Berufstätigkeit zu Gunsten der Kinder wieder aufgeben?

Gibt es hier im Forum Mütter (oder auch Väter), die sich entschieden haben, nach dem Wiedereinstieg in den Beruf ihre Berufstätigkeit wieder aufzugeben, um sich wieder mehr um die Kinder kümmern zu können?

Welche Gründe waren für euch ausschlaggebend und wie habt ihr die weitere berufliche Zukunkt dann geplant bzw. wie hat es sich danach entwickelt?

Wie ist euer Umfeld damit umgegangen?

Wie wie habt ihr das finanziell ausgeglichen, falls nötig?

Ich kenne bisher fast nur Leute, die sich bewusst entschieden haben, lange (bis in die Grundschulzeit hinein) für die Kinder zuhause zu bleiben. Aber ich kenne nur eine Familie, wo die Mutter während der Kindergartenzeit halbtags gearbeitet hat und nach der Einschulung wieder aufgehört hat, weil das Kind mehr Unterstützung in der Schule brauchte.

Gibt es auch Familien, wo die Kinder sehr unter der Berufstätigkeit der Mutter gelitten haben und sich die Kinder nicht nach einer Umstellungsphase einfach dran gewöhnt haben? Wie lange habt ihr gewartet, bis ihr eine Entscheidung getroffen habt?

Ich möchte hier bitte keine Kommentare lesen nach dem Motto "Wenn man es wirklich will, dann klappt es auch." Meistens werden Abstriche bei den Kindern gemacht und es kann gute Gründe geben, warum man dazu nicht bereit ist. Ich hatte zwei Kinder in der Krippe und ich weiß, wie man seine Berufstätigkeit kompromisslos umsetzen kann. Das ist für mich und diese Frage hier aber kein Maßstab, sondern eher ein abschreckendes Beispiel.

Falls jemand sich hier nicht so öffentlich äußern möchte, freue ich mich auch über Erfahrungsbericht über PN. :-D

Viele Grüße
Steffi

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hi Steffi,

ich bin wieder von 4 auf 3 Tage (halbtags) zurückgegangen, Gsd kann ich meine Stunden sehr flexibel arbeiten und mein Chef hatte keine Probleme mit meiner Entscheidung. Mit Freunden / Bekannten diskutier ich so etwas nicht - da gehen die Meinungen von "solang die Kinder klein sind, daheim bleiben" bis "sofort wieder arbeiten". Finanziell macht es nicht soo viel aus, da ich nun auch nur an drei tagen fahren muss und nicht mehr an 4. Ich denke, wenn ich weniger gestresst bin, sind es meine Kinder automatisch auch!

LG Mimi

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bei uns wars FAST, aber nur fast so.
mein Mann sollte immer das Büro seiner Eltern übernehmen und darum hätte er nicht mehr als auf 50% reduzieren können und das auchj nur mit viel Theater. ich war schon immer dafür, dass er mehr reduziert für die Kinder (so wars eigentlich ursprünglich auch abgesprochen gewesen) .... aber es "geht eben nicht" .... also haben wir Kita gesucht usw und ich war davon nicht wirklich angetan, aber es wäre eben nicht ander gegangen.

dann war mein Mann den 13. und 14. lebensmonat bei unseren Jungs daheim und nach 3 Wochen - also 4 Wochen vor dem geplanten kita Einstieg sagte er "nein, das geht nicht. wir müssen uns was überlegen".
1 Woche später hat er den Lebentraum seiner Eltern zerstört. er übernimmt das Büro nicht, hat auf 30% reduziert und hilft eben noch so lang bis sie es aufgeben werden und hat damit "auch was außer Haus" und ist sonst einfach der Papa. damit hat er jegliche Möglichkeiten auf Selbstständigkeit in den Wind geschlagen. hat keinerlei Perspektive, wenn seine Eltern das Büro mal aufgeben - er wird als sein Leben lang von mir finanziell abhängig sein!
wir sind sehr glücklich mit der Lösung und 10000% überzeugt, dass das die einzig vernünftige Entscheidung war! für Kinder, gegen Karriere"

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hallo,
meine eltern waren immer berufstätig. klar, hätte es mir als kind auch gut gefallen wenn ein elernteil immer und ständig verfügbar gewesen wäre. ich war in der kita, im hort und bei oma und habe die zeit mit meinen eltern aber sehr genossen. und es wurde sehr darauf geachtet das ich nicht zu kurz komme. dafür blieb eben der haushalt öfters liegen und im nachhinein wünschte ich, meine eltern hätten mir etwas mehr ordnungsliebe beigebracht#schein
aber gerade hier im osten hat man eben schnell gemerkt, wenn ein elternteil nicht berufsätig war. für mich stellt sich die frage berufstätig ja/nein heute nicht. ich gehe gerne arbeiten, benötige das als seelischen ausgleich. aber auch ist das geld sehr wichtig, denn (leider) verdient mein partner nicht genug für eine 5-köpfige familie mit haus u garten und ohne staatliches sponsoring. mit 3 kindern gehe ich aber "nur" 30h/woche, da mein mann eher um die 60h/woche auf arbeit ist. ich hoffe dennoch sehr, das ich meinen kindern gerecht werde, genug zeit u nerven habe und sich keiner vernachlässigt vorkommen muß. dafür habe ich (bzw auch mein mann) keine hobbies oä. der einzige "luxus" für mich ist urbia#winke
vg

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Zwar nicht aufgegeben, aber zurückgeschraubt.

Mein Mann hat jetzt ein Jahr in einer anderen Stadt (Entfernung ca. 500 km) gearbeitet und ist wochenweise gependelt. Wir haben gemerkt, dass es den Kindern sowie dem gesamten Familienleben nicht gut tut und er kehrt ab Oktober an seine alte Stelle zurück. Es war ausgemacht, dass wir erstmal schauen, ob es klappt und er hat sich für ein Jahr beurlauben lassen, so dass eine Rückkehr unproblematisch ist. Die Entscheidung, dass er nicht weiter pendeln wird ist nach ca. 4-5 Monaten gefallen. Danach ging es uns allen besser und die restliche Zeit war/ist erträglicher geworden.

Die Gehaltseinbuße werden wir ganz gut verkraften, zumal 50 % sowieso durch Ausgaben für Unterkunft, Sprit, zweites Auto verbraucht wurden. Und vorher sind wir ja auch zurecht gekommen.

Verwandten- und Bekanntenkreis unterstützen uns in der Entscheidung, da sie gemerkt haben, wie sehr das Familienleben gelitten hat. Unser beider berufliches Umfeld hat weniger Verständnis, da es für ihn ein Schritt zurück ist, aber das ist uns ziemlich egal.

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Hallo,

meine Schwägerin hat angefangen, Teilzeit zu arbeiten, als ihr 2. Sohn in den Kindergarten kam.

Für ihn bekam sie allerdings keinen Hortplatz und da hat sie sich dann entschieden, wieder aufzuhören.

Ihren Großen hat sie dann auch aus dem Hort genommen, weil er lieber zu Hause sein wollte.

Eine wirkliche finanzielle Einbuße war es nicht, da mein Bruder gut verdient und meine Schwägerin überhaupt nicht hätte arbeiten müssen.

Sie hat bisher auch nicht wieder damit angefangen.

GLG

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Hallo
meine Schwägerin ist beim letzten Kind bis zum 6-7 Lebensjahr daheim geblieben. Ihr hat es gefallen.
Ihr viel aber dann der Wiedereinstieg schwer das sie insgesamt mit allen Karenzen ca 14 Jahre daheim war.

Ich habe vor wenn die kleine im Kiga geht (Nov.2013) auf 20 Stunden zu gehen 40h wären mir zu viel.
Ich freu mich schon aufs arbeiten. Bin nähmlich wenn man MuSchutz unf Karenz zusammenzählt 7 Jahre daheim. Derzeit bin ich das 6 Jahr daheim und es reicht schon.
lg puschl

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Hallo,

nicht direkt aufgehört sondern ich bin seit Anfang des Jahres in Elternzeit mit unser (Pflege)Tochter.

Unsre Große genießt das sehr. Heute war es der pure Luxus, die Große ist krank und ich musste NICHTS organisieren. Kein Anruf in der Firma das Kind ist krank.

Sie ist einfach zu Hause geblieben das war so..... einfach. #cool

Nächstes Jahr möchte ich aber trotzdem gern wieder anfangen zu arbeiten. Ich vermisse meine Arbeit total.
Fakt ist aber auch wen nötig kann ich zu Hause bleiben man weis ja nie was noch kommt. Mein Mann verdient so gut das mein Geld sowieso "Taschengeld" ist.

LG dore

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Ich habe aktuell etwas an Stunden reduziert, um mich mehr in die Schulgeschichte mit einbringen zu können (meine Söhne wurden grade eingeschult). Das klappt sehr gut.

NUR zu Hause bleiben, wäre mir ehrlich gesagt zu langweilig. Meine Söhne sind mit 6 Jahren schon so selbständig, dass sie Muddi nicht den ganzen Tag um sich rum bräuchten.

Was will Frau also daheim?

Gruss
agostea

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Hi,

"was will Frau also daheim?" .... also, mir würden da gefühlte 15825525858256892 Dinge einfallen, die ich daheim machen würde, wenn keines meiner vier Kinder (unter 9) daheim wären und ich auch nichts für die Arbeit machen müsste :-)

Spaß beiseite, ich hab auch mit Schuleintritt des Größten Stunden reduziert, da braucht es doch immer mal hier 10 und dort 10 Minuten ... und diese vielen 10 Minuten summieren sich ganz schön. Außerdem kann ich fast gleichzeitig mit den Schulkindern von der Schule heimkommen und bekomm viel mit ...
LG mimi

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Also die Reduzierung war für mich ein Segen, ehrlich gesagt. Es sind zwar insgesamt nur etwa 16 Stunden im Monat, die ich jetzt weniger gehe (35 Std./Woche statt Vollzeit) - aber das brauch ich echt...wie du schon sagst...hier 10 Minuten, da mal ne halbe Stunde Hausaufgaben gucken...das ist Zeit, die ich dringend brauche.

Als Vollzeit Berufstätige? Unmöglich. Das ginge gar nicht - und ich arbeite schon im ÖD mit moderaten Arbeitszeiten.

Eben - und um das "mitbekommen" gings mir am meisten. Ich will im Bilde sein, was meine Jungs da so machen und treiben - und das wäre ich als Fulltime - Jobberin nicht.

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Hallo Steffi,

ich habe meinen Job nach der Geburt von unserem Sohn aufgegeben, klar war das erstmal eine Umstellung da ich gerne zur Arbeit ging und natürlich von heute auf morgen kein "eigenes"Geld mehr verdient habe.
Aber ich bin das Kind einer Mutter die acht Wochen nach meiner Geburt wieder Vollzeit in ihren Job eingestiegen ist um sich Aufstiegchancen nicht zu verderben.

Aufgewachsen bin ich erst bei einer Tagesmutti und später so mit drei sind wir ins Haus meiner Oma gezogen die sich dann auch um mich gekümmert hat.

Ich kann nicht klagen Oma und Opa waren toll, ich habe meine Mama aber immer vermisst und war neidisch auf meine Schulfreundinnen deren Mütter zuhause waren. Meine Mama und ich habe auch nicht so das innigste Verhältnis und ich denke oft das es auch daran liegt das sie nie soviel Zeit mit mir verbracht hat und das Band deswegen nicht das enste ist. Es wäre zuviel gesagt das ich "gelitten"habe, aber glücklich war ich ganz bestimmt nicht.

Deswegen war schon immer klar für mich wenn ich mal Kinder haben werde, das ich es anderst mache. Mir war von Anfang an klar, entscheide ich mich für ein Kind muss der Job hinten anstehen und wir müssen sie uns leisten können. Hätte mein Mann nicht so ein gutes Gehalt und könnten wir uns den Luxus das ich bei den Kindern zuhause bleiben kann nicht leisten, hätte ich keine zwei Kinder.

Wenn natürlich etwas passieren würde und wir finanziell in Bedrängnis kommen würden, wäre es natürlich was anderes und ich würde mir einen Job suchen. Ansonsten werde ich so lange zuhause bleiben wie ich das Gefühl habe das mich meine Kinder brauchen. Danach könnte ich mir gut vorstellen wieder einzusteigen.

LG Mialena