Besucherkind

Hallo liebe Mamis,
mich würde mal interessieren, wie ihr das machen würdet.

Mein Sohn geht in die zweite Klasse und hat seid ein paar Wochen einen neuen Freund. Dieser hatte mal gefragt, ob er meinen Sohn mal besuchen kann und ich hatte natürlich nichts dagegen. Seid diesem Tag will er ständig zu uns kommen. Fragt mich jeden Tag, ob er kommen kann.

Was mich jetzt nicht so wirklich stört. Allerdings ist mein Mann genervt, wenn er von der Arbeit kommt und hier nur Ramba Zamba ist. Was meinen Mann auch stört, ist, das der Junge schon zum Mittagessen kommt, bis zum Abendessen bleibt und auch sonst ziemlich alles weg futtert was da liegt, also süss Kram.

Mir tut er irgendwie Leid, weil ich denke, so wie er manchmal erzählt, das daheim bei ihm nicht so wirklich einer nach im guckt. Mein Mann meint aber, das wir nicht noch ein fremdes Kind mit ernähren können. Ich hab da jetzt nicht so ein Problem damit.

Er will sogar mit uns einkaufen fahren, oder sonst überall mitkommen, wenn ich mal sage, das wir heute nicht können.

Was würdet ihr machen, ich mein, wenn er bei uns ist und zu mir kommt und sagt, das er Hunger hat, wie soll ich ihm da nichts zu essen geben?

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Ich antworte mal ohne die anderen Antworten gelesen zu haben, weil wir im vergangenen Jahr eine ähnliche Situation hatten: Ein neuer Freund meines Sohnes, dessen Eltern wenig Lust haben, sich mit dem Kind zu beschäftigen, stand jeden Tag direkt nach Schulschluss vor unserer Tür und wolle bis zum ins Bett gehen bleiben - seinen Eltern schien das nur Recht, weil sie so ihre Ruhe hatten. Natürlich tat mir der Junge leid und natürlich möchte man in so einem Fall gerne helfen. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass das über meine Möglichkeiten geht. Deshalb habe ich dann zeitnah Grenzen gesetzt: Besuch erst NACH den Hausaufgaben, Süßigkeiten werden nicht allein genommen, Snacks biete ich natürlich gern an (es hat sich rausgestellt, dass der Junge Obst sogar großartig fand, weils das daheim nicht so oft gab), gemeinsames Abendessen nur nach vorheriger Absprache (wir kochen Abends warm) und bei Ausflügen, bei denen Eintritt etc gezahlt werden muss, erwarte ich von den Eltern, dass sie ihrem Kind das Geld dafür mitgeben, ebenso wie etwas zu essen und zu trinken für unterwegs (natürlich hat er bei uns auch was gekriegt - aber ich finde durchaus, dass es den Eltern zumutbar ist, einen kleinen Rucksack zu packen, wenn wir ihr Kind mit auf einen Tagesausflug nehmen).
Die Herangehensweise hatte für mich große Vorteile: Zum einen konnte ich meine persönlichen Grenzen wahren und dafür sorgen, dass mein Sohn dennoch seine normalen Tagesabläufe weiterleben konnte, zum anderen konnte der Junge nachvollziehen, welche Regeln bei uns herrschen und sich einfügen (was er auch getan hat) und zu guter Letzt kam ich auf die Weise auch mit den Eltern des Jungen ins Gespräch - womit dem Bub letztlich mehr geholfen war, als wenn ich ihn jeden Tag einfach kommentarlos durchgefüttert und bespaßt hätte und mich letztlich irgendwann total ausgenutzt gefühlt hätte. Die Eltern sind noch sehr jung, waren "etwas" überfordert mit drei Jung und nur froh, wenn sie außer Haus waren, wir konnten jetzt klären, dass ich gerne weiterhelfe, auch gern bei Betreuungsengpässen mal die kleineren mit übernehme, aber Absprachen erwarte, tatsächlich geht die Mama mittlerweile sogar hin und wieder zu unseren Ausflügen mit, lässt sich zeigen, wie schön es eigentlich sein kann, etwas gemeinsam mit seinen Kindern zu unternehmen, lässt sich Rezepte geben etc. Tatsächlich verstehen wir uns mittlerweile ziemlich gut und mittlerweile (eineinhalb Jahre später) steht der Bub auch nicht mehr täglich vor der Tür, die Freundschaft ist geblieben, aber mein Großer hat jetzt auch mal wieder die Möglichkeit, was mit seinen anderen Freunden zu machen (das darf man m.A.n. nicht vergessen: So ein Dauergast, so nett er auch ist, blockiert die Möglichkeit, vielfältige Freundschaften zu pflegen).

Deshalb würde ich dir empfehlen, die auch zu überlegen, wo deine Grenzen sind und diese dann auch freundlich aber konsequent durchzusetzen.

Viele Grüße!

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Sehr schön. So sollte es sein.

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Miene erste Frage wäre: will dien Sohn auch so viel mit ihm spielen wie umgekehrt? Wenn ja spricht ja nichts dagegen. Vielleicht kannst du ihn heimschicken bevor Ihr zu Abend esst. Hier ist üblich, dass die Besuchskinder so um 6 heimgehen. Und auch mittags kannst du ja sagen, dass er erst um halb drei kommen kann, wenn beide ihre Hausaufgaben erledigt haben.
Wenn er aber da ist und es was zu essen gibt kann er natürlich mitessen.

Wir haben auch so Phasen wo ein Freund ständig bei uns ist und es meinem Mann (und manchmal auch mir) zu viel wird. Dann bremse ich meinen Sohn und sage sein Freund kann kommen, aber sie sollen draußen spielen. Das klappt ganz gut. Der Freund meines Sohnes hat sehr nette Eltern, die aber in einer kleinen und hellhörigen Wohnung wohnen, deshalb spielen die beiden bei uns. Vielleicht kann dein Kind ja auch einmal bei seinem Freund spielen, dann versteht ihr vielleicht die Umstände besser.

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Wenns nach meinem Sohn geht, könnte sein Freund direkt bei uns einziehen.

Es ist manchmal schwierig, er bettelt schon nach der Schule, ob er zum Essen kommen kann. Ich hab dann auch echt Mitleid mit ihm. Draußen spielen bei dem blöden Wetter im Moment ist auch nicht drin.

Meinen Sohn zu ihm schicken möchte ich auch nicht so gerne, weil ich weiß, das die Mutter auch weg fährt, obwohl Besucher Kinder da sind. Das finde ich nicht wirklich toll.

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Die Sache mit dem Süßkram liegt doch in eurer Verantwortung. Die Kinder können nur das wegessen, was frei verfügbar ist. Wenn du ihnen am Machmittag eine Kleinigkeit zuteilst und erklärst, dass es nicht mehr gibt, dann muss er damit leben.

Warum kommt der Junge schon zum Mittagessen? Das kann mal eine Ausnahme sein. Aber euer Kind hat ja nie Ruhe, seine HA zu erledigen und nie Zeit für sich oder um mal abzuschalten. Das würde ich unterbinden. Bei mir könnte der Junge mittags kommen, wenn das mit den Eltern abgesprochen ist. Aber eher als Ausnahme. Ansonsten verabreden die Kinder sich für den Nachmittag.

Ist doch klar, dass der Junge Hunger hat, wenn er rund 6 Stunden oder wie lange auch immer bei euch verbringt. Jeder hätte wohl mittags Hunger nach der Schule und dann spätestens abends wieder. Dann spielen die beiden noch und toben....das macht hungrig. Was hat dein Mann denn für seltsame Vorstellungen? Oder hungert euer Sohn von mittags bis abends? Wohl kaum.

Könnt ihr es euch leisten, noch jemanden mit durchzufüttern? Wenn nicht, dann unterbindet das. Dann gibt es abends noch eine Scheibe Brot und richtig essen soll er zuhause. Ansonsten finde ich es völlig normal, dass Besucherkinder mitessen. Ist bei uns noch nie anders gewesen. Allerdings nie so einseitig. Unsere Kinder essen auch bei Freunden. Nur im Teenageralter sieht es aus, als hätten Heuschrecken den Kühlschrank geplündert. Das geht ins Geld, wenn sich 4 oder mehr Teenager 1-2 x täg.ich über den Inhalt hermachen. Aber so weit seid ihr ja noch nicht.

Kennst du die Familie bzw. die Mutter und die Verhälnisse dort? Wenn die Kinder so eng miteinander sind, würde ich die Eltern kennen lernen wollen. Dann kann man sich vielleicht ein Bild über die Umstönde zuhause machen. Vielleicht ist die Mutter allein erziehend oder sie arbeiten im Schichtdienst oder haben wirklich nicht viel Geld.

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Mein Mann ist ja kein Monster, das Kinder hungern lässt. Das hast du falsch verstanden. Er meinte damit, das es nicht sein kann, das der Junge schon zum Mittagessen jeden Tag bei uns vor der Tür steht. Wenn er dann da ist, bekommt er natürlich auch was.

Das ist jetzt der erste Freund, wo ich die Eltern gar nicht kenne und ehrlich gesagt, hab ich auch kein großes Interesse sie kennen zu lernen.

Ich kann meinen Sohn sowieso da nicht hinschicken, weil da oft niemand daheim ist und sowas kommt für mich nicht in frage, das die Kinder dann da alleine sind.

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jeden tag zum mittagessen den freund mitnehmen? das gäbe es bei uns ganz sicher nicht. da würde es mir selbst aber nicht schwer fallen, da nein zu sagen.
kg

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Wir hatten das auch so und noch extremer. Eine unserer Nachbarstochter war ganz verrückt nach unserer Tochter. Das Nachbarmädchen war damals vier, unsere 6.
Das Nachbarsmädchen stand größtenteils am Wochenende schon um 09:00 Uhr vor der Tür und ging, nachdem sie bei uns abends mitgegessen hatte.
Das schlimme war eigentlich die Lautstärke. Unsere ist eigentlich ein ruhiges Mädchen, aber wenn das Nachbarsmäden da war (also täglich in dem Zeitraum, waren die Kinder irrsinnig laut.

Natürlich habe ich das so gut es ging eingeschränkt, aber es war schwierig. Sie passte dann Annika im Garten ab und kam mit rein und solche Dinge.

Das ging über 1-2 Jahre so, dann sind die Nachbarn weg gezogen. #schwitz

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Hallo,

grundsätzlich ist es schön, wenn die beiden Jungs sich gut verstehen und gern miteinander spielen. Täglich vom Mittagessen bis nach dem Abendbrot finde ich jedoch zu viel.

Je länger Du das jetzt in der Form laufen lässt, desto schwieriger wird es, die Besuche einzugrenzen. Ich würde den Jungen maximal einmal pro Woche zum Mittagessen einladen (vielleicht passt es, dafür einen festen Wochentag zu vereinbaren? Dazu müsstest Du dann schon mit den Eltern des Kindes sprechen ;-)) und ihn ausnahmslos vor dem Abendbrot nach Hause schicken. Wenn es bei Euch nachmittags etwas zum Essen gibt, sollte er natürlich auch etwas bekommen (Obst, Kekse o.ä.). Aber nicht ständig auf Nachfrage eine Süßigkeit nach der anderen.

Ich kann verstehen, dass Du Mitleid mit dem Jungen hast. Und Dir aus beruflicher und privater Erfahrung jedoch sagen, dass Du mit diesem Übermaß an Zuwendung und Versorgung dem Kind letztlich keinen Gefallen tust. Sollte die Freundschaft der beiden Jungen irgendwann nicht mehr bestehen, wäre das für Euer Besucher-Kind doppelt schwer und nachteilig, wenn er jetzt dauerhaft so extrem viel Zeit bei Euch verbringt. Das hat ja schon "Tagesmutter-Charakter".

Weniger ist manchmal mehr- auch in diesem Fall. Letztlich sollte Euer Sohn davon abgesehen auch noch Zeit haben, um sich mit anderen Kindern zu verabreden oder mal für sich zu sein. Auch zum Einkaufen etc. würde ich Euren Gast definitiv nicht mitnehmen- Ihr dürft und solltet Euch da unbedingt abgrenzen!

Viele Grüße,

Kathrin

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Hallo, ja das werde ich jetzt so machen, das er nur noch einmal die Woche zu uns kommen kann. Dann kann er auch gerne mitessen, da hab ich kein Problem. Mein Sohn hat auch noch andere Freunde und möchte auch mal da hin oder sie sollen zu uns kommen, aber das war ja die letzte Zeit kaum möglich.

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Also ich kann deinen MAnn schon ein wenig verstehen. ER hatte schließlich auch nen Tag der nicht immer ohne ist und dann muss man Abends nicht immer noch viel Halli Galli und Konfetti um sich haben. Ich finde er hat auch ein Recht auf Feierabend!
Aber ich kann auch dich und deinen Sohn verstehen und würde hier einfach ne Lösung finden. Der Junge muss ja nicht täglich kommen. Klar hast du Mitgefühl und das hätte ich vielleicht auch, aber du bist nicht seine Mutter und kannst nicht jedem Kind helfen! Ein wenig OK, ist ja auch schön wenn er sich bei euch so wohl fühlt.

Aber immer und ständigt überall mit dabei müsste er nicht sein. Als Ausnahme ja, aber mehr würde ich persönlich nicht machen. Und klar wenn ein Kind bei uns ist und er Hunger hat bekäme er von mir auch was bzw. ich würde schon was anbieten. Aber zum reinen Durchfüttern wäre ich auch nicht da.

Ela

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hallo,
lad doch mal die mutter zum kaffee ein.
ansonsten würde ich den jungen zu um 15 uhr einladen und die mutter bitten, ihn um 18 uhr wieder abzuholen. ganz normal. zu essen gäbe es hier obst/gemüse und irgendwas süßes (kekse o.ä.). fertig.
die einstellung deines mannes zum thema "ramba-zamba", nur weil dein sohn 1 (einen!) freund zu besuch hat, finde ich merkwürdig.
vg

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Wieso? Viele Kinder machen mit einem Freund mehr ramba zamba als ne ganze kinderscharr.

Und wieso muss der Mann es gut finden wenn es täglich abends lauter zugeht als wie es sonst mit einem kind ist. Wieso muss der mann es gut finden wenn täglich noch ein weiteres Kind mit isst?

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"die einstellung deines mannes zum thema "ramba-zamba", nur weil dein sohn 1 (einen!) freund zu besuch hat, finde ich merkwürdig"

Also ich kann den Mann gut verstehen. Wenn ich abends gegen 18h nach einem anstrengenden Tag heim komme, habe ich auch keine Lust auf den Lärm fremder Kinder.
Und zu Abend essen möchte ich dann auch gerne im Kreis meiner Lieben und nicht noch mit einem fremden Kind.

Mein Sohn bringt noch nicht wirklich Kinder heim, aber generell hätte ich es auch gerne, dass das Kind dann vor dem Abendessen wieder nach Hause geht. Gerne mal eine Ausnahme, Aber bestimmt möchte ich nicht jeden Tag einen Mitesser am Abendtisch haben. Irgendwann ist auch mal gut.

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Ich würde an deiner Stelle die Mutter kennenlernen wollen. Unbedingt bevor du dir ein Urteil bildest.
Danach kannst du entscheiden, ob du die Häufigkeit und Dauer der Besuche so belassen möchtest (zb. weil das arme Kind zuhause zu kurz kommt, oder weil du zum Schluss kommst, dass das Kind zuhause nicht zu kurz kommt, es sich aber bei seinem Freund so wohl fühlt).
Oder du suchst ein Mittelmass, wieviel Besuch für euch ok ist.
Ich habe mit meinen Kindern und ihren Freunden unzählige Situationen erlebt, in denen der Schein trügte, das arme, vernachlässigte Kind alles war, aber nicht arm und vernachlässigt, ich mir vorschnell ein Urteil gebildet habe oder sich andere Eltern vorschnell über unsere Kinder ein solches Bild gemacht haben. Einer meiner Söhne hat jeden Morgen im Kindergarten geklagt er hätte soooooo Hunger, er hätte zuhause kein Frühstück bekommen, denn er wusste, dass er dann eine Schale Dörrpflaumen bekommt. Irgendwann wurden wir zum Elterngespräch zitiert ;-) Ich habe aber auch einige "fremde" Kinder erlebt und lange durchgefüttert oder fast rund um die Uhr bei uns gehabt, die tatsächlich zuhause nicht gut aufgehoben waren.

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Hallo,

Ich würde auf jedenfall die Eltern kennenlernen wollen. Einfach um zu wissen mit wem ich es da zu tun habe. Mit den Eltern würde ich dann klare Regeln absprechen.
Mein Sohn hat auch intensiven Kontakt zu seinem besten Freund, der ist wiederum der Sohn meiner besten Freundin. Die beiden besuchen sich wechselseitig und sind dann auch voll eingebunden in den Familienalltag des anderen.

Das ist allerdings auch eine spezielle Konstellation.
Bei so einer einseitigen Geschichte würde ich klare Grenzen setzen und meinem Sohn ermöglichen auch mal alleine zu sein oder sich mit anderen Freunden zu treffen.

Lg fatty