Kinder in Pflegefamilie - Besuchskontakte werden unterbunden

Hallo,

mich beschäftigt grade etwas und vieleicht weiss ja jemand, was man machen kann.

Die Kinder einer Freundin sind derzeit in einer Pflegefamilie. Seit 3 Monaten werden von der Pflegefamilie die Kontakte unterbunden (kinder angeblich ständig krank, Besuchstermine verschieben wollen sie nicht sondern dann nur ganz ausfallen lassen, Gesprächstermine deswegen beim JA wurden immer kurzfristig abgesagt).

Meine Freundin ist fertig mit den Nerven, ihr Anwalt sagt, dass er nichts machen kann wenn die Kinder krank sind. Nur komischerweise sind immer beide dann kurzfristig krank, wenn gefragt wird ob man es um eine woche verschieben kann (in einer woche sollte Fieber eigentlich weg sein - geht es auch nicht).

Es ist jetzt so schlimm seit die Kinder bei den Besuchskontakten immer öfter gefragt haben, wann sie wieder nach Hause dürfen usw. Seitdem sidn wohl die Pflegeeltern gegen Besuchskontakte.

Die zuständige Dame vom JA sagte meiner Freundin, dass sie ja versucht hätte ein Gespräch zwischen Mutter & pflegeeltern zu organisieren, aber mehr könnte sie nicht machen.

Weiss jemand was man noch machen kann?

LG

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Um welche Pflegeform handelt es sich denn – Bereitschaftspflege oder Dauerpflege bis zur Verselbstständigung (d. h. ohne Rückführung bis zur Volljährigkeit)? Sind die Kinder traumatisiert, was geht aus den Hilfeplänen hervor? Es kann sein, dass Besuchstermine ausgesetzt werden, wenn die Kinder leiden. Grundsätzlich agieren Jugendamt und auch Pflegeeltern zum Kindes- nicht zum Elternwohl.

Deine Freundin sollte das Gespräch mit dem Jugendamt suchen und sich an alle Dinge halten, die im Hilfeplan festgelegt wurden.

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#pro

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Wissen die Kinder denn von den Besuchsterminen? Wenn ja könnte es ja auch sein,dass die Krankheiten psychosomatisch sind,,,ging mir auch mal so, ganz andere Angelegenheit, aber immer wenn ein Termin gekommen war, stand ich psychisch so unter Stress, dass ich krank geworden bin. Warum sind denn die Kinder in der Pflegefamilie? Da muss ja schon einiges vorgefallen sein, was die Kinder mit Sicherheit sehr belastet.

Können die Pflegeeltern denn jedesmal ein ärztliches Attest vorlegen?

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Weshalb sind die Kinder denn in der Pflegefamilie? Ist das eine kurz- oder langfristige Situation?

Ich kenne das nur aus der anderen Perspektive. Eine meiner Freundinnen nimmt Pflegekinder bei sich auf, macht das aber beruflich und nur in solchen Fällen, in denen eine Rückführung in die Familie praktisch ausgeschlossen ist.

Diese Kinder sollen in die Pflegefamilie integriert werden, sie sollen dort ja bis zur Volljährigkeit bleiben. Es kommt schon vor, dass meine Freundin Besuchskontakte unterbindet. Weil die Kinder noch zu sehr an ihrer Familie hängen, diese Besuche sie immer wieder zurückwerfen oder - auch das kommt vor - sie nicht zu ihren Eltern wollen. Das entscheidet sie kurzfristig alleine, stimmt es aber zeitnah mit dem Jugendamt ab und gibt auch eine Erklärung für ihre Schritte ab - muss sie ja -, damit auch die Eltern informiert sind. Soweit ich weiß, sind regelmäßige Gespräche mit Jugendamt und Familie auch Pflicht, von daher verstehe ich nicht, dass das Jugendamt diese Absagen auf Dauer einfach so hinnimmt.

Allerdings weiß ich nicht, wie das bei 'normalen' Pflegefamilie ist, kann mir aber nicht vorstellen, dass die machen können, was sie wollen.

In dem von dir genannten Fall ist es also durchaus denkbar, dass die Besuche erst einmal ausgesetzt werden sollen, bis die Kinder in der neuen Familie angekommen sind und mit der veränderten Situation klarkommen. Das ist hart für Eltern, ohne Frage, aber objektiv gesehen für die Kinder besser. Zumindest, wenn die Unterbringung langfristig ist.

Im Falle deiner Freundin würde ich aber so und so mein Zelt im Büro der Jugendamtmitarbeiterin aufschlagen, bis ich eine Erklärung für die ausgefallenen Besuche hätte.

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Ein vernünftiges Gespräch mit dem Jugendamt suchen und nachharken, was da wirklich los ist.

Und ja, manchmal ist es besser, man lässt diese Besucherei erstmal sein.. weil es die Kinder seelisch total verwirrt... Dieses Hin und Her, dieser Spagat zwischen Pflegefamilie und leiblichen Eltern. Auch für die Pflegeeltern ist es tierisch schwer, die Kinder danach immer wieder aufzufangen.. oft ist tagelang nach solchen Besuchen kein vernünftiges Familienleben möglich.

Die Kinder sind ja auch nicht ohne Grund in der Familie... Die Pflegeeltern können da nichts für. Hab son bisschen das Gefühl, das ihr versucht sie als Buhmann darzustellen...

lg

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Hallo,

rede mit dem Jugendamt.

Meine Ex-Schwägerin und ihr Gatte waren Pflegeeltern. Weiß der Geier, wieso man denen Kinder anvertraut hatte. Man hatte sie zu ihren ach so wohlerzogenen Jungs gratuliert, die ja still auf dem Sofa saßen. Nach außen eine Bilderbuchfamilie. Die wünschten sich schon immer ein Mädchen (eigenes) und haben jegliches Kontakte zu den leiblichen Verwandten (Mutter drogensüchtig und das sollte übergangsweise sein) -auch den Großeltern- systematisch boykottiert.

Die wollten ganz einfach das Mädel für sich.Punkt!

Ich möchte gar nicht wissen, wie oft das vorkommt und mit welchen miesen Tricks da

gearbeitet wird, weil man als Elternteil, was ein Kind zur Pflege gibt, ja immer etwas blöd da steht.

Das arme Wurm (2) wurde mal in meiner Anwesenheit gezwungen eine Tomate, die sie sich nahm zu essen..regelrecht in den Mund gestopft...nun ja...nicht besonders lange, da meine Schwägerin nicht für Argumente zugänglich war und sich nicht abhalten ließ, habe ich ihr dann Schläge androhen müssen. Wa anderes fiel mir auch nicht mehr ein, da das Kind nur noch würgte und ich das Kindeswohl als gefährdet ansah.

Mein Ex, ihr Bruder und die gesamte Mischpoke sah dabei nur zu und rate mal wer dann der Buhmann war.

Das Mädel mußte mit dem Pflegevater baden. Die Jungs hatten sich bei mir beschwert, das der Papa mit ihnen nie bade.
Einmal telefonierte sie mit mir und ich hörte wie das Kleine gegen die Türe hämmerte, weil die wegen PillePalle eingesperrt wurde.
Tja, und die behaupteten dann das dies alles geschehe, weil das Kind ja verhaltensauffällig sei, weil es sicher drogengeschädigt sei.

Zum Glück hatten die Großeltern Biss und das Kind kam in ein Kinderheim.
Ich hatte diesen auch gesagt, das ich vor dem Jugendamt meine Beobachtungen eidesstattlich versichern würde.
Die vielen Sachen, die ich dem Kind gegeben hatte und die bestimmt nicht für meine Schwägerin gedacht war, hat sie diesem nicht mitgegeben, sondern auf dem Flohmarkt vertickt. Ja das nehme ich ihr heute noch übel. Kinderheime können so was sicher gut gebrauchen.#aerger

Ich bin also grundsätzlich Pflegeeltern, bzw,. der Überrpüfung auf Eignung etwas mißtrauisch eingestellt.
Das macht selten jemand aus Nächstenliebe, sondern irgendwelche persönlichen Interessen werden einen wohl dazu veranlassen fremder Leute Kinder auf zu nehmen.

Diese mehr oder weniger ausgeprägten eigenen Interessen verleiten dann die Pflegeeltern die leiblichen Eltern weg zu beißen.

Die möchte ich nun nicht repräsentativ auf alle Pflegeeltern übertragen, aber ich kenne mehr als ein Pflegeelternpaar und ehrlich gesagt sind die alle etwas merkwürdig drauf.

Will sich das Jugendamt nicht kümmern, würde ich einen Anwalt einschalten, der das Familiegericht bemüht.

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Also ich kenne mindestens 25 Pflegeeltern, die das aus liebe zu den Kindern machen...;-)

Aber den Kindern geht es im Heim bestimmt besser...

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Es gibt so viele Gründe einem Kind ein sicheres zu Hause, eine Basis und Liebe zu bieten. Nächstenliebe ist ein winzigkleiner Teilaspekt.

In Deutschland leben über 300.000 Kinder in Pflegefamilien. 85% davon bis zur Volljährigkeit. Viele Kinder lassen sich zu gegebener Zeit freiwillig adoptieren. Ich denke, das sagt alles aus.

Und ja, schwarze Schafe gibt es überall. Repräsentativ sind diese aber nicht. Reine Erfahrungswerte auch nicht.

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In Deutschland ist es leider so, dass LE das Recht auf Besuche haben... Auch wenn es den Kindern nicht gut geht damit...
Sicher gibt es auch die Möglichkeit Besuchskontakte auszusetzten, aber das ist oft ein etwas längerer Weg.

Wie es in dem Fall ist kann ich nicht beurteilen. Da zählen zu viele Faktoren mit rein.
Fakt ist, das Kinder nur dann in Pflegefamilien kommen, wenn es in der Herkunftsfamilie wirklich nicht mehr tragbar ist! Es muss also schon einiges vorgefallen sein und das wird mit den Kontaken immer wieder aufgewühlt.

Wie oft sind die Kontakte? Wie verhält sich deine Freundin? Ist sie mit der Unterbringung einverstanden? Weist du wie die Kinder sich hinterher verhalten? Was ist in der Familie vorgefallen?

Das die Kinder während den Kontakten sagen sie wollen zurück, muss nichts heißen. Es kann sein, dass sie das wirklich wollen, es kann aber auch sein, dass sie sich den Bedürfnissen ihren leiblichen Eltern anpassen.
Das mit den Krank werden ist nicht ungewöhnlich. Viele Kinder reagieren schon vor den Kontakten auf diese...

Deine Freundin sollte sich mit den JA zusammensetzten und auf die Bedürfnisse der Kinder schauen. Sie soll darauf achten, dass sie ihre Kinder nicht in irgendwelche Loyalitätskonflikte treibt. Und demensprechend die Besuchskontakte und Dauer gestalten. Vieleicht erstmal die Kinder zur Ruhe kommen lassen...

Pflegeeltern sind im übrigen dazu verpflichtet, ihren PK den Besuchskontakt zu ermöglichen. Dazu muss ich aber noch sagen. Der Besuchskontakt soll dem Wohle des Kindes dienen und nicht die Bedürfnisse der Erwachsenen befriedigen.
Das wird leider all zu oft vergessen...

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Vielleicht geht es den Kindern nicht gut, weil sie wissen, dass die Eltern wieder ohne sie gehen.
Ziel sollte niemals die Entfremdung von der Herkunftsfamilie sein. Es sei denn es sind so drastische Dinge vorgefallen, die nichts anderes zulassen.

LG

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Das Ziel der Besuchskontakte wird doch im Hilfeplan besprochen, festgehalten und von allen beteiligten Unterschrieben.

Die LM in diesem Fall braucht ja nur in ihren HP zu schauen wie schon mehrfach erwähnt.

Und nein nicht immer geht es bei BK darum das eine Beziehung besteht oder aufgebaut wird zur Herkunftsfamilie.

Manchmal geht es auch einfach nur darum das die Kinder ein Bild von ihren leiblichen Eltern haben sprich wissen wie sie aussehen und das es sie tatsächlich gibt.

LG

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Sehr sehenswert.

Eine fundierte Doku über Besuchskontakte zur Herkunftsfamilie, wenn ein Kind dauerhaft in Pflege lebt:
https://www.youtube.com/watch?v=geKIXX3U8d0

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Das ist eine sehr schöne Doku! Gut erklärt und die wichtigsten Punkte angesprochen!

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Fand ich auch richtig gut!

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Ich werde jetzt nicht allen einzeln Antworten...

Natürlich gibt es Fälle, in denen Besuchsverbot besser ist. Jedoch ist es hier - und so sieht es auch das JA - ein ganz anderer Fall.

Wieso sie genau in einer Pflegefamilie sind, werde ich hier nicht genau erläutern. Jedoch war einiges übertrieben und so gut wie alles kann sie inzwischen auch nachweislich wiederlegen. Aber leider mahlen die Mühlen langsam...

Auffallend ist hier, dass die Kinder plötzlich immer beide krank sind, seitdem die Betreuerin vom JA die Pflegeeltern Anfang des Jahres etwas zusammengefalten hat, nachdem diese bei den Besuchen meine Freundin - im Beisein der Kinder - ständig schlecht geredet haben. Das JA war ja immer dabei und hat denen dann ein paar Takte erzählt. Zudem sollten die Besuche auch erweitert werden. Dazu die Freude der Kinder wenn sie ihre Mutter gesehen haben (ja, es ist alles vom JA gesehen und notiert). Seit diesem Gespräch bestehen die Probleme.

Die Sprüche wie "es hat immer Gründe" habe ich bis zu diesem Fall auch gesagt. Was ich hier aber mitbekommen habe, hat meine Meinung geändert. Hätte ich mitbekommen, dass meine freundin die Kinder schlecht behandelt, wäre ich die letzte die etwas gesagt hätte.

Aber auch in einem JA arbeiten nur Menschen und Menschen machen auch Fehler. Wenn man dann einmal einen Stempel hat, ist es schwer diesen wieder abzulegen, egal wieviele Beweise man für das Gegenteil hat.

Das JA ist absolut schockiert über die schlechte Verhaltensweise der Pflegeeltern (wortwörtliche Aussage des JA, beim Gespräch saß ich mit am Telefon) und hat lange Gespräche mit denen geführt.

Meine Freundin hat jetzt einen neuen Besuchskontakt, Mitte Juli - vorher haben die Pflegeeltern nicht einmal eine Stunde Zeit. Schon komisch, oder...

Aber das JA hat schon gesagt, dass bei diesem Termin auch ein Gespräch zwischen beiden Parteien statt finden wird, bei dem den Pflegeeltern auch Konsequenzen angedroht werden, falls diese sich weiterhin nicht an Abmachungen halten (es sind nicht nur die Besuche...) und die Besuchstermine erweitert werden sollen.

Ich wollte hier eigentlich keine große Diskussion wieso/weshalb/warum. Es war nur eine frage , was man noch tun kann.

Danke trotzdem

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Einen Anwalt einschalten, diesen mitnehmen zu JA-Gesprächen, alles protokollieren ergo schriftlich festhalten. Sich dies vom JA gegenzeichnen lassen.