Ich bin gerne Oma, möchte aber auch noch Zeit für mich haben

Hallo ihr Lieben, erst mal vorneweg: Ich (64) bin gerne Oma, liebe mein Enkelkind (5 Jahre) über alles und mein Enkelmädchen hängt sehr an mir. Sie hat hier bei uns ein eigenes Kinderzimmer, Schaukel im Garten, Sandkasten, Pool, ecta. Es ist alles da, damit es auch bei Oma und Opa an nix fehlt.

Ich bin vier Tage in der Woche berufstätig und habe noch einen kleinen Nebenjob. Die Eltern meines Enkelkindes arbeiten beide und von daher ist es notwendig, dass die Kleine öfter mal für ein paar Stunden zu mir/uns kommt. (Manchmal drei bis vier mal in der Woche, dann mal wieder ein Woche nicht) Hin und wieder schläft sie auch bei uns. Ich freue mich immer sehr auf meine Kleine - nur manchmal wird es mir echt zu viel, weil die Kleine ziemlich anstrengend und sehr lebhaft ist. Die andere Oma wohnt im Ausland - von daher können sie nicht auf eine zweite Oma zurückgreifen.

Leider habe ich sehr wenig Zeit für mich und wenn ich mal absage weil ich nicht kann, was anderes vorhabe oder einfach mal auch Ruhe für mich selbst haben möchte, sind die Eltern mit mir beleidigt. So sieht es für mich zumindest aus. Dann melden sie sich 14 Tage oder länger nicht mehr. Weder telefonisch noch sonst irgendwie. Ich habe so den Eindruck, dass sie mich dann mit "Enkelkindentzug" bestrafen möchten. Vielleicht liege ich auch damit falsch, aber das Gefühl habe ich so. Dann gehts mir ziemlich schlecht - ich möchte ihnen aber auch nicht hinterherlaufen. Ich finde, ich habe das Recht, auch mal nein sagen zu dürfen.

Ich habe jetzt mal an euch ein Frage: Wie seht ihr das? Wie würdet ihr euch verhalten?

Grüße purvis

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Sag es doch genauso deinen Kindern. Ich finde es vollkommen okay, dass du auch mal Zeit für dich hast und nicht nur Oma bist. Sag ihnen das du das Gefühl hast, sie seien beleidigt, wenn du mal nicht kannst und das du das nicht fair findest. Schließlich nimmst du die Kleine sehr oft. Davon können andere Eltern nur träumen. Mein Schwiegermutter wohnt gleich neben an und nimmt die Kinder mal für eine halbe Stunde, wenn ich mal schnell was erledigen muss oder so. Meine Eltern holen die Kids Freitag nach dem KiGa ab und bringen sie erst Abends zurück. Manchmal schläft einer der Jungs dort, aber das ist eher selten.
Wenn ich zwischendurch mal frage, ob mal jemand aufpassen kann, dann ist das meist mein Vater, der sich breitschlagen lässt.#schwitz Aber überbeanspruchen kann ich das auch nicht.

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Wissen die Eltern denn, das es dir manchmal zuviel ist?
Ich fand diese Einstellung schon immer schrecklich, das Grosseltern sich um die Enkel zu kuemmern haben.... Ihr habt ja schliesslich auch noch ein Leben ;)

Mein Tip: Reden! Klare Absprachen treffen!

Alles gute

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Es ist traurig wenn die Großeltern von den Kindseltern als gratis Babysitter der 24/7 Zeit haben muss gesehen wird, ich finde das wirklich schlimm
Vor allem wenn man sich dann einfach nicht mehr meldet wenn es mal eine "Absage" gibt
Wer Kinder bekommt hat selbst die Aufgabe sich um die Betreuung der Kinder zu kümmern und kann nicht einfach die Großeltern dafür gerade stehen lassen
Du musst unbedingt mit den Eltern reden, so kann es nicht weiter gehen

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Danke für eure Antworten.

Ja, ich habe auch schon darüber gesprochen - beim letzten mal, als es wieder so war. Ich habe 10 Tage abgewartet und dann habe ich gesagt, "wir müssen mal darüber reden, ich habe das Gefühl, ihr seid beleidigt, weil ich die Kleine nicht genommen habe." Meine Schwiegertochter war dann auch bei mir und sie sagte, ja, sie seien halt enttäuscht gewesen, weil sie an dem Tag was alleine machen wollten.

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Hallo,

oh mann, irgendwie ist in so vielen Situationen der Wurm drin, da nehme ich mich gar nicht aus. Tut mir sehr leid für dich.

Ich finde, du siehst das überhaupt nicht falsch und es tut mir leid, dass du scheinbar so ausgenutzt wirst. Ich hoffe, du findest eine für dich begriedigende Lösung.

Bei mir ist es so, dass ich unsere Kleine nicht gerne zu den Schwiegereltern gebe, weil ich sie einfach nicht mag. Auch das ist irrational, ich weiß. Gelegentlich lasse ich meine Tochter bei Nachbarn, wo sie sich sehr wohl fühlt. Wenn ich da aber mal anfrage und man hat keine Zeit, würde ich NIEMALS auf die Idee kommen, beleidigt zu sein. Furchtbar finde ich das.

LG

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Hallo Purvis,

ich finde es toll dass du dich so um deine Enkelin bemühst und auch den Eltern unter die Arme greifst!
Aber du musst auch auf dich schauen und sagen wenn es dir zu viel wird,ohne dass dir Vorwürfe oder sonstiges entgegengebracht wird!

Manchmal wünschte ich mir meine Mutter würde sagen wenn es ihr zu viel wird,denn ich bin alleinerziehende Mami im Schichtdienst plus Studium mit zwei Kindern, sodass meine Eltern auch oft einspringen. Allerdings sagt meine Mutter niiiie irgendwas obwohl ich sie darum bitte. Stattdessen kommen immer mal wieder irgendwelche Spitzen...

Sprich mit den Eltern deiner Enkelin über deine Empfindungen und bitte um Verständnis. Es sollte durchaus machbar sein!
LG

Sandra

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Hallo,

ich würde mich zu allererst mit ihnen an einen Tisch setzen und reden.

Und dann beschreibst du das genau, wie du hier auch hast und hörst dir an, was sie dazu zu sagen haben.

Vielleicht hilft dir ja auch ein fester Tag in der Woche an dem die Enkelkinder immer fest genommen werden (kann bei Bedarf auch verschoben werden) . Und im Notfall, aber auch wirklich nur im Notfall (KIta-Streik) oder Krankheit würde ich weitere Tage anbieten.

lg

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Ich glaube dein Kind und dein Schwiegerkind, wissen gar nicht was für ein Glück sie mit euch als Großeltern haben.

Wir wären schon glücklich gewesen, wenn sich meine Mutter wenigstens einmal pro Monat per Telefon Interesse an ihren Enkeln gezeigt hätte.
Bei meinen Schwiegereltern hätten wir es super gefunden, wenn sie Interesse an allen Enkeln gehabt hätten und nicht nur an einem und gelegentlich noch einem zweiten.

Ich würde mit den Eltern ins Gespräch gehen und ihnen sagen, wie du ihre Reaktionen wahrnimmst. Dass du die Lütte gern um dich hast, aber eben neben deinen Jobs auch mal ein bisschen Zeit für dich brauchst.

Letztlich sagst du ja auch nicht nein, wenn sie nach der Strafpause auf deine Babysitterdienste zurückgreifen wollen.

Vielleicht ist deinen Kindern gar nicht bewußt, wie sehr auch du deine Erholung brauchst.
So wie du schreibst, arbeiten die Beiden viel und sie nehmen in ihrem Alltagsstress nicht besonders viel wahr. Oft sieht und merkt man eher in einer ruhigen , stressfreien Zeit in der man so nebenher beobachtet, dass die Eltern doch schon einiges an Kraft verloren haben, einiges schwerer fällt, sie weniger belastbarer geworden sind, als man es doch in Erinnerung hatte.
In meiner Erinnerung und meinem Umgang mit meiner Großmutter (zu ihr hatte ich eher eine emotional, mütterliche Bindung), war sie immer die taffe Mittfünfzigerin, mir fiel erst gar nicht auf, dass sie für einiges länger brauchte, dass sie mehr Ruhepausen einlegte. Erst beim bewußten Wahrnehmen wurde mir bewußt, meine Großmutter ist nicht so jung wie ich sie immer gesehen habe, sie ist älter geworden.
Dein Kind sieht in dir vielleicht auch die taffe, leistungsstarke Frau die du immer warst und heute auch bist. Was sie nicht sieht, dass keiner immer so leistungsstark und belastbar bleibt.

Ich denke es geht dir wirklich eher darum bei deinen Kindern Verständnis für dich und deine Bedürfnisse zu wecken, damit sie sich auch darauf einstellen.
Deshalb rede mit ihnen !

LG
Karna

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Hallo,

mein Sohn hat auch eine so tolle Oma wie Dich, nämlich meine Mama. Sie reißt sich für ihren Enkel und damit auch für mich ein Bein aus. Wenn sie mal nicht kann, käme ich im Leben nicht auf die Idee, deshalb beleidigt zu sein oder sie gar mit Enkelentzug zu bestrafen. Das finde ich unverschämt.

Im Gegenteil, ich kann das niemals wieder gut machen oder ihr in geeigneter Weise meine Dankbarkeit zeigen. Denn dafür gibt es keinen angemessenen Dank.

Nee ehrlich, lass Dir da nix einreden. Du hast das Recht aud freie Zeit und das Recht über diese Reaktionen enttäuscht zu sein.

LG

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Ihr habt mir jetzt alle so nett geantwortet. Danke euch erstmal dafür! #danke

Ich werde mich morgen noch mal bei euch melden - bin nämlich gleich weg. :-)

Bis dann!

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Kann Dich gut verstehen. Mit meiner Tochter und Enkelin gibt es keinerlei Probleme. Sobald sie mich braucht, sagt sie es sofort und es wird auf einen Terminkalender, der in der Küche auf dem Tisch liegt, eingetragen. Wenn ich nicht kann, sag ich es - und sie kümmert sich selber.

Meinen Enkel, den ich von meinem Sohn habe, sehe ich nicht mehr.
Ich habe letztes Jahr noch Vollzeit gearbeitet, einen pflegebedürftigen Ehemann gehabt, mit vielen KrHsAufenthalten und Arztterminen und dann bekam ich zu hören, ich habe mich zu wenig um Mutter und Kind gekümmert, als sie nach der Geburt vom KrHaus heimgekommen seien. (Hätte dort Haushalt machen sollen- weiß nur nicht wann.....mein Sohn war aber auch acht Wochen zuhause - und bei meiner Tochter machte ich das damals auch nicht).
Als ich mich wehrte, war der Kontakt beendet. Flackerte nochmal auf, aber als ich wieder mal "was Falsches" sagte oder machte (ich weiß nicht mal, was) wurde ebenfalls der Kontakt sofort wieder eingestellt und ich sehe meinen bald zweijährigen Enkel nun nicht mehr. Ich bin mehrfach "hinterhergelaufen" und habe den ersten Schritt gemacht, Hüten angeboten usw. weil mir der kleine Kerl fehlte- erfolglos. Ich schaffe dieses Auf und Ab nun nicht mehr. Mein Mann starb vor wenigen Monaten, nicht mal jetzt kommen sie mit dem Kleinen mal vorbei. Druckmittel/Bestrafungsmittel Enkel - einfach nur richtig schlimm - milde ausgedrückt.

Ist die Enkelin von Deinem Sohn oder Deiner Tochter? Rede mal mit Deinem "Kind" unter vier Augen, vielleicht hilft das mehr. Du hast wirklich das Anrecht auch auf eigene Freizeit, denn Du hast Deine Kinder schon großgezogen - Enkel hüten sollte freiwillig bleiben und arbeiten gehst Du auch noch. Mit 64 ist man einfach nicht mehr so fit wie mit 30, sag das mal den Eltern, falls sie nicht selber drauf kommen. Man ist doch gerne für die Mäuse da - aber bitte nicht verpflichtend rund um die Uhr bis zum erwachsen werden. Und Dich dann wochenlang mit Enkelin-Entzug zu bestrafen, ist schlicht gemein, besonders weil die Maus ja schon ein gutes Verhältnis zu Oma und Opa aufgebaut haben, die Eltern bestrafen doch ihr Kind mit - ist ihnen das klar ?
LG Moni

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Ich wäre wahnsinnig froh dich zur Schwiegermutter zu haben.

LG:)

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Dankeschön, bist lieb#liebdrueck

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Hallo!

Also ich wäre einfach ehrlich und ich finde es normal das auch Großeltern noch ein eigenes Leben haben und das auch mal ohne Enkelkinder genießen wollen. Wenn die Eltern deswegen sauer sind, sorry, denen würde ich was sagen. Es sind nunmal IHRE Kinder, nicht Deine und auch eine Oma muss nicht immer Abrufbereit sein. Da musst du wohl klar sagen wie du dir das so vorstellst und das es dir auch einfach zuviel ist.

Meine Eltern würden mir was Pfeifen, wenn ich dauernd mit dem Kind kommen würde um sie von ihnen betreuen zu lassen. Die haben auch mal andere Dinge vor, was ich ihnen von Herzen gönne. Sie lieben auch ihr Enkelkind, sagen aber ganz deutlich das sie KEINE Dauerparkstelle sind. Mittlerweile ist meine Tochter 11 Jahre alt.
Meine Tochter hat übrigens auch nur eine Oma und Opa, da die anderen schon vor langer Zeit gestorben sind.

Man MUSS nicht immer die Oma als Betreuung nehmen. Von daher müssen die Eltern da einfach auch mal andere Wege suchen (die es gibt) und sich nicht immer auf Oma stützen. Aber die Oma ist nunmal der einfache und auch günstigste Weg.....

LG Sonja