Gemeinsames Wohnen mit Schwiegereltern beenden

Hallo,

ich bin neu hier und will mir einerseits ein wenig Ballast von der Seele schreiben, und ich hoffe andererseits einige Meinungen zu unserem Problem zu hören. Mein Mann und ich haben vor einigen Jahren bei meinen Schwiegereltern angebaut, so dass eine zweite Wohnung entstanden ist. Beide Wohnungen haben wir auf unsere Kosten um- bzw. ausgebaut. Ich hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl und hätte lieber ein eigenes Haus für mich und meinen Mann gekauft (selbst eins bauen, konnten wir uns nicht leisten). Mein Mann wollte dies aber nicht, da ihm viel an seinem Elternhaus (aufgrund der schönen Lage usw.) lag. Meine Schw. eltern sind keine bösen Leute. Im Gegenteil sie sind hilfsbereit, leider manchmal zu sehr. Leider sind sie, was Meinungen von anderen Menschen angeht engstirnig. Sei es nun, ob es um die Gestaltung des Gartens geht, politische Themen oder Lebensmodelle. Dies ist ein Punkt, der mich an ihnen stört. Mehr aber stören mich die Kleinigkeiten: Fragen, wie bspw. wo fahrt ihr hin? Was macht ihr da? Ihr Credo lautet (besonders wenn es um den Außenbereich geht), dass wir tun und lassen können, was wir wollen (solange es in ihrem Sinne ist) Wenn wir dies dann tun, neigt mein Schwiegervater dazu Arbeiten an sich zu reißen und degradiert meinen Mann zu seiner Hilfskraft. Alle Aktionen von uns werden kommentiert. Wenn wir in Urlaub fahren, bekommen wir das Gefühl vermittelt, dass dies unnötig sei, und man ja stattdessen etwas am Haus machen könnte. Meine Besuche werden abgefangen (wir müssen immer an ihrem Wohnzimmerfenster vorbei, um an unsere Haustür zu gelangen, so dass sie also jedes Kommen und Gehen mitbekommen) und erhalten Instruktionen. Bspw. war meine Freundin das letzte Mal da, ihr wurde dann gesagt, dass sie nicht so lange machen soll, damit sie (die Oma) noch mit unserer Kleinen spazieren gehen kann.
Täglich stehen Besuche der Schwiegermutter an, um unsere Tochter zu sehen. Mal bleibt sie nur für 10 Min. manchmal aber auch ne 3/4Std-. Und an manchen Tagen kommt sie sogar mehrfach. Meistens um irgendwelche Kleinigkeiten mit mir zu bereden, oder um nur mal kurz nach unserer Tochter zu schauen. Besonders stören mich die Besuche am Sonntag morgen, wenn ich gerne mit meiner Familie in ruhe frühstücken möchte...
Fasse ich unsere Situation zusammen, kann ich sagen, dass wir nicht frei Leben können.. Auch macht mir die Distanzlosigkeit zu schaffen. Das ist eigentlich mein größtes Problem. Die täglichen Kurzbesuche in unserer Wohnung oder im Sommer das ständige rumlaufen auf unserem Aussenbereich. (Die Schwiegereltern haben damals vorgeschlagen, dass keine klare Abgrenzung des Gartenbereichs erfolgt, sondern dass jedem alles gehört....Damals hab ich mir dabei nix gedacht und mich auch nicht getraut dies näher zu diskutieren). Konkret heißt dies aber heute, wenn ich auf der Terrasse ein Buch lese, schwupp kommt sie eben mal vorbei, um sich mal die Blumen anzuschauen, wie sie sagt. Wenn mein Mann und ich im Sommer draußen arbeiten, kommt sie zu uns (Höhepunkt war an einem Samstag Mittag 6x!!! Sie bewegen sich frei und ohne Einschränkungen in „unserem Bereich“.
Je mehr ich hier schreibe, umso mehr Dinge fallen mir ein und umso aufgewühlter werde ich. Ich bin auch an vielem selbst schuld, einerseits bin ich wohl ein wenig zu empfindliche (meint zumindest mein Mann) und andererseits mache ich oft den Mund nicht auf, weil mir die passenden Worte fehlen. 2-3 Mal haben wir in den letzten Jahren versucht, Dinge mit ihnen zu besprechen, die uns stören, das endete jedes Mal in einem heftigen Streit, wonach wir als Undankbar hingestellt wurden.

Wenn ich über meine Situation nachdenke, und über die Dinge, die mich stören, habe ich manchmal ein schlechtes Gewissen, denn in einem hat mein Mann recht, wenn wir bei meinen Eltern leben würden, hätte ich (so glaube ich zumindest) dieses Gefühl des Eingeschränktseins nicht. Wahrscheinlich würden mich unangemeldete Besuche meiner Mutter auch nicht so stören, wie es die meiner Schwiegermutter tun.
An die Zukunft darf ich nicht denken. Was, wenn meine Schwiegermutter mal Witwe wird. Ich habe Angst, dass wir dann eine Ehe zu dritt führen...
Ich würde am liebsten ausziehen, aber wir haben sehr viel Geld in das Haus gesteckt und ich möchte meinen Mann nicht von seinen Eltern entzweien. Auch könnten wir uns dann nur eine Mietwohnung leisten, worauf ich auch keine Lust habe......
Leider habe ich deswegen auch immer wieder Zoff mit meinem Mann, der mich in manchen Dingen verstehen kann, und sich auch mehr Freiheit wünscht, aber er sitzt halt immer zwischen den Stühlen. Er will seinen Eltern gerecht werden und auch mir.
Ich hoffe, ich habe nicht zu durcheinander unsere Situation beschrieben, und ihr konntet mir folgen....
Habt ihr einen guten Tipp für uns, wie wir - ohne dass es zum Bruch kommt- aus dieser Wohnsituation wieder herauskommen sollen?
Im Voraus schon vielen Dank!

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ich glaube, ehrlich, dass zu viert alles aussprechen wenig bringen wird. Wie wäre es mit einer Familiemediation oder Beratung? eine unparteiische Person kann manchmal Wunder bewirken.

Liebe Grüße,

Leah, dessen Eltern WÄHREND es gebaut wurde, sich GEGEN einen Mehrfamilienhaus mit Schwiegereltern und Geschwister entschieden haben. Das fertige Mehrfamilienhaus wurde dann verkauft.

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das einzige was du tun kannst: klare grenzen ziehen.

das wird wahrscheinlich nicht ohne streitigkeiten ablaufen, aber nur so wirst du deine ruhe haben.

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Hey,

lass Dich mal drücken. Mir gehts heute auch nicht so gut, weil ich einen heftigen Streit mit meiner Schwiegermutter hatte. Eigentlich komm ich nicht in dieses Forum, daher hat sich das gerade so ergeben und dann les ich Deine Geschichte und denk mir, ob ich heut schon was geschrieben hab?

Wir haben vor 5 Jahren bei meinen Schwiegereltern aufgestockt. Eigentlich aus derselben Situation. Grundstücke sind bei uns sehr teuer und ich bin mit Ihnen auch bis dahin gut ausgekommen. Wir haben getrennte Eingangstüren aber nicht verschlossen. Seit drei Jahren ist meine Schwiegermutter Witwe, inzwischen haben wir zwei Kinder. Und ab da ist es bei uns fast komplett anders als bei Euch. Meine Schwiegermutter interessiert es keinen Furz ob wir im Garten was anders gestalten, meine Schwiegermutter möchte immer, dass man um Ihre Hilfe bettelt. Krititk ist ganz schlecht, fühlt sie sich immer aufs schlimmste persönlich angegriffen.

Anfangs kam sie immer und ständig ungefragt zu uns hoch (klopf, klopf, kannste nicht mal nackt in der Wohnung rumlaufen!!), ständig die Essenseinladungen ("lade Euch am Samstag mittag zum Essen ein"), man hatte nicht das Gefühl in der eigenen Wohnung zu wohnen sondern bei Mutti. Glücklicherweise war es mein Mann, der sagte, dass wir schon Erwachsen sind, Kochen können etc. Es hat immer einen sehr heftigen Streit gegeben, wenn mal was angesprochen wurde. Dann war es etwas besser bis unser erster Sohn kam. Meine Schwiegermutter hat 45 Jahr auf der Säuglingstation gearbeitet. Wenn der Kleine mal länger geweint hat, hat sie auf der Matte gestanden und so ist es eigentlich heute auch bei dem zweiten. Wir sind ihr eigentlich ziemlich egal und auch der unser dreijähriger Sohn ist jetzt alt genug um zu sagen, was er will und nicht, aber wenn der allerkleinste weint, steht die auf der Matte. Deswegen hat es heut mal wieder gerumst für die nächsten 14 Tage ist hier wiedr Funkstille.

Ich finde, Du solltest Dir den Mut nehmen und Ansprechen was Du Dir wünscht. Notfalls stellt Ihnen eine Regel auf, dass Sie anrufen sollen am Sonntag morgen. Kinder müssen auch so erzogen werden und ich habe den Eindruck manchmal Eltern auch. Der Ärger frißt Dich sonst innerlich auf (so geht es mir). Am aller schlimmsten finde ich das Trotzen. Ich bin eine, die streitet, aber am selben Tag wird sich spätestens bis zum Abend auch nochmal vertragen. Mit Streit gehe ich nicht ins Bett. Meine SchwiMU trotzt jetzt aber für die nächsten 14 Tage.

Ich kann Dir nur raten schleunigst Eure Grenzen fest zu stecken, sonst fühlt Ihr Euch nicht frei. Ich drücke Euch die Daumen und wünsche viel Kraft.

Liebe Grüße Bianca

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Hallo :-)

Bei uns ist auch grade die rede von zu der Mutter meines Freundes ins Haus zu ziehen.
Da ihr nach dem Tot ihres Mannes anfang des Jahres das Haus einfach zu groß ist.

Sie ist wirklich lieb... aber eben nicht meine Mama.
Die könnte ich immer um mich rum haben.

Ich habe Angst das sie mir irgend wann nur noch auf die Nerven geht... das ist gemein von mir aber eben die Wahrheit :-(

Ich fürchte ich werde mir da erst noch mal viele gedanken machen.

lg

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Ich kann dir nur eines raten: TU ES NICHT!!! Du wirst unglücklich. Das wird nicht gutgehen, glaub mir!

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Wenn das Haus keine zwei abgeschlossenen Wohnungen bietet (oder durch Umbau bieten kann), würde ich das nicht machen.... selbst dann hätte ICH das nie gemacht.

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Oh je, du Arme,

das tut mir wirklich leid. Diese Situation hört sich wirklich nicht schön an.

Wenn Ihr nicht die Möglichkeit habt, auszuziehen, dann müsst Ihr miteinander reden. Und zwar ernsthaft. Geht nicht als Bittsteller hin, sondern fordert einfach gewisse Regeln. Wenn die nicht eingehalten werden, dann müsst Ihr halt die Konsequenzen ziehen und Euch was anderes suchen.

Ich habe das Glück gehabt, sowohl mit einer sehr sehr lieben Schwiegermutter als auch mit einer genau so lieben Schwiegeroma (leider beide verstorben) gemeinsam in einem Mehrfamilienhaus zu wohnen und es hat wunderbar geklappt. Warum? Naja, es gab eine Hauptregel. Wenn Besuch okay war, dann steckte der Schlüssel draußen, war kein Schlüssel da, dann waren wir entweder nicht zu Hause oder wollten nicht gestört werden. Das hat jeder akzeptiert. Es hätte auch keiner geklingelt (außer vielleicht wenn es gebrannt hätte).

Den Garten hätte ich vielleicht ein bißchen anders gestaltet, aber das war Schwiegermutters Reich. Dafür hat sie ja dann auch den Rasen gemäht ;-).

Macht Euch vor dem Gespräch eine Liste mit Dingen, bei denen Du (Ihr) keine Kompromisse eingehen kannst und Dingen, die dir nicht gaaaanz so wichtig sind. Aber sucht schnell das Gespräch, ehe Du völlig entnervt bist. Dann dürfte es zu spät sein.

LG

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Hi,

Grenzen ziehen. Garten umgestalten mit Hecke, etc. Sichtschutz bei der Terasse und Aussprache.

Sie meinen es gut und merken gar nicht, wie sie Euch nerven.

Und Dein Mann sollte sich nicht zum Hilfsarbeiter degradieren lassen....hier auch mal Stellung beziehen.

Jaja, ältere Leute können gut ihre Meinung den anderen aufdrücken. Sie wissen alles besser und können alles besser.....und sie meinen es ja nur gut.

Oder ausziehen und vermieten/verkaufen.

Wir wollten auch mal zu den Schwiegereltern ins gleiche Dorf ziehen aber ich wußte schon, das das zu Nahe ist, denn mein Schwager hat schon geschimpft, das sie ständig unangemeld im Garten saßen der reingekommen sind. Wenn, dann wäre ich in die Nähe gezogen aber so weit, das sie sich angemeldet hätten...20km entfernt oder so.
Tja, wir sind dann 600km entfernt gezogen....suuuuper praktisch!

Grüße
Lisa

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Hallo,

dein größtes Problem ist, dass dein Mann scheinbar nicht hinter dir steht und deine Nöte nicht ernst nimmt. Bevor du alles andere in Angriff nimmst, würde ich erstmal meinen Mann auf den Topf setzen.

Auch wenn ich niemals im Leben mit meinen Schwiegers, oder meinen Eltern zusammen leben würde, an deiner Stelle hätte ich schon ein Magengeschwür. Über kurz oder lang wird diese Situation deine Gesundheit angreifen, du solltest also schnell was dagegen unternehmen.

Lieber eine Mietwohnung, als später die Schmerzen eines Magengeschwürs.

#winke

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Guten Morgen,

das hört sich ja wirklich nervtötend an...
Ich könnte nicht unter dieser ständigen Beobachtung und einmischung leben.
Das Problem liegt wohl darin,dass ihr vor dem Anbau nicht genug klare Absprachen getroffen habt und deine Schwiegereltern auch euren Bereich noch als "Eigentum" ansehen.
Du wirst nichts anderes tun können,als reinen Tisch zu machen und sagen,was dich stört und was sich ändern soll (und ich vermute,beleidigt sein werden sie in jedem Fall) oder deinen Mann schnappen und ausziehen.

lg

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Ich verstehe dieses Denken deines Mannes nicht.
Ok klar DICH würde tägliche Besuche deiner Mutter weniger stören aber frag ihn doch mal ob IHN Besuche mehrmals täglich seiner Schwiegermutter nicht auch stören würden?!
Ich muss sagen ich wäre da gar nicht erst eingezogen denn jung und alt verträgt sich selten.
Ich würde aus denselben Gründen auch nicht im Haus MEINER Eltern leben wollen.
Ein friedliches Miteinander ist fast unmöglich denn die ältere Generation hat nun einmal andere Ansichten als die jüngere und natürlich will jeder so gut es geht seinen Standpunkt vertreten.

Ich würde tatsächlich meinen Mann vor die Wahl stellen bevor ich mich selber kaputt mache: Entweder ihr sucht euch zusammen was oder DU suchst dir etwas und er kann ja weiter bei Mama und Papa wohnen.
Oder ihr zeigt euren Schwiegereltern ein für Allemal die Grenzen, Besuche werden so beschränkt dass ihr von euch als kleine Familie auch noch was habt, es wird ein Zaun um euren Aussenbereich gemacht und dein Besuch wird nicht abgefangen sonst zieht ihr aus.

Ohne Zoff wird das sicher nichts werden, ich kanns mir zumindest nicht vorstellen.