Bin wütend auf die Oma - was soll ich tun? ADHS?

Hallihallo! Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich im richtigen Forum bin.... Aber da es um meine Familie geht, habe ich mich jetzt mal hier verewigt.... ;)

Ich muss mir jetzt mal meinen Frust von der Seele schreiben. Ich weiß nicht obs an den Schwangerschaftshormonen liegt, an der Weihnachtszeit, oder ob es mich auch im "Normalzustand" so sehr belasten würde. Aber zur Zeit frisst es mich fast auf.

Ich habe eine Tochter (fast 7) aus einer gescheiterten Beziehung, habe nun seit 2,5 Jahren den "Mann fürs Leben" :) , der auch meine Tochter wie seine eigene behandelt, und bald sind wir zu viert.

Unsere Selina ist ein lebendiges, quirliges, ab und zu aber auch faules, liebes, verkuscheltes, neugieriges, hilfsbereites Mädchen. Sie bemuttert mit Hingabe ihre Puppen und kleinere Kinder, kann aber genauso wild mit ihrem "Dady" toben. Sie hat einen großen Sturkopf, und vor allem in der Trotzphase ist sie schon mal gern "ausgeflippt". Phasenweise testet sie mit Vorliebe ihre Grenzen aus, sie lässt sich (leider) nix gefallen, ist ihren Freundinnen schnell beleidigt und auch schnell auf 180. Sie hat Anstand (bitte danke hallo tschüss....), geht mit Tieren lieb um, und hat ein groooßes Herz. Ab und zu ist sie laut, gelegentlich dreht sie ganz schön auf, dann müssen wir sie bremsen. Wir erziehen sie mit viel Liebe, Zuwendung und auch Konsequenz. Alles in allem - denke ich - ein normales Mädchen eben.

Bei der Einschulung gabs Anfangsschwierigkeiten, und ich wollte darüber mit meinen Eltern reden. Das war ein Fehler! 1. da wir ja sowieso immer alles alleine schaffen und 2., weil meine Mutter einfach nicht mehr aufhört zu meckern.

Sie sagt "lüge dich selber nicht weiter an und lasse sie auf ADHS testen, gib ihr Beruhigungsmittel und gut ist es; deine doofe Erziehung ist schon auch schuld dran; ich würde nicht mit dir tauschen wollen; ja sie hat ja null Bock auf Schule, die hat doch noch nicht mal gecheckt das sie jetzt in die Schule geht; du schiebst ihr ja alles hinten rein....... Und dieses Urteil erlaubt sie sich, wo sie ihre Enkeltochter alle 2 Monate mal für 3 Stunden sieht.

Sie hatte nämlich noch nie wirkliches Interesse an ihr, hat in den fast 7 Jahren vielleicht 4 mal aufgepasst und dann gejammert. Immer wieder spricht sie jetzt das Thema ADHS an; weder im Kindergarten noch in der Schule noch vom Kinderarzt kam jemals die Vermutung, aber sie ist fest überzeugt, ein Kind das nicht nur dasitzt und schaut braucht Beruhigungsmittel.
Ich habe versucht ihr meine Meinung darüber zu sagen, aber die akzeptiert sie nicht. Sie meint, man kann sich ja alles schönreden.

Sie kennt ihre Enkelin viel zu wenig, als dass sie wirklich über sie urteilen könnte. Und das macht mich zur Zeit wirklich sehr traurig.

Was soll ich tun? Konfrontation und Steit? Gut sein lassen? Vorsichtshalber doch testen lassen?? Wie würdet ihr handeln?

Carmen

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An Deiner Stelle würde ich mich auf das eigene Bauchgefühl verlassen. Du schreibst Kinderarzt, Kindergarten usw. haben keine Anhaltspunkte für ADHS gegeben und damit würde ich Deine Mutter beim nächsten Streitgespräch konfrontieren. Ebenso, dass sie durch rare Besuche die Enkelin zu wenig kennt um darüber urteilen zu dürfen.

Mal abgesehen davon, dass es wohl heutzutage üblich ist Kinderlärm aus dem Alltag zu verbannen und alles was qurilig und lebending ist mit Pillen ruhig zu stellen.

Mach Dich nicht verrückt. Mit Deinem Kind ist alles in Ordnung.

LG

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Hallo,

mein Kind ist zwar noch sehr klein, aber ich habe auch schon seit längerem das Gefühl, dass viele Leute (besonders gerne Pädagogen, Erzieherinnen, etc) das Modethema ADHS vorschieben, um ein quirliges Kind mit Pillen einfach ruhig zu stellen.

Traurig.

Eine Bekannte von uns hat auch von einer Lehrerin gesagt bekommen, dass ihr Sohn an ADHS leidet und sie soll sich vom Kinderarzt was verschreiben lassen, damit er nicht mehr so rumzappelt. #klatsch
Der Kleine war/ist schlicht und ergreifend nur quirlig, lebendig und neugierig.

Seit einiger Zeit geht er - auf Anraten einer Mutter eines seiner Klassenkameraden - 2x pro Woche in eine Sportgruppe (Leichtathletik, Hallenfussball, Basketball, etc) für Jungs in seiner Altersgruppe.
Und dort powert er sich jedes Mal 2-3 Stunden richtig aus und ist seitdem ausgeglichener - ohne Pillen. :-p

Glaube dieser Lehrerin hätte ich die Wacht am Rhein gegeigt!

LG

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Hallo,

ich habe viel mehr das Gefühl, dass viele Leute ADHS als Erklärung für ihre mangelnde Erziehung benutzen.

Gruß
Sassi

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Worum geht es hier? Willst Du wissen, ob dein Kind ADHS hat oder willst Du wissen, wie Du mit Deiner Mutter umgehen sollst?

Wenn Du su gar keine Anhaltspunkte dafür hast, das sie ADHS hat, würde ich sie auch nicht testen lassen. Kannst Du Dich nicht bei Tante Wiki etc. einfach mal informieren, um die Lage besser einschätzen zu können?

Falls Du also sicher bist, das nichts ist, solltest Du Deiner Mutter sagen, dass Du eine verantwortungsbewusste Mutter bist und dass es nervt. Ich denke aber ml, dass sie es nur im Interesse des Kindes macht.

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"Sie kennt ihre Enkelin viel zu wenig, als dass sie wirklich über sie urteilen könnte. "
du gibst dir hiermit deine antwort selbst!

warum gibst du soviel auf die meinung deiner mutter? offensichtlich kennst sie das kind nicht, kennt sich mit der materie gar nicht aus. klar, gerade als tochter sucht man auch rat und zuwendung bei der eigenen mutter. aber offensichtlich ist deine mutter dafür kein guter ansprechpartner.

lass sie reden oder wechsel einfach das thema, wenn sie damit anfängt.

lg

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Deine Mutter hat doch echt nen Sockenschuß! Sorry aber mein _Sohn hat wirklich ADHS und wird mit Medis ganz sicher nicht ruhig gestellt sondern er bekommt damit eine Chance im Leben besser bestehen zu können .

wenn deine Mutter meint ein Kind wird damit ruhig gestellt dann stell sie mir mal vor, der Dame würde ich was erzählen. Ehrlich solche Deppen da krieg ich nen dicken Hals.
Ela

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Ich geb dir Recht!
Mit Medis wird auch meine Tochter nicht "ruhig gestellt", es kommt endlich was bei ihr an, das sie auch verarbeiten kann!

Nix drüber wissen und dann tolle Ratschläge geben, das könnte meine Mama sein.

LG Sandra

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Du siehst dadurch das ADHS tatsächlich leider oft eine Modeerscheinung geworden ist für die zappeligen Kinder nimmt man die echten betroffenen gar nicht mehr ernst.

Sicherlich ruhiger gemacht hat es meinen Sohn dadurch ist er ja erst aufnahmefähiger geworden, aber ruhig gestellt ist er ganz sicher nicht.

Ela

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Ich hätte schon längst mal gefragt, wo sie ihre "fundierte" Meinung und ihre "wissenschaftliche" Kenntnis der ADHS-Symptomatik her hat. Ist sie Ärztin? Kinderpsychologin? Hat sie mal irgendwo was gelesen und meint, aufgrund eines Zeitungsartikels sei sie nun perfekt informiert und in der Lage, ADHS zu erkennen?

Alternativ kannst Du das tun, was in meinem Umfeld dann passiert ist: Die Großmutter hatte auch immer wieder auf Tests gedrängt, weil sie mit dem Jungen furchtbar überfordert ist. Irgendwann schleuderte ihr die Mutter des Jungen dann an den Kopf, dass sie ihm sicher keinen Test und Medikamente zumutet, nur weil die Oma offenbar zu alt und zu überfordert ist, um mit einem vierjährigen lebhaften Jungen klar zu kommen.
Danach war Ruhe, die Oma gebändigt und plötzlich ging sie auch ganz anders mit dem Kind um (was auch zu mehr Ruhe bei der Betreuung geführt hat).

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Hi,

na wenn da der Mutter- und Beschützerinstinkt deiner Tochter gegenüber nicht zusammen mit den ss-Hormonen Tango tanzt, weiss ich auch nicht. #liebdrueck

Mich hat ein Pädagoge mal gefragt (habe mich auch verunsichern lassen, blöderweise):

<<<Wie sieht ein "Mensch-ärgere-dich-nicht"-Spiel bei ihnen aus?

Ärgert sich sehr, wenn er rausgeschmissen wird? Lacht, wenn er gewinnt?

Die Emotionen sind normal dabei. Auch mal Schreien, aufstampfen, hüpfen und laut lachen.
Völlig normal.

Aber: spielen sie das Spiel bis zum Schluß zu Ende?
Oder artet das JEDESMAL in Krieg aus? Wirft er ihnen nach 15 Minuten spätestens das Brett an die Wand oder den Kopf oder haut heulend ab und knallt die Tür?>>>

Diese Frage kannst du dich selber beantworten.
vg

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Deine Mutter ist völlig fasziniert von ihrer eigenen Ferndiagnose und der Realität oder für Argumente nicht zugänglich?

Wenn es beim Verhalten Deiner Tochter tatsächlich keine Anhaltspunkte für ADHS gibt, würde ich Deiner Mutter vielleicht einfach sagen, Du hättest sie testen lassen und es wäre nichts dabei herausgekommen. So wäre das Thema hoffendlich erledigt.

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Hallo

Oh gehen wir dann zusammen???

Ich bin da wohl betriebsblind geworden mit meinem wirklich kranken Kind.:-(

Meine 3.Tochter ist genauso wie deine Tochter und ich habe mir da echt keine Gedanken drum gemacht.

Lass sie weiter #bla#bla machen.

lg und alles Gute

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***Bei der Einschulung gabs Anfangsschwierigkeiten, und ich wollte darüber mit meinen Eltern reden.***
***Sie kennt ihre Enkelin viel zu wenig, als dass sie wirklich über sie urteilen könnte. Und das macht mich zur Zeit wirklich sehr traurig.***

Aber warum wolltest du mit deinen Eltern reden, wenn sie deine Tochter so selten sehen und sie überhaupt nicht richtig kennen? Dann sind deine Eltern wohl kaum die richtigen Ansprechpartner.

Mein Tipp: Denk nochmal in Ruhe drüber nach, ob deine Mutter vielleicht doch Recht hat (und damit meine ich nicht ADHS). Viele Verhaltensweisen fallen Außenstehenden oft viel extremer auf, als den Personen, die das Kind dauerhaft um sich haben.