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Ich verstehe nicht, warum man sich so an der Fahrtstrecke zu einem Unternehmen, bei dem man sich beworben hat, aufhängt.
Es ist doch total unklar, ob Dein Mann die Stelle überhaupt bekommt. #kratz

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Hallo,
Ich hatte weiter unten zwar ein Kommentar abgeben, aber dieser hilft dir ja nicht weiter.
Allgemein finde ich hast du wirklich einige gute Ratschläge bekommen.

Ich finde auch, dass du dich mit deinem Mann zusammensetzen solltest und ihr die Situation vernünftig besprechen solltet.
Für mich ist eine Stunde Fahrzeit auch nicht so wild, aber eben für dich und darum geht es hier ja um dich!

Was kannst du und was nicht! Es nützt nichts, wenn dein Mann super happy ist mit dem neuen Job und du völlig verzweifelt untergehst.
Ihr müsst da zusammen einen Weg finden.
In einer Ehe geht es um beide, nicht darum wer wem mehr freischaufelt.

Jede Beziehung funktioniert anders, jeder hat ein anderes Verständnis vom Eheleben/Familienleben etc. Ihr müsst den richtigen für euch beide finden.

Vor allem finde ich wichtig, bei solchen Gesprächen, nicht darüber zu reden, was alles nicht geht, sondern, was ihr beide Beiträgen könnt, damit es geht.
Strategien entwickeln, damit du Entlastung bekommst und er evtl den neuen Job annehmen kann.
Oft hängt man in einem Tunnelblick an seinen Ansichten fest.

Ich weiß wie anstrengend das ist. Mein Mann hat letztes Jahr auch ein Umbruch im Job mitmachen müssen, wo wir uns neu sortieren mussten und irgendwie noch dabei sind. Alles nicht einfach und ich muss auch schauen, wie ich das mit unserer kleinen alles hinbekomme. Ich weiß wie nervig das ist. Allerdings hatte mein Mann keine wirkliche Wahl. Es bleibt auch alles an mir hängen und oft bin auch ich echt ko.

Wenn du die Kinder momentan schon in die Kita bringst und abholst, ändert sich in dieser Hinsicht ja nicht so viel oder?
Wie wäre es nach der Kita noch kurz einen Besuch auf dem Spielplatz, dass streckt die Zeit etwas und die kleinen sind etwas ausgetobt, bis dein Mann von der Arbeit heim kommt.
Dann kann er vielleicht die Kinder übernehmen und du hast etwas Zeit kurz die Füße hochzulegen.

Vielleicht könnt ihr für den nächsten Tag vorkochen, sodass du nicht täglich alles mit den kleinen, um dich herum zubereiten musst, sondern nur was warm machst.
Für die anderen Tage etwas „schnelles“ vorbereitest, das du mit den Kindern gut alleine vorbereiten kannst.
Ich habe hier auch viele Pläne gesammelt um es mir gelegentlich leichter zu machen.

Wäre es vielleicht eine Option die Kinder eine Stunde länger in der Kita zu lassen? Dann ist dein Mann fast wieder da, du kannst evl schon mal kochen und er holt beide direkt von der Arbeit ab..

Vielleicht fragst du deinen Mann einmal wie er sich euer künftiges Familienleben vorstellt, was er leisten kann, damit ihr zusammen „besser funktioniert“
Es gibt immer Zeiten, da ist alles zum kotzen. Aber es kommen auch immer gute Zeiten, halte dir das vor Augen. Die Kinder werden nicht immer so klein bleiben, diese Zeit wird vorüber gehen, das sagte ich mir, in richtig üblen Zeiten, immer und immer wieder!

In einer Beziehung verändert man sich stetig, das ist ganz normal. Mal driftet man voneinander, mal kommt man wieder zusammen. Wichtig ist, dass man sich aber nie aus den Augen verliert und nie „davon driftet“ dafür müsst ihr beide an euch arbeiten.
Ein offenes und ehrliches Gespräch gelegentlich tut oftmals gut.
Sag ihm auch offen, dass die ständigen Wechsel einfach anstrengend sind und ob er meint, dass sich das mit dem neuen Job bessert und das du die Befürchtung hast, dass ihr nach einigen Monaten wieder beim selben Problem ankommt.
Was ihr dagegen tun könnt, es ist auch keine Lösung von Job zu Job zu hüpfen. Wenn das alles nicht funktioniert müsst ihr nach dem Grund suchen, warum er nirgends bleiben mag.

Mit zwei kleinen Kindern ist es manchmal nicht leicht, sich als paar nicht aus den Augen zu verlieren.
Ich hoffe ihr schafft das🍀

Sorry für den langen und holprigen Text, urbia lässt mich mal wieder nichts korrigieren🤬

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Also eine Stunde Fahrt zur Arbeit ist jetzt nix weltbewegendes und für viele Leute normal. Ich Wohn in München, hab ne Zeit lang sehr zufrieden auf der anderen Seite der Stadt gearbeitet wo ich einfach ohne Behinderung 55 Minuten benötigt habe. Und das innerhalb der selben Stadt.

Wenn er unzufrieden auf seiner Arbeit ist, wird das langfristig jede Beziehung belasten. Man steckt halt nie 100% drin wie es bei einem Jobwechsel laufen wird und manchmal muss man mehrfach innerhalb kürzerer Zeit wechseln um seinen Topf zum deckel zu finden. Kündigen wäre unüberlegt aber as soon as possible ein neuer Job wird so oder so nötig.

Ihr hattet vor der Ehe keine Kinder. Natürlich kann man die Zeit vor und nach Kindern nicht vergleichen. Ohne Kinder ist das Leben pillepalle was Belastung angeht. Mit Kindern hast du plötzlich echte Verantwortung für mehr als nur das eigene Leben. Sorgen die man vorher nicht kannte und Kleinkinder und Babys sind anstrengend und auslaugend. Wer was anderes behauptet lügt. Man hat Schlafmangel und sowohl dauerhaftes Geschrei kann an Grenzen bringen als auch ein Kind das ums verrecken nicht hören möchte. "Du bist doch nicht normal" ist ein völlig legitimer spruch der jeden unter Überforderung rausrutschen kann! Bei uns kommt dann schon mal "Du heulsuse" oder "Du bist ne nervensäge" raus. Ja mein Mann hat es auch schon gebracht zu sagen "Du benimmst dich wie ein Idiot". Pädagogisch ist nix davon wertvoll! Und für letzteres gab's von meiner Seite auch mega einen aufm Deckel! Für den Rest aber nicht. Weil es menschlich ist mal überfordert zu sein und dann solche Dinge zu sagen. Teils in harmlos wirkenden Momenten. Keiner ist eine eierlegende Wollmilchsau! Mit meinem Mann hab ich mich vor unserem 1. Kind nie gestritten. Never nie nie! Es ist mittlerweile um ein Vielfaches besser geworden aber in der Baby und frühen Kleinkind Zeit war mein Mann sehr leicht reizbar. Vor allem dann wenn junior sich in meiner Betreuung verletzt hat und mich dann zusammengefaltet hat.

Natürlich ist das auch belastend. Dennoch sind die positiven Momente in der Überzahl und ich bin der Meinung. Eine ehe ist kein scherzartikel. Man verspricht sich, in guten wie in schlechten Zeiten zueinander zu stehen. Natürlich wenn das Vertrauen missbraucht würde ist das was anderes. Aber deine beschriebene Situation wäre für mich nicht mal ansatzweise ein Grund über "Ehe am ende" zu reden. Lediglich eine schlechte Zeit die wieder vorbei gehen wird wenn man dran arbeitet und die Auslöser eleminiert sofern möglich.

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Ich bin sprachlos. Das, das du als "legitim" bei Überforderung nennst, finde ich dermaßen schlimm und das Kind abwertend, dass es mich schüttelt. Da finde ich "Du benimmst dich wie ein Idiot" noch am harmlosesten, das zielt immerhin nur auf sein Verhalten und nicht auf ihn persönlich ab. "Heulsuse", "Nervensäge", "Du bist doch nicht normal" - NICHTS davon ist legitim.

Ja, auch mir passiert "Du nervst mich gerade", "Du benimmst dich unmöglich". Aber niemals würde ich mein Kind so abwertend betiteln... Pfui .

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Das ist nicht nur pädagogisch nicht wertvoll sonders psychologisch sehr bedenklich was ihr das macht! Kinder nehmen sowas noch sehr persönlich, die sehen nicht "Mama war im Stress, die meint das nicht so" sondern sie nehmen es für voll! Wer so ausfällig einem Kleinkind gegenüber wird und das noch als unbedenklich findet sollte echt mal überlegen ob er nicht überfordert ist und irgendwo nen Gang runterschaltet.

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Hi
wenn man total unzufrieden im Job ist wirkt es sich halt aufs Privatleben aus.
Wenn man dort keinen Rückhalt findet und hier auch nur npch gestresst ist, kommt es sehr schnell zu Burn Out. Und dann?

Wenn er wechseln will dann stärke ihn den Rücken, schau das du auf Vollzeit aufstockst, um hier auch eine Kostenentlastung, die auf seinen Rücken ja auch liegt, hin zu bekommen.

Jetzt die Flinte ins Korn zu werfen, weil dein Mann anscheinend Probleme hat, ist einfach aber ein bisschen unfaire.

Plant vielleicht auch die Kinder länger im Kiga zu lassen, zur Entlastung für Dich, plant zusammen Freizeitaktivitäten, holt einen Babysitter, plant mehr Sport, etc.
Im Alltag mit Kindern geht so viel verloren, oft verliert man sich im Alltagstrott selber.
Hier müssen beide Partner oftmals wieder viel aktiver werden und zwar ohne Vorwürfe.

Mein Mann liebt seinen Job, arbeitet locker 70 Std. /Woche, hat einen cholerischen Chef der sehr gerne schreit und persönlich wird, Firma nach USA verkauft= higher und fire da stand er kurz davor seinen Job zu verlieren. Unsere Gedanken waren gleich...OK trotz Eigenheim müssen wir wohl umziehen, vielleicht ins Ausland.....da muss man zusammen planen reden und schauen, welche Zugeständnisse jeder machen kann.
Da ist dann eine Stunde Fahrzeit zur Arbeit – die habe ich schon für meinen Teilzeitjob – echt das kleinste Problem.

lg
lisa

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Deshalb stellst Du Eure Ehe in Frage?!? Schon etwas traurig. Dein Mann scheint eine schlechte Zeit zu haben unterstütze ihn. Ich arbeite auch demnächst wieder und fahre je nach Verkehrslage 45-60 Minuten für Halbtags 🤷‍♀️ heutzutage kann man sich das kaum aussuchen. Ihr habt eine tolle Zeit gehabt und konntet die Kinder zusammen abholen bezweifle das sowas bei den meisten geht.

Alles Gute

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Hallo Jospie,

ich versteh dich schon. Jetzt mit 2 kleinen Kindern ist nunmal der denkbar schlechteste Moment, den sich dein Mann da zum erschöpft sein ausgesucht hat. #zitter

Wie zahnweh (#blume ) schon, schrieb, kann die zusätzliche Fahrzeit Freiheit oder Stress bedeuten.

Ihr seit schon so lange zusammen, du kennst doch deinen Mann. Ohne Grund wird er dich kaum so hängen lassen, oder? Wie offen geht dein Mann mit seinen Emotionen um? Er wirkt unglücklich und labil, die häufigen Jobwechsel sind eine Flucht vor...was?

Ich denke, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass er depressiv ist und ev. ins Burn Out rutschen könnte. Redet ernsthaft darüber, was mit ihm los ist. Wächst ihm alles über den Kopf, macht er sich selbst viel Druck? Die Verantwortung zu tragen für eine ganze Familie ist nicht ohne. Vielleicht schämt er sich auch und will nicht, dass du diese Abgründe in ihm kennen lernst. Schlepp ihn zu einem Arzt, vielleicht tut er sich mit einem Unbeteiligten leichter. Ich bin auch "depressiv", halte selber auch nichts von so Psycho-Gequatsche, daher sehe ich die Antidepressiva als Medikamente, die meinen entgleisten Hormonstoffwechsel wieder ins Lot bringen. Der Arzt soll auch Vitamin D, Eisen etc testen (die üblichen Verdächtigen halt).

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Wo lässt er die denn hängen? Weil sie, wie unendlich viele Frauen auch, sich neben ihrem Teilzeitjob um Haushalt und Kinder kümmern soll? Wo gibt es das denn, das Teilzeit und Vollzeit so aus haben, dass gemeinsam Kinder abgeholt werden können?

Jammern auf hohem Niveau! Nicht der Mann, die TE. Es geht um Fahrzeit (1 Stunde, lustig) versus scheiß Job.

Alternativ schlage ich vor, die TE sucht sich einen Vollzeitjob und der Ehemann einen Teilzeitjob und managt den Rest! Das scheint doch die Lösung zu sein!

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Versus dem 3. scheiß Job.....

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Hallo

"Ähnliche Situation", war ich ein bisschen.

Mann hatte eine schwere berufliche Krise. Einmal im Beruf (und das hat er leider zu Hause ausgelebt) und später einmal "nach dem Job" - soll heißen er war arbeitslos und ist frustriert zu Hause gehockt (ebenfalls zu Hause an der Familie ausgelassen, Frust pur).

Da war immer klar: er wird jeden passenden Job annehmen (allerdings auch nur einen passenden), auch mit einer Stunde Fahrtzeit. Mittlerweile hat er einen Job mit deutlich kürzerer Fahrtzeit (was übrigens sehr wertvoll ist).

Schau genau hin, mich und uns hat der ganze Jobfrust viel Nerven gekostet. Sehr schlecht für die Partnerschaft, und zwar wirklich schlecht.

Und: ich weiß nicht in welchem Bereich dein Mann beruflich unterwegs ist. In manchen Bereichen kann man sich mit einem zu häufigen Jobwechsel seinen Lebenslauf und somit seine Chancen ruinieren.

Rat habe ich keinen für dich. Oder einen doch : mach dich für den Fall der Fälle finanziell möglichst unabhängig.

LG

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Hallo,

Mein Mann hat früher auch des Öfteren den Job gewechselt und einmal ist die Firma Pleite gegangen. Wir sind 2 mal deswegen umgezogen.
Es hat eine recht lange Zeit gedauert bis er einen Job gefunden hatte, der ihm gefiel und wo er bis zur Rente gerne gearbeitet hätte. Der Job war in Köln und wir wohnen in der Nähe von Münster.
Er hat sich dann da eine Wohnung genommen, weil wir nicht noch einmal umziehen wollten. Er war dann die Woche über in der Wohnung in Köln und am Wochenende bei uns Zuhause. Natürlich fand ich das doof, aber er fühlte sich auf der Arbeit wohl und hatte Spaß. Er war angekommen.
Es gab Zeiten in unsere Ehe, da lief es bei ihm Beruflich gar nicht gut. Er hatte da definitiv Depressionen, weil er entweder nicht sofort den passenden Job fand, oder weil die Arbeit ihm im Nachhinein nicht gefallen hat. Meistens war es ja nicht die Arbeit an sich, sondern die Kollegen.
Ich denke dein Mann ist da einfach noch nicht angekommen wo er hin will und das kann sehr belastend sein. Er hat ja auch Verantwortung.
Aber eins muss ich sagen: Mein Mann hat nie seine Launen an mir oder an unserer Tochter ausgelassen.
Natürlich hat er immer von der Arbeit erzählt, aber wir können ja nichts dafür das es nicht so gelaufen ist.

Ansonsten finde ich eine Stunde fahrt auch nicht die Welt. Mein Mann ist teilweise länger gefahren. Wenn der Job der ist, den er gerne haben möchte, soll er sich darum bemühen. Es ist sehr wichtig, das er einen Job findet, der ihm Spaß macht. Dann wird er auch wieder zufriedener sein.
Wichtig finde ich auch das du ihm offen sagst, er soll seine Launen nicht an den Kindern auslassen. Das ist einfach ein No-Go. Man kann mal schlechter drauf sein, aber sich trotzdem im Griff haben.
Redet miteinander und sag ihm offen wie du ihn im Moment erlebst. Möglich das er sich dem gar nicht so bewusst ist. Wenn du ihm helfen kannst, würde ich das machen und vielleicht wird er dann auch wieder so wie früher.

LG Sonja

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hi,
ich denke wenn ein Partner sich zu Hause erholen kann, sich gut aufgehoben fühlt, wenn die Beziehung immer noch passt, dann kann er die Probleme vor der Haustür lassen.
Wenn das Verhältnis aber daheim arg angespannt ist, kann ich mir schon vorstellen, das die Laune nicht besser wird.
Es kann dann ein ewiger Kreislauf werden, wo beide Partner gefangen drin sind.

lisa

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Puh. Darf ich dir einen Tipp geben, wenn so eine Situation, wie Badewanne, wieder passiert: weiß ihn nicht zurecht, sag was anderes- wie was hältst du von einem Kaffee- machst du mir einen mit? Ich kümmer mich ums Kind und Badezimmer. Auch wenn es dir nicht bewusst ist, du machst ihn schlecht, vor den Kindern. Bezüglich Arbeit: wenn er unglücklich ist - soll er wechseln- warum ist er von der „glücklichen“ Arbeit weg? 1 Stunde Fahrweg, haben wir auch. Vielleicht kann er auch Homeoffice machen. Eine Lösung gibt es immer. Ich glaube, ich würde die Kinder zu jemanden geben und mit ihm ein entspanntes Wochenende verbringen, als Paar, nicht als Eltern.

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Hallo,

wenn er so unzufrieden ist mit dem Job, würde ich ihn definitiv ermutigen zu wechseln und ihm den Rücken stärken, auch wenn er in den letzten Jahren mehrere Wechsel hatte.

Er ist gerade mal 35, in dem Alter bieten sich beruflich noch so viele Chancen, da muss man nicht jahrelang in einem ungeliebten Job feststecken bleiben.

1h Arbeitsweg ist normal, das nehmen sehr viele auf sich, Hauptsache man arbeitet gern in dem Job und fühlt sich wohl dabei, das ist so wichtig.

Es wirkt sich definitiv negativ auf das Familienleben aus, wenn er im Job unzufrieden ist, das war bei uns die letzten 3 Jahre sehr ähnlich.

Mein Mann wechselte vor kurzem den Job, war 10 Jahre in der Firma. Er hatte in der langen Zeit einen weiten Arbeitsweg, einen geringen Verdienst ohne Aussicht mal höher zu kommen, nur den Mindesturlaub von 24 Tagen, kein Urlaubs/Weihnachtsgeld und eine sehr schwankende Auftragslage auf Arbeit, was ihn schon lange störte. Oft waren in den letzten Jahren über Monate zu wenige Aufträge da, es gab Kurzarbeit, dann wieder Zeiten wo Überstunden gefordert wurden. Der AG beteiligte sich zwar in den letzten Jahren an den Kitakosten bis Schulbeginn, was sehr positiv war, aber das allein wog alles andere nicht auf.

Mein Mann tat sich lange schwer den Job zu wechseln, wir sind Ende 40, in dem Alter ist es nicht mehr so leicht wie mit 35. Vor Jahren sagte mal jemand zu mir, ab 40 gehört man auf dem Arbeitsmarkt schon zum alten Eisen, da ist was dran.

Er war die letzten Jahre oft krank, sein Immunsystem war sehr anfällig und er bekam auch durch die berufliche Tätigkeit gesundheitliche Probleme.

Vor einem reichlichen Jahr waren wir als Familie zur Kur, das brachte aber keine Besserung und die Kur kaum Erholung. Auch dort konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht alle Anwendungen nutzen, die Kinder wurden in der Kur krank, im Kurhaus war es sehr laut, es gab nur Halbtagsbetreuung usw.

Vor ca. 1,5 Jahren schrieb er nachdem ich ihn sehr ermutigte 2 Bewerbungen, erst wollte er überhaupt nicht ran. Dann ging er es an, es kam aber nichts raus. Der Arbeitsweg wäre kürzer gewesen, aber weiterhin außerhalb.

Als er vor ein paar Monaten mal wieder krank geschrieben war, las er eine Ausschreibung ganz in der Nähe, die ihn interessierte. Er bewarb sich, war Probearbeiten und begeistert, zwar als Quereinsteiger wo er nochmal sehr viel neu lernen muss, aber es sagte ihm sofort zu. Ich redete ihm zu, auch wenn sich dadurch einiges veränderte. Er kündigte nach 10 Jahren, entschuldigte sich beim AG weil es aus dem Krankenstand raus war, kein guter Zeitpunkt.

Es war für ihn auf jeden Fall richtig, zwar muss er jetzt oft am Wochenende/Feiertagen arbeiten, vorher nur unter der Woche, hat ständigen Schichtwechsel im
3-Schichtsystem, vorher überwiegend Frühschicht, ab und zu mal Spät-u. selten in den letzten Jahren mal Nachtschicht.

Der Arbeitsweg ist jetzt sehr kurz, er verdient mehr, hat mehr Urlaub und ist zufriedener, das merkt man deutlich. Seine Laune ist definitiv besser, er lacht wieder mehr und ist allgemein besser drauf, hat kein Bedürfnis mehr sich oft krank schreiben zu lassen. Seine gesundheitlichen Probleme die er teilweise durch den Job hatte, sind weg. Er sagte selbst, er hat oft krank gemacht weil er im Job schon lange unzufrieden war. Er war letztes Jahr beim Psychologen und auch bei anderen Stellen, hatte keine Depression/Burn Out was ich lange glaubte, war aber erschöpft und schon lange sehr unzufrieden.

Jetzt kann er sich sogar vorstellen bis zur Rente in dem Job zu bleiben.
Er hätte wohl wirklich schon früher wechseln sollen, tat sich aber lange schwer und es klappte nicht früher.

Die Kinder holen wir selten gemeinsam ab, vielleicht mal wenn er unter der Woche freie Tage hat, sonst kaum.

Ich arbeite seit Jahren Teilzeit im Außendienst, habe weitere Arbeitswege, aber mir macht der Job Spaß und tut mir gut. Ich kenne viele die den Job in der Nähe haben wollen, keinen weiten Arbeitsweg auf sich nehmen würden. Ich habe zwar auch schon mehrmals versucht was in
der Nähe zu finden, was nicht klappte, aber eigentlich will ich gar nicht unbedingt wechseln und bin zufrieden.

Wenn er Frühschicht hat schaffe ich Früh die Kinder weg, er holt sie Nachmittag ab. In der Spätschicht umgekehrt, in der Nachtschicht holt er sie wenn ich arbeite am Nachmittag ab, so läuft es seit Jahren.

LG