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Ich beobachte das tatsächlich auch bei meinem Sohn.

Er darf pro Tag eine halbe Stunde etwas am Tablet machen, am Wochenende auch mal mehr und ja, ich gebe zu, ein Motiv ist Bequemlichkeit der Eltern. Das Kind ist dann schön ruhig und man selbst kann ein bisschen selbst am Smartphone abhängen.
In der Schule höre ich oft, wenn ich mal ein paar Minuten zu spät in den Unterricht komme, kein Mucks aus den Räumen und wenn ich rein komme, sitzt jeder auf seinem Platz und starrt auf sein Handy. Das Maximum an Interaktion ist, dass sich gegenseitig Videos gezeigt werden.

Ich finde diese Entwicklung tatsächlich höchst bedenklich, auch meinen eigenen Medienkonsum und ja, andere Aktivitäten leiden darunter.

Man kann dem vermutlich nur durch rigide Auflagen entgegen kommen. Bei uns gibt es kein Tablet und keine Konsole, wenn Freunde zu Besuch sind und nach der halben Stunde im Alltag ist Schluss, egal wie viel gemotzt wird.
Und wir alle müssen vermutlich wieder lernen, Langeweile auszuhalten, auch wir Erwachsenen. Denn nur dann können wir Langeweile auch unseren Kindern wieder zumuten.

Bei uns läuft es häufig so, dass mein Sohn mit oder ohne Spielbesuch erst mal eine Zeit braucht, in der er rummault, mich und die Welt verflucht, nicht ins Spiel findet, sich mit einem Kumpel nicht auf ein Spiel einigen kann und genau in dem Moment wäre es total fatal, das Tablet/die Konsole als Alternative anzubieten. Meiner Erfahrung nach findet selbst das abgestumpfteste Kind nach dieser Phase furchtbarer Langeweile ins Spiel, wenn Eltern nicht dazwischenfunken und ich halte es gerade in unser heutigen Zeit für total wichtig, dass wir uns wieder langweilen, Phasen von Langweile bewusst schaffen und fördern. Und zeitgleich müssen wir Eltern uns auch am Riemen reißen und die Zähne zusammenbeißen, wenn die Kinder dann etwas Spielen, was lauter oder "gefährlicher" ist oder vielleicht Dreck macht.

Ich verteufele Tablet, Smartphone und Konsole nicht, mein Sohn soll diese Sachen auch kennenlernen, weil sie heute dazu gehören. Ich finde, es gibt ganz tolle Spiele und sie machen das Leben leichter, aber sie sind aufgrund ihrer permanenten Verfügbarkeit und der hohen Sogwirkung echte Kreativitätskiller...

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Kinder sind einfach unterschiedlich, und ich halte es für ziemliche Hybris von Eltern, zu glauben, wie könnten sie erzieherisch so hinbiegen, wie es uns gefällt.

Ich habe schon lange vor der Einschulung jeden Tag stundenlang gelesen und gemalt. Meine Eltern fanden, ich sei eine fürchterliche Stubenhockerin und hätten mich lieber mit Freunden draußen spielen gesehen und erzählten wie sie als Kinder früher mit Freunden draußen gespielt haben...ich wollte aber lieber lesen.

Mein Großer ist genauso. Der konnte erst ab der ersten Klasse lesen, aber ab da war das seine Hauptbeschäftigung. Er hat sich auch Ein Nintendo, Handy und eine wie gewünscht und bekommen, ich müsste das aber nie beschränken, weil er sich immer nur kurz damit beschäftigt hat.

Der Mittlere hat sich früh für Technik interessiert, baut Lego, Lego Technik, Fischer Technik, Kosmosbaukästen...oder bastelt. Geht aber auch gern raus. Dafür liest er nicht. Er spielt gern mit dem Smartphone oder der Switch, macht aber freiwillig vorher die Hausaufgaben und spielt auch nicht so lang.

Tja, und der Kleine ist halt auch so ein Konsolenaddict, der Smartphone und Switch jeder anderen Beschäftigung vorzieht. Raus geht er nicht so gern. Schon mit zwei sagte er auf den Vorschlag "wir gehen raus, wir brauchen frische Luft" "Mama, geht nicht auch Fenster auf?".
Wenn er aber mit Freunden oder der Familie raus "muss", kann er sich da auch beschäftigen und hat Spaß.
Bei ihm muss ich das Konsolenspiel begrenzen. Vor den Hausaufgaben darf er nicht und dann auch nicht so lang wie er will, ich kassiere das immer mal (kurz) ein.

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die Wahrnehmung ist das, was vielleicht Müttern hier im Thread einen Streich spielt...

Wie viele Mamas hier "HALTEN" denn die Langeweiler der Kinder aus? Wie lange? Sekunden? Minuten?

Kreativität, Spielideen, Konzepte von Spielen und Beschäftigung entstehen aus ECHTER Langeweile... --- nicht Sekunden, nicht wenige Minuten. LÄNGER.

Ich behaupte jetzt mal, dass viele Mamas (ich auch ganz lange) einfach viel zu schnell den "Bespasser" geben und sich so die Kinder über Jahrelang eine Erwartungshaltung erwerben, die sich dann später in SItuationen zeigt, wie die TE es beschreibt.

Zur Frage: die Mama, -- oder DU .... mus GAR NIX TUN ... und das so lang eund so oft wie möglich in solchen "mir-ist-langweilig-Situationen" ....

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Nu ja, so ist das eben, wenn man seinem Kind mit 6(!!!) eine eigene Konsole gönnt. Meine Kinder haben pro Woche vielleicht zwei Stunden Medienzeit, da ist aber alles drin von Filmen bis zum Daddeln und eine eigene Konsole werden sie evt mit 8 aufwärts besitzen. Sie beschäftigen sich sehr schön. Erst gestern hat meine Tochter fast eine Stunde an einer hölzernen Schatzkiste gearbeitet. Sind sie draußen, dann sind sie Ritter, Piraten, Einhörner und Drachen, fliegen als Flugzeuge durch die Gegend oder suchen Käfer im Laub. Unter vier Stunden brauche ich mit meiner Großen, 5, gar nicht rauszugehen, die braucht das, um ausgelastet zu sein.
Und wenn ich meinen Kindern MAL etwas mehr Medienzeit erlaube, spüre ich sofort den Effekt.

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Hi,

meine Erfahrungen sehen anders aus. Als meine Große sechs war, hat sie ganze Nachmittage malend und bastelnd bei diversen Hörspielen verbracht, wenn kein Besuch da war. Mit Freundinnen wurde sich viel verkleidet oder mit Tieren (Plüsch, Schleich) gespielt. Sie kam auch mal mit ganz wenig aus, und baute z.B. im Garten aus Steinchen und Stöckchen einen Jahrmarkt auf (im Sinne von, guck Mama, hier (ein paar Steine im Kreis) ist das Karussell, usw.). Im Sandkasten wurden eine Bäckerei oder ein Eiscafe eröffnet, auf dem Spielplatz absolvierten sie z.B. einen Parcour, in dem jedes Gerät so und so durchlaufen werden musste, oder verschwanden einfach im Gebüsch.

Meine Kleine ist jetzt sechs. Sowohl alleine als auch mit Freundinnen spielt sie am liebsten mit ihren Puppen, Barbies oder Schleich Elfen. Auf Barbie und Elfen kann sie sich auch mit der inzwischen 10jährigen Schwester noch einigen. Abgesehen davon liebt auch sie Hörspiele, und mag gerne z.B. Punkt-zu-Punkt-Bilder, Malen nach Zahlen oder Kratzbilder. Auch auf dem Spielplatz und im Garten fällt ihnen immer etwas ein. Im Zweifelsfall kochen sie was (aus Gras, Erde, etc.), brauen Zaubertränke, verstecken sich vor irgendwelchen feindlichen Fantasie-Gestalten oder bauen Lager.

Besonders bemerkenswert finde ich es immer, wenn bei uns viele Kinder zusammen kommen. Wir wohnen in einem 2000-Seelen-Ort, und durch Kindergarten und Grundschule kennen sich die meisten Kinder, auch Jahrgangsübergreifend. Dann gibt es manchmal Gelegenheiten, bei denen sie zusammen kommen, ohne dass viel Entertainment von Erwachsenen-Seite geplant ist. Z.B. schmücken wir vor dem ersten Advent gemeinsam den großen Weihnachtsbaum in der Dorfmitte. Letztes Jahr fiel der Kreis etwas kleiner aus, aber vor zwei Jahren waren etwa zwanzig Kinder anwesend, zwischen zwei und zehn Jahren. Wir schmückten wie üblich den Baum, es gab warme Getränke und Kekse, und es wurde dunkel. Und was machten die Kinder? Sie bildeten zwei Gruppen, suchten sich Verstecke in den Gebüschen ringsum, stellten Wachen auf, versuchten sich gegenseitig Sachen (gesammelte Stöcke etc.) aus den Lagern zu klauen, spionierten einander aus, usw. Selbst die kleinsten wurden mit einbezogen. Wirklich ganz klassisch, wie wir das früher auch gemacht haben. Ich war ehrlich begeistert!

Übrigens dürfen unsere Kinder ehrlich gesagt relativ viel fernsehen, haben ein Familientablet zur Verfügung, und wir besitzen auch eine Xbox mit Kinect. Das interessante an der Xbox ist: von ganz alleine nutzen unsere Kinder sie genau so wie wir es uns bei der Anschaffung gedacht hatten, nämlich als Bewegungs-Spielzeug in der dunklen Jahreszeit. Irgendwann im Frühling, wenn der Sonnenschein die Kinder nach draußen zieht, gerät die Xbox völlig in Vergessenheit. Den ganzen Sommer über fragt kein Kind danach. Erst im Herbst, wenn es schon früh dunkel wird, und wir nicht mehr so viel draußen und im Garten sind, fangen sie wieder an, die Kinect Spiele auszugraben. Auch dieses Jahr war sie, bis letzte Woche, seit April nicht mehr genutzt worden. Jetzt beginnt die Saison sozusagen wieder. Aber so lange meine Kinder manchmal sogar Muskelkater vom Spielen bekommen, habe ich auch da kein schlechtes Gewissen.

Also über mangelnde Fantasie oder Neugier kann ich hier jedenfalls nicht klagen.

Viele Grüße
Angel08

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hallo,

ich kann das so nicht bestätigen.
allerdings fällt mir auf, dass du mehr als einmal erwähnst, dass dein kind und die freunde, am liebsten mit handy und plystation spielen wollen.
vielleicht solltest du da ansetzen.
ich hbe einen 13jährigen und einen 2,5 jährigen.
der große hat mit 8 jahren seinen nintendo bekommen und mit 12 sein erstes smartphone.eine playstation zum letzten geburtstag, die er sich mit papa teilt und die im wohnzimmer steht. bisher hat er genau ein spiel dazu, dass ihn interessiert. spiele über seiner altersgrenze gibts nicht.
er spiel fußball, ging jahrelang zum schwimmen und lernt gitarre.
fernsehen gibts bei uns eigentlich für die kids nur am wochenende. hat sich so ergebebn bzw. haben wir es auch so in die richtung gebracht.
mein großer war schon immer ein fantasievolles kind und hat nahcseiner 24hbaby/kind phase sehr gut auch allene gespielt. allerdings gabs ja aber auch wenig ablenkung mit medien bei uns. was er allerdings ausgiebig genutzt hat und auch noch immer mag sind hörspiele. dabei ist er a aber nicht gebunden. früher hat er währenddessen viel gemalt und auch gespielt. hörspiele haben wir gezielt gefördert, z.b. beim autofahren und eben auch zu hause. allerdings nie zum schlafen.

beim kleinen handhaben wir es ähnlich. fern schauen nur am wochenende und wenn wir ne längere autostrecke fahren bzw. ihn dabei wach halten wollen. ansonsten haben wir bei ihm auch mit hörspielen angefangen und lesen oft vor. er hat etwas später mit dem eigenständigen spielen angefangen als sein bruder, aber es klappt immer besser.

wenn ich mit meinem großen und freunden unterwegs war haben sie immer selbstbestimmt udn engagiert gespielt. da kam nie einer von wegen langeweile.
auch all das, was du dir wünscht, machen die kinder. auf bäume klettern, erforschen etc.

aber wie gesagt, medien kamen bei uns spät und eben auch kontrolliert.

vielleicht solltet ihr mal ne 'entziehungskur' davon machen und ihn, waurm auch nicht, ein wenig beim spielen lernen anleiten. vielleicht ist er von haus aus auch nicht das fantasiereichste kind.

lg

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Wenn die Kinder "nur noch Konsole und Handy im Hirn haben", liegt es meiner Meinung nach daran, dass sie es nicht anders kennen. Wir Eltern sind dafür verantwortlich, wichtiges und unwichtiges zu vermitteln.

Mein großer Sohn hat eine Xbox, meine Tochter eine Wii, meine Stieftochter (bei ihr zuhause) eine Playstation. Sogar jeder ein eigenes Tablet und einen Nintendo, den sie sich teilen... Das sind aber nicht ihre Haupt-Spielsachen und kommen nur dann zum Einsatz, wenn sie etwas Ruhe brauchen (begrenzt).

Hauptsächlich sind alle vier viel draußen am spielen, mit oder ohne uns. Allein oder zusammen. Aber jeder weiß etwas mit sich anzufangen.
Als Familie machen wir auch oft Fahrradtouren samt Piknik und Tobzeit auf dem Spielplatz bevor es wieder auf den Rückweg geht.

Für zu Hause hast auch jeder seine Lieblings Beschäftigung, wenn sie allein sein wollen, mein großer Sohn liest gerne oder baut Lego, die Mädchen malen und basteln gerne, mein kleiner Sohn puzzelt gerne oder baut mit allem möglichen Türmchen. Oder es spielen alle zusammen, sie finden immer was.

Jeden Samstag Abend machen wir einen Spieleabend zusammen oder nur ich mit den großen und mein Mann liest dem kleinen etwas vor oder sie machen die Wimmelbücher.

Unter der Woche hilft mir der kleine im Haushalt wenn die großen in der Schule sind. Bin ich in der Waschküche geht er in den Garten klettern oder Trampolin springen (hab ihn immer im Blick). Wenn wir fertig sind, so wie jetzt zB darf er TV sehen und ich kann ans Handy. Meistens spielt er aber auch mit mir oder allein, wenn er das möchte.

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Hallo!

Wenn ein Kind sich nicht selbst beschäftigen kann, hat das vermutlich verschiedene Gründe, das zu frühe Angebot von Playstation und Co. ist da nur ein Faktor.

Unsere Tochter ist 9, eine Konsole wünscht sie sich schon lange, bekommt sie aber nicht. Klar, Fernsehen kann sie, und zur Erstkommunion hat sie ein Tablet bekommen - mit 1,5Std. täglicher Nutzungszeit (per App eingestellt). Ich selbst habe mein erstes Smartphone erst bekommen, als sie 5 war, davor hatte sie keinerlei Kontakt zu solchen Dingen. Trotzdem kann sie sich bis heute nicht gut alleine beschäftigen. Wobei sie als Kleinkind eigentlich schon altersentsprechend sich beschäftigen konnte. Mit 3 kam sie in den Kindergarten, und ab da nahm das Schicksal seinen Lauf: Sie ging in eine inklusive KiTa und kam ausgerechnet ist die aufgrund vieler I-Kinder (oftmals nur leicher Förderbedarf) kleinste. In der Gruppe waren permanent 2 Erzieherinnen und eine Praktikantin, vormittags war noch eine zusätzliche Kraft da - und das ganze bei 8 Kindern! Da haben die Erzieherinnen vor lauter Langeweile für Dauerbespaßung der Kinder gesorgt, abgesehen davon, dass in dieser Minigruppe einfach kein passender Spielfreund für unsere Tochter war. Sie war immer schon sehr weit in der Entwicklung, sprachlich, motorisch und intelektuell deutlich fitter als die Altersgenossen. Im ersten Jahr hatte sie noch 2 ältere Kinder (eine zurückgestellte Vorschüler, ein 5jähriger), mit denen sie weitestgehend auf einer Ebene war, im 2. Jahr ging die Große in die Schule, der 5jährige hat als Vorschulkind die Gruppe gewechselt, weil er eben mit den vielen Kleinen unterfordert war) gab es kein Kind mehr, was weiter entwickelt war. Das hat natürlich zusätzlich dazu beigetragen, dass sie nach Input geschrien hat. In diesen beiden Jahren hat unsere Tochter verlernt sich selbst zu beschäftigen. Gut ging das allerdings immer, wenn sie bei ihrer Freundin war oder mit den anderen Kindern draußen gespielt hat. Wenn die Kinder bei uns gespielt haben, wurde es schon schwieriger, obwohl immer genug Spielzeug vorhanden war.

Mein Sohn ist zum Einen schon von Natur aus anders gestrickt. Der war sich schon als kleines Kind oftmals selbst genug, selbst in einer Gruppe hat er sich teilweise zurückgezogen und alleine gespielt. Dann kam er in die Waldgruppe des Kindergartens. Hier hatten die Kinder nicht ständig Programm sondern haben ganz viel frei spielen dürfen (in den Hausgruppen schrillten bei vielen Eltern schon die Alarmglocken, wenn "Freies Spiel" auf dem Wochenplan stand), und das Ganze auch noch ohne viel Spielzeug. Da mussten die Kinder kreativ werden und durften sich auch mal langweilen. Jetzt geht der Kleine in die Schule, und er findet eigentlich immer etwas zum Spielen. Natürlich fragt er mich auch mal, ob er mein Tablet zum Spielen bekommt, aber ich lass ihn nie länger als 10min spielen, damit kommt er klar.

Du siehst hier also noch die weiteren Faktoren:
1. Genetik - manche Kinder sind einfach kreativer im Suchen von Beschäftigung
2. Erziehung: Jeder schreit heute nach möglichst früher, optimaler Förderung der Kinder. Wie oft fragen Mütter mit Kleinkindforum und auch im Kindergartenforum, was sie mit ihren Kindern machen können. Und ich hab mich durchaus auch selbst ertappt, dass ich die Kinder nicht hab spielen lassen, wenn ich daheim war (man will ja "Quality-Time" mit dem Kind verbringen!). Dabei ist das freie Spiel so wichtig für die Entwicklung des Kindes. Nur so öffnen sich die Augen des Kindes für die bestehenden Möglichkeiten, und nur so lernt das Kind kreativ zu werden.
Das Vorhandensein von Konsole und Handy ist da meiner Meinung nach eher zweitrangig. Kinder, die im frühen Alter gelernt haben, kreativ zu spielen, nutzen solche Dinge zwar auch gerne, aber nur für einen überschaubaren Zeitraum, sie brauchen sie nicht zur Bespaßung.

LG

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Mein jüngster Sohn ist das totale Draußenkind und nur mit seinen Freunden unterwegs...das macht er, seit er 5 ist. Er hockt auch selten in seinem Zimmer und spielt, aber wenn, dann kann er das sehr gut, spielt viel Playmobil.
Was er bei Freunden oder draußen macht, kann ich nicht beurteilen, bin ja nicht dabei ;-)

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Unsere Generation war anders, weil Internet erst frei zugänglich wurde, als wir schon Erwachsen waren, die allerersten Computer unserer Kindheit mussten wir noch selbst programmieren - und als Dankeschön für ewiglanges abtippen von für mich sinnlosen Buchstaben und Zahlen gab es ein tolles Bild auf den Monitor gezaubert. Oder es gab ein bereits vorprogrammiertes Spiel mit grottiger Grafik (heute würde man lachen), welches mindestens eine halbe Stunde von Kassette geladen werden musste. Und da die Computer damals so teuer waren, hatte die natürlich kein Privathaushalt, sondern die in kleineren Firmen konnten sich Angestellte ab und an mal den Computer mit nach Hause nehmen. Und Gott, was haben wir unsere Eltern angefleht, dass wir diese furchtbaren Spielchen spielen dürfen. Wir waren keinen Deut besser als unsere Kinder heute - wir hatten nur nicht die Möglichkeiten.

Ich mache heute mit meinen Kindern das gleiche wie meine Eltern damals mit mir. Klar, wir haben Tablets und Computer zu Hause - aber PlayStation, Nintendo & Co. kommen mir nicht ins Haus. Und für sämtliche elektronische Medien gibt es eine limitierte Zeit ab 18:30 Uhr. Das heißt Freunde schauen definitiv nicht mit meinen Kindern hier TV oder spielen am Tablet. Langeweile...tja, das ist dann wohl das Problem des Kindes. Dann muss es sich eben langweilen. Irgendwann kommt schon eine Idee. Der Punkt ist: du darfst dem Kind nicht die kreative Arbeit zum lösen der Langeweile abnehmen.
Ansonsten schau dich mal im Zimmer deines Kindes um. Hat es vielleicht zu viel Spielsachen? Nicht alle Kinder können das überblicken. In dem Fall wäre es hilfreich, wenn ihr gemeinsam einen Teil einfach mal in den Keller verstaut. In ein paar Monaten tauscht ihr dann.