Weihnachten stellt sich jeder so schön vor: in Frieden mit allen seinen Lieben zusammen sein, leckeres Essen, Geschenke und ein gutes Gefühl haben. Aber die Realität ist oft viel schwieriger, wie hier einige wissen:
Ein Tipp vom urbia Team

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Nachtrag: Du klingst so dermaßen kalt und nicht wertschätzend, dass es einen gruselt.

"Isst nicht mehr, spricht sehr leise, ist nah am Wasser gebaut, nimmt auch stetig ab, etc. - volles Programm."

"Volles Programm" - geht's noch?!

"Jetzt zu meiner Frage - habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich den 24.12. überleben werde?"

Wie DU den 24.12. "überleben" wirst? Nochmal: GEHT'S NOCH?!

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... wie gesagt, wer nichts konstruktives zu sagen hat, wird ignoriert.

Spars dir.

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Hallo!
Ich kann es etwas nachempfinden wie du dich fühlst.
Ich arbeite beruflich in der Altenpflege und hatte auch schon einige Bewohner mit Depressionen und kenne dieses auch von der eigenen Verwandschaft und meinem Bekanntenkreis.
Geh ohne Ängste da ran,bezieht sie mit in die Weihnachtsvorbereitungen mit ein (wenn sich möchte),evtl. beim Kochen für den Heilligabend usw..Wenn ihr nicht danach ist einfach den Wunsch aktzeptieren.Gespräche anbieten,wenn dies von ihr gewünscht wird kommt sie darauf zurück und nimmt es gerne an.

Es ist halt immer ein schreckliches Erlebnis so eine Krebserkrankung auch Jahre später.Viele machen sowas mit sich selber aus.Antidepressiva können helfen aber auch viel in einem kaputtmachen und den Zustand verschlimmern.

Du hörst dich etwas abgeklärt an,aber man bemerkt auch deine Unsicherheit bei diesem Thema

Alles Gute

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Danke, das ist beruhigend, dass du mir es nachempfinden kannst.

Werde ich machen, habe das eh schon vielen Seiten gehört, wenn sie reden will soll sie, wenn nicht, auch okay. Wenn es mir zu viel wird verzieh ich mich mal an die frische Luft... recht viel mehr kann man eh nicht tun.

Habe heute erfahren sie wird ab 25 oder 26.12. in die stationäre Therapie gehen, von sich aus.

Das gibt Hoffnung, dass es ihr bald besser gehen wird. Natürlich bin ich unsicher, ich möchte auf der einen Seite ein schönes Fest haben (aber dieser fromme Wunsch wird immer kleiner), auf der anderen Seite natürlich für sie da sein, soweit ich es kann...

Dir auch alles Gute!

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Hallo Bärbel,

Vorab- ich bin selbst seit Abiturzeiten von Depressionen betroffen, Diagnose erfolgte aber erst vor 2 Jahren in einer Kur. Habe selbst Antidepressiva genommen (und mich dann bewusst dagegen entschieden!), und mittlerweile gelernt mit diesen "Episoden" zu leben. Ist bei mir wohl erblich, meine Oma und Mutter hatten das selbe Problem.

Ich finde nicht das dein Text wertend oder kalt rüber kommt. Und ganz ehrlich- ich gehe mir in solchen Phasen selbst auf die Nerven, kann jeden verstehen dem das genauso geht. Mein Schlüssel zum Umgang damit war und ist Selbstdisziplin. Klingt platt, ist aber so. Ich hatte auch Phasen wo ich das Bett nicht verlassen konnte/wollte. Tja. Habe ich mir aber nicht gestattet, wäre auch wirklich fatal gewesen zu den Zeiten in denen ich alleine mit Hund lebte. Und ich gebe zu das meine Geduld mit anderen Menschen in ähnlicher Situation begrenzt ist wenn ich sehe wie sich diese teilweise in die Depression "fallen lassen". Davon wird nichts besser, im Gegenteil! Klar würde ich zu solchen Zeiten keine grossen Projekte angehen, aber das Normalprogramm läuft weiter. Dazu gehört auch Weihnachten mit Plätzchen, Baum und Geschenken.

Ich würde dir ebenfalls empfehlen- mach euer Ding am 24.12. Biete einen Rückzugsort, erwarte nicht das deine Schwiemu an irgendwas teilnimmt und rede vorher mit ihr gezielt darüber....."ich weiss, dir geht es im Moment nicht gut. Wir haben heute x, y und z geplant. Wir freuen uns wenn du mitmachst. Falls du nicht kannst/ magst, haben wir Verständniss."

Ich finde im Übrigen nicht das sich die ganze Familie zu 100% dem depressiven Mitglied unterordnen muss was die Tagesplanung etc angeht. Ich selbst hätte das auch nie erwartet. Soviel Krankheitseinsicht sollte gegeben sein.

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Hallo downygirl81!

Danke für deinen netten Beitrag. Ich fand auch nicht, dass ich kalt oder wertend schreibe, aber Selbt- und Fremdwahrnehmung liegen manchmal weit auseinander ;-)

Ich habe die Antidepressiva auch nach 1,5 Jahren abgesetzt, mich bewusst dagegen entschieden und habe es keinen Tag bereut.

Werde ich machen, am 21.12 kommt sie nach Hause, da werde ich zu ihr schauen und mit ihr reden, wie es heuer bei uns abläuft und wo sie dabei sein mag und wo nicht (auch damit wir uns ein bisschen richten können).

Ich hab mich schon mit dem Gedanken abgefunden, dass es heuer ein bisschen anders wird, sie wird auch am 25.12 oder spätestens am 26.12. in die Klinik gehen. Ich werde für meinen LG die Situation "entschärfen" und ggf. (wenn sie das möchte), eine Runde mit ihr spazieren gehen am Nachmittag.

Danke nochmals und frohe Weihnachten dir und deiner Familie!

LG Bärbel

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Ich möchte mich hierzu melden, da ich vom Fach komme. Eine depressive Episode, die du vermutlich damals hattest, ist nicht vergleichbar mit einer chronifizierten Depression, so wie deine Schwiegermutter sie hat. Sie fürchtet um ihr Leben, da sie mit ihrer Erkrankung dem Tod schon recht Nahe stand bzw. dies eine Krankheit ist welche wiederkehren kann - soviel damit du ein wenig Verständnis für ihre Situation hast. Zu deiner eigentlichen Frage: Sie sollte bei einer langjährigen depressiven Erkrankung bereits medikamentös so gut eingestellt sein, dass sie bei einer Weihnachtsfeier im Familienkreis unauffällig mitfeiern kann. Sollte dies nicht der Fall sein, leidet sie evtl. unter weiteren Symptomen bzw. neuen Symptomen die schleunigst behandelt werden sollten. Ob dies in stationären Rahmen oder durch eine andere Medikation erfolgt, sollte ihr Psychologe kurzfristig entscheiden. Sie psychisch stabil über Wasser zu halten, ist für euch als Familie nicht möglich. Ihr könnt sie lediglich unterstützen.