Kontaktabbruch innerhalb der Familie - wie lange tut es weh?

Guten Abend :-)

Ein Thema, das mich immer mal wieder, meistens nur im Hintergrund, grade jetzt aber schmerzhaft beschäftigt.

Ich habe vor ca 3 Jahren endgültig den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen (eigentlich zu beiden Eltern, er ist allerdings - wie er selbst sagt NUR mein Adoptivvater und hat schon seit so langer Zeit kein Interesse mehr an mir, daß er als Person fast schon in Vergessenheit geraten ist)
Die Umstände in Kindheit, Jugend und auch Erwachsenenleben haben diese Entscheidung für mich unumgänglich gemacht und es geht mir besser damit. Auch meine einzige Schwester hat aus ähnlichen Gründen keinen Kontakt mehr zu ihr, könnte vielleicht interessant sein !?

Grundsätzlich habe ich das Gefühl, kene Eltern mehr zu haben - an dieser Stelle eine Entschuldigung an alle Waisen!, mir ist klar, daß ich in einer anderen Situation bin - und das schmerzt sehr, allerdings nur als Grundgefühl, nicht auf diese speziellen Menschen
gemünzt. Ich hoffe, ich habe das verständlich geschrieben.

Nun war es heute so, daß meine Mutter im Fernsehen zu sehen war. Ich habe mir die Sendung nicht angeschaut, aber darüber gelesen. Bzw wusste ich nicht, daß sie dabei war, habe etwas gelesen und mir den Trailer angeschaut, sie gesehen und hatte keinerlei Emotionen - bis dahin gut.
Dann war ich ein bißchen blöde und hab mir ihr Facebookprofil angeschaut.

Es wimmelt von Fanboys und Abfeierern, die sie alle soooooo super finden und ihr ach so reiches Herz feiern und ja dermaßen froh und stolz sind.
Und damit kam die Wut. Wie gern würd ich denen sagen, wie ich die Sache sehe. Wie sie ist. Daß das "reiche Herz" so kalt ist, daß weder Kinder noch Enkel einen Platz darin finden. Der Gedanke auf, was sie erzählt, w a r u m ihre Kinder nichts mehr ihr zu tun haben wollen (da gibt es diverse Versionen, je nach Gesprächspartner)
Das würde natürlich gar nichts bringen und ich würde es auch nicht tun, ist nur so ein Drang, richtig zu stellen.

Ich ärgere mich so, wütende Tränen fließen, Gedanken wälzen sich hin und her und ich frage mich: wann ist das endlich vorbei? Ist es das wirklich irgendwann?
Oder mache ich mir selbst etwas vor ?

Gute Nacht #blume

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Frag Dich, warum es wichtig erscheint, sich vor Menschen die Du gar nicht kennst zu rechtfertigen und den Kontaktabbruch zu erklären. Würde Deine Mutter dann anders reden? Würde sich irgend etwas an Eurem Verhältnis ändern?
Vielleicht braucht Deine Mutter gerade diese Fernseh- und Facebookaktion, weil ihr Herz ansonsten leer und einsam ist. Noch ärmer, wenn ihr das dann wirklich auch noch etwas gibt.

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Morgen :-)

Zum Einen kenne ich die teilweise, zum anderen würde ich es ja auch gar nicht tun.

Das war nur ein Aspekt der Gedanken, die ich mir gestern gemacht habe. Ich WÜRDE gern, weil ich ja auch weiß, was sie so als Gründe für den fehlenden Kontakt angibt, aber ich TU es nicht.

Ich denke, es bringt ihr insofern etwas, weil sie hürdenlos, ohne zu eng verbunden sein zu müssen und mit der Möglichkeit, sich permanent zu verstellen Anerkennung bekommt.
Insofern sind soziale Netzwerke geradezu ideal auf ihr Verhalten abgestimmt :-D

Danke für deine Antwort und einen schönen Tag

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Ist sie psychisch auffällig? Also gibt es da Hinweise, die einen annehmen lassen können, dass sie eine Erkrankung oder Störung hat?

Weil, wenn das so wäre, muss man alles nochmal ein wenig differenzierter betrachten.

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ich hatte den kontakt auch abgebrochen, aber wegen der wohnortnähe, die sich bei uns beiden nicht groß ändern wird, habe ich mittlerweile wieder sporadischen kontakt. für MICh wäre ein absouter abbruch sicher besser, aber das hieße wir müssten hier wegziehen, und das geht wieder aus vielen gründen nicht, bzw wäre noch heftiger für die kinder. also bleiben wir und ICH versuche irgendwie damit kalr zu kommen

da die kinder ja nunmal auch nach oma und opa fragen (ich ahb den kontakt leider zu spät abgebrochen, sonst hätten die kinder nie gefragt und es hätte ihnen nie was gehfehlt (gefühlt,objektiv fehlt ihnen nichts was sie von der seite bekämen)) haben wir ab und zu kontakt, aber ich ärgere mich oft hinterher.

ganz egal werden einem die eigenen eltern nie sein. das ist einfah so im menschen angelegt. und hin und wieder trifft es einen doch... auch wenn ich froh bin für jeden tag wo ich mir nicht von meiner mutter sagen lasen muss (indirekt) wie dumm ich alles mache, wie bescheuert meine entscheidungen sind, tut es doch weh, wenn sie erst sagen sie kommen, und dann plötzlich doch nicht, wegen fadenscheiniger gründe, also ein "keinen bock auf euch" nett verpackt. dann fühl ich mich mies, obwol das genau das ist was ich wollte: meine ruhe. aber letztlich wussten natürlich die kinder dass sie kommen wollten und gigen mir auf den zeiger wann sie den nun endlich da wären :-[

sich davon los zu machen ist nicht einfach. wenn das überhaupt geht. aber wenn ihr euch nirgends begegnet ist es ganz gewiss sinnvoll auch nicht hinterherzuschnüffeln per fratzenbuch usw.

lg gussy

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Hallo,

Mein Vorteil an der Sache ist wahrscheinlich, daß die Kinder sie gar nicht kennen. Die große war 3, als es zu Ende ging, der Kleine noch gar nicht auf der Welt.

Zwischendurch habe ich sie ein paar Mal gesehen, weil mein Opa/ ihr Vater sehr krank war und wir uns gezwungenermaßen getroffen haben. Seitdem meidet sie mich, weil sie offenbar gemerkt hat, daß von meiner Seite außer Geplänkel nichts kommt und ich nicht (mehr) auf ihre Tour reinfalle. Ich war sehr freundlich, aber auch distanziert.

Früher hab ich mich immer sehr bemüht, zu gefallen und alles mir Mögliche getan, um zu helfen, zu verstehen, zu unterstützen. Das ist jetzt vorbei und deswegen gibt es wohl keine Verwendung mehr für mich. Auf jeden Fall positiv, weil in dieser Beziehung mal ich "gewonnen" habe.

Mir das Profil anzuschauen war saublöd, klar. Vielleicht kann man das als Aussetzer gelten lassen?

Es läuft -für mich- darauf hinaus, daß ich faktisch keine Eltern habe, weil die mich nicht wollen und das auch immer durchblicken ließen und das ist bitter, mal mehr mal weniger.
In schwachen Zeiten kann ich nicht anders, als darüber nachzudenken, was ich wohl getan habe, damit es so kam und auf diese Frage habe ich noch keine Antwort gefunden

(wahrscheinlich weil es die einfach nicht gibt !?)

Ich danke für deine Antwort und lenke mich jetzt mal ein bißchen ab :-)

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oh ja, das ist ein großer vorteil... würden meine kinder nicht nach ihrem opa fragen hätte ich das auch schon lngst ganz abgeschrieben, mit dem gerede kann ich leben und das gesabbel wenn ich sie dann doch mal irgendwo treffe kann ich auch gut ertragen...

aber den aussetzer: klar lassen wir das gelten ,-) ich finde s eher sympathoisch wenn dir deine eltern nicht gänzlich egal sind. das finde ich auch immer ein bisschen gruselig wenn einem das so völlig egal ist. auch wenn ich das phasenweise auch von mir sagen würde. Es beruhigt mich aber doch ein wenig, wohl nicht so gefühlskalt zu sein, dass es mich immerhin noch interesiert, ich zumindest noch wut oder trauer verspüre wenn ich wieder irgendwas von ihnen gehört habe.

und de eltern gefalen zu wollen, vn ihnen so einbisschen was wie lob zu erhalten 8wenn auh unausgesprochen oder indirekt) ist dem menschen wohl angeboren und ja eigentlich auch ganz richtig... ich weiß ja nicht was bei euch gewesen ist, aber es hat denke ich gereicht. bei mir auch...

dennoch ist die trennung mehr ne kopfsache als ein bauchgefühl, bei mir zumindest. auch wenn ich merke und weiß dass es mir meistens mehr schadet als nutzt (ganz objektiv betrachtet) wenn ich hingehe bzw sie kommen, ich kann es doch nicht lassen... irgendwas in mir will den kontakt dann irgendwie doch. lieber umsciffe ich dann einen nachmittag die bösen reizthemen als gar nicht anzurufen... obwohl es eigentlich doof ist... aber so ist der mensch eben...

aber was einem mehr schadet als nutzt muss man irgendwann streichen, sonst gehts einem schlecht. also gebe ich dem ganzen nur so wenig raum wie unbedingt nötig. auch wenn mich das WE grad immernoch nervt... das vergeht schon. und ja: ablenken ist dann in der akuten situation nicht verkehrt, bis man abstand hat und wieder bissel mehr auf den kopf als auf den bauch hören kann :-) so praktiziere ich das nun seit fast 10 jahren, was bessees ist mir auch noch nicht eingefallen#schein

alles liebe gussy

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Hallo

ich habe den Kontakt schon seit mehrern Jahren abgebrochen !! Mir und meinen Kindern geht es sehr gut damit !!!

Allerdings was traurig ist dass sie dadurch keine Verwandten mehr haben.

lg

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Hallo,

es geht mir auch eindeutig besser damit, aber manchmal kommt es doch wieder hoch
(PMS? ;-) )

Ein Teil der Familie fehlt, na klar, das ist sehr schade. Aber diesen Teil könnten die beiden Personen, die in Wahrheit nicht da sind, gar nicht auffüllen.
Es geht mir und uns besser ohne meine Eltern, es wäre nur schön, wenn Eltern da wären ...
Ach ich schwurbele mir hier was zurecht

LG, C

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Hallo!

ich habe mit meiner Mutter im Mai seit 9 jahren keinen Kontakt!

Ich habe 2 Kinder. Beide kennt sie nicht.

Sie hat die wichtigsten Einschnitte meines Lebens nicht mitbekommen.
(Heirat, Kind, Hauskauf, Kind)

Das Leben ist wesentlich ruhiger ohne Sie.

Ich merke, dass ich nur noch selten über sie nachdenke. Vielleicht 1 Mal im Jahr.
Einerseits finde ich es erschenkend, wie man einen Menschen so vergessen kann, vor Allem die eigene Mutter. Andererseits bin ich wütend, weil Sie mich wieder in eine blöde Lage gebracht hat. Meine ältere Tochter fragt mittlerweile, wo meine Mutter lebt, warum wir sie nicht besuchen, warum sie sie nicht kennt.
Ich möchte Ihr nicht sagen, dass sie tot ist, weil es nicht stimmt. Habe aber keine altersgerechte Antwort für sie.

Als meine Schwester und ich den Kontakt abbrachen, wurden wir angefeindet, dass wir nichts mit Ihr zu tun haben wollten. Es wäre ja die eigene Mutter.
Ich fühlte mich zu keiner Zeit verpflichtet, alles aufzuklären. Bis heute nicht.

Ich wünsche Dir alles Gute!
Charly

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Hallo,

da bist du mir einen großen Schritt voraus. Ich habe oft das Bedürfnis zu erklären, daß es eben nicht so ist, daß ich sie aus "unerfindlichen Gründen und unter dem schlechten Einfluß meines Mannes einfach so aus meinem Leben entfernt habe". Das macht mich ja zum Arsch und das bin ich nicht.

Heirat und erstes Kind hat sie noch aktiv mitbekommen und nicht mit unschönen Kommentaren gegeizt.

Grundsätzlich ist es besser so. Ich kann mittlerweile auch schöne Kindheitserinnerungen zulassen, ohne daß das Gefühlsleben durcheinander gerät.

Aber es wäre sooo schön gewesen, eine liebe gute Mutter zu haben, dieser Punkt macht imer noch unglücklich.

Liebe Grüße!

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Hallo!

vielleicht hatten wir nicht die liebe gute Mutter im klassischen Sinne!
Aber, dadurch, dass es so ist, versuche ich bewusst, meinen Kindern eine andere Mutter zu sein.

Meine Schwester bestärkt mich, dass ich zu 90% das komplette Gegenteil bin.
Dafür bin ich dankbar! Ich wüßte nicht, wie es wäre, hätte es diesen Bruch nie gegeben.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich nie ein Mutterkind war!
Wir waren grundverschieden.

Am Anfang tat es sehr weh. Sie hat die komplette Familie hintergangen. Ich hatte so einen Haß ihr gegenüber. Auch weil ich mitbekam, wie meine Schwester und mein Vater gelitten haben.ich fühlte mich so hilflos!

Wir haben auch eine kleine Familie. Aber ich denke, es ist besser eine kleine Familie zu haben, als eine die sich ständig zankt!

Ich habe lange gebraucht, bis ich den Haß / Wut, Enttäuschung und die Trauer überwunden. Locker 5 Jahre!
Mittlerweile bin ich so weit, dass ich denke, sollte sie je meine Hilfe benötigen, werde ich ihr bestimmt helfen. Aber die Mutter Tochter Schiene gibt es nicht mehr!

Dafür ist zu viel passiert.
Dir alles Gute!
Charly

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Hallo, ob es lange wehtut oder nicht, hängt sicher von den Ursachen ab und ob du selber den Schritt getan hast oder nicht.

Menschen haben so viele Seiten, und du als Kind hast andere Seiten deiner Mutter kennen gelernt und ganz andere Erlebnisse gehabt als das jeder Fremde jemals haben wird.

Ich kann dich sehr, sehr gut verstehen in dem Bedürfnis, der Öffentlichkeit deine Version/deine Wahrheit mitzuteilen. Allerdings würde sich die Öffentlichkeit wohl eher ihr positives Bild deiner Mutter bewahren und du bleibst die Verletzte, gekränkte und ggf. missgünstige Tochter. Sowas lohnt sich bestimmt nicht.

Vielleicht findest du einen Weg, noch anders mit deinem Kummer, der Wut und Verletzungen umzugehen, durch Gespräche mit einer guten Freundin, oder auch einem Profi...

Ich habe im Übrigen eine ähnliche Situation. Ich habe den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen und das, was ich erlebt habe, waren Erleichterung, innerer Frieden, ein größeres Gefühl von Freiheit und die Rückgewinnung von Lebensfreude.

Ich habe lediglich unter der Erkenntnis gelitten, dass wir nie die heile, gesunde Familie waren, für deren Funktionieren ich mich viele Jahre eingesetzt habe. Das war eine Illusion. Diese Desillusionierung war es, die lange geschmerzt hat. Der Kontaktabbruch an sich nicht. Eher hat mich erschreckt, dass ich nichts vermisse.

Befreit hat mich ein sehr langes Gespräch mit einem Onkel von mir. Zum ersten Mal hatte ich innerhalb der Familie einen Menschen gefunden, der meine Version der "Problematik" hören wollte und der mir das Verständnis entgegengebracht hat, was ich brauchte, um auch nicht ausschließlich mich als Schuldige o.ä zu sehen. Und ich habe oft wutentbrannt gedacht, ich müsste das "wahre" Bild meiner Mutter in der Öffentlichkeit enthüllen. Sie steht auch sehr im Rampenlicht... Aber es wäre eben nur mein Bild gewesen, ein Teil des wirklichen, ganzen..

Und für meine Kinder eine heile Familie mit den Großeltern zu konstruieren, wenn das alles nur äußerlich ist, ist für mich keine Option. Deshalb ist es für mich jetzt gut so, wie es ist und ich mache mir ein schönes Leben ohne diesen Teil der Familie.

Liebe Grüße,

Katja

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Hallo

"Ich habe lediglich unter der Erkenntnis gelitten, dass wir nie die heile, gesunde Familie waren, für deren Funktionieren ich mich viele Jahre eingesetzt habe"
Super Punkt! Genau das ist das tut auch mir weh.

Ich habe mich nie anderen gegenüber erklärt -und werde das wohl auch nie tun.

Ein einziges Mal, meine Schwester und ich waren dabei, eine Wohnung unserer Mutter zu entrümpeln, habe ich einem "Freund", der meinte, für sie eintreten zu müssen und uns auf unmögliche Art zur Raison bringen wollte, gesagt, daß er schneller abgeschrieben sein würde als er es sich vorstellen könnte. Dem war dann auch so und ich hab mich im Stillen gefreut.

Es ist übrigens absolut keine Option, den Kontakt wieder aufleben zu lassen.

Vielen Dank für deine Antwort !!

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Hallo!

Zum Teil sind deine und meine Geschichte gleich.

Auch ich habe zu meinen Eltern keinen Kontakt mehr, wobei meine Mutter aber schon vor fast sechs Jahren verstorben ist.

Vielleicht helfen dir meine Worte:

Diese Wut die du in die hast/hattest kenne ich sehr gut. Leider haben das sehr viele Menschen, man bricht ja nicht ohne Grund den Kontakt zu den Eltern ab, je nachdem was man erlebt hat.

Das mein Vater kein Interesse an mir und meiner Familie hat, habe ich akzeptiert. Möchte ihn auch nicht mehr in meinem Leben haben! Womit ich aber oft zu kämpfen haben, ist eben diese Wut. Warum?

Das kommt daher das deine Mutter, so wie mein Vater zwei Gesichter besitzen:

Mein Vater war daheim der prügelnde Vater der uns seelisch und körperlich kaputt gemacht hat.

Nach außen hin, war er der vorzeige Dad, mit Ehefrau, Haus und zwei lieben Kindern. Der erfolgreich im Beruf ist und im Hobby sowieso. Der wird so richtig verehrt, weil er eben dort erfolgreich ist. Alle lieben ihn. Egal ob Eltern, Trainer oder "seine tollen" Sportkinder.

Manche Menschen verstehen es perfekt, nach außen ein andere Gesicht zu haben. Und ehrlich gesagt, ich hasse es, dass die Leute gut über ihn reden, dass sie ihn lieben, ihn toll finden!
Manchmal finde ich es beschissen, das niemand weiß, welch ein Versager er wirklich ist. An manchen Tagen, bin ich echt sauer und enttäuscht, da würde ich liebend gerne an die Presse gehen. Dann wäre klar, dass er nie wieder ein Trainer für Kinder sein dürfe, das Ansehen, wäre für immer zerstört.

Aber will ich das? Nein nicht wirklich. Rache nützt mir nichts, deswegen werde ich auch nicht mehr gesund. Vielleicht macht er einen Fehler und er landet irgendwann da, wo er eigentlich hin gehört. Ich hoffe aber, das zum Schutze der Kinder nix passiert und er sich im Griff hat und nicht wütend wird.

Ja ich verstehe deine Wut. Bei mir gab es einen Zeit da, habe ich ihn richtig gehasst! Aber auch das lässt nach. Ich schreibe Briefe an meinen Vater, die ich aber NICHT abschicke. Das hilft mir, da kommt meine Wut, die Traurigkeit hin.

Ob es je ganz aufhören wird, ich weis es nicht. Vielleicht irgendwann, wenn ich soweit bin ihm gegenüber zu treten und ihm sagen, welche Mist er gebaut hat. (aber ich bin noch lange nicht soweit, da ich Panikattacken bekomme, wenn er neben mir steht)

Wäre es eine Option, deiner Mutter mal zu sagen, dass du wütend bist? Oder was sie gemacht hat? Das wird sicher schneller helfen, bei mir aber nicht möglich. ;-)

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Gruß Snaky

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Hallo,

ja, die beiden scheinen sich sehr ähnlich zu sein.
Ich bin aufgewachsen in einer gutsituierten Familie, die nach außen hin perfekt war. Der studierte Vater, die kreative Mutter, 2 brave Töchter, Haus etc.

Innendrin war es aber echt schrecklich. Ein Vater, der mich notgedrungen adoptiert, mich aber über quasi 16 Jahre gar nicht wahrgenommen hat. Die prügelnde Mutter, die mir an ALLEM die Schuld gegeben hat * und eine Schwester, die sowohl gewollt als auch geliebt war, allerdings auch nur, bis sie das erste Mal aufgemuckt hat.

Ich habe ihr damals gesagt, daß und warum ich sie nicht mehr sehen möchte. Sie akzeptiert die Gründe aber nicht, was ja eigentlich schon ein Witz ist.
Sie habe mich nie geschlagen und wenn, dann vielleicht maaal eine Ohrfeige im Affekt oder ich hätte es zu sehr provoziert. Psychische Gewalt? Nein, absolut nicht. Es hat mich ja niemand gezwungen, so langsam und dümmlich durchs Leben zu gehen, hätte ich mich mal anders benommen, wär es nie soweit gekommen.

Ach, was soll man sagen. Schade, daß es nicht anders gekommen ist.
Ich wünsch dir alles Gute, das wird sicher :-)

*(meine Lieblingsgeschichte hat mir meine Oma erzählt: wir waren im Urlaub mit Oma, ich ca 6, meine Schwester 3 Jahre alt. Im Urlaub angekommen stellte sich heraus, daß wir kein Gepäck für die kleine Schwester dabei hatten und wer war Schuld? Ja, ich)

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Hallo!

Mache seit mindestens fünf Jahre eine Therapie. Dort habe ich viel über meine Krankheit, aber auch über die Menschen, die mir das angetan haben gelernt.

Mich wundert es nicht, dass du keinen Kontakt zu deiner Mama möchtest. Du musstet wirklich viel mit machen.

Klar akzeptiert sie die Gründe nicht. Das ist leider oftmals normal. Ja solche Leute verstehen nicht, dass sie Mist gebaut haben. Wollen es nicht zu geben, denn dann müssten sie sich eingestehen, dass sie Fehler gemacht haben. Und solche Menschen machen ja nie Fehler, die sind perfekt. #rofl
Sie schieben die Schuld einfach weiter, an die Unterlegenden, das sind dann die Kinder(also wird).

Irgendwann wird die Wut verblassen, weniger werden. ;-) Danke. Wünsche dir auch alles Gute. ;-)

Gruß Snaky

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Wie lange es weh tut?
So lange bist du ihr vergeben hast (wobei mit Vergebung einfach Abschließen gemeint ist). So lange es in dir solche Emotionen wie Rache, Traurigkeit, Wut ect hochkommen hast du noch nicht abgeschlossen. Das sicherste Zeichen dass man abgeschlossen hat ist , dass man dem Menschen in die Augen schauen , ihm begegnen kann ohne das diese Emotionen auftauchen.
Ich kann dir jedoch nachfühlen, denn Wut begleitete mich auch sehr lange. Es hat ewig gedauert, bis ich erkannt habe, dass meine Mutter zwar mir gegenüber eine lieblose und unaufmerksame, nachtragende Mutter war, aber sie durchaus nicht herzlos ist. Sie ist es nur mir gegenüber!

Auch ich mußte mir anhören, dass ich meine Mutter zu Unrecht bestrafe. Schließlich könne sie als Nachkriegskind nichts dafür. Was niemand versteht, meine Entscheidung war nie als Strafe für sie gedacht, sondern als Schutz für mich vor erneuter Verletzung und Enttäuschung. Auch das ich jetzt den Kontakt nicht mehr zu ihr aufnehme, verstehen meine Geschwister nicht. Aber, vergeben heißt nicht dass man dann den Kontakt zu der Person suchen und pflegen muss! Wenn sie mir begegnen würde , würde ich sie grüßen und ggf einen kurzen unverbindlichen Smalltalk halten und jeder würde dann seiner Wege gehen.
Wie gesagt, es gab zeiten, da hätte ich gern in die Welt rausgeschrien wie lieblos und achtlossie ist. Aber dies hätte keiner verstanden, weil sie meine Mutter von anderen Seiten kennengelernt haben. Seiten die sie mir versperrte.

Aber was solls- letztlich hat sie damit auch dazu beigetragen, dass ich der Mensch bin der ich jetzt bin.
Kopf hoch, du solltest jetzt an dich denken und an das was du für dich und dein Leben möchtest? Willst du ihr weiter soviel Einfluss auf dein Gefühlsleben geben?

LG karna

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Hallo,

ein großer Teil des Weges ist geschafft, denke ich.

Als ich ihr die letzten Male begegnet bin, war ich selbst überrascht von meiner Gelassenheit ihr gegenüber. Ich hatte mit den üblichen Syptomen gerechnet - Herzrasen, Schweißausbrüche und Angst (!) - aber es war mir einfach egal.

Die meiste Zeit denke ich gar nicht an sie, ich habe sogar 3 Mal in Folge den Geburtstag vergessen (nicht, daß ich gratuliert hätte, aber ich dachte früher immer an sie)

Und manchmal bricht alles auf und dann bin ich nicht sicher, ob ich mir die ganze Zeit was vorgemacht habe und professionelle Hilfe brauche ODER ob es eben einfach so ist.
Offenbar geht es aber vielen Leidensgenossinen ähnlich und das ist beruhigend.

LG

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Vorbei sein wird das glaube ich nie, man lernt nur besser damit umzugehen!
Ich habe vor 2 Jahren den Kontakt zu meinen Eltern ( insbesondere zu meiner Mutter) eingestellt und noch immer bin ich völlig fassungslos über ihre Gefühlskälte, ihr scheinheiliges Auftreten, ihre Aggressivität mit gegenüber usw.!
Ich fange immer wieder an traurig zu werden und auch manchmal noch zu weinen wenn ich zB. von besonders lieben Eltern höre... Ich frag mich dann immer warum das bei mir nicht so ist, warum ich Solche Eltern habe.
Es ist ein Gefühl der Einsamkeit bzw. Etwas verloren zu haben.

Ich denke also einfach Kopf hoch und weiter machen ...

Irgendwann wird's zumindest einfacher auszuhalten!

Liebe Grüße

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Huhu,

du Arme :-(
Fühlt sich ein bißchen nach gescheiterter Liebesbeziehung an, da hab ich mich im Nachhinein auch oft gefragt, ob ich etwas anders/ besser hätte machen können und warum es nicht funktioniert hat.
Mittlerweile weiß ich bei dieser Beziehung aber, daß nichts, was ich tun oder sagen hätte können etwas geändert hätte. Vielleicht muß man sich selbst eine Art Absolution erteilen?

Liebe Grüße, C

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Ich habe selbst den Kontakt zu meinen Eltern samt der Schwester abgebrochen (dazu dann Oma und Tante...) Kein leichter Gang und viele viele Tränen.

Für mich aber war es das Beste, wenn auch schwer.

Was mich selbst lange Zeit quälte war das gleiche wie dich: Alle anderen "MÜSSEN" doch sehen wie mies die alle sind...

Irgendwann aber, mit der Zeit, war mir nicht mehr wichtig ob ich in deren Darstellung das schwarze Schaf bin. Ob ich in deren Versionen die "Schuldige" bin. Ich habe damit Frieden geschlossen das die diese Versionen brauchen um IHR Kartenhäuschen aufrecht zu erhalten und das ist okay.

Ich wünsch dir viel Kraft...

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Meiner Schwester nähere ich mich grade wieder an, kostet allerdings ziemlich viel Kraft.
Sie möchte gern alles auseinanderklamüsern und besprechen, das will ich aber meistens nicht.

Die Großeltern mütterlicherseits sind meine Felsen und meine Liebsten, das versöhnt mich mit Allem, was schief gelaufen ist.
Das muss wirklich schrecklich sein, wenn die ganze Familie wegbricht. Tut mir sehr leid für dich !

Liebe Grüße, C