Wegziehen?

Hallo ihr Lieben,

mein Partner und ich überlegen ernsthaft, ob wir mittelfristig (1-2 Jahre) von zu Hause weggehen und woanders ein neues leben aufbauen wollen. Wir leben in einer glücklichen Partnerschaft, haben auch Familie und Freunde hier. Allerdings studiert mein Freund nebenbei und möchte sich beruflich selbst verwirklichen, was unter seinen Voraussetzungen hier nicht möglich sein wird.. Ich werde in meiner Branche immer leicht Fuß fassen können.
ich habe hier nicht dieses "zu-Hause-Sein"-Gefühl, sondern fühle mich, als ob dies nur mein Absprungbrett ist. Meinem Partner geht es ähnlich.. Ein Kind ist geplant, hält uns aber nicht vom groben Planen ab ;-)

Wie seid ihr mit solchen Gedanken umgegangen?? Habt ihr den Schritt gewagt, um einen Wunsch oder einen Lebenstraum zu erfüllen? Wie handhabt ihr es mit der Familie? Besucht ihr sie regelmäßig?? Ist euer Heimweh schlimm gewesen?

LG Katha

PS: Nach mehrmaligen Besuchen gefällt uns die Region um Stuttgart sehr gut.. Dort wäre es beruflich für uns leicht, einen Einstieg zu finden.. Freunde haben wir auch da

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Hallo

macht es solange ihr jung seid!

"Nach Hause" kann man ja immer wieder gehen.... Ich bin ins Ausland gegangen, um mir ein Leben aufzubauen, bin Jahre später wieder in die alte Heimat zurück und nun hab ich ihr wieder den Rücken gekehrt!

Solange ihr nicht nach China auswandert, habt ihr ja immer noch "schnell" Kontakt zur Famile:)

Alles Gute

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Hallo Katha,

Also nach dem was und vor allem wie du es schreibst: Auf auf, in die Umzugsschlacht!

Mein Mann und ich sind jetzt bald vier Jahre verheiratet und sind in der Zeit drei Mal (auch Ausland) umgezogen. So doll müsst ihr es ja nicht treiben ;-) Das war schon etwas viel, dafür haben wir jetzt endlich das Gefühl "angekommen" zu sein. Und das in einer Gegend, wo wir noch niemanden kannten! Allerdings kann es auch gut sein, dass wir in ein paar Jahren wieder umziehen. Das halten wir uns immer offen!

Meiner Ansicht nach sind gute Voraussetzungen um einen gute Neuanfang irgendwo hinzulegen, dass man sich dort wo man aufgebrochen ist wohl gefühlt hat. Also auf eine gesunde Art und Weise verwurzelt war. Es ist am Anfang immer hart, neue, gute Beziehungen aufzubauen! Aber ihr seid ja zusammen und so eine Erfahrung kann sehr gut für die Partnerschaft sein. An dem einen Ort wo wir nur recht kurz gelebt haben, hatten wir keine Möglichkeit so richtig Kontakte zu knüpfen. Das war einerseits sehr hart, andererseits hat es meinen Mann und mich zusammengeschweißt! Wir haben dann halt Sachen miteinander unternommen und uns so richtig auf die Zweisamkeit eingelassen. Und am nächsten Ort war es wieder einfacher Kontakte zu knüpfen und das war auch gut so ;-)

Wenn ihr beide es wollt, ihr einen guten Platz findet und euch wirklich darauf einlasst, dann wird das ziemlich sicher die beste Erfahrung!

Liebe Grüße,
LaCamerounaise, die sich jetzt freut nach langen Jahren doch endlich mal wieder ALLE Kartons auspacken zu können

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Hallo Katharine,

nur zu - aber was heißt in dem Fall "wagen"? Ich dachte, so wie du schriebst, ihr denkt ans Auswandern, aber wenn es nur innerhalb von Deutschland ist, ist es doch nicht unbedingt ein sooo großer Schritt. Wenn euch doch eh nicht so viel in eurer Heimat hält, dann nur zu!

Ich bin von dem Ort meiner Kindheit und Jugend 600 km weit weg nach München gezogen, ganz alleine, ohne meinen Freund (inzwischen Mann) und habe es nie bereut. 4 Jahre später "musste" ich dann wieder zurückziehen, da mein Mann (der übrigens von unserer Heimat erst in die USA, dann nach Norddeutschland, dann in die Niederlande, zurück nach Norddeutschland und 18 Jahre nach seinem Weggang von der Heimat zurück in die Heimat gezogen ist) beruflich sesshaft geworden ist und eben zurück in die Heimat ging, was aber eher Zufall war: Seinen Job, in dem er alt werden möchte, gibt es nur hier.

Heimweh hatte ich die ersten 1-2 Jahre schon. Wenn ich Nachrichten und Verkehrsfunk aus meiner Heimat gehört habe, wurde mir ganz komisch. Aber das gab sich dann irgendwann, und ich wäre gerne in München geblieben, was aber aus oben erwähnten Gründen nicht ging, da ich mein Kind nicht ohne Mann aufziehen wollte und ich überall arbeiten kann, mein Mann aber nicht.

Bei Stuttgart würde ich nur zu bedenken geben, dass meiner Meinung nach die Leute ziemlich verschlossen gegenber Fremden sind. Ich würde mich dort nicht wohlfühlen. Die Eltern meines Mannes sind aus Stuttgart, und mehrere Freunde von uns haben dorthin geheiratet und hatten mit ihrem rheinischen Naturell dort ziemlich Probleme. Landschaftlich ist es schön, keine Frage, aber ich habe, wann immer ich dort bin, ein Problem mit der Mentalität. So schenkten wir mal einem der besagten Freunde dort einen Sack Grillkohle und einen kleinen Grill - kaum waren wir in der Wohnung des Freundes, klingelten die Nachbarn mit dem Hinweis, dass Grillen verboten sei (sie hatten uns am Türspion beobachtet!!!). Unvergessen auch die Oma meines Mannes, die auf dem Weg zur Haustür mit dem Finger über das Treppengeländer geht und sagt: "Die Frau yxz muss die Kehrwoche aber auch mal gründlicher machen."

Hier im Rheinland wäre so was nicht denkbar ...

LG und viel Spaß und Glück bei der Entscheidungsfindung - ich selbst wünschte, ich könnte mal wieder umziehen und was Neues kennenlernen.

LG Nico

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Das, was du über die Eigenarten der Schwaben schreibst, stimmt prinzipiell schon. Allerdings ist diese Mentalität meiner Meinung nach nicht nur bei Schwaben, sondern bei allen Deutschen anzutreffen. Ich habe zwar noch nie im Rheinland gelebt, kann mir aber nicht vorstellen, dass dort die gleichen Sitten wie beispielsweise in Süditalien herrschen. Da hier in Baden-Württemberg viele Rheinländer leben, weiß ich schon, dass diese vieles lockerer sehen und Schwaben häufig als unfreundlich empfinden. Allerdings finde ich nicht, dass man das pauschalisieren kann, weil es in ganz Deutschland nette oder auch unsympathische Menschen gibt.

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Hallo Eva,

na klar, da hast du recht, dass es überall nette und doofe Menschen gibt - in jeder Region Deutschlands (und in der ganzen Welt). Und dennoch: Es gibt Gegenden, wo die Leute es Fremden schwermachen, "reinzukommen" wie eben Schwaben oder Norddeutschland (habe ich mit meinen Eltern als Kind gelebt) oder das tiefste Bayern (wo meine Eltern gelebt haben), und Regionen, wo das leichter geht, wie eben hier im Rheinland (ich wohne in der Nähe von Köln). Und: Mich würde dieser ganze schwäbische Kehrwochen-Wahnsinn aufregen und v.a. die Akribie, mit der auf deren Einhaltung gebpocht wird. Wobei: Etwas in der Art habe ich auch in München erlebt. Als ich Hausputz machte und meine Matratze einige Stunden auf meinem Balkon auslüftete, wurde ich vom Hausmeister darauf hingewiesen, dass wir "hier nicht bei die (!) Ausländer wären" und man das vielleicht da, wo ich herkomme, so mache, aber doch bitte nicht in München.

LG Nico

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Hi!

Ich bin damals dem guten Jobangebot wegen 320 km weit von zu Hause weg an die Luxemburgische Grenze gezogen (Arbeitgeber in LUX). Mein Mann hat sich hier einen Job gesucht und kam 8 Monate später nach!

Bereut haben wir es NIE! Wir wohnen jetzt seit fast 10 Jahren hier, haben unglaublich tolle Freunde und Menschen kennengelernt, beide Traumjobs und werden auch nie wieder zurückkehren!

Ich wollte eh nie in meiner Heimatstadt bleiben, ich fand die schon als Teenie furchtbar und es hat sich bis heut nix an meiner Einstellung dazu geändert.

Zu Besuch sind wir max. 1-2 x im Jahr dort. Mich zieht da nix hin und ich muß ehrlich sagen, seit meine Eltern in Rente sind und durch unsere Tochter Großeltern geworden sind, drehen sie ziemlich am Rad und ich bin immer wieder froh und dankbar so weit weg zu wohnen #schein

Also haut rein und versucht es! Zurückgehen kann man immer noch!!! Toi toi toi

Lg
Nina

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Ok, groß geworden bin ich im Großraum münchen, studiert habe ich in Freiburg, da kam Kind eins zur Welt. Mein Mann hat in München nen Job bekommen. Jetzt sind wir also wieder hier. Kind zwei ist jetzt auch da. In der nächsten zeit werden wir hier bleiben, gehen aber nach meinem Studium auf jeden fall wieder weg - wahrscheinlich ins Ausland. Brasilien wär cool... Grüße

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Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Nicht wahr?

Ich bin vor 13 Jahren von Niedersachsen nach Ba-Wü gezogen.

Meine Eltern und Bruder leben in Hessen und meine Schwester in Niedersachsen.

Das mit dem Heimweh verflüchtigt sich irgendwann mal.
Ausserdem sind die Strecken (zw. Ba-Wü und Hessen/Niedersachsen) an einem Tag zu bewältigen.

Und Ba-Wü ist wunderbar! Die Natur ist phantastisch, von meinem Wohnort aus ist es nur 1 Std. bis nach Stuttgart oder nach Zürich, ich bin schnell am Bodensee, 4 Std. bis Italien. Das Kulturangebot ist riesig (ist mir sehr wichtig), Job-Angebot ist riesig.

LG

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Huhu!!!

Ba-Wü würde mich auch reizen ;-).

Kennst du die Ecke Rheinfelden? Wie gefällt es dir dort ?? Mein Mann hat dort eine Zweigstelle von der Arbeit :-p ..... Lebt es sich dort gut?

Wie sind die Menschen denn dort so??

Würde mich über eine Antwort freuen!

LG

Jenny

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Hallo,

sicher bin ich dort mal dran vorbei gefahren, mir die Stadt aber nicht bewusst angeschaut.

Wie gesagt, ich lebe sehr gern hier und werde hier bleiben.

LG

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Hallo,
mein Ex und ich sind ständig umgezogen. Wir wollten uns nie binden, haben nie ein Haus gekauft. Natürlich haben wir immer versucht uns dort einzugliedern. Wir haben immer und überall neue Freunde gefunden. Alle 2-3 JAhre ein neuer Wohnort - eben immer der Arbeit nach. War der alte Chef nicht bereit, eine Lohnerhöhung zu geben, ging es zum Neuen. So haben wir ein ziemlich hohes aktuelles Gehalt hinbekommen. Seit die Kinder jedoch in den Kindergarten gekommen sind, wohnen wir hier. Jetzt geht der Große in die Schule und Umzüge sind natürlich nochmal schwerer. Vielleicht ziehen wir irgendwann nocheinmal um, aber so einfach wie früher wird es definitiv nicht mehr.

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MIr ging es wie Dir, ich mochte meine Heimatstadt. aber ich sah mich da nie mein Leben lang leben. Irgendwie hat es mich immer fortgezogen.

Aufgewachsen bin ich in Hamburg (Ich liebe diese Stadt auch heute noch), bin dann für meinen Doktor nach Lübeck gegangen (nicht so weit weg, aber für den Anfang war es zufrieden stellend), dann hat mich aber das Fernweh gepackt und ich bin zum Arbeiten nach Uppsala in Schweden gezogen. Dort hat es mich 2,5 Jahre gehalten (und ich habe meinen Mann dort kennengelernt....ein Schwede? Ne, ein Italiener) und dann habe ich mir nochmal kurz meine Hufe in Seattle/USA (3,5 MOnate) abgewetzt um dann nach Mittelitalien zu ziehen.

Und nun? Ich bin angekommen, ich habe meinen Lebensmittelpunkt hier und will auch gar nicht mehr weg. Wir haben ein Haus gekauft, geheiratet und ein Kind. Ich weiss nicht, ob ich dieses Gefühl des Ankommens gehabt hätte, wäre ich nicht durch die Gegend getingelt vorher. Für imch war es genau so richtig!
Meine Familie ist zwar weit weg, aber wir besuchen uns gegenseitig und skypen. Freunde sind mir nur wenig echte geblieben, aber man findet neue (auch wenn mir das ier am Anfang wirklich schwer fiel, hauptsächlich wegen der Sprache).

Gruss Rine

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Hallo,

warum solltet ihr es nicht wagen. Wir sind immer dahin gegangen, wo die Arbeit für uns war. Allerdings bedeutet Heimat für uns immer die Heimat, die wir im Herzen tragen - und die hat nichts mit dem Ort zu tun, wo wir grad leben.

Wenn Ihr in den Raum Stuttgart ziehen wollt, dann macht Euch auf hohe Mieten, viel Verkehr und merkwürdige Angewohnheiten der Schwaben gefasst. Ich weiß nicht, wer zu Eurem Freundeskreis zählt, allerdings hat das Vorurteil, dass die Schwaben ein ganz besonders eigenwilliges Völkchen sind nicht so ganz unrecht. Solltet Ihr auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sein, denkt an das Großprojekt Stuttgart 21 und die schon jetzt andauerenden zahlreichen Verspätungen.

Ehrlich, wenn ich die Wahl hätte, würd ich eher in den Norden von Deutschland ziehen, da sind meiner Meinung nach, die Menschen netter, ehrlicher und vor allem zugänglicher.

Ist nur meine Meinung.

omnes

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Mit deiner Meinung stehst du nicht alleine ... s. meinen Beitrag oben:-). Ich habe mich immer komisch gefühlt, wenn wir zu Besuch dort waren ... dieses Über-Ordentliche, dieses Beobachten aller anderen, ob man diese Ordnung auch einhält, diese Verschlossene Fremden gegenüber ... oh, das wäre nichts für mich.

Meine Schwiegis leben "zum Glück" seit 40 Jahren hier im Rheinland, da hat sich das Schwäbische verwaschen, aber meine Schwiegeroma konnte nicht aus ihrer Haut - gerade was die berühmte Kehrwoche anging! - auch wenn ich sie sehr gemocht habe.

LG Nico