Kein Tag ohne Streit und Geschrei

Hallo Forum,
es ist mir wirklich unangenehm, diesen Beitrag zu verfassen, aber vielleicht kann ich Tipps bekommen oder mir einfach nur alles von der Seele schreiben. Wir sind eine 3köpfige Familie und unser Sohn (3,5) macht uns das Leben extrem schwer. Es vergeht kein Tag, an dem er nicht mindestens einmal „angeschrien“ oder zumindest sehr laut angesprochen wird, weil er einfach nicht hört. Wir sagen es ihm hundert mal in ruhigem Ton, erklären viel, aber er tanzt uns auf der Nase rum. Wenn ich mit ihm unterwegs war und wir nach Hause kommen, setzt sich sein Papa immer zu ihm und fragt ihn, wie es war, ob er Spaß hatte usw., aber er bekommt keine Antwort, sondern wird getreten oder nur patzig angesprochen ala „weiß net!“ :-(
Unterwegs ist es eine Katastrophe, er ist laut/vorlaut, kann null still halten und hört null. Es ist mir sehr peinlich vor den anderen Leuten und würde ich mich von außen sehen, würd ich vermutlich auch denken „warum erzieht die ihr Kind nicht?“. Aber genau das ist der Punkt: ich will ihn ja „erziehen“. Ich bin auch mal streng, lasse nicht alles durchgehen und ziehe Konsequenzen. Auf der anderen Seite will ich ihm ganz viel Liebe und Verständnis entgegen bringen und im ruhigen Ton mit ihm reden... es gelingt mir aber nicht :-( mir tut es sehr weh, wenn ich sehe dass er seinen Papa haut oder tritt. Warum tut er das?! Er hat ihm nichts getan... er sagt ihm nicht mal Gute Nacht, sondern sagt „Papa geh raus“... harmonisch läuft hier momentan wirklich gar nichts und ich frag mich, ob wir mal zu irgendeiner Beratung gehen sollten. Es geht soweit, dass mein Mann das Üben für Kind Nummer 2 komplett einstellen möchte und es bei einem Kind belassen will, weil er ja schon kaum händelbar ist... wie wäre das dann mit 2? Aber das macht mich natürlich noch trauriger :-( hat jemand aufbauende Worte?

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Hey,

erstmal fuhl dich gedrückt! Das strengt an, unheimlich sogar... Da ist der Akku einfach im wahrsten Sinne des Wortes hinüber... Aber ich will mal ein paar Denkanstöße geben...
- Wer kümmert sich die meiste Zeit um den Lütten? Wer hat die elternzeit gemacht?
- geht ihr beide arbeiten? Voll oder teilzeit?
- seit wann ist das so, dass euer Familienleben so beeinflusst wird? Fällt es in der Kita auf? Habt ihr mit Kinderarzt und Erzieherinnen mal Gespräche gesucht?
- seid ihr euch einig in der Erziehung? Streitet ihr vor dem Kind?
- hat dein Mann exklusive Zeit mit dem Kind? Wo du definitiv nicht in Reichweite bist?
- lasst das gefrage doch mal sein, schick anstatt dessen den Papa mit ihm einkaufen oder was auch immer
- ganz ehrliche frage, musst du mir auch nicht beantworten, ist nur für dich selbst gedacht: bust du wirklich so konsequent, wie du es grad glaubst? Passiert immer dasselbe, wenn der Lütte was falsch macht? Oder werden Konsequenzen zwar angedroht, aber nicht durchgezogen?
- mein persönliches lieblingsthema: Zucker und medienkonsum? (und ja meine Kinder dürfen auch mal TV schauen, wir haben auch sämtliche Konsolen und süßes gibt's auch, aber in Maßen)
- ist der tagesablauf geregelt?

Du siehst, das sind eine latte an Themen, die das beeinflussen können... Jetzt bitte nicht von Null auf hundert alles verändern, aber schau doch mal, ob etwas davon passt und wir überlegen zusammen weiter, was man ändern könnte?

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Ich gehe mal deine Punkte durch:
1) ich kümmere mich zu 90% um ihn, ich arbeite auch weniger als mein Mann
2) wir arbeiten beide, er Vollzeit, ich 85%
3) es ist phasenweise. Im Kiga gab es keine Gespräche, da es auch immer mal gute Phasen gibt. Seit 2 Wochen sind Ferien und in der kitafreien Zeit ist es immer anstrengender
4) wir sind uns einig. Wir streiten nie vor dem Kind, höchstens mal aus dem Affekt eine kurze Meinungsverschiedenheit, aber kein richtiger Streit
5) mein Mann geht auch hin und wieder, wenn er Zeit hat, alleine mit ihm raus
6) ich bin zu 95% konsequent, aber ich bin ehrlich, es wird auch mal was angedroht und am Ende doch nicht durchgezogen
7) zucker und Medienkonsum: erwischt! Momentan aufgrund der Ferien definitiv zu viel. Er schaut morgens meistens 1 Stunde TV/Tablet und nachmittags/abends nochmal 30-60min.
Süßkram gibts nach dem Abendessen (Pudding, Joghurt, Kinderschokolade... also eins davon, nicht alles), zwischendurch selten, aber kommt auch mal vor. Macht mir alles ein sehr schlechtes Gewissen :-(
8) Tagesablauf geregelt? Wenn er in den Kiga geht, ja! In den Ferien, naja... oft hat er auf nichts Lust, will nur Fernsehen was er dann nicht darf und schon ist die schlechte Laune da :-(

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Und meine Ideen zurück :)

1) und 2)
Nicht böse gemeint, aber wenn der Papa so wenig Zeit hat und die dann eventuell auch nicht besonders effektiv nutzt im Sinne von Quatsch machen, was mit ihm erleben, schaummonster in der Badewanne jagen etc.. Ja klar ist der Stellenwert von deinem Mann dann nicht so toll wie deiner...
Ich verurteile auch nicht wegen der Arbeit, ich musste mit dem ersten Kind alleinerziehend auch vollzeit arbeiten. Aber Tipp für die freie Zeit, auch wenn es wenig ist: qualitativ verbringen! Aufmerksamkeit nur fürs Kind! Die spülmaschine und Co. kann warten, geht eh manchmal schneller als mit Kind. Außer es macht ihm eh Spaß, dann könnt ihr das auch zusammen machen. Oder eben Haushalt du und der Papa geht mit ihm ne Stunde auf den Spielplatz oder liest das lieblingsbuch vor oder knetmonster bauen oder Kuchen backen so... Hauptsache ihr, insbesondere der Papa, beschäftigt sich ganz aufmerksam mit dem Kind.

3)
Hm, trotzdem mal nachfragen, ob die nen Tipp haben... Oft sind die Kinder da ganz anders als zuhause, weil sie genau wissen, wie sie sich dort verhalten sollen, welche Regeln herrschen und was erwartet wird
Ps: ja ich fand ferien auch oft zum kotzen, aber meist ist ihnen einfach nur langweilig... Mal ehrlich, wie sollen zwei Erwachsene ne ganze Kita ersetzen? Vielleicht kann mal ein Kumpel zum spielen zu euch kommen oder er geht dorthin?

4)
- klingt doch gut so :)

5) siehe oben, ich denke, es ist zu wenig


6) dann versuch mal, nochmal 4 Prozent zu schaffen :p vielleicht auch nochmal die Regeln durchgehen, ob sie wirklich gut sind... Ich war mit meinen Erwartungen teilweise zu streng, manches kann ein Kind in dem Alter einfach nicht


7) das schlechte Gewissen legst du mal beiseite, du suchst dir doch Hilfe... Jeder hat sein Kind schon mal vorm TV geparkt oder mit süßem ruhig gestellt... Aber man muss sich eben auch bewusst sein, was es für Wirkungen hat... Für sein Alter ist übrigens eine halbe Stunde bildschirmzeit angemessen pro Tag durchschnittlich. Spannend oder? Nachzulesen in der Lüge der digitalen Bildung, oder wie auch immer das Buch genau hieß. Müsste ich jetzt nachsehen. Aber sie verlernen schlichtweg zu spielen und sich selbst zu beschäftigen, siehe Punkt 8 bei dir :p Zucker abends ist blöd, das würde ich aufs we beschränken... Dann siehst du, ob es Wirkung zeigt... Wir sind ganz gut gefahren, wenn es zum Vesper ein kleines naschi gab, nach dem Abendessen gab's nix mehr... Halt nur mal am we, wenn man doch was gekmabbert hat zum filmabend, weil das Wetter blöd war (und ja, cars ging länger als 30 Minuten, mal ist das auch OK :p)
Bytheway? Mittagsschlaf? Wann geht er abends ins Bett?

8) fragt ihr eventuell, WAS er machen möchte? Besser wäre vielleicht für ihn, willst du a oder b? Kinder sind oft mit offenen Fragen überfordert, teilweise nehmen sie wohl bei a oder b Varianten immer letzteres, weil sie das erste schon wieder vergessen haben. TV würde ich, wenn er trotzdem gut schläft, auf abends eine Folge seiner lieblingsserie begrenzen so als ritual... Ansonsten bleibt das Ding aus. Das wird er schnell akzeptieren, auch wenn es erstmal theater gibt.


Ach und der toptip: bevor ihr was verändert, nehmt egch eventuell nochmal paarzeit, Hauptsache ihr habt die Ruhe und Geduld bzw Kraft dafür. Also übermüdet ne hauruckaktion ist mist... Da knickt man schnell wieder ein.

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Hui das klingt anstrengend. Wenn du das Gefühl hast, eine Beratung könnte helfen, dann mach das doch mal! Das ist doch wirklich nicht schlimm.

Kinderschutzbund wäre vllt eine Anlaufstelle.

In akuten Situationen würde ich gar nicht lang erklären, sondern ruhig, bestimmt und kurz was sagen, erklären kann man hinter her. Zum Beispiel: dein Sohn haut. Da reicht ein „nicht hauen, Stopp!“ und evtl weg holen oder Hand festhalten. Da würde ich jetzt nicht sagen „Bitte nicht hauen, das tut anderen weh, sei lieb, lieber streicheln, bitte mein Schatz!“ das bringt nix 😅

Macht der Papa denn viel mit ihm? Hat er feste Dinge? Ist er eine Bezugsperson? Motte ist erst 15 Monate, aber mein Mann macht alles. Also auch, ich mache natürlich auch alles. Ich denke, dass wir da nie SO große Probleme haben werden (dass einer mal besser als der andere ist, ist sicher normal).

Alles Gute euch!

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Genau das sagen wir, wenn er haut, aber er reagiert nicht oder lacht uns aus. Macht aber weiter. Wenn ich es wieder sage, reagiert er wieder nicht. Erst wenn ein richtiger Brüller kommt, hört er auf...

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Ich bin ja ein Freund von aus der Situation nehmen. Hoch nehmen, so sagen, wie ihr es schon macht, und in den Flur setzen.
Bitte nicht ins Zimmer, das soll er nicht mit Strafe verbinden.

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Hey, wie reagiert denn dein Mann wenn dein Sohn so zu ihm ist? Verständnisvoll oder schimpft er viel?

Ich kann dir nur von unserer Tochter berichten (jetzt 7) sie war so ähnlich. Da war halt mehr Gezicke und Geschrei, sie hat nicht geschlagen. Zu meinem Mann hatte sie auch nicht so den Draht und wollte immer das ich alles mache. Auch wirklich Kleinigkeiten, wie trinken oder essen geben. Wenn Papa sie mal ins Bett bringen sollte war ein riesen Theater. Allerdings war es so bei uns wie eine Userin dir schon geschrieben hat. Ich war 2 Jahre in Elternzeit, danach Teilzeit. Mein Mann ist nur vormittags zuhause, d.h. wenn sie im Kiga war. Sie kannte hauptsächlich nur mich. Und wenn dann Papa da war, hatte er leider auch nicht viel Geduld. Er wollte dann eine schöne Zeit mit seinem Kind verbringen, dass ging aber nicht weil sie es nicht wollte. Uns haben viel Gespräche (zwischen uns als Paar und auch mit unserer Tochter), Zeit und viel viel Geduld geholfen. Grad für meinem Mann war es schwer, da er sie ja über alles liebt und es oft einfach nicht verstanden hat warum sie so reagiert. Bei uns hat kein meckern und schreien geholfen Jetzt haben sie ein tolles Verhältnis und verbringen exklusiv an einem Tag die Woche Papa Tochter Zeit.

Ah und wenn meine Tochter gefragt wird und wie war die Schule etc. kommt eigentlich auch nur gut oder mal weiß nicht 😄 sie erzählt uns wenn sie es will und sich bereit fühlt und dass ist auch ok für uns. Mussten wir aber auch erst lernen/akzeptieren.

Wünsche euch alles Gute.

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Ich muss ein bisschen schmunzeln.
Ganz ehrlich? Dein Kind ist noch keine 4 Jahre alt. Ja, Regeln MÜSSEN sein, Anstand muss gelernt sein und hauen/treten usw sind Dinge, die nicht passieren dürfen. ABER, das ist ein kleines Kind und versucht sich aus. Ein Kind mit eigenem Charakter und mit eigenen Wünschen und Vorstellungen.
Ich habe seit 7,5 Jahren auch so ein Exemplar und musste lernen manche Dinge zu akzeptieren, das Kind so zu akzeptieren wie es ist, und das liegt bei uns sicherlich nicht an mangelnder Erziehung! Denn in Erziehung sind wir Vorreiter und müssen, aufgrund des besonderen Charakters, mehr erziehen als manch anderer.... entspannt Euch, versucht manche Dinge vielleicht anders anzugehen.
Meine Tochter hat auch keine Lust ständig irgendwas zu beantworten,isz doch kein Drama. Und auch sonst, man kann Kompromisse finden. Klare Absprachen und Ansagen sind wichtig. Bestrafung finde ich persönlich absolut lächerlich. Wenn, dann Konsequenzen, die aber auch mit dem Vorangegangen zutun haben und kein: " du darfst heute nicht Fernsehen weil du geradeeben den vollen Becher vom Tisch geworfen hast"....

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Sind seine Ohren in Ordnung? Hört er Geräusche?

Sieht er gut?
Ward ihr mal beim Augenarzt?
Bei meiner dachte ich, dass sie gut sehen würde. Auf einem Auge hat sie fast nichts gesehen. Ab Brille wurde sie deutlich ausgeglichener.

Wie sprecht ihr ihn an?
Ist er dann aufnahmefähig?

Bei meiner hilft folgendes sehr gut

1. in die Augen sehen. Nur wenn sie den Blickkontakt halten kann, ist sie aufnahmefähig.
Kann sie den Blickkontakt nicht halten, stresse ich mich selbst. Dann hätte ich mehr Erfolg, dass eine Wand macht, was ich will.
Sie ist dann gar nicht dazu in der Lage irgendwas zu verstehen.

2. Körperkontakt:
wenn ich sie anspreche, tippe ich sie erst an. Dann merkt sie, dass ich mit ihr reden will.
Erfolg habe ich erst, wenn sie Blickkontakt hält.

3. weniger ist mehr: vor allem beim reden/zutexten
Viel Handeln, wenig reden.

Gefahr: HANDELN
ich möchte etwas von ihr, wo es egal ist, wie lange es dauert: antippen, Blickkontakt aufbauen, dann reden.

4. Tonfall:
SOFORT
Ich möchte, dass
Bitte bring mir

nur fragen, wenn ich die Frage ernst meine: möchtest du das blaue Eis oder das Grüne?

Nicht fragen, wenn ich keine Frage zur Option gebe.
Ich möchte, dass du JETZT Zähne putzen gehst.
Du gehst JETZT Zähne putzen.

Bitte gib mir das Wasser. (klare Aussage, es ist nicht verhandelbar. Weil es aber mein Nutzen ist , kann ich durchaus bitte sagen).


Was mir sehr geholfen hat
- Der Film: die Brüllfalle
- Das Buch: die ersten fünf Jahre im Leben eines Kindes.
Darin sind keine! Erziehungstipps! Sondern die sprachliche und emotionale Entwicklung. Wie verstehen Kinder ihre Welt, die sich sehr von der Wahrnehmung von Erwachsenen unterscheidet.

Als Erwachsene kann ich lernen mich in die Kinderwelt einzulernen, anzunehmen, dass Kinder anders denken, ihre eigene Logik haben.
Kinder können sich nicht in die Erwachsenenwelt eindenken. Dazu reifen sie heran und werden erwachsen. Dann als Erwachsene können sie es, aber noch nicht als Kind.

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Ein willenstarkes Kind würde ich mal sagen.
Mir fällt auf, dass es gesitteter zugeht, wenn er im Kindergarten ist.
Vermutlich weil er sich dort auspowert.
Ich würde ihn nicht einfach nur fragen ob er Lust hat raus zu gehen. Sondern ob er Fußball spielen will oder Laufrad fahren.
Raus gehen ist ein weiter Begriff und er ist vielleicht damit überfordert. Versuch mal 2 Dinge anzubieten wovon er wählen kann.


Auch wenn er beim zu Bett gehen deinen Mann "raus schmeißt" sollte genau dein Mann das Abendritual durch ziehen.
Ohne anfängliches Getobe wird er wahrscheinlich nicht funktionieren und und dein Mann wird starke Nerven brauchen, aber er muss ruhig bleiben. Umso mehr man selber schreit, wird es das Kind nachmachen.
Ich musste das mir selbst auch eingestehen.
Es ist schwer, weil es innerlich brodelt. Aber genauso brodelt es auch in eurem Sohn.
Man kann 100 x ruhig bleiben und einmal die Nerven verlieren. Genau letzteres nimmt sich das Kind leider mit.

Es ist überhaupt keine Schande, wenn du dich an eine Beratungsstelle oder ans Jugendamt wendest. Im Gegenteil. Du siehst das Problem und bist bereit etwas dagegen zu unternehmen bevor es noch mehr eskaliert.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich euer Kind vielleicht eher am Riemen reißt, wenn z. B. eine Familienhelferin anwesend ist.
Auf Fremde hören Kinder oft mehr. Gleichzeitig bekommt ihr fachmännische Tipps.

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"Unterwegs ist es eine Katastrophe, er ist laut/vorlaut, kann null still halten und hört null. Es ist mir sehr peinlich vor den anderen Leuten und würde ich mich von außen sehen, würd ich vermutlich auch denken „warum erzieht die ihr Kind nicht?“. "

Was du insgesamt beschreibst, erinnert mich an Wahrnehmungsstörungen.

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Liebe TE, du hast hier haargenau meinen Sohn beschrieben. Er ist nun 4 und es wird besser. Kopf hoch.

Ich kann dir sagen was hier geholfen hat.

1. wenig Fernsehen (bei uns gabs eh nie viel aber das wurde hier in dem Alter deines Sohnes auf Null gefahren und dann nach einigen Wochen durfte er mal wieder 1. Folge von 20 Minuten schauen)

2. Klare Struktur im Alltag. Aktion und Ruhemomente wechseln sich ab.

3. Klare Ansagen und Grenzen. Ich habe in einer besonders schlimmen Phase gehabt, wo ich meinen Sohn, außer zu Oma und Opa nirgends mit hin nehmen wollte. Ich habe ihm ganz klar gesagt,dass es mich traurig macht wie er sich verhält und das ich ihn so lange nicht mehr irgendwo hin mitnehmen bis er sich benehmen kann. Das hat 2 Wochen gedauert, danach war die Sache geklärt und funktioniert immer noch.

4. Weniger eigene Entscheidungen treffen lassen. Das nimmt viel Druck raus. DU bestimmst ob ihr raus geht oder was ihr so macht. Er kann im Kleinen mitreden z.B was er spielen möchte aber du musst klare Ansagen machen ala " XY wir ziehen uns jetzt an und gegen raus." Gab hier mega Gebrüll zeitweise. Da wir das aber durchgezogen haben war das auch schnell kein Thema mehr.

5. Das Hauen und Treten, bei Überforderung, Stress etc. gibt es uns gegenüber immer noch. Da sagen wir seit Ewigkeiten, dass wir das nicht möchten und bieten Alternativen an, lassen ihn stehen oder schicken ihn je nach Situation weg und stellen unsere "Dienstleistungen" ein. Jetzt mit 4 wird es viel besser und er kann sich besser ausdrücken, was sein Problem ist.

6. Dein Mann muss ran und sich positiv besetzen. Jeden Abend vor dem zu Bett gehen hat mein Mann mit unserem Sohn gespielt, gebadet what ever. Jedes Wochenende macht er einen Tag Programm alleine mit ihm. Das ist wirklich wichtig.

Alles Gute

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Huhu,
Ich hab hier auch so einen kleinen hitzeblitz zu Hause.
Ich würde folgendes empfehlen:
1. Dein Mann braucht mehr exklusivzeit in der auch was tolles gemacht wird.
Bei uns ist es so verteilt dass ich oft auf den Spielplatz, in den Wald oder auf den Acker mit ihm gehe. Mein Mann geht mit ihm ins technikmuseum (liebt er einfach so), mit ihm einkaufen (auch ein Highlight für ihn) oder auf den örtlichen Bauernhof.

2. Nicht immer so wahnsinnig viel erklären, bei manchen Dingen ist meiner dann überfordert. Ich mache kurze klare ansagen und erkläre ihm danach warum dass jetzt hat sein müssen.

3. Bei uns is immer die Konsequenz für hauen, Spielsachen werfen, schreien etc...... Ich nehm ihn direkt an der Hand, setz ihn auf die Treppe im Flur und sage ihm dass er so lange dort bleiben muss bis er sich wieder beruhigt hat. Funktioniert bei uns super.

4. Ich lobe ihn für gute Dinge.... Bin der Meinung immer nur auf schlechtes reagieren kommt bei unserem Sohn nicht gut an... Also wenn er mal echt lieb war, dann sag ich ihm auch direkt dass mich dass total freut.

5. Tzia TV is hier leider auch zu viel, vor allem seit kind 2 da ist, da darf er einfach schauen wenn ich jetzt den anderen ins bett bringen muss etc.

Aber ehrlich... Ihr gebt euch mühe, und in solch einer situation ist man einfach nur fertig und die nerven liegen blank. Ich kann dass nachempfinden, und denke mir auch oft dass ich so viel eigentlich gar nicht schimpfen mag.
Denke da ist einfach Durchhaltevermögen gefragt, dass wird irgendwann auch wieder besser.

Alles liebe