Gemischte Gefühle wenn Frau arbeitet

Hallo Zusammen,

vielleicht geht es ja manchen Mama´s und Papa´s ähnlich wie mir? Meine Partnerin geht seit kurzem wieder arbeiten im Schichtdienst und meine Gefühle spielen irgendwie verrückt. Irgendwie kriegen wir uns wegen Kleinigkeiten in die Haare und auf der anderen Seite habe ich das Gefühl wenn ich auf Arbeit bin, das ich Sie extrem vermisse und habe irgendwie Ängste das zwischen uns eine noch größere Distanz entsteht als es schon vorher war?

Man muss dazu sagen, das meine Partnerin seit der Geburt die körperliche Nähe aus unterschiedlichen gründen mehr oder weniger meidet bzw. nicht möchte.

Jetzt geht Sie arbeiten und ist nicht immer Zuhause wenn ich Feierabend habe und es fühlt sich einfach mega komisch an. Dadurch das Sie seit der Geburt die Nähe meidet und in den letzten Monaten eine körperliche Distanz zwischen uns entstanden ist, habe ich nun die Befürchtung das Sie noch größer wird?

Klar die wenigen Stunden was wir haben tauschen wir uns über den Alltag, unser Kind und die nächsten Tage aus. Fragen uns wie die Arbeit war, wie es uns geht aber es fühlt sich momentan so an als würden wir wie Freunde zusammenleben.

Geht es jemand ähnlich? Oder hat jemand solche Erfahrungen schonmal gemacht?

1

Das Problem ist ja weniger die Arbeit sondern unabhängig die Distanz deiner Partnerin von dir.

2

Ich sehe das wie meine Vorschreiberin. Das Problem ist nicht das deine Frau zur Arbeit geht. Du fühlst dich deiner Frau nicht mehr so sehr verbunden und das verstärkt sich natürlich wenn sie nicht da ist. Dort ist das Problem wo du ansetzen solltest: spricht mit ihr und sag ihr wie es dir geht. Versucht dieses Problem zu lösen, dann stört es dich auch nicht wenn sie arbeiten ist.

3

Ja nach der Geburt eines Kindes muss man sich erst neu finden. Da hilft nur viel reden. In einer ruhigen Minute.

4

Ich gehe davon aus, dass du die körperliche Distanz, die deine Frau gerade braucht, akzeptiert hast - das finde ich sehr sehr wichtig und gut. Mache ihr, bitte, keinen Druck (tust du auch bestimmt nicht) und das ist auch sehr wichtig in einer Beziehung. Wie auch die anderen schon schrieben, rede mit ihr, viel. Du kennst sie am besten und weisst, wie du sie glücklich machen kannst im Sinne von Aufmerksamkeit, Interaktion zwischen euch beiden.
Ich schreibe das, weil ich es mir im Moment und auch seit der Schwangerschaft von meinem Mann sehr sehr wünsche. Natürlich, jede Frau ist anders, aber jedoch..
Zeige ihr, dass sie dir nicht egal ist und dass du für sie und euer Kind da bist... dass ihr eine Familie seid, dass ihre Probleme auch deine sind..

Ich wünsche euch beiden alles Gute.

5

Deine Frau hat momentan vielleicht viel um die Ohren. Kind, Job und ein Mann der Nähe fordert. Gib ihr Zeit, setze sie nicht unter Druck, dann kommt sie schon alleine wieder auf dich zu.
Teilt ihr euch die Hausarbeit?
Wie alt ist euer Kind. Braucht das Kind viel Nähe und Aufmerksamkeit? Wie sind die Nächte mit dem Kind? Wer steht auf, wenn das Kind nachts munter wird?
Ich frag nur, weil ich nicht weiß inwieweit ihr das gemeinsam macht?
Was sagt sie zu eurer Distanz?
War das Kind ein Wunschkind?

6

Hallo,

mir ging es, als die Kinder kleiner waren, genauso. Ich bin eh nicht der Typ Mensch, der viel körperliche Nähe braucht. Als Kind brauchte ich die komischerweise schon. Ich habe lange im Elternbett geschlafen und auch in der Pubertät noch gern mit Mama und Papa gekuschelt. Als Erwachsene brauche ich es überhaupt nicht mehr und sehr viel Körperkontakt erschlägt mich. Die Kinder bekamen und bekommen natürlich die Nähe die sie brauchen. Das auch intensiv. Allerdings ist dann mein Bedürfnis an Nähe ausgeschöpft und mein Partner musste zurück stecken. Klar, wir haben uns zwischendurch geküsst und auch umarmt, hatten auch normal Sex, aber dieses Kuscheln war mir zu eng. Das hat aber nicht bedeutet, dass ich meinen Mann nicht über alles liebe. Mein Mann hat das verstanden. Er wusste von Anfang an, dass ich eher die Art Gefühlsholzklotz bin. Ich bin weder romantisch, noch sehr sensibel und sehe alles sehr pragmatisch. Mein Mann ist das komplette Gegenteil von mir. Wenn man aber offen darüber redet, kann man dieses Problem aus dem Weg schaffen. Und wenn dir deine Frau versichern kann, dass sie dich liebt, wirst du es auch nicht mehr so schlimm empfinden. Meine Kinder sind jetzt größer und brauchen kaum noch Nähe. Jetzt kann ich mich wieder voll meinem Mann widmen. Ich denke, das wird bei deiner Frau auch so sein. Ein kleines Kind fordert viel Nähe und Körperkontakt von der Mutter. Da ist man als Mutter zwischendurch froh, auch mal keine Nähe geben zu müssen. Viele Beziehungen scheitern nach der Geburt des ersten Kindes. Weil beide Parteien unzufrieden sind und sich unverstanden fühlen. Reden hilft. Was bei euch noch dazu kommt, ist die Doppelbelastung Kind und Job. Da hatte ich anfangs auch keinen Nerv für romantische Stunden. Und meine Kinder waren größer als ich wieder arbeiten ging.

LG
Lotta

7

Erstmal Danke für die zahlreichen Antworten. Vielleicht ein paar Infos für euch damit Ihr die Situation etwas besser abschätzen könnt.

Meine Partnerin hat nicht gestillt und nimmt mittlerweile seit ein paar Monaten keine Hormone mehr zu sich. Sie bekommt meinerseits und von unseren Eltern immer Unterstützung. Wir haben zudem die letzten Monate mehrfach Gespräche geführt. Ich habe Ihr mitgeteilt wie ich mich fühle, wie es mir geht und was mir fehlt. Genauso habe ich Sie gefragt, wie es Ihr geht, was Ihre Gefühle sagen, ob es Probleme gibt oder wo ich Ihr helfen kann. Sie meinte es liegt nicht an mir, es ist alles okay, Sie erkennt sich einfach seit der Geburt nicht mehr wieder. Sie ist teilweise hin und hergerissen. In den ganzen Gesprächen + Ihr Verhalten klang es sehr viele nach einer Art von Depression. Mitlerweile geht Sie Teilzeit wieder arbeiten. Ich dachte eigentlich es wird besser. Ja Sie wirkt ausgeglichener, ruhiger und insgesamt erzählt Sie viel mehr als vorher. Aber die Distanz ist nach wie vor da. Wir leben wie zwei Kumpels aneinander vorbei ... so fühlt es sich zumindestens an. Sie ist eine tolle Frau, schaut gut aus, ich finde Sie optisch wirklich Sexy und ich habe auch Gefühle für Sie und liebe Sie. Rein Charakterlich kann Sie eine andere Person sein. Aber irgendwie hat Sie sich seit der Geburt um 180 Grad gedreht.

Ich weiß man kann nichts erzwingen. Das möchte ich auch nicht! Ungern setze ich Sie unter Druck - damit kommt man nicht weit, ich weiß! Aber wisst Ihr, ich als Mann, habe auch Gefühle, Bedürfnisse und die Sehnsucht nach Zuneigung. Ich bin ein Mensch der braucht die Nähe zu seinem Partner. All das habe ich Ihr auch schon zu verstehen gegeben. Auch habe ich verstanden das es halt nicht von heute auf Morgen geht und man Geduld haben soll, aber wie lange soll man sich das ganze noch antun'? Es belastet mich und enttäuscht mich Tag für Tag. Ich versuch das ganze wirklich entspannt anzugehen, locker zu bleiben und die Ruhe zu bewahren. Aber Sie kann weder Gefühle zeigen noch annehmen ... irgendwie kalt wie ein Fisch. Der Haushalt läuft, das Kind ist wohl auf, der Hund ist versorgt und die Beziehung läuft solala neben her? Es ist halt auch so, das von Ihrer Seite aus, kaum die Initiative ergriffen wird. Freilich sind wir nicht im Kindergarten wo man hin und her tut und sagt wenn er sich nicht meldet, melde ich mich auch nicht, aber irgendwo habe ich auch meinen Stolz, meine Ehre und meine Würde um zu sagen, bis hier hin und nicht weiter.

Bin echt verzweifelt, weil ich unserer Beziehung ungern ein Zeitlimit geben möchte ...