Gemeinsame to do Liste - mein Mann verschludert Dinge oft...

Hallo, mein Mann ist jemand, der zwar das das lebensnotwendige erledigt, aber die Dinge, die entweder nicht so dringend oder in seinen Augen nicht so wichtig erscheinen gerne bis ins unendliche schleifen lässt. Wir haben am Handy einen gemeinsamen Kalender, den er auch mit benutzt. Aber unsere gemeinsame to do Liste pflege eigentlich nur ich und er verlässt sich drauf, dass ich ihn schon an das wichtigste erinnere. Das nervt mich. Als kleines Beispiel : in unserer letzten Wohnung waren noch Rauchmelder anzubringen. Er wollte das machen. Ich habe ihn öfter daran erinnert, es stand auf der Liste, es gab einen Zettel im Flur und zusätzlich hatte ich es ab und zu in den Kalender eingetragen. Im Endeffekt sind wir jetzt umgezogen, die Rauchmelder haben es nie an die Decke geschafft. Ich hatte auch schon einige Gespräche mit ihm, dass die Familienorganisation ja auch geteilt werden könnte, er wollte freiwillig nach dem Gespräch die Wäsche in den nächsten Wochen übernehmen bzw. wenn er keine Zeit findet, sie zu erledigen, an mich delegieren. Ende vom Lied: Ich habe mich wirklich komplett rausgehalten und nach einiger Zeit hatten wir nichts mehr Sauberes zum Anziehen. Ich sprach ihn an, ob ich den Kindern neue Socken kaufen solle!? Er sagte er wäre noch nicht dazu gekommen... sichtlich auch von sich selbst enttäuscht. Jedoch gönnt er sich allabendlich Zeit vor dem PC und natürlich gönne ich sie ihm auch, wenn nicht so viel liegen bleiben würde. Seit zwei Wochen hat er Elternzeit und ich arbeite. Wir sind erst umgezogen. Er erledigt wieder die wirklich wichtigen Dinge (Essen besorgen, Kinder zur Betreuung bringen und bespaßen, Müll rausbringen), die anderen Dinge har er nicht auf dem Schirm. Rechnungen öffnet er, vergisst sie und bezahlt sie nach 2-3 Mahnungen, obwohl es nicht am Geld liegt. Wo und wie habt ihr eure gemeinsame to do Liste organisiert? Ich glaube er fühlt sich davon erschlagen und sieht sie daher einfach gar nicht mehr an. Ich weiß man kann nur sich selbst ändern, aber während seiner Elternzeit erwarte ich eigentlich, dass er was von den Dingen macht und wenn ich es ihm erkläre ist er auch einverstanden, aber im Alltag verschludert er es.
Ich will ihn eigentlich als gleichwertigen Partner auch in Sachen Organisation, aber in dieser Beziehung klappt es einfach nicht.
Oft sagt er im Nachhinein ich hätte ihm ja dieses und jenes nicht gesagt oder er hätte es nicht auf der Liste gesehen. Auch bei Dingen, die ich eigentlich für selbstverständlich ansehe (Überweisung mitnehmen für Arztbesuch z. B.). Manchmal komm ich mir vor wie die Mutter eines schluderigen Teenagers... und das will ich nicht. Es belastet unsere an sich sehr gute Beziehung.

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Ganz ehrlich, wir haben über sowas nie nachgedacht. Jeder macht halt was. Ich mache den Papierkram und mein Mann ehr die Bespassung. Ich habe die Termine im Kopf und erinnere meine Männer an ihre. Meinem Mann liegt Papierkram nicht, also ist es für mich selbstverständlich das ich es übernehme. Wo ist das Problem bei der Wäsche? mach am Abend die Maschine an und er hängt die früh auf. Ich denke man braucht nicht für alles eine Liste, da würde ich mir wie ein Kind vorkommen. Wir sehen es locker, irgendwer erledigt es schon und wenn ich unbedingt will das mein Mann etwas macht dann sage ich es ihm und er erledigt es sofort.

LG
Visilo

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Moin,

wir haben es nach "Neigung" und "Fokus" aufgeteilt.
Mein Mann ist sehr ordentlich was Rechnungen und Papierkram angeht, füttert Tiere und Kind zuverlässig, saugt gerne mal durch - sein Job.
Morgens beim Kind anziehen Sonnencreme auftragen oder Abends Zeckencheck werden öfter verdaddelt, also sage ich es immer dazu oder mache es selber.

Ich würde gar keine Liste führen und Aufgaben verteilen wenn es nicht klappt, ich würde einfach mit ihm sprechen ob er wenn Du etwas sagst das macht und dann eben gleich. Bohrmaschine in die Hand nehmen "So und heute machen wir die Rauchmelder hin bevor hier irgendwas anderes passiert." Oder ihn eben das lassen was er für wichtig hält und den Rest machst Du. Für mich heißt eine moderne gleichberechtigte Beziehung dass nicht jeder abwechselnd Wäsche macht sondern dass alle Aufgaben in einen Pott geworden werden inkl. Kinder und Arbeiten gehen und dann gerecht aufgeteilt wird.

Ich habe mich damit abgefunden einfach immer gewisse Dinge zu erinnern, wobei die auch sofort gemacht werden, nur Redenden kann geholfen werden. Ich finde es gibt keinen guten und schlechten Ehemänner, es gibt nur den Mann mit dessen Fehlern man gut leben kann oder nicht, oder positiv gesehen dessen positive Eigenschaften für einen selber die negativen überwiegen.

Wenn Du sagst Eure Beziehung ist sonst sehr gut ... dann nimm es hin, mach es zu Deiner Stärke mit seiner Schwäche gut umgehen zu können. Das ist die Kunst einer guten Ehe ;-)

LG
WuschElke

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Fast genauso machen wir es auch. Zwei Sachen sind bei uns allerdings reine "Männersache", zum einen der Garten (da helfen aber auch Söhne) und zum anderen das Instrument üben mit unserem Kleinen. Da ist mein Mann vom Fach, er spielt seit ca. 35 Jahren das gleiche Instrument und kann da besser helfen.
LG
Elsa01

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Mein Mann nervt mich manchmal auch, dass er so vieles nicht sieht, bzw Zeug macht der unwichtig ist.
Also bin ich dazu übergegangen ihm einfach zu sagen, in einer Bitte formuliert, was zu tun ist. "kannst du bitte... Einkaufen" (wobei dann wirklich nur genau das da ist, was auf der Liste stand) "kannst du bitte mal die Wäsche aufhängen" "morgen kommen deine Eltern, wir müssen... Erledigen"
Organisation ist eben meins und den Überblick behalten. Ich rolle auch öfter mit den Augen und denke mir, bitte einmal mitdenken. Aber das wird einfach nicht passieren und dann ist es es mir so lieber, dass er seinen Beitrag leistet, zwar nach Aufforderung, aber dann ohne zu meckern. So schaffen wir es, dass der Haushalt und die Kinder nicht nur bei mir hängen bleiben.
Auch wenn es nervt. Behalte du den Überblick und schau in deine Listen und sag deinem Mann kurz, knapp und sehr konkret was zu tun ist und freu dich tatsächlich darüber, dass er mitmacht.
Die vielen Beiträge hier, die über die Männer schimpfen, weil sie einfach denken, Kinder und Haushalt sind Frauensache, sprechen für sich, dass es in vielen Familien noch nicht angekommen ist, dass man sich gleichermaßen kümmert. Und trotzdem ist es tatsächlich in den meisten Fällen so, dass die Frauen den Überblick behalten. Ich kenne keine Familie in der es anders ist. Er ist ja offensichtlich auch von sich selbst enttäuscht und von daher nehmt diesen Streitpunkt aus eurer Familie. Sag ihm, was zu tun ist, ohne böses Blut und weil du die Organisation übernimmst, gibst du ihm eine Aufgabe mehr und dann ist doch alles gut. ;)

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Hallo.

Ich mache das hier genauso.
Rechnungen bezahle ich, sonst würden die nur irgendwo rumfliegen.

Termine organisiere ich auch. Ich sag meinem Mann dann kurz vorher bescheid, was er wann zu tun hat. Das klappt dann ganz gut. Von allein kommt er auch nie auf die Idee was wann zu erledigen ist.

Mit klaren Ansagen läuft es gut. Und wir sind beide zufrieden damit.

LG

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Hey,

also bei uns ist das umgekehrt 😬
Mein Mann ist der Organisator und Ich die Schussel-Queen 🤣

Ich glaube, es ist Typsache. Du wirst deinen Mann nicht mehr ändern! Versuche doch ihn so zu nehmen wie er ist und im Zweifel eben 100 Mal an alles zu erinnern. So macht mein Mann es auch! 😅🤷‍♀️

Sowas wie Wäsche der Familie waschen ist allerdings mMn Übungssache. Also das hat nichts mit vergesslichkeit zu tun 🤔 Wenn man täglich am vollen Wäschekorb vorbeirennt kann man das ja wohl nicht vergessen. Das ist Faulheit!

Termine und Co ist für mich was anderes. Die einen merken sich sowas eben gut und die anderen nicht!
Rechnungen macht bei uns mein Mann weil ich darauf auch eeeeecht keinen Nerv habe 😅 Ich hänge alles an den Kühlschrank und er schaut dass alles terningerecht bezahlt wird.
Natürlich: MÜSSTE ich es, dann würde ich es auch irgendwie wohl mal hinbekommen aber ich denke, eine gewisse Aufteilung der Aufgabengebiete innerhalb der Familie ist für alle Beteiligten sinnvoll!

Also an einigen Dingen kann er schon arbeiten, das ist klar. Aber manches ist eben auch Typsache!

Liebe Grüße

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Hi,

sowas gibt es bei uns nicht. Ich hab einen Kalender in der Küche, den kann mein Mann auch einsehen, da schreibe ich alles rein an Terminen: Grillen mit Freunden, Arztbesuche usw.
Und ich hab noch einen auf dem Handy, den ich pflege.
Wenn Handwerker etc. kommen, erledige ich das eh, soll mein Mann dabei sein muss er meist früher Feierabend machen. Ich erinnere ihn sicherheitshalber am Tag vorher noch Mal dran und morgens.

Auch sonst organisiere ich unseren Alltag, ich msch das auch gerne. Mein Mann organisiert dafür die Arbeitsabläufe rund ums Haus. Was soll wann gemacht werden, was muss besorgt werden. Ich bekomme dann nur den Auftrag, da und da anzurufen, bin ja daheim und hab daher mehr Zeit.

Ich muss ihn auch an viel erinnern, Geburtstage usw. Er verlässt sich da auf mich. Es gibt einfach Leute, die kriegen sich nicht organisiert. Da hilft nur akzeptieren und morgens eine liste hinhängen mit Sachen, die gemacht werden müssen. Die kann er sich dann abhaken. Alles andere wird zu unübersichtlich.

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Hi,
in einer Partnerschaft sollte man sich ergänzen und Dinge übernehmen, die der andere nicht kann.
Wenn dein Mann keine Wäsche kann, dann machst du es, genauso wie die Buchhaltung.
Auch wenn man Vollzeit arbeitet, kann man den Partner trotzdem unterstützen, wird anders herum von den Männer auch erwartet.

Ich mache z.B. die Steuer nicht, alles rund ums Auto organisiert mein Mann...und ich vergesse - trotz mehrer Terminplaner - auch Termine .
Bei u s weiss jeder wie der andere tickt, aber dann übernimmt der andere halt die Aufgaben, erinnert oder erledigt es ei fach.

Ich denke, du wusstest das dein Mann eher vergesslich oder chaotisch organisiert ist.

lg
lisa

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Welcher Lerntyp ist er?

Ich selbst bin ein Meister in Organisation und ein Chaot vor dem Herrn.

Das heißt: Dinge, die mir wichtig sind, erledige ich mit einem Perfektionismus (den ich gar nicht beabsichtige) einfach mal so nebenbei. Aufgaben, an denen viele meiner Freunde scheitern würden.

Das heißt aber auch, Dinge, die ich mir nicht merken kann oder die mir nur kognitiv wichtig sind, muss ich mich selbst ermahnen.
1. ich bin visueller Lerntyp. Alles was ich sehe, bleibt vielleicht! hängen. Was man mir 1000 mal sagt, ist auch nach dem 10.000ten mal noch nicht erledigt :-p

2. die Listen dürfen nicht zu lange sein!

3. ich muss mich selbst überwinden und mir die Prioräten setzen.
Das heißt 4 Routineaufgaben, die ich aus dem Ärmel schüttel auf eine! neue Aufgabe, die ich zwar (motorisch) kann, aber in die ich mich erst einarbeiten muss.

Bsp. täglich etwas kochen, dass ich schon 1000 mal gekocht habe, prima.
Etwas neues ausprobieren, gerne. Aber bitte nur einmal im Monat. Einfach weil ich die Routine noch nicht habe. Zutaten besorgen muss, Vorbereitungen treffen usw. Das schüttel ich mir nicht so einfach aus dem Ärmel

4. das passende Medium.
Familienkalender auf Papier, gut sichtbar! Perfekt.
Handykalender? Und wenn das Ding 50 mal klingelt, es nutzt nüüüüüscht.
Zwei Aufgaben eintragen mit Vorsatz im Januar und feststellen im Oktober, dass ich das im Juni und März hätte ausführen sollen und die Februaraufgaben noch nicht mal drinnen stehen :-p

System finden, das PASST
Familienkalender top. Bei mir. 100 Termine stehen drin, 20 weiß ich auswendig, sobald ich das Ding nur sehe.

Mein Kind braucht ein völlig anderes Erinnerungssystem. Da hilft noch am besten, wenn sie sich selbst Bilder malt mti den WICHTIGSTEN Aufgaben.


Ich nummeriere meine Schritte mit Zahlen. Eine Freundin mit Buchstaben, eine weitere mit Haftnotizen, wieder eine andere mit Farben und ein Freund mit Daten.

5. nicht zu viel auf einmal.

Wenn alles drauf steht, kann das erschlagen.
Stehen nur die wichtigen Aufgaben drauf (oder die neuen), hilft das oft, genau diese zu machen. Weil dann ist es ja erledigt.

Wenn ich die Routineaufgaben auch aufschreibe, mache ich diese zu erst und das neue bleibt liegen :-p

Manchmal muss ich mir aber Routineaufgaben aufschreiben, weil ich sonst den Überblick verliere und bei x Aufgaben , die sein MÜSSEN, NICHT verschiebbar sind, den großen Knall mit mir selbst bekomme, warum ich DIE EINE neue Sache nicht geschafft habe. Einfach weil der Tag auch nur 24 Stunden hat :-p



Wie organisiert er sich auf der Arbeit?
Da wird er doch sicher auch ein System haben?
Knüpft daran an.
Findet den Bereich, in dem Organisation bei ihm klappt und beleuchtet, warum es da klappt. Welches System hat er da?

Das übertragt auf den Alltag. Nehmt daraus die Punkte mit, die er als Voraussetzung BRAUCHT.



Das Prinzip kann ich sowieso nicht, dann mach ich es auch nicht (falsch oder zu wenig ist es sowieso, also kann ich mir die Arbeit sparen), kenne ich von mir zur genüge.

Da hilft mir nur, daran anknüpfen, wie ich mich in MEINEN Bereichen organisiere
und mir selbst zutrauen, dass ich es ja doch kann! Nur eben anders
und die GUTEN Faktoren im Alltag eintrage.
Nicht wie es andere machen oder für andere einfacher ist oder wie es andere gerne hätten. Sondern so, wie ICH es brauche, um die Aufgaben zu erledigen, die ICH machen soll.
Bei meinem Kind muss das System so sein, dass SIE daraus schlau wird und es umsetzen kann. Mit meiner Methode, wären wir aufgeschmissen. Mit ihrer kommt sie ganz gut klar.

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Hmm.. vielleicht hilft ihm Routine.

Also Sachen, die jeden Tag gemacht werden müssen. Müll raus bringen, Spülmaschine ausräumen, abends die ganze Wäsche einsammeln und sortieren.. sowas. Er hätte eine Liste von Dingen, die immer gleich sind, er wüsste sie also nach einiger Zeit auswendig. Und wenn alles fertig ist muss er sich nicht zermürben weil vielleicht was vergessen wurde.
Bei uns hat sich das so eingependelt. Extrasachen bitte ich drum (kannst du heute staubsaugen?)

Ich finde, das klappt ganz gut!

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Hallo,

erstmal ein Lob an Dich: du hast das Problem sehr gut formuliert, ohne deinen Mann dabei runter zu machen!
Mein Mann ist leider ganz ähnlich - da sein Vater schon ein sehr alter Vater war und er selbst jetzt auch vermute ich, dass da ein gutes Stück vorgelebt wurde, was er nicht so einfach nachholen kann - bei allem guten Willen, der zweifellos da ist.

Meinen Mann hilft auch ein Routine-Schema: Wer Vormittags Zuhause ist räumt die Spülmaschine aus. Vor dem Schlafengehen wird die Spülmaschine angestellt. Wäsche wird Vormittags gewaschen. Mittwochs kommt die Putzfrau, vorher müssen bestimmte Dinge erledigt sein. Usw.
Auch feste Zeiten, wann z.B. gegessen wird helfen. Der Nachteil ist, dass mein Mann dann mehr auf diesen Zeiten beharrt, als ich es tun würde... ;-)

Respekt, dass ihr unter diesen Umständen tauscht und er in Elternzeit geht!
Ich fände da - gerade wenn es ein echter Tausch ist und du bisher den größten Teil der Hausarbeit gemacht hast - eine Einarbeitung oder einen relativ konkreten Arbeitsplan gar nicht verwerflich.

Ich drücke euch die Daumen, dass es sich bald einpendelt.

Übrigens:
bei Aufgaben, die mein Mann regelmäßig übernimmt, sieht er auch, wenn es nicht richtig erledigt wurde. Bei Dingen, für die er nicht zuständig ist, guckt er weg. Hm - eigentlich auch oft ganz angenehm...