Zur Info/Hoffnung.. für alle: Veränderung Spermiogramm von "unfruchtbar" bis "normal" in 3 Mon.

Liebe alle,

ich habe unsere Erfahrung schon im "unterstützen Kinderwunsch" gepostet. Will das hier aber nun auch nochmal tun, vielleicht ist es für manche ja eine Hilfe.

Mein Mann (36) und ich (bald 35) haben Mitte November 2014 ein vernichtendes "Urteil" in Sachen Spermiogramm erhalten (bei mir ist soweit alles i.O. Stand Feb. 2015).

Kurz: Qualität und Anzahl gut, aber Motilität allg. 20% bei und progressive Motilität: Null!

Man muss dazu sagen, dass vor dem ersten SG eine Karenzzeit von ca. 2 Wochen ohne GV lag. Das ist vermutlich wichtig - danach hat aber nie jemand gefragt. Auch interessant...

Das hat uns natürlich völlig umgehauen. Aussage Urologe: "Wenn sich das SG 3 Monate später genauso darstellt, dann bleibt Ihnen nur künstliche Befruchtung, Adoption oder Spendersamen". Mein Mann war völlig fertig. Und ich auch.
2 (nicht drei) Monate später also haben wir das SG beim gleichen Urologen wiederholt, dieses Mal war ich dabei. Ergebnis etwas besser, wenn auch marginal, immerhin unter 5% progressiv Bewegliche.

Der Urologe riet uns wieder sofort ins KiWu Zentrum zu gehen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt auch schon alles in die Wege geleitet: Termin im KiWu Zentrum sollte 2 Wochen später sein. Wir waren zwischenzeitlich auch schon bei der Heilpraktikerin gewesen, die sich auf alternative Kinderwunschbehandlung spezialisiert hat und mein Mann hat sofort sehr engagiert (und ich mit, allerdings mit weniger Mitteln, da ich nicht soviel tun muss) alles begonnen, was sie empfahl.

Im Kiwu Zentrum sagte man uns dann, man könne einmal eine IUI versuchen, da wir ja eh in einem Monat nochmal kommen müssten, um das SG nochmal machen zu lassen und auch nach einer Aufbereitung (Spermien kommen in die Zentrifuge, nur die progressiv Beweglichen und die auch sonst "Guten" werden "herausgefiltert") erst sehen könnten, wie viele Progressive da wären und bei der Gelegenheit sozusagen "nebenbei" auch noch eine IUI probieren könnten. Das war also eher eine Art "Randprodukt" des dritten SG.
Zu diesem Zeitpunkt hatte mein Mann seit ca. 2 Wochen S-Acethyl Glutahtion nach dem Rezept der Naturheilpraktikerin (in Spezialform) genommen sowie weiterhin Vitamin B und D in der verordneten Form. Zudem hat mein Mann sich genau an der Empfehlung von alle 2 bis 3 Tage Samenerguss gehalten (was dann das Ende aller Spontanität zwischen uns war , wir haben viel darüber gelacht und versucht, es locker zu sehen...)
Gestern waren wir nun bei unserem IUI/ SG Termin in der KiWu Praxis und wir waren schon völlig desillusioniert dort, da man uns darauf vorbereitet hatte, dass sie eventuell nicht genug progressiv bewegliche finden würden und wir wieder heimfahren würden - ohne IUI.

Vor der IUI (habe es im Spontanzyklus gemacht, mit Brevactid und bekomme jetzt Utrogest, habe sehr regelmässigen Zyklus) standen wir dann im Zimmer mit dem Arzt und der sagte: Ja, das ist ein gutes Spermiogramm, alles normal.

Also: Er hat nun in allem Normwerte. Progressiv Bewegliche: 31% !!! Nach der Aufbereitung waren es sogar 90% progressiv Bewegliche und man konnte genug "gute" so inseminieren.

Wir waren natürlich fassungslos und der Gyn./Reproduktionsmediziner fragte dann, ob mein Mann beim ersten SG krank gewesen wäre oder Antibiotikum genommen hätte. Nichts dergleichen. Der Arzt konnte es auch nicht erklären.
Aber er hatte eine Menge getan, wie ich beschrieb, und wir können heute nur feststellen, dass es nicht nur stimmt, dass SG's extreme Momentaufnahmen sind, sondern MANN ganz offensichtlich viel selbst tun kann. Das hat uns kein Urologe gesagt, der schickte uns sofort Richtung IVF/ ICSI, was für Frauen dann v.a. die Belastung ist - auch wenn sie gar kein Problem sind und haben.

Vor 3 Monaten hieß es also noch, er wäre unfruchtbar, heute hat er, Stand Feb. 2015 ein normales Spermiogramm. Und das ist doch mal eine ziemlich erstaunliche Nachricht nach diesen hoffnungslosen bis "nur ein Ausweg"-Szenarien, die der Urologe verbreitet hatte.
Wir wissen natürlich nicht, ob die IUI geklappt hat und auch nicht, wie wir dann weiter machen würden, wenn es nicht geklappt hat (bei mir steht eine mögliche Endometriose mit Fragezeichen im Raum, aber nur als Frage, nicht sicher).
Das wird jetzt abzusehen sein. In jedem Fall setzt er seine Behandlung mal fort und wir sehen dann weiter.
Wir wollten das gerne mit Euch allen hier teilen weil es zeigt, dass Männer eben doch viel tun können.

Nur, dass es bisher wenig erforscht ist - sicher weil mit ICSI und Co. schon richtig viel Geld verdient wird.

Das heißt nicht, dass wir nicht sehr dankbar sind, dass es diese Möglichkeiten gibt, nur: Die Art und Weise, wie mit SG's umgegangen wird und wie wenig Männer mal im Fokus von Therapien sind und statt dessen Frauen sofort mit Chemie vollgepumpt werden im Rahmen von ICSI & Co., finden wir bedenklich und unser Beispiel - dessen Ausgang ja auch noch völlig (!) ungewiss ist - zeigt aber auch: Es gibt Wege, die man zuerst probieren kann.

Und es sagt einem kein Schulmediziner.

Es kann immer noch sein, dass wir am Ende eine ICSI oder IVF machen müssen, aber zumindest zeigt es: Selbst mitdenken kann helfen und Männer können selbst einiges beitragen.

Wer die Empfehlung der Heilpraktikerin möchte, kann mir gerne eine pm schicken.

Soviel für den Moment! Wir hoffen, das hilft manchen Paaren! Allen hier alles Gute!!

Herzlich,

wir als Paar