dicker streit mit meiner Mutter - sorry das wird lang -

Ich habe es bei meinen Eltern nie gut gehabt. Immer liess man mich spüren, das ich nicht gewollt war, aber das das Kindergeld was vom Staat kam, gut für das gebaute Haus war. Selbstveständlich sah ich davon nichts, ordentliche Schuhe und Kleidung hatte ich in der wenigsten Zeit, selbst meine Gesundheit wurde schlimm herunter gewirtschaftet (ich muss bis an mein Lebensende Medikamente nehmen). Man sorgte jediglich das ich die Klappe halte, schickte mich immer in mein Zimmer, und man benutzte mich zum Druckablassen, mit Schimpfen und Verboten hin und wieder auch böse Schläge.

Bis heute ist das Verhältniss zu meinen Eltern alles andere als gut.

Jüngst kam es zu einem Familienfest. Meine Schwester wurde 40. Schon Wochen vor dem Fest gab es wieder dinge die zwischen meinen Eltern und mir eine Kommunikation unmöglich machten. Mehrere emails (da sie nicht mit sich reden ließ) brachten keine Klährung. Wobei es mein Wunsch war das der Geburtstag meiner Schwester nicht zum Streit-Tag wird, und sie einen schönen Tag hat, ohne das es zu spannungen kam.

Jeder reiste seperat an, meine Eltern die kamen die 250 Km mit dem Auto angereist, obwohl wir - mein Mann und ich - auf der Strecke wohnen, reisten sie mit dem Zug an.

Als es nun zur ersten Begegnung seit Monaten zwischen meiner Mutter und mir kam, nahm sie mich in den Arm und tat so als, ob nie was gewesen ist. Ich erwiederte es nicht. Es war mir unangenehm. Es waren einige dinge vorgefallen, wo man mir wieder mal hässlich weh getan hatte. Als ich es klähren wollte, wurde meine mail einfach gelöscht, wie sie mir in einer neuen mail mitteilte.

Als das Fest vorbei war, fuhren meine Eltern nachhause und mein Mann und ich blieben noch etwas um weiter aufzuräumen. Als die Eltern verabschiedet wurden, woran ich nicht teil nahm, wurden mir "schöne Grüße" bestellt. Übrigens hab ich mit meinem Vater in der ganzen Zeit einen ganzen Satz gesprochen, und der kam von mir :" Willst du eine Tasse Kaffee?"

In mir wurmt es sich, ich bin traurig und wütend. Sie tat so als sei alles gut, das sie mich gekränkt, beleidigt hat war für sie längst am anderen Ufer.
Als ich Kind war, waren sie sehr hart zu mir, nie wurde mir etwas verziehen und immer gab es Strafen die besonders hart für mich waren. Heute bin ich wohl ähnlich, zumindest was meine Eltern betrifft.

Irgendwie möchte ich Kontakt, aber ich will mir nicht immer weh tuen lassen. Alles was von meiner Mutter kommt, in der Vergangenheit: "es geht mir ja so schlecht (die Ehe meiner Eltern ist seit Jahren kaputt und meine Mutter hat einen Freund.
Sie glaubte allen ernstes das wir - die beiden Töchter - das verstehen und uns die Sexgeschichten mit diesem Fremden Mann gern anhörten". Dies konnten wir Gott sei dank, erkämpfen das sie das gelassen hat.

Könnt ihr mein Wirr warr der Gefühle verstehen? Ich musste das einfach mal rauslassen. Am liebsten würde ich das aus meinem Herzen und Gedächniss löschen. Ich will keine Kraft dafür opfern müssen, eigentlich sind sie mir nichts wert dennoch sind es meine Eltern.

Kann mich jemand verstehen?

#heul

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Schwierig, schwierig.

Ich hatte auch viele Probleme mit meiner Mutter und irgendwann war ich dann soweit und habe den Kontakt zu ihr komplett abgebrochen. Das war etwa ein Jahr lang so.

In der Zwischenzeit habe ich Menschen kennengelernt, die mein Hobby mit mir teilen (sticken). Die Damen sind alle viel älter als ich und haben sehr viel Lebenserfahrung.
Bei einem Treffen las die Leiterin einen Spruch vor "Menschen, die nicht verzeihen können, sind arm!" Ich hab darüber nachgedacht und war mir sicher, dass ich nicht arm sein wollte.

Ich habe meiner Mutter verziehen. Natürlich werde ich nie so ein tolles Verhältnis haben, wie so einige andere von uns, aber ich bin zufrieden und glücklich mit dieser Situation.

Man muss aber auch wirklich verzeihen können und den Menschen so nehmen, wie er ist. Nur dann kann man auch diese Zufriedenheit für sich finden. Wenn Du es einfach nicht kannst, was ich auch verstehen kann (vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht, dass ich es jemals könnte), dann ich es vielleicht besser wenn Du den Kontakt abbrichst?

LG Steffi

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Hallo Steffi,

es ist wirklich einleuchted und klug was du da sagst, aber ich kann nicht verzeihen. Ich weiss nicht wie. Ich habe über deine Worte nachgedacht, ich weiss nicht wie ich es zustande bringen soll.
Gerade das Thema Verzeihen, geht schon mein ganzes Leben lang schlecht. Ich habe immer ganz lange gebraucht wenn ich etwas verzeihen wollte. Der Wille war schon immer im Kopf zuerst da aber von Herzen, das dauert immer eine weile.

Es fنllt mir schwer, meinen Eltern all das zu verzeihen, was sie mir angetan haben. Mein Kِrper trنgt Narben, die sie verursacht haben. Und bis zu meinem Lebensende muss ich Tabletten nehmen. Und meine Seele hat all das nicht vergessen.

Es wنre für mich heilsam wenn ich verzeihen kِnnte, was mit meinen Eltern ist, ist mir egal. Aber ich weiss halt nicht wie.

Ein Rezept gibt es wohl dafür nicht hm?

Wie hast du es denn geschafft? Vielleicht hilft mir ein Denkanstoك?

Es wنre schِn nochmal von dir zu lesen

bis dann?

das 5element

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Hallo,

es gibt wirklich kein Rezept!

Ich weiß nicht, was Deine Eltern Dir angetan haben. Bei mir waren es "nur" seelische Dinge.
Mir hat wirklich geholfen, dass ich gesagt habe. ich will nicht mehr. Der Bruch war auch im Bösen, das heißt, dass ich alles was jemals von meinen Eltern kam, war nicht wirklich viel, ihnen zugesendet habe, sodass nichts mehr von íhnen in meiner Umgebung war. Das hat mir sehr gut getan und meine Seele begann zu heilen.
Dann begann ich Ihnen zu Anlässen eine Karte zu schicken, denn sie sind ja meine Eltern. Die Anrede und die Wünsche waren immer neutral gehalten, aber auch das half mir. Zum Muttertag hab ich ihr sogar eine gestickte Karte geschickt. Da hat meine Mutter sich so sehr gefreut, dass sie anrief. War ein nettes Gespräch und 1 1/2 Monate später haben mein Sohn und ich uns mit ihr bei meiner Oma getroffen. Es war nett, sie hat sich sehr um Alex bemüht und er mag sie. Das ist doch die Hauptsache.

Eigentlich kann ich Dir nur raten, dass Du Abstand nimmst. Streiche sie für eine Weile (ein Monat, ein Jahr, zehn Jahre, für immer, wenn es gut für Dich ist) aus Deinem Leben, finde zu Dir selbst und konzentrier Dich auf Deine kleine Familie, auf DEIN Leben, Deine Interessen. Konzentrier Dich auf Dich selbst. Alles andere kommt dann von selbst, egal wofür Du Dich dann entscheidest, denke ich, dass dies dann auch das beste für Dich ist.

LG Steffi

P.S. Wär schön, wenn Du irgentwann von Dir hören läßt, wie Du für Dich entschieden hast. Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles Gute.

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Hallo Sina,

mir gehts sehr ähnlich.
Das Verhältnis zu meiner Mutter ist auch sehr kühl.

Wenn Du Lust hast, dann kannst mir ja mal mailen.


Lg. Anna

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Hallo

verstehen kann ich Dich nicht. Meine Erzeugerin war 17, als sie mich bekam, und schob mich zur Oma ab. Die wenigen Kontakte, die dann folgten, bestanden aus Streit, Schlägen und dem ewigen Vorwurf, ich wäre schuld an ihrem verkorksten Leben.
Soweit ich zurückdenken kann, hat sie gesoffen. Ich hab noch zwei jüngere Halbgeschwister, mit dem kleinen hat sie im Suff mal nen Unfall gehabt, gottseidank haben sie ihr gleich den Führerschein weggenommen, den sieht sie nie wieder.
Der Vater meiner Geschwister hat immer versucht, dagegen zu wirken, mich mal mitgenommen, einmal sogar in einen zweiwöchigen Urlaub, das ging aber nur weil meine Erzeugerin nicht mitkommen konnte. Allerdings war er beruflich sehr eingespannt, meine Schwester viel bei seiner Mutter, für die ich immer nur "der unerzogene Bastard" war.
Heute ist sie nicht mehr und nicht weniger als eine Bekannte für mich. Ich grüße sie wenn ich ihr mal begegne, was nicht sehr häufig vorkommt, weil sie meist entweder in der Kneipe hängt oder ihren Rausch ausschläft.
Einmal gab es eine ähnliche Situation wie bei Dir bezüglich des Begrüßens: den Vater meiner Geschwister begrüße ich schon Jahre mit Wangenküßchen, auf dem 18. Geburtstag meiner Schwester hätte sie mich damit fast überrumpelt, wollte wohl vor der versammelten Mannschaft die tolle Mutter mit prima Verhältnis zur großen Tochter mimen... gottseidank hab ich schnell geschaltet und mich weggedreht und nur ein Hallo in ihre Richtung gesagt. Ich ekel mich heute noch wenn ich daran denke.

Ich habe mit meiner Erzeugerin, nach alledem, was passiert ist, nur noch Kontakt, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Ich kann nichts für ihr verkorkstes Leben und habe schon seit fast 10 Jahren mein eigenes aufgebaut. dass lasse ich mir von ihr nicht kaputt machen, indem ich durch sie ständig an die Vergangenheit erinnert werde....

Liebe Grüße,
Jenny