Genervt... Gereizt.... was tun?!

Hallo ihr...

Meine Tochter wird dieses Jahr 10. Alleinerziehend bin ich seit 8 Jahren.

Nun zum Thema.

Ich bin wirklich jeden Tag genervt und super leicht reizbar. Meine Tochter muss eigentlich am Wochenende nur vor mir wach sein und schon bin ich genervt. WARUM? Ich weiß es nicht. Wenn sie fragt ob wir was spielen, sag ich zu 95% Nein, weil ich einfach keinen Bock habe. Ich bin jedesmal froh, wenn sie bei ihrem Papa ist oder bei ner Freundin bzw sie Besuch hat. Nur damit ich meine Ruhe habe!

Auch die Arbeit ist für mich kein Ausgleich, da bin ich auch meist genervt. Ich arbeite jeden Tag 7,5 Stunden und hole meine Tochter dann bei der Mutter ihres Vaters ab.

Danach läuft nicht mehr soviel. Entweder sie Besuch noch eine Freundin oder beschäftigt sich in ihrem Zimmer. Meist Tv, Nintendo oder Tablet... ich weiß, dass es nicht in Ordnung ist soviel Tv etc, aber so hab ich wenigstens meine Ruhe.

Es klingt natürlich blöd, aber ich bin froh wenn sie abends im Bett ist.

Selten gibt es Tage, an denen ich mich gerne mit ihr beschäftige. Wir machen selten Ausflüge, weil ich allein mit ihr einfach keine Lust habe. Oft schrei ich sie auch ohne wirklichen Grund an.

Mein Verhalten ihr Gegenüber, spiegelt sich in ihrem Verhalten ihrer Freunde wieder. Ihre Lehrerin meinte, sie wäre sehr bestimmend und könnte extrem verletzend sein. Genauso ist sie aber total traurig, wenn keiner mit ihr spielen will. Oft gebe ich ihr dann noch die Schuld, wenn sie so abweisend und gemein ist.. ich weiß, das ich daran schuld bin.

Sie ist ein cleveres und nettes Mädchen,ich denke sie möchte einfach nur Aufmerksamkeit haben. Mir fällt es auch sehr schwer, ihr Nähe zu geben, kuscheln gibt es gar nicht. Sie fordert danach, aber ich blocke das ab. Mehr wie kurz umarmen, kommt von mir nicht.
Letztens meinte sie zu meiner Mutter, das ihr Hund es gut hat, weil alle sich immer über ihn freuen, ihn knuddeln und sich mit ihm beschäftigen.... das sagt natürlich alles!

Aber ich bin nicht in der Lage es zu ändern... ich glaube so extrem ist es seit etwa 3 Jahren, als die erste Affäre meines Ex begonnen hat. Die Affäre ging 1,5 Jahre. Danach ging es etwa 4 Monate gut und dann kam die Trennung für 6 Monate wegen einer anderen. Letzten Sommer haben wir es nochmal versucht... am 1.Januar diesen Jahres hat er sich erneut getrennt, er hatte wieder eine Affäre seit 3 Monaten und ist dann zu ihr...

Meine Tochter ist mit ihm groß geworden, er war bei uns seit sie 1,5 Jahre alt ist. Für mich war er alles...

Ich weiß, das mein Verhalten wohl durch diese Affären und Trennung kommt, aber ich bin nicht in der Lage es zu ändern. Beim Arzt war ich nach der ersten Trennung ende 2013. Eine Mutter- Kind- Kur wurde abgelehnt... Therapieplatz ist keiner frei gewesen damals..

Mein Verhalten meiner Tochter gegenüber ist keinesfalls in Ordnung! Ich weiß das! Aber ich weiß nicht mehr weiter....

Jonni

6

Hi,

Du brauchst Hilfe. Das ist Dir seit Jahren klar.

Aber Dein Leidensdruck ist nicht hoch genug, um Dir wirklich welche zu besorgen. Warum auch. Du hast ja ein wunderbares Ventil gefunden: ein Dir vollkommen hilflos ausgeliefert Kind.

Und heute? Heute ist Feiertag und da kriegst Du so eine Mischung aus emotionalem Kater und schlechtem Gewissen? Und dann? Du postest bei urbia auf der Suche nach Zuspruch und Unterstützung. Denn du bist einfach nicht in der Lage es zu ändern.

Das ist in meinen Augen ein zutiefst verabscheuenwürdiges und narzisstisches Verhalten. Deine Tochter wird dieses Paket, das Du auf Ihr ablässt, ein Leben lang schultern müssen.

Und mir ist bewusst, dass Du wahrscheinlich auch ein schwieriges Paket aufgebürdet bekommen hast. Sonst kommt es eigentlich nicht zu solchen Verhaltensweisen, oder? Aber Du bist erwachsen und hast die Verantwortung für einen anderen Menschen freiwillig übernommen. Sich jetzt dahinter zu verstecken, dass Du stets bemüht warst, reicht nicht aus.

Richtig wäre:
1. Zum Jugendamt gehen und um Hilfe für Deine Tochter bitten, damit diese entlastet und Euer miteinander emotional stabilisiert werden kann.
2. Einen Therapeuten für Dich suchen, egal wie lang die Wartezeiten sind und Verantwortung für Dich und Dein Verhalten übernehmen.

Aber dass das die richtigen Wege wären,weisst Du ja bereits, nicht wahr?

8

Hallo Landmaus,

warum trittst du noch drauf? Die TE weiß doch selber, dass es nicht richtig ist was sie macht.

Das schwere Paket, dass sie ihrer Tochter und auch sich aufbürdet, kann noch abgenommen werden. Zusätzlich Schuldgefühle draufladen ist doch auch nicht der richtige Weg, oder?
Vergangenes kann nicht geändert, aber die Zukunft doch beeinflussst werden.

In manchen Situationen ist man handlungsunfähig und will es nicht wahrhaben.

Sie hat erkannt dass sie Hilfe braucht und manchmal dauert es länger sich das einzugestehen. Ein großer Schritt ist schon mal darüber zu sprechen/schreiben. Dann kann es weitergehen.

Gruß Ambuya

9

In manchen Situationen? Sie hat erkannt das Sie Hilfe braucht? Seit mindestens drei Jahren... ohne irgendetwas zu ändern.

Meiner Meinung nach ist Zuspruch bei jemandem mit narzisstischen und manipulativen Handlungsweisen vollkommen verfehlt.

Warum lässt Du Dich einlullen? Lies denn Ausgangsbeitrag nochmal genau durch. Was unterscheidet das Szenario etwa von einem Mann der immer mal wieder seine Frau beschimpft und manchmal sogar schlägt? Er bemüht sich so sehr, seine Aggression in den Griff zu kriegen. Es tut ihm so leid. Jedes Mal wieder. Er möchte wirklich Hilfe. Aber der Therapieplatz hat ja Wartezeit und er ist beruflich so eingebunden... Würdest Du denn auch in Schutz nehmen und verständnisvoll unterstützen? Oder hättest Du klare Forderungen.

Und der einzige Unterschied? Die Misshandlung ist nicht körperlich und das Opfer kann nicht einfach Verantwortung für sich übernehmen und gehen.

Ich sehe hier einfach keinerlei echte Übernahme von Verantwortung.

weitere Kommentare laden
1

Hallo

Da könnte ich heulen....

Wenn ich das lese bricht es mir echt das Herz, weshalb ich Dir unglaublich gerne was ganz schlaues sagen würde.

Was ich verstehen kann ist der Punkt, dass Du morgens Deine Anlaufzeit brauchst und Du abends "erleichert" bist, wenn sie im Bett ist.
Das geht mir manchmal ähnlich, weil ich viel arbeite und oft erschöpft und ausgelaugt bin und schlicht keine Kraft mehr habe.

Was mir fremd ist, ist nicht schmusen zu wollen/zu können, dem Kind keine körperliche Nähe geben zu können und ihr keine Aufmerksamkeit zu schenken.

Ich kaann noch so erschöpft sein und heulen wollen vor Schlappheit, aber zuhören kann ich immer....

Du magst keine Ausflüge, weil Dir das zu langweilig ist mir ihr alleine? Kenne ich so auch gar nicht...

Schilddrüse? Depression? Burnout?

Hast Du früher anders gefühlt und konntest Ihr mehr geben?

Liegt es an der Trennung/Verlust?

Glaubst Du Du könntest Sie mehrlieben wenn Du wieder selbst wieder glücklich wärst?

Fragen über Fragen, aber irgendwo muss ja was passiert sein vor 3 Jahren, wenn es seit da so ist......

Ich wünsche Dir, dass Dir andere endlich DEN Tip geben können, den Du brauchst um Dir und Deiner Tochter zu helfen, das ist ein echtes seelisches Drama.

Gut, dass Du es merkst und ändern willst.

Alles Gute#klee

2

Hi...

Wenn ich eine Lösung hätte,warum ich all das meiner Tochter nicht geben kann, wäre ich dankbar.

Es macht mich selbst unheimlich traurig, dass ich ihr keine richtige Liebe und Aufmerksamkeit geben kann. Natürlich höre ich ihr zu, sie sagt auch immer was sie bedrückt oder beschäftigt. Wir reden auch über diese Dinge dann...

Mir fehlt einfach die Kraft, der Antrieb.... es ist schwer zu erklären.

Und glaub mir, es lässt mich keines Falls kalt, das ich mich meiner Tochter gegenüber so Verhalte!

Lg

3

Hallo

Ich finde, dass man das sehr deutlich lesen knn, dass Dir das alles bewusst ist.

In meinem Post sollte auch kein Vorwurf stecken, aber ich habe eben auch keinen richtigen Tip, hoffe aber, dass irgendjemand einen hat.

Wenn das nicht schon immer so war, muss ja was passiert sein in Dir... vielleicht gilt es das zu finden?

Wenn es an der Erschöpfung liegen sollte, müsste doch ne Mutter-Kind-Kur drin sein? Da hättet ihr doch wenigstens mal Zeit miteinander und Du könntest Dich erholen MIT Deiner Tochter.

LG#klee

4

Hallo Jonni,

du hast ja längst erkannt dass du etwas tun musst.
Ich nehme an, du machst viel mit dir selber aus, "funktionierst" nach aussen hin (gehst arbeiten, ihr habt genug zu essen/anzuziehen, Wohnung in Ordnung......) und abends fällst du auf das Sofa und kannst nicht mehr. Geweint wird still ins Kissen. Dass kann ich sehr gut nachvollziehen.

Wende so schnell wie möglich an eine Familienberatungsstelle in deiner Gegend und mach es dringend. Die Beratungsstellen gibts kommunal oder kirchlich.
Hier kannst du erstmal alles erzählen und los werden.
Frage nach Hilfen wie deine Tochter und du euch wieder annähern könnt (evt. Familientherapie?), nach Hilfe bei Beantragung einer Mutter-Kind-Kur (Kuren werden gerne mal abgelehnt, da hilft oft ein Widerspruch) und nach psychotherapeutischer Hilfe für dich. Schnelle Therapeutische Hilfe in einer Krisensituation zu bekommen ist ohne Hilfe leider fast nicht möglich. Lass dich da unterstützen.

Wenn du kannst, vertraue dich einer Freundin oder Familienangehörigen an und bitte um Unterstützung, auch bei Ausflügen. Denn gerade in eurer jetzigen Situation ist es oft hilfreich Unternehmungen mit Anderen (mit oder ohne andere Kinder) zu machen.

Herzlicher Gruß

Ambuya

5

Liebe Jonni,

den ersten Schritt hast du bereits getan - dir selbst eingestanden das du Hilfe brauchst.

Und diese suche dir bitte bitte auch! Eventuell kannst du dich ja erneut nach einem Therapieplatz umschauen?

Ich war als Kind in einer sehr sehr ähnlichen Lage wie deine Tochter und ich weiß, wie schrecklich das damals für mich war.
( wenn du magst, kannst du mir eine pn schreiben, dann kann ich dir mehr aus meiner Sicht erzählen)

Ich wünsche dir und deiner Tochter von Herzen alles Gute.

7

Hallo,

der erste Schritt ist getan, du weist das du falsch handelst und dies ändern musst.
Da du das alleine nicht schaffen wirst, würde ich mich an einen Therapeuten wenden.

Du glaubst nicht wie wichtig und erleichternd reden sein kann.

Alles gute

10

Dringend eine Mutter-Kind-Kur machen!!
Du bist alleinerziehend und es muss dringend etwas für die Beziehung zwischen euch getan werden.

Und eine Ablehnung ist doch normal, die Krankenkasse bezahlt nur für diejenigen, die sich nicht abwimmeln lassen.

In der Kur hast du Zeit, um über weitere Schritte nachzudenken.

11

Es nutzt alles nichts, du musst SOFORT etwas tun. Mit jedem Tag, den du so verbringst, mit jedem kleinen Fetzen Zeit, den du so verstreichen lässt, schadest du deiner Tochter.

Natürlich auch dir selbst - aber du bist erwachsen, du hast es in der Hand. Sie nicht, sie muss deine Depression mit-leben, sie kann dieser bedrückenden Situation nicht entkommen.

Der Ex ist weg, hake ihn ab, seine Affären sind keine Entschuldigung für dein Verhalten.

Druck deinen Beitrag hier aus und geh damit zum Arzt oder zum Psychologen -- irgendwo hin! Du wirst Hilfe bekommen, für DICH, und damit für deine Tochter. So kann es für Euch beide nicht weitergehen.

Alles Gute! #blume

15

Hallo,

ich finde es schon mal mutig, daß Du das hier alles so erzählst.

Bitte such Dir Hilfe, Deine Tochter tut mir sehr leid, sicher leidet sie auch sehr unter Dir.
Bist Du vielleicht depressiv? Bitte lass Dir helfen!

LG

16

Um deine innere Einstellung gegenüber deiner Tochter ändern zu können, musst du dir dringend Hilfe durch Dritte suchen! Dazu reicht es leider nicht, einmal beim Arzt nachzufragen. Du musst dich schon wirklich aktiv kümmern, selbst bei Ärzten, Therapeuten und caritativen Einrichtungen nachfragen. Bleib an diesem Thema bitte dran, auch wenn es monatelange Wartezeiten gibt. Aber besser späte Hilfe, als gar keine Hilfe, weil du dich abweisen lässt.

Du hast vielleicht eine sehr negative innere Einstellung deiner Tochter gegenüber, weil du mit ihrem Vater sehr viele schlechte Momente erlebt hast. Aber deine Tochter kann NICHTS dafür! Du musst auch berücksichtigen, dass deine Tochter nicht nur durch deine Zurückweisung leidet, sondern auch unter dem Hin und Her mit deinem (Ex)Partner. So etwas bekommen Kinder mehr mit als du denkst und es kann gravierende Auswirkungen haben.

Dass du morgens gerne in Ruhe starten würdest und dich abends freust, wenn deine Tochter schläft, kann ich schon nachvollziehen. Allerdings empfindest du deine Tochter anscheinend als absoluten Störfaktor und zwar den ganzen Tag lang. Das ist natürlich nicht normal.

Vielleicht kannst du - bis du psycholigische Hilfe in Anspruch nehmen kannst - deiner Tochter auch die Möglichkeit geben, dich mit anderem als TV, Tablet und Co. zu beschäftigen. Vielleicht kannst du ihr einen Reitstall organisieren, in dem sie Reitstunden nehmen und Freunde finden kann? Vielleicht interessiert sie sich auch für andere Vereinssportarten?

So hättest du immer mal in der Woche ein paar Stunden zum ausschnaufen und deine Tochter wäre sinnvoll beschäftigt.

Allerdings ist es trotzdem keine ausschließliche Lösung, sich das Kind aus dem Weg zu schaffen.