen Lebensmittelladen mit Schreibwarenladen und Post, eine Apotheke, einen IT Shop, eine Gärtnerei, zwei Friseure, zwei Elektrogeschäfte und einen Sattler (mit Stoffwaren usw.)

Früher hatten wir noch einen Schlecker (klar Insolvent), sowie mehrere Metzger, Bäcker, Lebensmittelläden, Schuhgeschäft, hm und noch zwei, drei kleine Läden. Die gab es aber schon nicht mehr als ich Kind war. All diese Läden schlossen nicht weil Sie Insolvent waren, sondern weil es einfach keinen Nachfolger gab. Die Betreiber waren schon alt. Ich weis nicht, wer mal den Lebensmittelladen weiterführt. Die Besitzerin ist nicht die Jüngste. Und ich gebe zu, ich gehe da nur hin, wenn mir was fehlt. Zum Großeinkauf fahre ich in die nächste Stadt, weil ich hier nur einen Bruchteil bekomme. Im nächsten Ort (immerhin schon 20000 Einwohner), bekomme ich mehr. Dort gehe ich schon mal Spielsachen für Junior einkaufen, auch mal ne CD oder stöber im Buchladen, wenn ich Zeit habe. Kleidung kaufe ich dort nicht, ich brauche eine größere Größe. Oft nicht vorrätig oder grottig und ich habe keine Lust lange Sachen anzuprobieren.

Auch Bücher kauf ich lieber Online, da es meine bevorzugten Genre nur auf Bestellung gibt und ich auch oft - bei meinem Bücherverschleiß - gebrauchte kaufe.
Vor drei Jahren wollten wir mal unsere Weihnachtseinkäufe in der Stadt (230.000 Einwohner) tätigen. War glaub ich die letzte Novemberwoche. Wir hatten extra Urlaub genommen. Nieee wieder. Ich war fix und alle, als wir durch die Läden waren. Menschenmassen... Kann ich eh nicht so ab. Zudem hab ich einiges an Spielsachen nicht bekommen, oder es war um bis zu 30 € Teuer. Nee da kauf ich lieber im Internet.

Also ich denke schon, dass einige Läden aufgrund des fehlenden Umsatzes schließen. Bei uns aber eher Altershalber, ohne Nachfolger.

LG

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Bei uns ist es genau so, aber ich muss auch sagen, dass ich oft einfach schlecht oder falsch beraten worden bin und ich deswegen jetzt viel mehr online kaufe als ich eigentlich möchte.

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Ich glaube schon, dass viele Ladenlokale mit dem Onlinehandel nicht mehr mithalten können. Gerade solche Dinge wie Amazon Prime tragen dazu bei, dass man online bei unheimlich großer Auswahl zu top Preisen und ohne Versandkosten bei super schneller Lieferung bestellen kann und hat auch noch den Vorteil der Bewertungen anderer Kunden.

Außerdem stelle ich fest, dass man vor Ort teilweise in mehreren Geschäften nach etwas suchen muss, darauf habe ich schon gar keine Lust.

Einige Dinge möchte ich allerdings gerne in der Hand gehabt haben - einen haptischen Eindruck bekommt man eben doch wieder nur im Ladenlokal.

Ein weiteres Problem für die kleinen Läden in der Innen(klein)stadt sind die größeren Shoppingpassagen, die es mittlerweile in jeder Kleinstadt gibt. Dort sind aber leider auch keine kleinen individuellen Läden vertreten, sondern meist auch wieder nur die ohnehin schon breit vertretenen Ketten.

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Jepp hier schließen auch regelmäßig Geschäfte. Und warum? Weil a die Ladenmiete extrem hoch ist und zum anderen die Leute selbst Lebensmittel online kaufen.

Wir leben auf Grund von Zöliakie beim Kind glutenfrei. Große auswahl vorort? Fehlanzeige! Selbst in Frankfurt das nur gute 11km entfernt ist darfste suchen ohne ende. Und darum sparen wir uns teilweise das Einkaufen von Glutenfreien Sachen die jetzt nicht Backwaren und Müsli betreffen. Und bestellen online (obwohl ich es hasse wie die Pest). Zum glück sind das sachen die man eh auf vorrat holt und dementsprechend nicht jede Woche kaufen muss.

Irgendwann wird es so sein das die Geschäfte alles und auch nichts mehr haben...

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""Irgendwann wird es so sein das die Geschäfte alles und auch nichts mehr haben... ""

Coole Aussage. #klatsch

Die Lagerhaltung bestimmter, spezieller Dinge in kleinen Geschäften lohnt sich nun mal nicht.

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Na ist doch wahr. Die Werben ja jetzt teilweise mit einem riesen Sortiment und dann wenn man gezielt was braucht? Hamm wir nicht... Oder nee gibts nich.
Alles schon erlebt...

Komischerweise werde ich eher mal in Kleinen Läden fündig wenns um Glutenfrei geht! Selbst die Großen Rewe haben fast nichts mehr. Und die haben genug zulauf auf dür glutenfrei...

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Meine Beobachtungen in den umliegegenden Kleinstädten ist folgende:

Alle altbewährten Geschäfte schließen spätestens mit Eintritt der Geschäftsinhaber ins Rentenleben. Ab und an versucht sich mal ein junger Startup, unterschätzt aber zumeist die Ladenmiete und weitere Kosten, sodass meist nach 1-2 Jahren das Geschäft wieder leer steht.

Das Hauptproblem sehe ich in den maßlos überteuerten Gewerbemieten und den (relativ) hohen Lohn- und Lohnnebenkosten.

Bestehen können herkömmliche Geschäfte eigentlich fast nur in Familienhand, wenn das dazugehörige Haus auch Eigentum ist.

Ich selbst kaufe fast alles online. Zum Klamottenshopping wird mal in ein größeres EKZ gefahren, weil man da ganz einfach alle Marken findet.

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Hallo,

zu dem Thema Angebot Schuhläden kann ich folgendes berichten:
Ich habe eine Bekannet, welche vor einigen Jahren den örtlichen Schuhladen ihrer Eltern übernommen hat. Ich habe dort eigentlich immer gekauft( und auch was gefunden).
Doch die letzten zwei Jahre fielen nach und nach Marken weg, welche ich eigentlich gerne trage. Ich habe sie mal gefragt, wieso, weshalb und warum, sie XYZ nicht mehr führen, die haben doch schließlich gute Schuhe...
Antwort: Wenn man diese Marke weiterhin führen wolle, müsse man so und soviel Paar Schuhe pro Saison abnehmen und jährlich so und soviel Umsatz bei dem Hersteller machen, sonst bekommt man diese Marke garnicht mehr geliefert.

Und da diese vorgegebenen Zahlen ihr wirtschaftlicher Untergang gewesen wären, hat sie zähneknirschend auf diese Marken verzichtet.

Für Zalando, Görtz und Co. ist das sicherlich kein Problem, soviel Geld mit einmal in die Hand zu nehmen und sich da die Bude vollballern zu lassen, aber der kleine private Schulladen um die Ecke kann das nicht.

Das Gleiche habe ich auch von den Inhabern unseres örtlichen Porzellan- und Haushaltwarenladens in Bezug auf WMF und V&B gehört.

Dem privat geführten Einzelhandel ist es halt nicht mehr möglich, bestimmte Marken in kleinen, für ihn und sein Einzugsgebiet passenden Mengen einzukaufen. Oder zu sagen, den Schuh nehme ich mit rein, aber der ist hässlich, den will ich nicht dabei haben.

Das gilt natürlichjetzt nur für den privaten EH, alles, was Filialisten sind, haben schon wieder andere Möglichkeiten.

Trotzdem schaue ich immer erstmal, was in den Geschäften vor Ort zu haben ist, den mir 10-15 Schuhe auf einmal bei Zalando zu bestellen, wenn ich nur ein Paar brauche, ist zumindest bei mir budgetmässig nicht drin, aber im Schuhgeschäft kann ich ohne weiteres 15 Stück nacheinander probieren, ohne viel Aufwand und viel Geld vorzustrecken.

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Geschlossen werden seit der Raucher/Nichtrauchergeschichte bei uns eigentlich nur zahllose kleine Eckkneipen.

Ansonsten ist hier der normale Wahnsinn zugange..... einige Geschäfte machen zu....andere auf, nur ist es hier in Karlsruhe momentan nicht schön mit dem einkaufen, weil 10.000 Baustellen die Innenstadt sowie alle möglichen Zufahrtsstrassen blockieren, und man kaum noch dahin kommt, wo man hin will.

Eigentlich stöbere ich gerne....aber momentan kauf ich auch lieber online meinen Kram ein, oder fahre zu Stellen am Stadtrand, wo ich mich nicht durch den Wahnsinn kämpfen muss, denn die Verkehrsplanerdeppen verbrochen haben.

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Meine Eltern wohnen in nem Dorf, hab da in der Kindheit auch gewohnt. Hat wohl Stadtrechte, aber nur 5000 Einwohner, kann ich also als Stadt nicht ernst nehmen.

Für mich sind die meisten Läden die da hin kamen und wieder gingen Schwachsinns ideen. Dessousladen. Videothek (in der heutigen Zeit eh bescheuert)... Allenfalls rentieren wird sich wohl nur Essbares. Und selbst dann, bei den eingefleischten Stammis mit ihren Bars und REstaurants... schwer in nem Dorf Fuß zu fassen, und ich wüsste nicht wie man das ändern sollte.
Ich verstehe gut warum da alles schließen muss. Meine Eltern gehen nie im Dorf irgendwas kaufen, nur zum Supermarkt.
Die Preise sind einfach Wucher bei diesen kleinen Läden, und die Auswahl für meinen Geschmack zu gering.
Ich schöpfe gerne aus dem Vollen.
Beratung brauche ich nicht, weil ich mich rundumfassend im Internet informieren kann.
Ich greife selten daneben, für mich hat das so immer super geklappt, ich habe wirklich ALLES online bestellt, obwohl ich selbst immer im großen Stadtzentrum wohnte, mit Fußgängerzone und vielen Läden.
Ich gehe zwar auch gern mal bummeln, aber was ich wirklich dringend direkt brauche ist nirgends schneller gekauft als online. Super praktisch, immer die beste Auswahl, immer der beste Preis.
Und ich spare Zeit und Nerven. Habe keine Ahnung was man daran doof finden könnte.

Nun lebe ich nicht mehr in Dtl, und hier ist das Onlineshoppen noch nicht so richtig angekommen, das fällt mir noch schwer. Alles was ich holen möchte muss ich erst einplanen zeitlich, wann und wo, und ich muss suchen, unter Umständen erfolglos, teils dann mehr Geld zahlen (Hauptsache überhaupt gefunden), und ich finde eben auch, wenn man aus dem Haus geht wirds eh teuer, weil man immer noch was anderes sieht und mitnimmt, und mit Kindern dabei eh so ne Sache...

Nee, also onlineshoppen fehlt mir, das mache ich beim Urlaub in Dtl. dann ausgiebig.

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achso noch was:

Ich geh ja schon von vorne herein nicht in die kleinen Läden. Weil ich es nicht abkann wenn sofort ne Dame an mir klebt "kann ich ihnen helfen?" :-[

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Das ist ein Kreislauf:

weil so viele Geschäfte schließen, kaufen die Leute online und weil soviele Leute online kaufen, schließen die Geschäfte.

Ich behaupte: das Sortiment, das Personal und das Ewig-Gestrige der Ladeninhaber hat da auch einen großen Anteil dran.

Am besten ist für ein Ladengeschäft die Kombination mit einem Online-Handel, dann passt es. Das können aber nicht alle.

Bei uns hier - kleine Stadt - sieht es so aus:

Versicherung, Friseur, Leerstand, Schnellimbiss, Leerstand, Friseur, Makler, Leerstand, Handyladen, Leerstand, Friseur (wir haben allein im Ortskern 6!)

Daneben Discounter, Supermärkte, 1 Bioladen und 1 Reformhaus. Letzerem gebe ich noch bis zum Ableben der Inhaberin. Wir haben 3 Fitnessstudios, ein weiteres ist geplant...

Zugemacht haben: alle Buchläden, alle Spielwarengeschäfte, mehrere Bekleidungsgeschäfte (keine Ketten), die Friseure machen auch zu - kaum ist eine weg, versucht es die nächste (Dumme).

Gruß

Manavgat