zu viel liebe in der erziehung?

hallo ihr da draußen :-)

nun sprach ich heute wieder mit einer mutter (die dritte), die meint, dass man nicht zu viel liebe geben sollte, da das kind sonst verwöhnt werden könnte. womit? mit liebe? ich meine damit nicht, dass man keine regeln und grenzen hat, das kind alles darf und dem kind alles von den lippen gelesen wird, damit es immer glücklich ist und nie weint.

"das kind denkt, dass es immer geliebt wird. IMMER! und wenn es dann auf die gesellschaft stößt, wird es enttäuscht, weil eben nicht jeder das kind liebt." "zu gegebenen zeit wird gekuschelt, aber nicht ständig. es gibt feste zeiten." aussagen der mütter.

werde ich missverstanden? ich erkläre den müttern genau, was ich meine.

und zwar -> die LIEBE, zuneigung, nähe, kuscheln, küsschen, wärme, umarmung, liebe worte. und das immer dann, wenn man das will und nicht zu gegebenen zeiten.

davon kann man meiner meinung nach nie genug bekommen (und dabei denke ich nur an meinem mann ;-)).

wie steht ihr zu dem thema: zu viel liebe schadet und verwöhnt. verwöhnt in welchem sinne?
mit begründung bitte :-)

beste grüße,
anico

1

Also meine Eltern haben mich immer und jederzeit bedingungslos geliebt und mir das auch stets gezeigt!

Zu einem weltbildfremden Wesen haben sie mich damit nicht gemacht.

Ich weiß durchaus das es gut und böse und (ja) auch neutral gibt.

Das lernt man doch in seinem Leben stets und ständig und selbst die Kleinsten machen das vor, indem sie die ihnen zur Verfügung stehenden Spielpartner nach Sympathie aussuchen! Oder?

9

ja eben. ich versteh nicht, wie man denken kann, dass ein kind sich eher schlechter entwickeln wird, weil es stehts liebe von den eltern bekommt. es geht eher in die richtige richtung als in die falsche. bleibt meine meinung.

anico

2

Natürlich kann man sein Kind auch mit zuviel Liebe erdrücken und nerven, aber Zuneigung, kuscheln etc. nach festen Zeiten? Wo gibt es denn sowas?

Was hat elterliche Liebe mit der Allgemeinheit zu tun? Man kann doch in die Erziehung einbauen, einem Kind klar zu machen, dass es im Leben nicht immer nur nette Menschen treffen wird.

Wo ist denn das Problem seinem Kind durchgehend zu zeigen, dass man es liebt und für es da ist und trotzdem Regeln eingehalten und vorgelebt werden?

Ich glaube ich kann dich verstehen und bin genau deiner Meinung! Lass dir nicht so einen Blödsinn erzählen!

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zu viel liebe war nicht gemeint, sowas kann auch ziemlich nach hinten los gehen. das stimmt. aber der gedanke, das kind, z.b. den sohn, zu einem weichei zu erziehen, weil man ihm sehr viel liebe schenkt, verstehe ich nicht.

du sagst es: es ist blödsinn. schön, dass du ebenso denkst.

anico

3

Die Gesellschaft in dieser Welt ist nicht immer nett zu einem und es wird Momente geben, in dem dein Kind enttäuscht wird, missverstanden oder vielleicht einmal traurig ist. Aber die Gesellschaft bist nicht du!
Dein Kind kann sehr wohl unterscheiden, was Familie heißt und was "Fremde" bedeuten.
Gib deinem Kind das, was es brauch. Denn es ist doch schön, wenn man von draußen kommt (es war ein blöder Tag) und man ist daheim und weiß, dass man in den Arm darf, wenn man es braucht. Jemand, der dir sagt "Ich hab dich lieb", "Du bist toll"... Glaub mir, wenn man so etwas nicht hatte, dann wünscht man sich das!

11

ich bin nicht die gesellschaft, das stimmt. zum glück. ich liebe meine tochter und ich zeige es auch gern und zwar immer dann, wenn ich den drang danach verspüre.

ich bin deiner meinung. aber, nicht alle denken so und das verstehe ich nicht. die frage: warum? bleibt im raum.

anico

4

Huhu,

Eltern können überhaupt nicht zuviel Liebe geben und mit Liebe kann man auch nicht verwöhnen ( zumindest nicht im negativen Sinne).


lg

Andrea

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ja, ich stimme zu. trotzdem hört man was anderes. klar, jeder denkt anders und es ist für mich wichtig, wie ich denke. aber, zu viel liebe? das bleibt mir ein rätsel.

anico

26

Also ich glaube schon das man das kann, nämlich dann wenn es krankhaft wird und eigentlich nur noch dazu dient die Gefühle der Mutter zu beruhigen/befriedigen, aber eben nicht dem Kind bedingungslose Liebe zu zeigen.

Damit tut man einem Kind keinen Gefallen! Aber wie gesagt, das sind krankhafte Züge und die gehören therapiert!

Ich kenn übrigens ein Tochter-Vater-Gespann das auch sehr grenzwertig ist. Da könnte man meinen die Beiden wären ein Paar. Wir haben das über Jahre verfolgt und hatten irgendwie immer ein merkwürdiges Gefühl, hab ich auch heute noch wenn ich dran denke...

LG

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5

Nö, ich denke es ist genau andersherum: je mehr Liebe ich meinem Kind gebe desto eher weiss es, sollte es auf etwas "böses" treffen (und sei es nur Hänselei, Spott, Gehässigkeit, Ignoranz, etc) hat es daheim einen sicheren Hafen und jemanden auf den es sich verlassen kann.
Wie traurig muss die Welt für ein Kind sein dass keine Sicherheit zu Hause spürt und dass dann niemanden hat der es "genug" liebt.
Ich verwöhne mein Kind liebend gerne. Mit Liebe. Wer das nicht tut hat mE keinen gesunden Mutterinstinkt.

Gruß,
Jenny

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schön geschrieben. so sehe ich es auch: liebe stärkt positiv für´s leben.

anico

6

Mein Sohn darf gerne wissen, dass er von seiner Mama absolut IMMER geliebt wird. Denn das ist so und wird auch immer so bleiben.

Dass das nicht auf den Rest der Menschheit zutrifft, erfährt er ja bereits jetzt, im Kindergarten. Und generell begegnem einem Ablehnung und Konflikt sowieso jeden Tag in irgendeiner Form.

Nie im Leben werde ich meinem Kind die Zuneigung verwehren, die es braucht. Und ich bin mir sicher, dass genau DAS meinen Sohn stark für´s Leben macht.

LG Claudi

14

du sagst es: "Und ich bin mir sicher, dass genau DAS meinen Sohn stark für´s Leben macht."

wie kann man von dem gegenteil ausgehen? oder, dass man sein kind damit verwöhnt?

anico

16

Das ist mir auch völlig schleierhaft.. #kratz

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7

Dosierte Liebe? Für das eigene Kind? So einen ausgemachten Schwachsinn habe ich noch nie gehört. Wenn wir nicht unsere Kinder in unsere Liebe einhüllen, jederzeit und bedingungslos - wer würde das sonst machen? Ein Zuviel an Liebe zu seinen Kindern kann es nicht geben. Ein Zuwenig allerdings schon.

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"Ein Zuwenig allerdings schon. " so sieht´s aus. davon bin ich überzeugt. warum haben eltern trotzdem bedenken? komisch.

anico

8

Hallo,

wenn du mit Lieben meinst, alle Probleme aus dem Weg zu räumen, stets und ständig mit Küssen zu überfrachten und jeden Wunsch von den Augen abzulesen, dann, ja, halte ich diese Art von "Liebe" für falsch.

Liebe ist für mich, den Rücken zu stärken bei Problemen, und es dem Kind durchaus zuzutrauen, eigene Lösungen zu finden.

Dann habe ich mit meiner Liebe mein Kind stark gemacht für´s Leben - und für die nichtnetten Menschen.:-p

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"alle Probleme aus dem Weg zu räumen, stets und ständig mit Küssen zu überfrachten und jeden Wunsch von den Augen abzulesen, dann, ja, halte ich diese Art von "Liebe" für falsch. "

nein, das meine ich nicht.

zu deinem rest stimme ich zu :-)

ich rede ja auch nicht von mir, ich hörte es nur schon zum 3x von müttern.
das erstaunt mich und darum wollte ich wissen, wie die urbiarinnen darüber denken. und bislang bin ich glücklich über die antworten: keiner liebt zu wenig und will auch viel lieben :-)

anico

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Warum stimmst du dem nicht zu? Heißt Liebe für dich wirklich, jeden Wunsch zu erfüllen und jede Barriere aus dem weg zu räumen?

Das halte ich für gefährlich und vllt meinten das ja auch deine Bekannten. Es ist deine Aufgabe als Mutter, dein Kind aufs Leben vorzubereiten, und da reicht es nicht, zu kuscheln und Geschenke zu kaufen. Liebe heißt hier auch, das Kind dazu zu bringen, Hürden zu überwinden, über den eigenen Schatten springen zu lernen, zu wachsen, indem es lernt, Probleme selbst zu meistern und Frust zu ertragen, um daran zu wachsen.

ich selbst bin so erzogen worden, wie du es wohl ideal findest: Prinzessin auf der Erbse, ohne Aufgaben, alle Hindernisse werden sofort aus dem Weg geräumt....Ich kann dir sagen, ich finde heute, dass meine Eltern es sich ganz schön einfach gemacht haben mit ihrer "Erziehung": Es ist viel mehr Aufwand, ein Kind dazu zu bewegen, sein Zimmer aufzuräumen, als es "mal eben selbst zu machen". Schnell ist dem Kind mal eben die Schokolade in die Hand gedrückt bei Kummer. Man hat schnell seine Ruhe, wenn man durch ein paar Telefonate o.ä. Termine oder Kontakte klarmacht, dann muss sich das Kind nicht dazu zwingen, "sie ist doch so schüchtern"...
Am Ende kommt ein Mensch dabei heraus, der erst mühsam mit dem Kopf sich aus diesen "Verwöhnfallen" herauskämpfen muss und ganz schafft er das wohl nie. "Was Hänschen nicht lernt..."

Das ist Puppenmutter spielen. Oder Haustierhaltung ohne Perspektive in die Zukunft.

Mein Tipp, obwohl dieses Buch dich wohl auf die Palme bringen wird:
http://www.amazon.de/Die-Verw%C3%B6hnungsfalle-Erziehung-Eigenverantwortlichkeit-Eigenverantwortung/dp/3466305195/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1311834819&sr=1-1

Gruß
m

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Natürlich ist das Leben "da draußen" manchmal hart und natürlich sollte man nicht permanent das Kind betüddeln, aber ein Kind braucht die Mutter-Liebe - immer und bedingungslos.

Die Mutter ist eben immer der "Hafen", den man manchmal mit 40 noch braucht. ;-)

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"Die Mutter ist eben immer der "Hafen", den man manchmal mit 40 noch braucht."

oh ja, das kann ich bestätigen :-) aber nicht nur die mutter, mein vater auch.

anico