Großeltern sind die Regeln der Eltern egal

Hallo ihr Lieben,
Ich würde gerne eure Meinung zu folgendem Thema wissen:

Meine Eltern wohnen 200 km von uns entfernt, wir sehen wir meistens so alle 3 Wochen für ein Wochenende.

Nun haben wir folgendes Problem:
Mein Sohn (einziger Enkel) ist 15 Monate alt.

Wir sind sicherlich keine strengen Eltern, aber Erziehung ist uns wichtig.
Und meine Eltern arbeiten da komplett dagegen.

Der kleine darf zb nicht an Glasscheiben seine Fingerabdrücke hinterlassen, also nicht grundlos hinlangen. Zuhause wäre es mir noch egal, aber wenn wir unterwegs sind (Besuch oder einkaufen) möchte ich das absolut nicht und deswegen darf er es auch nicht zuhause machen, damit er einfach weiß, dass Fenster für ihn tabu sind.
Meine Eltern wissen das, aber es ist ihnen egal. Sie erlauben es ihm bei sich zuhause und bieten es ihm sogar von sich aus an, obwohl er gar nicht an die Fenster geht, damit er da Spaß hat ...

Hat gleiche mit Haare ziehen/ ins Gesicht hauen. Das findet der kurze wahnsinnig witzig und lacht dann.
Da es den Leuten aber weh tut, möchten wir das nicht. Bei niemanden !
Mein Vater nimmt aber sogar keine Hand und fängt an damit in sein Gesicht zu hauen, Hauptsache der kleine lacht.

Anderes Beispiel : der kleine ist ein schlechter Esser. Deswegen gibt es nur nach dem Mittagessen etwas süßes.
Meine Eltern stopfen ihn aber den ganzen Tag mit Süßigkeiten voll. Er isst dann das komplette Wochenende fast nix normales.

Thema Fernsehen: wir schauen Zuhause nie fern, einfach weil es uns nicht interessiert. Bei meinen Eltern läuft der Fernseher den ganzen Tag. Der kleine will nix spielen, er würde am liebsten den ganzen Tag in den Fernseher starren. Meine Bitte, den Fernseher mal auszumachen (außer dem kurzen schaut eh keiner !) wird ignoriert. Schalte ich ihn aus, wird er wieder angemacht.

Und von solchen Beispielen gibts echt viele.
Meine Eltern sind der Meinung, dass ich, als ihr Kind, nicht das Recht habe Ihnen vorzuschreiben, was sie mit ihrem Enkel machen dürfen.

Sie haben sich früher über ungezogene Kinder aufgeregt, aber nun sind sie es, die keine Grenzen setzen.
Ich glaube der Hintergrund ist der, dass sie unbedingt wollen, dass das Kind sie mehr mag als die anderen Großeltern.
(Meine Schwiegereltern lassen sich nicht so auf der Nase rumtanzen, sind aber tolle Großeltern)

Aus dem Grund wird dem Kind alles erlaubt. Er wird auch mit Geschenken überflutet. Finde ich auch nicht ok, aber sie wollen sich die Liebe anscheinend auch erkaufen.

Wie seht ihr das ?

Haben Großeltern das Recht zu tun was und wie sie wollen ?
Oder müssen sie sich nach der Erziehung der Eltern richten ?

Am liebsten würde ich gar nicht mehr hinfahren; aber das ist ja auch blöd.

Ach ja und was mich noch sehr stört ist, dass immer, wenn ich dann etwas unterbinde, gesagt wird:
„Xy wir dürfen das leider nicht mehr machen, die Mama erlaubt es nicht“.
Ich werde da immer als die böse dargestellt und das Kind weint dann, weil Mama irgendwas nicht erlaubt ...

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Ich finde schon, dass du dich ein bisschen locker machen kannst.
Dein Kind wird lernen was wo geht und was nicht.
Meine Eltern waren was TV und Süßkram anging auch immer streng.
Ich hatte eine Oma die das ähnlich gesehen hat und eine wo es nicht so war.
Klar habe ich die Besuche wo ich Eis essen konnte geliebt, aber dann war auch wieder gut.
Und darüber, dass die Kinder nach einem Besuch bei den Großeltern auf Werkseinstellung zurück gesetzt sind gibt es ja genug Witze.
Versucht die Besuche zu genießen und euch nicht wegen Kleinigkeiten aufzuregen.

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Anfangs hat es mich ziemlich gestört, habe aber schnell gemerkt, dass Kinder nicht blöd sind ;-)
Sie wissen schnell was sie zu Hause dürfen/nicht dürfen und woanders eben schon/nicht.

Meine Tochter ist mittlerweile 8, sie hat ihre Großeltern seit Geburt an beinahe täglich um sich herum.
Sie weiß ganz genau dass unterschiedliche Haushalte/Menschen auch bedeutet, dass es andere Regeln gibt.

Ich bin ebenfalls strenger als meine Eltern. Letzlich baden aber sie das aus. Meine Mutter berichtet zb dass wenn meine Tochter sauer ist sie auch mal Sachen durch die Gegend wirft oder Türen zuschlägt.
Hat sie bei uns noch kein einziges Mal gemacht, da sie weiß, dass zu Hause der Hase anders läuft.

Ich möchte dir ein bisschen die Angst nehmen.
Euer Kind sieht die Großeltern nur alle 3 Wochen, dieses Verhalten dass es dort ausleben darf, wird es eher nicht in sein normales Verhaltensrepertoire einbauen.

Das mit dem Hauen würde ich tatsächlich aber vielleicht ansprechen und hier eine Grenze ziehen.

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Hallo


deine Fragen sind etwas schwierig mit Ja oder Nein zu beantworten. Eher ein Jein finde ich.

Eltern sind für die Erziehung zuständig, Großeltern für die Verziehung. Wie oft liest man hier, dass Kinder wieser auf Werkseinstellung zurückgesetzt werden, wenn sie bei den Großeltern waren.
In einem gewissen Rahmen ist das auch absolut OK so. Meine Babysitterkinder durften bei mir am Bett springen. Und dass sie das zu Hause nicht durften, wussten sie schon sehr früh. Wenn das Bett kaputt ging dadurch, war es halt mein Pech. So sehe ich die Sache mit den Fenstern.
Wenn es deinen Eltern egal ist, dass sie danach putzen müssen, dann lass sie doch.

Bei Ernährungssachen bin ich schon deiner Meinung. Eltern sagen die Richtung. Keine Schoko zB. Das muss akzeptiert werden.

TV ist wahrscheinlich so interessant, grad weil es das zu Hause nicht gibt. Davon verblödet dein Kind nicht.


Ja bei ihnen wird es mit der Zeit auch andere Regeln geben, die dir persönlich egal sein werden. Aber es ist dann deren Hausregel. Sie müssen die Suppe auslöffeln, die sie sich eingebrockt haben (sich schlagen lassen). Klar kann man was sagen, aber letztendlich ist es deren Gesicht. Primitiv gesagt.

lg lene

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15 Monate ist noch etwas klein, aber in 1 Jahr circa können die Kinder ganz gut unterscheiden, was man bei Oma und Opa darf und zu Hause nicht. Daher sind Oma und Opa auch manchmal viel toller als Mama und Papa. Und das finde ich auch ok.
Hauen und Haare ziehen finde ich auch doof und da wäre ich auch mit meinen Eltern ins Gespräch gegangen. Ebenso bei den Fenstern.
Denn diese Sachen bekommst du mit 15 Monaten entweder ganz oder gar nicht in den Kopf.
Süßes und TV hingegen kannst du zu Hause problemlos regulieren ohne Aufwand.
Daher würde ich das jetzt nicht so strengt sehen.

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Da mit 15 Monaten noch keine Impulskontrolle möglich ist lernen sie es in dem Alter gar nicht. "In den Kopf" bekommen sie frühestens mit 2 Jahren annähernd solche Sachen.

Um gefährliches zu vermeiden gibt es ja meistens schon Regeln, nicht mir der Klobürste spielen, etc die genügen zum "Üben". Alles andere ist nur Schischi und stresst alle Beteiligten.

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Ehrlich? Kinder erzieht man über Jahre, nur weil Du mit 15 Monaten Dinge durchgehen lässt heißt es nicht dass sie es später nicht lernen, im Gegenteil, sie verstehen vieles noch gar nicht, haben nur sehr geringe Impulskontrolle und das unnötige Nein hier und Nein da stumpft sie eher ab als dass sie dadurch erzogene Kinder werden. Ich würde Dir empfehlen Dich mal damit zu befassen was Kinder in welchem Alter kognitiv und impulsiv verarbeiten und leisten KÖNNEN bevor du Dir nen Kopf machst was "zu verpassen". Ich habe vieles locker gesehen in dem Alter und erst dann angefangen wenn ich das Gefühl habe es geht "leicht", ich kann ihm was erklären. Und mit 4 wird er gelobt wie unauffällig er bei Besuchen ist. Jetzt versteht er was wir wollen, hat genug Einfühlungsvermögen zu verstehen was weh tut etc, und setzt es um.

Ich finde Besuch mit so kleinen Kindern der wegen sowas ständig springt echt anstrengend. Lieber hab ich nen gemütlichen Nachmittag und ehrlich - ein vertapstes Fenster ist in keinen 5 Minuten geputzt. Wenn mein Besuch wegen sowas ständig Nein schreit denk ich mir "denken die ich bin überfordert mal eben ein Fenster abzuwischen?" oder so ähnlich.

Außerdem wird Dein Kind lernen dass es bei verschiedenen Menschen verschiedene Regeln gibt, was Jungeltern immer als totale Erziehungskatastrophe sehen ist in Wahrheit elementär wichtig für ihre Entwicklung!

Das mit dem Fernseher ist dann halt so, nur bei der Ernährung wäre ich auch etwas strickter. Es fällt auch leichter 2 Verbote durchzusetzen als 20! Wie bei kleinen Kindern zählt auch bei Grosseltern "chose your fights!"

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Toll geschrieben 👍

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Da ich noch 13-jährige kenne, die alle Glasscheiben und Wände mit schmutzigen Händen vertappen, kann man damit wohl nicht früh genug anfangen, das zu verbieten.

Fernsehen bei so einem kleinen Kind ist total unmöglich und kenne ich nur von bildungsfernen Familien.

Die Hauerei noch zu fördern ist richtig krass, wie bekommt man das dann wieder raus?

Süßigkeiten sind mega ungesund, aber ich bin auch nicht immer dagegen angekommen, keine Ahnung.

Ich würde da nicht mehr so oft hinfahren, das wäre so gar nicht meines.

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hallo,
Kinder lernen es sehr schnell , dass es unterschiedliche Regelungen zwischen Eltern und Großeltern gibt.
ich habe meine Zwillingsenkelchen (5) oft bei mir und halte mich erziehungsmässig an die Grundregeln meiner Tochter.
allerdings mache ich auch Sachen mit ihnen , die sie daheim nicht machen dürften,weil es einfach ein zu großes Chaos verursacht. na und ....wenn sie wieder weg sind habe ich genügend Zeit aufzuräumen#rofl
auch essensmässig ist es bei mir anders. gesundes Gemüse gibt´s daheim und bei Oma eben Pfannkuchen , Milchreis oder Minipizza.
daheim trinken sie stark verdünntes Fruchtschorle und bei Oma gibt es Fanta oder Zitronenlimo.
ist für meine Tochter alles ok , denn daheim wird nie nach solchen Sachen gefragt ........das gibt es eben nur bei Oma.
ich habe von meiner Tochter ein tolles gemaltes Holzschild bekommen , da steht drauf

OMAS SIND WIE MAMAS - ABER MIT PUDERZUCKER

und irgendwann bleiben dann diese Kindheitserinnerungen zurück.....weisst du noch , damals bei Oma................#liebdrueck

#winke

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Danke. Unterschreibe ich als eher strenge und konsequente Mama genau so. Die Kleinen sollen doch ihren Ausgleich haben und sich mal verwöhnen lassen. Als Eltern muss man im Alltag ein Auge drauf haben, aber dann können die Großeltern (oder wer auch immer) den Ausgleich schaffen. Finde ich total okay und gut.

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Hallo,

leider haben viele Großeltern heutzutage jegliches Maß verloren, was Verwöhnen in sinnvollem Rahmen angeht.
Bei unseren Großeltern dürften wir auch mal länger auf bleiben und bekamen ein paar Gummibärchen mehr als zu Hause. Aber die haben sich nicht schlagen lassen und da durfte man auch nicht die Wohnung auseinander nehmen oder verdrecken.

Bei vielen Großeltern heißt es heute, null Grenzen, mit Süßigkeiten vollstopfen, Fernsehen bis der Kopf brummt und Geschenke-Bombardement.

Die haben offenbar so wenig Selbstbewusstsein, dass sie glauben, die Kinder würden sie sonst nicht mögen. Woher auch immer das kommt.

Wir haben unsere Großeltern geliebt, obwohl wir da nicht alles durften, oder?

Ich würde als erstes ein Gespräch mit den Großeltern führen, was für Euch nicht ok ist.
Dazu gehört, sich schlagen zu lassen oder die Scheibe zu bematschen.
Ich würde mal nachfragen, ob sie es noch so lustig finden, wenn ein 6-jähriger ihnen ins Gesicht schlägt, und ob sie glauben, dass die ungezogenen älteren Kinder so auf die Welt gekommen sind...

Ich würde das Kind erstmal nicht mehr alleine bei den Großeltern lassen. Es gibt ab jetzt nur noch Familienbesuche, und bei denen bleibt der Fernseher aus.
Wenn sie sich mit dem Enkel beschäftigen wollen, können sie gerne mit ihm ein Buch ansehen, bauen oder spielen.

Wenn diese blöden Kommentare von wegen, "Mama hat das verboten, deswegen dürfen wir das jetzt nicht mehr." kommen, ist der Besuch beendet.
Ich würde auch mal nachfragen, ob ich dem Kind sagen soll, dass seine Bauchschmerzen und Löcher den Zähnen, falls es welche bekommt, von den Süßigkeiten kommen, die die Oma ihm immer gibt...

Manchmal muss man leider auch die Großeltern erziehen.
Bei unserer Oma war das zwischendurch ebenfalls schwierig, bzw. ist es immer wieder mal.

LG

Heike

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"Bei vielen Großeltern heißt es heute, null Grenzen, mit Süßigkeiten vollstopfen, Fernsehen bis der Kopf brummt und Geschenke-Bombardement."

Die gab es früher auch schon.

Was hat meine Oma von ihren Großeltern erzählt Tanten/Großtanten von ihren Großeltern/Schwiegereltern/Eltern usw.


Das maßlose verteilte sich lediglich auf 15 Enkel, statt 1-2
oder auf 1-2 Lieblingsenkel

Spielzeug, Süßigkeiten waren finanziell schwieriger.
Aber das untergraben von elterlichen Regeln, das gab es auch früher schon. Maßlos auch.

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Mein Sohn ist 18 Monate alt. Er muss halt lernen, dass zu Hause andere Rgeln gelten als wo Anders. Und das lernt er auch. Sind wir beim Onkel, gelten seine Regeln. Wenn ich da sage "was hat Onkel Abc dazu gesagt?" dann weiß er, ob er etwas darf oder nicht. Bei der Uromma gelten ihre Regeln.
Im Kindergarten gibt es wieder eigene Regeln. So ist das im Leben nunmal.
Die Tante als regelmäßige Babysitterin erkauft sich seine Zuneigung durch essen und Saft. Finde ich nicht toll, aber einmal die Woche für einige Stunde hält er das schon aus. Zu Hause gibt es dann zwei Kekse weniger und wieder nur Wasser.
Ganz einfach.