Erziehung und Vorbildfunktion

Ich war vor einigen Tagen mit meiner Tochter, zwei Freundinnen und deren Kindern auf einem Abenteuerspielplatz hier in der Nähe. Die eine Freundin war dann relativ verärgert drüber, dass es an dem Spielplatz (mitten im Wald) kein Klo gab und man folglich in die Büsche gehen musste und meinte, dass sie das nicht in Ordnung findet, so nach dem Motto: man braucht sich nicht wundern, wenn die Jungs dann als Erwachsene überall hinpieseln. Ich finde schon auch, dass man seine Kinder nicht AUF den Spielplatz machen lassen sollte, aber man kann ja ein paar Meter weglaufen und dann stört es keinen. Hunde pieseln ja auch überall hin. Auf alle Fälle ergab sich dann eine ziemlich rege Diskussion unter uns drei Frauen, ob man seine Kinder in die Büsche machen lassen dürfte und ob man das selbst in Ausnahmesituationen auch dürfte. Wir kamen auf weitere Beispiele zu sprechen wie z.B Stau auf der Autobahn oder Reisen allgemein. Wenn wir in den Urlaub fahren, halten wir normalerweise dann wenn einer Pipi muss und wenn es dann an einem Rastplatz mal kein Klo gibt, dann kann man auch ein Stück in den Wald laufen. Für meine Freundin war das wegen der Vorbildfunktion unaktzeptabel, weil man so ein falsches Vorbild vermittel könnte. Im Nachhein habe ich mir dann die Frage gestellt, ob ich nun zu freizügig bin oder ob sie das zu prüde sieht. Was meint ihr? Und was würdet ihr in diesen Situationen machen?

Liebe Grüße Frauholle

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Hallo,

ihr gehört wohl nicht zum Volk der Wanderer? Klar gehen wir in den Wald pieseln, an Wanderwegen stehen selten Dixies ´rum.

LG
m

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Eine Toilette am Spielplatz? Hab ich noch nie gesehen.

Es ist bei uns normal, dass man in die Büsche geht. Sowohl die Kinder als auch zur Not die Mütter (z.B. schwangere Frauen). Soll man's etwa ausschwitzen? #kratz

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Haha :-)
Natürlich wird im Wald gepieselt wenn keine Toilette da ist.
Die Einstellung deiner Freundin hat für mich nichts mit Vorbildfunktion zu tun und ist total überzogen.
Mal abgesehen davon kenne ich keinen Spielplatz mit Toilette.

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Wo man wohl hingepieselt hat, als es noch keine Toiletten gab?

Einige Regeln sollte man schon beachten, wie beispielsweise nicht an Stellen pinkeln, wo andere Menschen vorbeikommen können. Nicht wegen der Glotzgefahr, sondern wegen reintreten. Das gilt noch verschärfter fürs große Geschäft, wenn mans gut meint, wirft man da nacher Blätter oder Erde drauf.
Und Papier zum Reinigen sollte man schon auch wieder mit nach Hause nehmen, nicht einfach in die Pampa schmeissen, auch wenn Taschentücher irgendwann verrotten.

Ich finde gerade Kinder haben einen Freipieselschein. #cool

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hallo,

ich denke auch, dass man nicht überall hinmachen muss. Aber in Ausnahmesituationen ist das schon in Ordnung. Und ich denke, so etwas kann man seinen Kindern auch vermitteln.

vg, m.

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Hallo Frauholle,

als meine Tochter noch bequem (für mich!) Pampers trug, konnte ich mir auch nie vorstellen, daß ich sie mal in der freien Natur abhalten muß:-p, fande das auch daneben.
Nur wenn meine Kleine (seit sie trocken ist) muß, dann sofort und jetzt-also bleibt mir nichts anderes übrig.
Mit Vorbildfunktion hat das in meinen Augen nichts zu tun.
Meine Mum sagt immer, wenn sich einer beschweren würde, dann fragt sie ihn, ob Hunde denn mehr Rechte hätten, als wir Menschen...!

Und man setzt die Kleinen ja nicht mitten auf den Gehweg, sondern sucht sich schon ein Gebüsch,oder?

GLG,agrokate!

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Für meine Freundin war das wegen der Vorbildfunktion unaktzeptabel, weil man so ein falsches Vorbild vermittel könnte.

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Wenn deine Freundin wirklich glaubt, daß Kinder nicht begreifen, daß besondere Situationen auch besondere Maßnahmen verlangen, die wiederum aber nur Ausnahmen sind und keine Regel (wir pieseln jetzt immer überall so hin), dann hält sie die Kinder für ganz schön dämlich.

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Vorbildfunktion bedeutet in dem Fall für mich das ich meinem Kind beibringe wenn es so dringend nötig ist und kein öffentliches Klo erreichbar das man sich ein stilles Plätzchen sucht, nicht auf den Weg macht undd afür sorgt das sich niemand von den Hinterlassenschaften belästigt fühlen kann. Ein schlechtes Vorbild wäre ich nur dann wenn ich meinem Kind zeige wie es vom Klettergerüst runter sein Geschäft erledigen kann. Und meine bisherige Beobachtung zeigt das meine Tochter durchaus unterscheiden kann ob wir in der in freier natur unterwegs sind wo es einfach kein klo gibt oder in der Stadt bei Freunden oder zu hause und man da eine Toilette aufsucht, Nur weil sie unterwegs wenn es dringend nötig ist an einen baum oder ins Gebüsch machen darf wenn nichts anderes greifbar ist pinkelt sie deswegen noch lange nicht hier im Wohnzimmer ans Bücherregal

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Hallo!

So vornehme Leute kenne ich auch.

Ich finde, auf seinen gesunden Menschenverstand kann man sich meisstens verlassen.
Wenn kein Klo da ist, geht man eben in die Büsche.

Allerdings gibt es Mütter, die halten ihre Kinder bewusst von so Situationen fern, wer mit seinen Kindern nur Einkaufszentren besucht, hat dieses Problem nicht...