25

Meine Zwischenbilanz mit 40+ ist durchwachsen:

Beruflich habe ich mehr erreicht als je gedacht. Aus eher einfachen Verhältnissen kommend habe Studium und Zusatzfortbildungen mit verschiedenen Auszeichnungen mit Bravour abgeschlossen. Im Berufsleben würde das finanziell stark honoriert, so dass ich durch eigene Anstrengungen materiell sehr gut situiert bin, auch wenn mir nichts geschenkt wurde und ich keine Erbschaften erwarten kann.

Andererseits habe ich erst spät meinen Mann kennengelernt und spät ein Kind bekommen. Ein zweites wird wohl nicht mehr kommen, da mein Mann gesundheitliche Probleme hat.

Zudem wohnt meine Herkunftsfamilie berufsbedingt stark verstreut mit Hunderten Kilometern Entfernung voneinander. Dadurch sind viele Beziehungen und Kontakt stark reduziert, was ich sehr bedauere.

Insgesamt fordert beruflicher Erfolg in der Leistungsgesellschaft einen hohen Tribut.
Zeit für Hobbys und Freundschaften bleibt kaum noch.

Ich müsste schon deutlich kürzer treten und AssistenzMitarbeiter entlassen, wenn ich mir selbst mehr Freizeit und Zeit für Freundschaftspflege zubilligen würde.
Eines Tages wird es natürlich dazu kommen, da ich nicht bis zum Ruhestand die Energie haben werde, so voll durchzupowern.Aber noch ist es nicht so weit.
Und wenn ich mir meine Mitarbeiter ansehe und entscheiden müsste, wem ich kündigen und dadurch ein großes Stück Familieneinkommen streichen soll, dann schiebe ich den Gedanken an kürzer treten doch noch weiter hinaus.

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Hallo.

Bis zur Wende hatte ich auch eine Vorstellung. Abgeschlossene Berufausbildung, Mann und Kinder (2) und ein schönes gesittetes Leben. Bis zur Wende haute auch alles soweit hin. Abgeschlossene Berufsaufsbildung, festen Job und einen Partner. Das erste Kind kam genau zur Wendezeit. Ab da hatte ich eigentlich nicht mehr wirklich geplant, sondern hab die Zeit genommen, wie sie kam. Zum Glück kam ich in meinem alten Job wieder rein bzw. da es öffentlicher Dienst war, wurde ich "weitervermittelt". Aber da fingen leider auch schon die ersten Probleme in der Beziehung an. Ich hatte einen festen Job und mein Mann jobbten von Baustelle zu Baustelle. Ein zweites Kind war dann viele Jahre später geplant sowie auch die Hochzeit. Bis dato alles auszuhalten und ok. Dann kündigte sich das 3. Kind an (ungeplant), aber von mir willkommen. Leider nur von mir und damit kriselte auch die Beziehung. Man versuchte es noch mit Hausbau, aber das schweißte uns nicht mehr zusammen. Mit 37 dann die Trennung, aber ich hatte schnell einen (alten) neuen Partner (Jugendliebe). Mit ihm ist es so, wie ich mir eine Familie vorstelle. Wir bekamen noch ein gemeinsames Kind (mein viertes inzwischen) und heirateten. Sind seit 12 Jahren glücklich und ich kann jetzt sagen, ich kann die Zeit anders genießen. Sehe vieles anders und handle auch anders. Aber ich bin jetzt glücklich und hätte dieses gerne auch früher gehabt.

Also Resumee, nein so hatte ich mir mein Leben nicht vorgestellt. Aber es sollte wohl so kommen und habe es bisher gut gemeistert. Manchmal muss man steinige Wegen gehen, um anzukommen.

LG

PS: Alles Gute zum Geburtstag.

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Ich war in der Schule immer ein Überflieger und habe ohne größere Anstrengungen ein Abi von 1,2 gemacht. Daher dachte ich, dass es auch im Studium so weitergehen würde.

Leider war ich recht fremdbestimmt durch meine Mutter - etwas, das ich definitiv anders machen würde. Ich bin ans andere Ende Deutschlands gezogen, als Atheist in eine erzkatholische Kleinstadt zum Studieren. Das Studium fiel mir unerwartet schwer. Ich habe Lehramt studiert und eines der Fächer (Mathematik, in der Schule mein Leistungskurs und mein Lieblingsfach) war im Studium so gar nicht meins, viel zu theoretisch. Oft genug wollte ich es abbrechen, habe es aber durchgezogen. Darauf bin ich heute zwar stolz, das habe ich mir aber anders vorgestellt. Auch dass ich eineinhalb Jahre länger studiert habe, war nie so geplant.

Andererseits habe ich im Studium meinen Mann kennen gelernt und geheiratet. Er war absolut nicht mein Traummann und ich musste an meinem Rohdiamanten auch ziemlich feilen. ;-) Sagt er heute übrigens selbst, dass er froh ist, dass ich an einigen Stellen gezogen und gedrängelt habe, und dass er viel glücklicher ist als in der Beengtheit, die er von daheim mitbekommen hat.

Ich dachte, dass alles zügig gehen würde: Studium, Referendariat, Kinder. Unbedingt wollte ich früh Kinder.

Tja, zügig ging hier aber nix. Wie schon erwähnt zog sich das Studium schon länger hin. Dann verzichtete ich auf das Referendariat, damit mein Mann in Ruhe promovieren konnte und wir keine Fernbeziehung führen mussten. Die Stelle, die ich hatte, unterfordert mich maßlos und hat fast zu Depressionen geführt. Auch das Schwangerwerden wurde schwierig. Insgesamt zehn Hormonzyklen (davon eine IVF) und zweieinhalb Jahre hat es gedauert, bis ich endlich schwanger wurde. Das hat mich sehr viel Kraft gekostet und das habe ich mir anders vorgestellt. Es war allerdings immer schon meine Angst, dass bei mir etwas nicht stimmen könnte, nennen wir es ein Bauchgefühl.

Jetzt bin ich allerdings schwanger und sehr glücklich. Finanziell geht es uns gut. Meine Ausbildung habe ich immer noch nicht fertig, da ich meinen Refplatz aufgrund der Schwangerschaft nicht angetreten habe und das nach der Elternzeit - vermutlich in Teilzeit - machen werde.

Hätte mir früher jemand gesagt, dass ich mit bald 28 erst das erste Kind erwarte und noch nicht fest im Berufsleben stehe - ich hätte es wohl nicht geglaubt. War doch immer der Overachiever. Aber so ist es nun mal. Ich liebe meinen Mann über alles und unseren kleinen Bauchzwerg auch. Wir sind glücklich, hatten schöne Urlaube und Kurztripps in Europa. Ich würde sagen, es war der richtige Weg.

28

Hi,

ich wollte mit 30 "fertig" sein--also Mann, 2 Kinder, Haus mit Garten, guter Beruf.
Mit 30 hatte ich das alles, also mein Plan ging auf ;-.)
Dann bekam ich mit 34 Kind Nr. 3 und alles lief total rund--hätte mich stutzig machen müssen #schwitz
Meinen 35. verbrachte ich im Koma auf der ITS und wurde quasi komplett auf 0 gestellt. Ich wurde berufsunfähig, ging in den vorzeitigen Ruhestand und trotz des Schreckens lief es dann doch noch ganz gut. Anders, als ich erwartet hatte, aber ich lebe ja noch #sonne
Aber ich habe gelernt, dass Pläne für den Eimer sind #hicks

lg

29

Hallo.

Mein Wunsch war früher ....Bis 30...2 Kinder, Mann, Hund, Haus.

Erstes Kind mit 17, mit 21 geheiratet, Stiefkind Adoption, mit 30 Herzkind aufgenommen.

Egal wie es kommt und ist. Wichtig ist das man glücklich und zufrieden ist!

30

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

Ich hatte lange keine Vorstellung vom Leben. Ich wollte einfach immer anders sein als mein Bruder 🤷‍♀️. Also kein Spießerleben führen mit Ehepartner, Kinder und Haus. 😂

Mit ca 25 kam der Wandel als ich meinen jetzigen Mann kennen lernte. Plötzlich wollte ich all das was auch mein Bruder hatte. Mann, Kind, Haus... alles vor der 30.

Nun werd ich bald 30 und habe das Thema Mann und Kind „geschafft“. Haus wird wohl schwierig in den Immobilienzeiten.

Jobmäßig würde ich definitiv etwas anderes machen. Etwas wo man flexibler ist, mehr Auswahl an Arbeitgeber hätte, auch Homeoffice machen könnte. Außerdem einiges mehr an Geld verdienen würde.
Aber den richtigen Job könnte ich wohl erst mit meinem Wissenstand von Jetzt auswählen.

31

Hallo!

Herzlichen Glueckwunsch!

Jetzt bin ich 43. Ich hatte einen ganz praezisen Plan:

1 Scooter (50 ccm, mehr brauchte ich nicht)
1 Mal im Leben nach Russland zu reisen
Heiraten (am Besten einen Auslaender) und Kinder bekommen (viele).

Nach Russland kam ich das 1. Mal mit fast 22, zusammengerechnet war ich vielleicht so 5-6 Jahre dort.

Scooter (50 ccm) kaufte ich mit fast 25, er hielt 18 Jahre. Jetzt habe ich einen 125er, Auto wollte und brauchte ich nie.

Geheiratet habe ich einen Inlaender (ein paar Doerfer weiter weg), wir haben ein Kind. Waere schoen wenn noch 1-2 kaemen.

Mir wurde immer vorgeworfen keine Ambitionen zu haben, weil ich Heiraten und Kinder bekommen wollte. Mit 24 war ich mit meinem Studium fertig, habe mich noch weitergebildet und habe nie richtig aufgehoert zu arbeiten. Karrieretraeume hatte ich nie.

Ich finde es nur schade, dass ich spaet mit der Familienplanung angefangen habe, waere es nach mir gegangen, haette ich direkt nach dem Studium damit angefangen...

LG

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Ja, das Leben ist nicht planbar. Ich habe das nie gemacht, zumindest nicht so wie Du.
Ich bin jetzt genau 50 Jahre alt, habe Gott sei Dank noch als Spägebärende ein Kind bekommen (heute 14), bin aber mittlerweile alleinerziehend.
Ich lass jetzt alles auf mich zukommen, suche beruflich aber noch etwas, was mich erfüllt. Ziemlich schräg mit 50, ich weiß.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für die Zukunft.

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Hallo du,
Ich bin 10 Jahre älter als du und kann dir sagen, dass vieles was ich mir mit 26 vorgestellt habe, so (zum glück) nicht eingetreten ist. Ich war auch verheiratet und war am ende meines Studiums und hatte Panik keinen job zu bekommen. Mein ex Mann war studienabbrecher und so dachte ich, ich würde die hauptverdienerin sein. Dann hat sich herausgestellt, dass mein Mann unfruchtbar ist, ich dachte Kinder würden nur mit künstlicher Befruchtung klappen.
Dann ist alles anders gekommen. Mit 30 wurden meine Karten neu gemischt. Ich trennte mich von meinem ex, lernte einen neuen (sehr gut verdienenden) Mann kennen, zog zu ihm in eine andere Stadt, habe einen sehr gut bezahlten Job bekommen. 1,5 Jahre später kam die 1. Schwangerschaft auf Anhieb, dann der Hauskauf, dann 2 Jahre später die 2. Schwangerschaft auch auf Anhieb, dann die Hochzeit. Also zwischen 30 und 35 war bei mir alles neu, neuer Mann, neue Stadt, neuer Job, 2 kinder, Haus und ordentlich Geld. Es ist also viel besser als ich es mir vor 10 Jahren noch erhofft habe! Daher finde ich 26 ist noch viel zu früh, um Schlüsse zu ziehen, abgerechnet wird am Ende, daher Kopf hoch!

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Alles Gute zum Geburtstag.

Ich gehöre eher zu den langweiligen Leuten, meine Pläne haben sich alle eigentlich erfüllt.
Ich wollte immer mit 25 heiraten und mit 30 mit der kinderplanung durch sein.
Einen sicheren Job haben Und im eigenem Haus wohnen.

Bin mit meinem Mann zusammen gekommen, da war ich 17.
Abi gemacht mit 19. Dann fsj, dann die Ausbildung.
Mit 22 ein Haus gekauft.
Mit 25 geheiratet. Mit 26 das erste Kind und bin nun mit 29 mit dem zweiten (und cermutlich letzten) schwanger.

Das einzige was nicht planmäßig lief, dass wir mit 28 jetzt in unser jetziges haus gezogen sind und meine Schwiegereltern in das andere.

Ob wir zur Mittelschicht oder sonst wo dazu gehören, habe ich mir nie Gedanken gemacht. Hauptsache wir müssen nicht jeden Cent umdrehen und können uns was gönnen, aber wissen auch Kleinigkeiten zu schätzen.