Kinder - Kultur - Schule

Hallo,

mir ist kein besserer Titel eingefallen. Es geht darum: Wie leben 7 km neben einer Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Vor ca. 4/5 Wochen erzählt eine Bekannte, wie entsetzt sie über die heutige Schulen wäre und das die ja Nichts mehr mit den Kindern machen würden. Wir natürlich gefragt was denn passiert wäre. Daraufhin meinte sie, dass ihr 13-jähriger Sohn noch nie die größte Sehenswürdigkeit der Stadt gesehen hätte. Und nun mussten sie als Eltern auf seinen Wunsch am Wochenende mit ihm da hin gehen. Und das ginge ja gar nicht dass die Schule da keine Ausflüge hin macht.

Irgendwie geht mir das nicht aus dem Kopf. Ich kann einfach nicht verstehen wie man sich da so aufregen kann. Klar fände ich es toll wenn die Schule solche Angebote machen würde, aber als Muss sehe ich das nicht. Vielmehr empfinde ich sowas als Aufgabe der Eltern. Und es ist doch auch toll seinem Kind die Welt zu zeigen. Zu sehen wie es staunt über die Kerzen und bunten Fenster einer Kirche, sein Grinsen zu sehen beim Anblick eines Brunnens, zu hören wie es noch Stunden danach begeistert von den Entdeckungen erzählt.

Wie sehr ihr das? Ist das näher bringen solcher (kulturellen) Dinge wirklich Aufgabe der Schulen und wenn sie das nicht erfüllen wird sich beschwert? Oder denkt ihr eher, wenn sie es machen ist es ein netter Bonus, ansonsten auch kein Drama?

Danke schonmal für Eure Meinungen

Lg
Lejana

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Hi!

Die Schulen meiner Kinder bieten die Möglichkeit an, sich Sehenswürdigkeiten in Belgien, Frankreich und England anzuschauen!
Das finde ich toll!
Die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt und die schöne Welt da draussen vor der Haustür kann ich meinen Kindern auch alleine zeigen bzw. würde nie auf die Idee kommen, dies der Schule abzuverlangen.
LG, Uta mit vielen

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Hallo Lejana,

wenn man als Familie in unmittelbarer Nähe bestimmter Sehenswürdigkeiten wohnt, ist man mit einem 13jährigen in der Regel wohl bereits dort gewesen. Falls nicht, wird das sicherlich Gründe haben (welche auch immer).

Es ist jedoch definitiv nicht Aufgabe der Schule, grundsätzlich allen Kindern die komplette Kultur ihrer Heimatstadt/ihrer Wohnumgebung nahe zu bringen. Kulturelle Bildung gehört zwar in einem gewissen Rahmen dazu- m.E. zu Hause jedoch auch! Und, #sorry wenn ich das so direkt schreibe, die Eltern, die sich über solche Dinge beschweren, sind immer "die gleichen". Nämlich die, die es wie in Deinem Beispiel in dreizehn Jahren selbst nicht "auf die Reihe bekommen", dieses Versäumnis dann jedoch der Schule "in die Schuhe schieben".

Man muss sich seiner eigenen (Erziehungs-)Verantwortung bewusst sein, bzw. sich selbst reflektieren. Dann wird man auch besser beurteilen können, was Versäumnisse/Fehler seitens der Schule sind und welches die eigenen.

Viele Grüße,

Kathrin

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Danke Dir. Ja so sehe ich es eben auch.

Nein Gründe gibt es sicher keine - zumindest kann ich mir keine vorstellen. Zum Skifahren, Europapark, Urlaub ect. gehen sie schliesslich auch jährlich (mehrmals).

Wir waren mit unserem in seinen 2,5 Lj bereits mehrmals an besagtem Ort (und anderen) und werden es sicher noch oft machen. Von daher verstehe ich eben nicht. Naja man muss nicht alles verstehen, ist mir eigentlich auch egal wer was macht.. Mich irritierte eben vor allem dieses Aufregen über die Schule

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Genauso wie Du! Ich freue mich über jeden Tag, meinen Kindern etwas Neues zeigen zu können! Die Schule spielt nur eine sekundäre Rolle! Natürlich ist Geschichte, Geographie etc. Ausserordentlich Wichtig, aber fährt eine Schule schon mal nach Pisa, oder Paris, London oder Vietnam ? Ich weiß, dass sind sehr große Beispiele, aber solche Reisen machen wohl eher die Eltern mit ihren Kindern !

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Hallo!

Mein Sohn besucht die erste Klasse und seine Schule macht eine Menge Ausflüge in verschiedene Theater, Museen, neulich waren sie im Planetarium... Die Kinder kommen schon rum in der Stadt und das finde ich gut und wünschenswert, weil wir hier in einem Kiez leben, in dem nicht jedes Kind in der Klasse meines Sohnes diese Möglichkeiten von Haus aus hat. Ich finde es also gut, dass durch die Schule alle Kinder ungeachtet ihrer sozialen Situation eine Menge Kultur und Wissen außerhalb des Klassenzimmers geboten kriegen. #pro

Für mein Kind finde ich es natürlich auch toll - er bekommt Sachen zu sehen, die ich als Mutter vielleicht gar nicht auf dem Schirm habe. ABER ich sehe es nicht als alleinige Aufgabe der Schule an, meinem Kind kulturelle Angebote näher zu bringen. Ich fänd es blöd, wenn er Tag aus Tag ein nur in der Schule sitzen müsste, während in der Stadt drum herum das Leben brummt, aber ich wäre sehr wohl in der Lage, selbst mit ihm Museen, Theater, Konzerte und Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Das machen wir sowieso (auch weil uns Große das interessiert) und ich erwarte nicht, dass die Schule mir das abnimmt. Das ist in der Tat eine seltsame Einstellung.

Beste Grüße!

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Es gehört m.E. schon zum Erziehungsauftrag der ELTERN, den Kindern ein Minimum an Kultur mitzugeben. Da dies viele Eltern nicht machen, finde ich es schön, wenn die Schule das eine oder andere abhackt. Aber ein muss find ich das nicht.

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Als erstes ist es Aufgabe der Eltern. Klar ist es schön wenn Lehrer außerschulische Lernorte ansteuern dennoch sollten Eltern nicht alles auf die Schule abwälzen. Wenn es deiner Bekannten so wichtig ist, dass ihr Kind diese Sehenswürdigkeit kennt, hätte sie schon längst mit ihm mal dort hingehen müssen.

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Hi,

ich sehe das so wie du. Je nachdem wo man wohnt, hat man unter Umständen ganz schön viel Kultur und Sehenswürdigkeiten zu vermitteln. Wann sollte denn dann noch der Unterricht stattfinden.

Sowas ist eindeutig Aufgabe der Eltern und ich finde es erschreckend das ein Kind mit 13 Jahren nicht mal die Sehenswürdikeiten seiner direkten Umgebung kennt. Wenn da einer versagt hat, dann sind es wohl die Eltern...
Aber einige Eltern scheinen auch einfach etwas viel von einer einfachen Schule zu verlangen. Selbst hier habe ich schon einige Male gelesen, dass Lehrer tatsächlich als "Erzieher" gesehen werden....

Ich persönlich bin froh wenn die Lehrer meiner Kinder es einmal schaffen ihnen das Wissen zu vermitteln dass sie für Ihren Abschluss brauchen werden. Alles andere ist für mich "Nicetohave" aber kein Muss und die Erziehung meiner Kinder übernehme ich auch noch gerne selbst..

LG

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Nein das ist Aufgabe der Eltern, ich frage mich manchmal warum Menschen Kinder bekommen und dann jegliches an Kindergärten oder Schulen abschieben. Es gibt doch fast nichts schöneres einem Kind die Welt zu erklären!

Sei es nun Kultur, Natur oder sonstiges..

Mein Sohn würde sich so gerne mal London anschauen, keine Ahnung wie er auf den Dreh kommt, aber sobald es möglich ist werden wir das tun.

Ich finde es gut wenn Schulen im Zuge des Unterrichtes Ausflüge machen. Zum Beispiel beim Thema Mittelalter eine Burg etc.. Die Klasse meines Sohnes hat vor kurzem eine Brotfabrik besucht, das sind natürlich Dinge an die man als Einzelperson nicht wirklich dran kommt. Er war auch total begeistert.
Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere waren wir sehr viel unterwegs, aber hauptsächlich zu den Themen im Unterricht, mit Chemie die BASF besucht, mit MN in diverse Kraftwerke.

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Habe absolut kein Verständnis für deine Freundin, da hat man soetwas direkt vor der Haustür und geht nicht mit seinem Kind dahin? Allein das "mussten" sie dahin gehen find ich traurig für den Sohn...

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Kleine1102 spricht mir aus der Seele. Die Eltern versuchen ihr eigenes Versagen zu vertuschen, indem sie eine Aufgabe die sie als Eltern schon längst hätten wahrnehmen sollen, auf andere abwälzen.