Blasenlähmung/Harnverhalt nach 8h Endometriose OP

Hallo ihr Lieben,
ich hoffe ich bin mit "Endometriose OP wegen Schmerzen und unerfülltem Kinderwunsch" im richtigen Forum.
Ich versuche es kurz zu machen.
Ich hatte am 23.01 eine 8h lange schwere Endometriose OP. Endometriose war im ganzen Bauchraum, Harnblase, Harnleiter, Eierstöcke usw.
Vom Enddarm wurde ein Stück entfernt, da die Endometriose dort am schlimmsten war.
Ein paar Tage später wurde mein Bauch dicker und ich hatte furchtbar schlimme Schmerzen. Ich konnte nur noch flach atmen und wurde dann in das CT geschoben, da man Angst hatte, dass die Darmnaht nicht gehalten hat.
Raus kam aber, dass meine Blase voll ist und bis zum Bauchnabel ausgedehnt ist. Ein Katheter wurde angelegt und an dem Abend liefen 1,6 Liter rein. Dass meine Blase voll ist, habe ich nicht gespürt.
Es hat sich dann auch noch eine rektovaginale Fistel gebildet, so dass am 31.01 nochmal operiert wurde und ich zusätzlich ein Stoma bekam.
Leider war die Fistel trotz zweiter OP nach ein paar Tagen wieder aktiv und das 6mm Loch im Darm wurde innerhalb von 11 Tagen mit dem endosponge Verfahren verschlossen.
Während meinem über 1 Monat langen Aufenthalt im Krankenhaus hatte ich immer wieder Probleme mit der Blase, nachdem der Katheter gezogen wurde.
Ich habe kein Harndranggefühl mehr und spüre nicht wenn meine Blase voll ist. Ich kann zwar auf s Klo, mit Hilfe von ubretid Tabletten, jedoch entleert sich die Blase nicht mehr vollständig. Ich muss mich jetzt mehrmals am Tag selber katheterisieren.
Die Ärzte können mir nicht sagen, ob der Blasennnerv verletzt wurde und das jetzt für immer so bleibt oder ob sich das ganze wieder erholen kann.
Ich habe im Mai ein Termin in der Uniklinik Tübingen und hoffe, dass die mir helfen können.
Hat hier jemand vielleicht so was ähnliches erlebt mit dem Harnverhalt und wurde es irgendwann besser?
Könnte es sein, dass meine Blase schon einen Schaden bekommen hat, da sie längere Zeit bis zum Bauchnabel gedehnt war?
Ich bin am Ende :(
Danke
LG

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Leider kann ich dir nicht helfen. Es ist auch das 1. Mal, dass ich sowas lese. Hatte zwar auch eine Endo op im November aber im Vergleich ein Spaziergang....
Fühl dich gedrückt unbekannterweise. Ich hoffe du wirst schnell wieder gesund.

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Hallo du, ich bin ehrlich geschockt von deiner Geschichte. Das tut mir wahnsinnig leid.

Ich kann dir nur sagen, dass ich selbst Harnverhalt hatte als ich in der 12. Woche schwanger war. Da hat es wohl irgendwo etwas abgedrückt.
Meine Blase war auch über 1 Liter voll und zusätzlich noch das Baby im Bauch (das ja da noch nicht so groß war, aber trotzdem…). Auf jeden Fall hat diese extreme Dehnung keinerlei Auswirkungen auf irgendwas bei mir gehabt. Meine Blase war auch wirklich eine Zeit lang gedehnt, da sie mich in der Notaufnahme ewig haben warten lassen, ich aber den Schmerz der Dehnung im Gegensatz zu dir gespürt habe. Also ich denke die Dehnung an sich hat der Blase keinen dauerhaften Schaden zugefügt.
Ich denke eher irgendwelche Nerven wurden durchtrennt, weil du nix mehr spürst. Ich spüre seit meinem Kaiserschnitt Bauchnabel abwärts auf der Haut nichts mehr…wenn ich dort hin fasse ist alles wie taub. Das ist aber natürlich nicht so schlimm wie die Blase nicht mehr zu spüren…

Ich hoffe man kann dir in der Uniklinik helfen.

Alles Liebe 🙏

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Ich habe leider keine Rat aber mich würde interessieren ob du wusstest was das für eine massive invasive OP wird? Echt ein Wahnsinn was dir da quasi "angetan" wurde. Wäre es da nicht "besser" gewesen die Endometriose mehr oder weniger großteils so zu belassen oder war es vom Leidensweg her ein Muss das Ganze komplett zu entfernen? Ich hab halt öfters von OPs gelesen wo dann der darm etc ausgespart wurde, damit man keinen künstlichen darmausgang riskiert.

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Hi,
ich wusste, dass es eine größere OP wird, wegen dem Darm. Ich hatte ganz ganz schlimme Schmerzen beim Stuhlgang, so dass das auf jeden Fall gemacht werden musste. Dass die Endometriose zusätzlich im ganzen Bauchraum war, wusste ich nicht.
Mit dem Stoma komme ich zum Glück sehr gut zurecht und im Mai findet auch schon die Rückverlegung statt.

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Ich hatte zwar keine Endo OP, aber vielleicht hilft dir das ein wenig. Im Sommer 2020 habe ich mein Kind nach mehrtägiger Einleitung und den entsprechenden Problemen nach 23 Stunden Wehen vaginal, aber mit der Saugglocke auf die Welt gebracht. Das war mittags und am Abend hatte ich starke Bauchschmerzen. Nach ein paar Stunden hat die Krankenschwester kathetisiert, es waren tatsächlich 1,8 l Flüssigkeit. Es hat sich rausgestellt, dass ich einen Harnverhalt habe. Ich bekam ein Medikament über 1 Woche und hatte einen Blasenkatheter in dieser Zeit. Harnverhalt wurde besser, ich konnte meine Blase entleeren. ABER so richtiges Gefühl wie früher hab ich nicht zu 100%. Es hat mehrere Monate gebraucht bis sich die Blase halbwegs normalisiert hat und entzündüngsfrei war. Der Chefarzt hat mir das so erklärt, dass meine Blase durch die Geburt beschädigt wurde und dadurch "ausgeleiert" ist. Es braucht leider Zeit bis sich das zurückbildet.

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Oh man, das tut mir echt leid und deine Sorgen kann ich gut verstehen. Also viel kann ich dir leidernicht helfen außer das bei mir zur Geburt die Blase auch sehr überdehnt war und ich starke Schmerzen dann direkt nach der Geburt hatte, die mir keine Freude über mein Kind liesen. Ein Katheter half mir dann schnell. Es dauerte Ber dnan auch 2 Wochen bis ich wieder normal Harndrang verspürte. Ich hatte keinerlei Gefühl ob die Blase voll oder leer war und konnte auch nicht komplett entleeren. Aber es wurde dann besser. Hatte auch Medikamente bekommen aber weiss nicht mehr was.
Ich drücke dir die Daumen das es bei dir wieder besser wird.

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Es tut mir sehr leid, dass Du einen so ausgeprägten Befund hattest. Ich gehe davon aus, dass Du in einem zertifizierten Endometriosezentrum operiert wurdest ?!
Leider können bei tief infiltrierender Endometriose Verletzungen von Nervenzellen vorkommen. Es kann zu Verhalt, Inkontinenz,… kommen. Die Blase kann sich erholen, sie kann auch „einfach“ stark geärgert worden sein und leider dauert die Erholung einige Zeit. Ob ein Nerv in Mitleidenschaft gezogen wurde, wird sicher in Tübingen mit speziellen Untersuchungsmethoden herausgefunden. Durch die Dehnung gibt es eher nicht diese Probleme. Harnverhalt ist eine recht häufige Komplikation auch einfach nach Ziehen eines Blasenkatheters. Ich fürchte leider eher, dass entweder durch die OP oder die folgenden Komplikationen (Du wurdest sicher antibiotisch behandelt, auch bei der Fistel-OP mit Stomaanlage) ein Problem aufgetreten ist.

Es kommt natürlich sehr auf das Grundproblem an, wie Dir geholfen werden kann. Zum Glück gibt es heutzutage sogar bei einigen irreversiblen Nervenschäden Möglichkeiten zur Abhilfe. Ich drücke Dir sehr die Daumen, dass Dir in Tübingen geholfen werden kann, oder noch besser, Du diesen Termin gar nicht mehr wahrnehmen musst 🍀✊🏼