Mit Vater im Haus leben - schlechtes Gewissen

Guten Abend zusammen,

mein Mann und ich bewohnen seit Ende Juli unser eigenes Haus. Wir sind von der Stadt auf`s Land gezogen und fühlen uns absolut wohl. Vor allem den Kindern gefällt es super, sie haben direkt Anschluss gefunden und tolle Freundschaften in der Schule und im Kindergarten geschlossen.
(Kleiner Zwischenteil: so richtig interessant wird es ab dem zweiten Absatz)
Meine Eltern hatten sich nach dreißig Jahren Ehe scheiden lassen, mein Vater (Baujahr ´43) hatte ziemlich schnell erneut geheiratet, doch leider verstarb seine Frau kurz vor ihrem ersten Hochzeitstag. Das war im September 2007. Mein Vater und ich hatten kaum Kontakt. Ich musste mich wirklich bemühen, dass dieser nicht komplett einschläft.

Doch seit dem Umzug war es ganz anders. Mein Papa war oft, lange und ständig hier. Packte ordentlich mit an und half, wo es nur ging, bzw versuchte es zumindest.
Im August offenbarte er uns dann, er würde seine Wohnung nicht halten können - für mich war das keine Wohnung, sondern eher ein Loch. Er habe über 7000 Euro Schulden und er bat uns darum, ihn für ein Jahr aufzunehmen, damit er seine Schulden begleichen kann. Die Schulden kamen von Anwaltskosten, welche sich auftürmten, da er im Streit mit der Tochter seiner verstorbenen Frau war, zu statten. Außerdem musste sein Auto repariert, eine neue Brille her und sonstige Rechnungen beglichen werden.
Zuerst war die Rede davon, er würde seinen Wohnwagen hier abstellen und darin leben. Eigentlich kein Problem bei einem Grundstück von 2500 qm. Dies würde aber eh erst ab Oktober anlaufen, da vorher auf dem Campingplatz nichts bewegt werden darf.

Allerdings hielten wir vom Dauercampen nichts, dachten an einen lausigen Winter und baten ihm einen Kellerraum zum Leben/Schlafen und unseren Saunaraum für die Körperhygiene an, wenn es dann wirklich draußen zu ungemütlich wird.
Es kam allerdings so, dass mein Vater dann mit sämtlichem Kram bereits im September eingezogen ist, den Keller bewohnt und der Wohnwagen erst im Dezember von ihm geholt wurde, da er nicht einmal TÜV besaß und noch getüvt werden musste - nix also mit wohnen im Wohnwagen. Was im Grunde auch völlig egal ist, denn um sein "Geschäft" zu erledigen oder um sich zu waschen und zu duschen müsste er eh ins Haus und in den Keller...
Nun lebe ich seit September mit meinem Vater und meinen Kindern in unserem neuen Haus und gehe langsam am Stock. Ich nenne bewusste die Kinder, meinen Vater und mich, da mein Mann nur am Wochenende Zuhause ist.

Es fing schon bei dem Einzug meines Vaters an: Er hat so viel Plünnen mitgeschleppt, dass zunächst ordentlich aussortiert werden musste - und in meinen Augen ist es noch immer viel zu viel! Er blockiert den halben Garagenanbau mit seinem Camingkram, hat fleißig Löcher gebohrt, um all seine Werkzeugwände und Werkzeuge aufhängen zu können. Natürlich hatten wir ihm angeboten seine Dinge dort unterzustellen, allerdings war nicht gedacht, überall Löcher zu bohren und noch weniger hätte ich daran gedacht, dass es wieder so viel Kram ist. Die Löcher wurden auch dann gebohrt, als keiner von uns zu Hause war.
Überall im Haus hat mein Vater irgendwelchen Kram versucht zu integrieren. Irgendwelches Dekozeug aus anno dazumal.

Heute wollte ich etwas auf dem Dachboden verstauen und benötigte zunächst eine Bergsteigerausrüstung, um überhaupt sicher hinauf zu kommen. 2/3 des Dachbodens voll mit Kisten und Kartons.

Ich wollte gerne mal wieder die Sauna nutzen. Das letzte Mal konnte ich es machen, bevor mein alter Herr einzog, da auch dort Kisten und Schranktüren gelagert worden sind. Also bat ich ihn seinen Kram zu entsorgen und ordentlich zu verstaun.

Jedes Mal wenn ich von der Arbeit komme gibt es neue Überraschungen. Besagte Dinge sollten ja nun aus dem Keller verschwinden. Anstatt auszusortieren schleppt werter Herr seine ganzen Kalender der vergangenen Jahre lieber wieder auf den Dachboden-kann man nochmal gebrauchen. Im Hauswirtschaftsraum standen sämtliche Schrankelemente und das Klo im Gästebad war auch auseinander gebaut. #schock Seine Aussage auf meine Frage, was hier passiert sei war, man könne die Scharniere und Winkel aus dem Schrank bestimmt noch verwenden und die Klobrille war ihm zu wackelig.

Als ich ihm im Bad über die Schulter schaute sah ich, dass er meinen Wischmop ins Klo gesteckt hatte, vermutlich damit keine Schraube verloren geht. Beim Wäsche waschen wurde ich etwas stutzig und wunderte mich, wo denn der Mop hin ist. Den hätte er wieder auf den Wischer gesteckt, er hätte ihn unter dem Wasserhahn ausgespült...in der Küche...#klatsch
Manchmal staut sich etwas Wasser im Waschbecken wenn die Waschmaschine pumpt, was aber eher an den Anschlüssen liegt. Werter Herr hat die kompletten Armaturen auseinander gebaut, die Gullideckel aufgehebelt um dann nach 10 Stunden Fummelei zu sagen, er würde den Fehler nicht finden. Meine komplette Waschküche, inklusive Schmutzfangmatte, stand unter Wasser. Aufgenommen hat er das Wasser mit meinem Küchentuch, welches er danach, nachdem er erst den Boden, dann die Oberflächen abgewischt hat, wieder in die Küche gehängt.
Vati wollte im Herbst mit den Kindern einen Drachen bauen. Coole Sache! Allerdings verloren die Kinder nach Wochen Fummelei und unverständlichen Erklärungen dann doch das Interesse-fertig ist das Teil bis heute nicht.
Vati ist auch so witzig und kauft einfach ein neues Möbelstück, welches dann "tadaaa" einfach im Raum steht, da er meint, es würde hier so gut hinein passen-ist nur nicht ganz so witzig wenn es so gar nicht ins Konzept passt.
Wenn ich nach Hause komme könnt ihr euch meinen Vater als kleinen schwanzwedelnden Welpen vorstellen, wenn Frauchen nach Hause kommt. Kaum einen Fuß im Haus, wird man überfallen. Manchmal steht sogar schon die Haustür auf und mein Vater erwartungsvoll darin.

Ich habe nicht viele Ruhepausen und gestern waren tatsächlich mal beide Kinder verabredet. Allerdings war es eine ordentliche Tour beide zu fahren. Als ich nach Hause kam war mein Vater gerade auf dem Sprung, wollte was erledigen. Also Chance genutzt, schnell eine Scheibe Brot geschmiert, runter geschlungen, ab auf`s Sofa, zur Seite gerollt...steht der Herr im Wohnzimmer und fragt mich, ob ich schlafen würde #heul

Nett sind auch die Gespräche mit ihm. Man steht irgendwo, muddelt vor sich hin, kommt mein Vater und sagt: "Der hat dem ja mal das Geschenkt und dann kam es zu dem Ereignis." ... ... ... ... ... ... ... ...#kratz... ... ..."Was hat wer wem geschenkt und wozu bitte kam es?" frage ich ihn... ... ... ... ... lautes Stöhnen, Augen verdrehen... ... ..."Das du das nicht mehr weißt!!! Ich habe doch gerade gesagt, Peter hat Ursula das falsche Geschenk zu Weihnachten überreicht. Und dann hatte Ursula das neuste Handy und ihr Sohn die Pfannen erhalten!" - okay, sollte ich mir vielleicht Sorgen machen, ob mein Vater etwas verwirrt ist?
Kommen wir zum wirklich unangenehmen Teil:
Gespräche mit meinem Vater machen im allgemeinen keinen wirklichen Spaß. Als ich kleiner war, hat er gerne versucht mich zu verbiegen, nur seine Meinung zählte und davon musste ich überzeugt werden. Nur klappt es heute nicht mehr und er ist extrem schnell beleidigt. Auch die Kommunikation mit den Kindern ist seltsam. Er schüchtert die Kids ein und natürlich schalte ich mich ein, was für ihn auch wieder nicht richtig ist.
Der Knaller ist aber, und das habe ich erst jetzt erfahren, dass mein Vater im Juli 2014 20 000 Euro erhalten hat. Das Geld hat er für den Verkauf der Doppelhaushälfte bekommen, welche er mit seiner verstorbenen Frau bewohnt hatte. Uns hat er immer erzählt, er hätte nur lebenslanges Wohnrecht, da die Haushälfte seiner Frau gehörte. ABER, dieses Geld war bereits nach einem Jahr ausgegeben...Erfahren habe ich es, da vom Amtsgericht Post ins Haus geflattert kam. Sie wollten und wollen von meinem Vater wissen, was mit dem Erlös der Haushälfte passiert sei, er habe Gerichtskostenbeihilfe bekommen und nun möchten sie überprüfen, ob mein Vater etwas zurück zahlen kann. 6000 Euro kann er belegen, den Rest hat er förmlich aus dem Fenster geworfen.

Ich konnte etwas recherchieren und fand heraus, es gibt keine 7000 Euro Schulden, was ja Vorwand zum befristeten Einzug hier war. Es gibt Schulden, ja. Aber das ist ein Kredit von 4000 Euro und wie ich auf einem Kontoauszug sehen konnte (am 08.12.) eine Überziehung von 1500 Euro. Jetzt fragt mich bitte nicht, was der Mann mit seinem Geld macht und warum man schon wieder einen Kredit und ein überzogenes Konto hat.

Fakt ist, er macht mich wahnsinnig und es ist nicht der Mensch, mit dem ich aufgewachsen bin - ziemlich erschreckend!!! Klar, ich könnte jetzt sagen, er versucht ja zu helfen, aber es hat nichts Hand und Fuß was er macht. Mein Vater verkompliziert alles. Er geht den bequemsten Weg und ich finde, dieser geht sehr auf meine Kosten (und die der Familie). Bis zum September wird das so absolut nichts mehr. Wir konnten uns ja selber kaum einrichten, bis mein Vater eingezogen ist. Und er blockiert auch zu viel. Egal, ob jetzt Stauraum oder mich in meinen Ausführungen. Man ist auch nirgendwo mehr "sicher" vor ihm. Selbst nachts stand er schon an meinem Bett. Er hatte Nasenbluten und frage mich, was er machen kann #gruebel
Auf der einen Seite schäme ich mich, so über meinen eigenen Vater zu denken, zu reden oder auch zu schreiben. Auf der anderen Seite macht er sich hier gerade ein feines Leben unter scheinbar gefälschten Tatsachen.
Ach so, natürlich habe ich versucht ihm auf den Zahn zu fühlen.

Zu den Daten: Er bewohnt 14 qm, hat seine eigene Dusche, eigenen Stellplatz für sein Auto (haben wir extra gepflastert), Dachbodenstellplatz und Garagenanbau. Ich koche für ihn und kaufe auch für ihn ein. Oft holt er sich aber noch zusätzliche Lebensmittel. Es ist alles da, aber für ihn scheinbar nicht genug. Wäsche wird von mir mit gewaschen. Im Garten steht sein Wohnwagen mit aufgebautem Vorzelt. Er bezahlt 200 Euro im Monat.

So, ich könnte noch so einiges berichten, sage aber herzlichen Glückwunsch an den, der es bis hier her geschafft hat und ein herzliches Dankeschön für eure Zeit

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Dein Vater scheint ein anstrengender Zeitgenosse zu sein und ich kann verstehen, dass es dich belastet.

Aber ein bisschen muss du dich da schon an die eignen Nase fassen.

Wie hast du dir das ganze denn vorgestellt? Dein Vater haust im Garten und kommt dreimal die Woche zum Duschen ins Haus?

Es war doch klar, dass das so nicht läuft, dass dein Vater nicht mit nur leichtem Gepäck anreist und sich weitgehend unsichtbar macht sondern Familienanschluss fordert und sein halbes Leben in Kisten dabei hat. Er versucht sich nützlich zu machen, dir zu helfen und sich im Familienleben einzubringen, aber es passt bei euch auf daue eben nicht.
Wirklich böse sein kannst du ihm nicht sein, das Problem hättest du mit so ziemlich jedem älteren Menschen, den du zu Hause aufnimmst. Und eigentlich hättest du vorher wissen sollen, dass das so läuft.

Was du jetzt machen sollst? Schau, dass dein Vater eine eigenes kleines Zimmer in eurer Nähe findet. Wenn er selbst nicht aktiv wird, musst du dich eben kümmern und ihn irgendwann vor vollendetet Tatsachen stellen, ihm beim Umzug helfen usw.

Ihn ewig im Keller hausen zu lassen ist nichts und der Wohnwagen im Garten ist ja nun wirklich auch keine Alternative.

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Hallo,

Vorstellungen hatte ich keine. Ich habe alles auf mich zukommen lassen. Mag naiv klingen, ist aber besser als sich einen Plan auszudenken, der nicht funktioniert ;)
Und nein, es war absolut nicht ersichtlich, wie es sich hier entwickeln würde und dass es sich SO entwickelt. Wie bereits erwähnt, hat er sich komplett verändert.
Zur Wohnsituation: Mein Vater schläft und duscht im Keller - und mit Keller meine ich nicht irgendein Loch oder einen Keller mit unschönen, nassen und kalten Wänden. Er ist so ausgestattet, dass er Wohnraum bietet. Der andere Raum ist mit Sauna, Dusche u.s.w. ausgestattet. Den Tag über benutzt er, wie jeder andere hier, alle anderen Räumlichkeiten wie seine eigenen.
Manche können sich ein Leben im Wohnwagen nicht vorstellen, mein Vater hingegen liebt es. Seit ich denken kann besitzt er einen Wohnwagen und hatte immer Dauerstellplätze, auf denen er unglaublich viel Zeit verbracht hatte.

LG

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Was sagt denn dein Mann dazu?

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Mit dem konnte ich gerade sprechen. Wir setzen uns am Wochenende zusammen.

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Hallo,
fühl Dich mal gedrückt !!

Helfen kann ich Dir nicht, außer, such für Deinen Vater eine bezahlbare Wohnung!

Die wenigsten User werden den Ernst der Lage nicht sehen, da Du wirklich witzig geschrieben hast. Aber es ist der selbe Galgenhumor wie meiner. Humor der hoch kommt, ansonsten würde man mit einer Kalaschnikow herumwüten, oder??

Such für Deinen Vater eine andere Wohnmöglichkeit, ansonsten wirst Du endgültig verrückt.

Es hört sich bei Dir nach "Heinz Becker" an, wie oft wirst Du Dich fragen, ob es versteckte Kamera ist, oder!!

Schluck Baldrian, rede mit Deinem Mann, sucht nach Möglichkeiten und dann Tacheles mit Deinem Vater !!

Denke an Dich und die Kinder !!!!!!!!!

Alles alles Gute
Claudia

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Hallo Claudia,

ich bin ein absolut optimistischer Mensch und (Galgen-)Humor hat einen festen Platz in meinem Leben. Habe ich erwähnt, dass mein Vater ein Pessimist ist? - gruselig!!!

Wir müssen tatsächlich Klartext reden. Und das ohne Ablenkung. Alle Karten auf den Tisch und dann sehen wir weiter.

LG

P.S: bei dem Gang auf die Toilette habe ich gerade entdeckt, dass mein Vater die weiße Klobrille mit schwarzem Edding bemalt hat um sich die Stellen zu markieren, an denen er bohren musste #schock #rofl

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Heinz Becker Life !!

Häng Kameras auf und stelle es ins Internet, Du wirst reich und keiner wird die glauben, das die Szenen nicht gestellt sind !!

alles Gute

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Warum hast du ein schlechtes Gewissen?

Dein Vater benimmt sich total übergriffig und gehört auf den Pott gesetzt.

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Hut ab, dass Du noch nicht einen Transporter geholt und seinen Müll auf die Deponie gefahren bist......... inklusive Sauna, die Du vorher in Wut zerhackt hast #rofl

WIE hält man das aus?
Such ihm ne Wohnung.

ICH wäre schon ausgerastet.:-p

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Hallo, also um ehrlich zu sein, sind wir schon einige Male zur Mülldeponie gefahren oder haben auch ihn fahren lassen.

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Beim Lesen musste ich ein paar Mal schmunzeln, und an "King of Queens" denken :)
Dein Vater ist einsam. Aber er merkt seine Grenzen einfach nicht. Wie die anderen schon geraten haben, redet Klartext (auch wenn es nicht einfach wird) und sucht eine Wohnung für ihn. Vielleicht auch Aktivitäten mit anderen Senioren?! Dass er unter Leute kommt...

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Hallo!

Klartext reden mit dem Mann zusammen fänd ich jetzt wichtig. Klar sagen was man von ihm erwartet und was passiert wenn er sich nicht daran hält.
Alle Dinge die er verändert hat, soll er rückgängig machen. Darauf würde ich bestehen. Es kann nicht sein das er sich da so einrichtet als sei es sein Haus. Ihr müßt ihm klar machen wie der Hase zu laufen hat, auch wenn er dann Sauer wird. Notfalls würde ich auch selber die Dinge wieder abbauen. Wenn er das nicht will, soll er sich was Eigenes suchen. Das er viel Zeug hat ist allerdings nicht verwunderlich. Immerhin lebte er vorher ja auch in einem Haus.

Soweit ich das verstehe hat dein Vater verschiedene Probleme.
Im Grunde sollte das alles ja eine Übergangslösung für ihn sein und anscheinend schafft er es nicht sich eine neue, eigene Bleibe zu suchen. Hilf ihm dabei.
Ob er schon etwas Demenz oder ähnliches ist oder nicht kann ich nicht beuteilen. Der Jüngste ist er aber nicht mehr und Menschen verändern sich im Alter auch etwas.

Wichtig find ich jetzt erstmal, das klare Verhältnisse geschaffen werden um einigermaßen Vernünftig zusammen leben zu können, bis er wieder etwas Eigenes hat.
Das mit dem Keller usw. find ich jetzt nicht gerade den Luxus auf den man sich ausruhen könnte. Da gibts einfach viel Besseres. Selbst wenn du da viel für ihm machst ist es immernoch ein Keller und ein Wohnwagen. Ich glaube er fühlt sich da auch nicht wirklich wohl, weiss aber nicht weiter. Versucht es sich da so heimelig wie möglich zu machen.
Zeig ihm das du ihn unterstützt was Neues zu suchen, aber er MUSS etwas Neues finden. Er braucht sein kleines eigenes Reich wo er seinen Kram aufbauen kann. So scheint es ja nicht zu funktionieren weil keiner wirklich zufrieden ist.

LG Sonja

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Hallo Sonja,
das Ding mit "heimelig" machen wird nicht klappen, das möchte ich ja auch nicht.
Den Keller benutzt er zum Schlafen und zum Duschen. Alles andere findet bei ihm in unserem Haus statt. Der Keller ist auch kein Loch, sondern wohnlich eingerichtet. Es gibt keine unverputzten, kahlen, kalten oder nasse Wände. Es ist ein "richtiger" Raum und ein zusätzlicher Raum mit Sauna und Dusche. Alternative wäre unser Büro gewesen, welches wir hätten räumen müssen. Unseren Anbau, bzw Wintergarten, hat er sich auch komplett mit seinen Möbeln eingerichtet...Und ansonsten bewegt er sich im Haus, wie jeder andere von uns.

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wenn dein vater seine wohnung, die nach deiner aussage nicht überdimensioniert ist, nicht bezahlen kann, scheint er bedürftig zu sein und ist somit ein fall für das jobcenter. mir erschließt sich nicht, warum hier keine unterstützung beantragt wird. dort wird man ihm auch bzgl der möglichkeiten des schuldenabbaus beraten können. es sei den hier schwirren noch gelder oder besitztümer im hintergrund herum, die er nicht offenlegen möchte. er scheint es durch seine "unterstütztung" beim eigenheim langfristig darauf angelegt zu haben, zukünftig bei euch zu wohnen. Dieses plötzliche interesse an euren begangen nach jahrelanger anwesenheit ist bezeichnend. er wird nicht auf absehbare zeit wieder ausziehen, sondern legt es darauf an, für immer euer gast zu sein, indem er sich in allen bereichen und mit allen mitteln breit macht. und am ende an euer schlechtes gewissen appelliert.
v

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Hallo,

das frage ich mich auch. Ihn habe ich auch gefragt, wie es denn mit Wohnkostenhilfe oder Hilfe vom Staat aussieht. Angeblich würde er sie nicht bekommen. Ich denke aber auch, dass da mehr verborgen liegt.

LG

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Hallo tasimas

Hui, da ist was los, unglaublich viel Lesestoff, wo fang ich an...

Nach den ersten Absätzen und wenigen Infos, war ich bereits in meinen Gedanken beim Punkt "unmöglich, wie kann man seinen eigenen Vater in einem Wohnwagen leben lassen, dieses Höflichkeitsangebot schlägt man doch aus und nimmt ihn natürlich mit ins Haus auf, er ist doch der Vater, wo ist der Respekt, er ist doch älter und hat mehr durch als man selbst..."
Ausgehend von meiner Lage kam mir das in den Kopf: Ich liebe meinen Vater sehr, auch wenn er seine Macken hat. Wir sehen uns jetzt nur noch wenig, weil wir in verschiedenen Ländern leben. Aber ich würde und werde ohne mit der Wimper zu zucken, ihm anbieten, dass er nach seinem Ruhestand doch zu mir ziehen soll, oder mindestens ein halbes Jahr immer bleibt.

Er ist aber auch sehr bescheiden, unauffällig, und unkompliziert. Hat viel Geld angespart, aber war immer ein Sparbrötchen. Er wäre mir eher Entlastung als Last, zumindest im Bezug auf die Kids und teils Erledigungen.

So, dann habe ich weiter gelesen und schluckte etwas.

Was du beschreibst würde mich fix und fertig machen.
Ich denke die ganze Zeit nach, was ich denn um Himmels Willen tun würde, denn vor die Tür setzen scheint mir völlig brutal und herzlos.

Ich glaube mal, zu aller erst, dein Vater hat wirklich ein Problem.
Es fängt schon mit deiner Bezeichnung seiner vorherigen Wohnung an "Loch".
Dan die Sache mir dem Plunder und Krempel, den teils unhygienischen Fauxpas (Wischmopp,etc.), dann die Sache mit der erheblichen Geldverschwendung...
Es klingt für mich alles sehr nach Richtung Messi und "kriegt sein Leben nicht auf die Reihe". Und da würde ich mich klar überfordert fühlen. Das würde ich mal feinfühlig ansprechen und eine Therapie ans Herz legen, mit dem "Druck", dass du das nicht weiter durchstehst und er sonst ausziehen muss.

Dass jemand seinen Plunder im ganzen Haus verteilt geht mal gar nicht. Natürlich ist ein Dachboden da, um ein paar derzeit nicht gebrauchte Kisten abzustellen. Aber man darf sich nicht den Hals brechen wenn man den dann mal betreten möchte.

Natürlich sollte ein Familienmitglied/ Haushaltsmitglied seinen Raum kriegen, und seine Sachen nach seinem Geschmack aufbewahren dürfen. Aber alles im Rahmen. Einfach eigens dazu gekaufte Möbel gehen mal gar nicht, eigenmächtige Umbauarbeiten schon 3x nicht.
Du musst ihn ein bisschen in seine Schranken weisen.
Mich wundert wirklich seine Dreistigkeit.

Auch wenn ich meinen Eltern tausend mal beteuere, dass sie sich wie zu Hause fühlen können, so haben sie doch eine gewisse Zurückhaltung, weil es nicht IHR HAUS ist!
Das fehlt bei deinem Vater ja total!
Wohl fühlen ok, aber alles durcheinander bringen, auf deine Kosten, NEIN!

Das würde ich so klar artikulieren.
Was er wie wann mit seinem Geld gemacht hat, und ob tatsächlich die Schulden so sind oder nicht, das ist eigentlich nicht deine Sache, und das wirst du ja auch nicht vollends rauskriegen können.

Vielleicht wird dein Vater auch langsam ein Pflegefall? Weil du von Verwirrtheit sprichst...

Also, ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.

Von ganzem Herzen.