Partner opfert sich auf 😔

Hallo bzw Guten Morgen.

Ich lese hier sehr oft, dass nach eine Geburt alles an der Frau hängen bleibt, deswegen vertteht meinen Post nicht falsch.
Ich habe zwei Kinder und mein Freund und ich sind vor ein paar Wochen Eltern geworden. Mein Freund wurde wegen Vertragsablauf freigestellt und ist somit insgesamt zwei Monate zu Hause (inzwischen nur noch 4 Wochen). Das war zwar Mist weil er sich nach einem neuen Job umsehen muss, allerdings war es auch ein Segen. Er war vor der Geburt da und jetzt nach der Geburt kann er sch ebenfalls um uns kümmern. Das tut er auch. Er tut wirklich alles. Er kümmert sich um die beiden großen, er macht den Haushalt, Wäsche, Staubsaugen, er macht mir essen... Ich kann mich da tatsächlich nicht beklagen.
Der Grund warum ich denn noch schreibe ist, dass ich mich darum sorge, dass er zu viel macht und seine Bedürfnisse komplett ignoriert.
Er zerteilt sich förmlich um allen gerecht zu werden, dabei erwarte ich nicht dass die Wohnung glänzt, dass er wirklich alles macht... Um ehrlich zu sein will ich auhh mal Wäsche waschen 😅
Mir fehlt das irgendwie auch, mal was anderes zu tun als sich um das Baby zu kümmern. Wenn der kleine nachts weint, dann steht er auch auf, obwohl er nicht viel machen kann, weil der kleine gestillt werden muss. Er hat ein schlechtes Gewissen wenn er weiter schläft. Das ist süß und ich bi dankbar dafür, aber ich sehe, dass er an seine Grenzen geht. Er isst weniger, er trinkt auch weniger, weil er es vergisst. Er muss sich nebenbei bewerben und oft genug hat er mehrere "Baustellen" in der wohnung an denen er gleichzeitig arbeitet. Das ist Jammern auf hohem Niveau, aber ich mache mir sorgen um ihn. Ich sage ihm er soll sich mal mit Freunden treffe n, mal nen Kaffee trinken, mal raus kommen, aber er macht es nicht, er will mich nicht alleine lassen. Es ist a
Halt mittlerweile so, dass ihn Kleinigkeiten aufregen, seine Laune kippt von jetzt auf gleich. Manchmal gibt es dann auhh Streit, weil er dennoch keine Aufgaben abgibt. Wenn er sich mal ausruht, dann rechtfertigt er sich vor mir 😱
Ich sage ihm oft er soll einfach mal die ps4 anmachen und ne Stunde oder zwei zocken. Der Haushalt rennt nicht weg oder ich kann mal Wäsche zusammenlegen. Zudem ist unsere Wohnung immer sauber was er da immer putzt weiß ich gr nicht 😅

Wie kann ich es schaffen, dass er mal seinen Bedürfnissen nachgeht? Ich will nicht, dass er aus rennt oder so.... Bitte versteht mich nicht falsch, ich beschwerte mich nicht, ich mach mir Gedanken, weil er aktuell so aufopfernd ist. Das macht mich traurig, weil auch er Pausen und Auszeit verdient hat.

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Ich seh das jetzt nicht so dramatisch ... im
Endeffekt macht er doch das, was sonst eine mehrfach Mama macht, vor allem wenn sie nicht arbeiten geht. Glaub nicht, dass er wegen paar Wochen Hausmann sein gleich einen burn out bekommt.

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Ich verstehe was du meinst.
Er hat keine Arbeit, bringt kein Geld nach Hause und stillen kann er auch nicht.
Vielleicht setzt ihm das zu.
Er hat vielleicht den Eindruck, dass er nichts grundlegendes beitragen kann.
Nichts,was das Überleben sichert.

-ggf aus seiner Sicht. Ist natürlich quatsch-

Sprich ihn darauf mal an.

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Für mich klingt das so, als hätte er ein schlechtes Gewissen, weil er nicht der Rolle des Ernährers nachkommt. Und das überkompensiert er, indem er dir alles versucht abzunehmen. Das sollte besser werden, wenn er wieder einen Job hat. Von zwei Monaten wird er keinen Burnout bekommen. Und wenn er wieder berufstätig ist, würde ich mich nochmal mit ihm zusammensetzen und für die Zukunft Regeln abstecken.

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Ja, das ist ein Problem - mein Mann macht das (zum Glück - leider nicht, keine Ahnung) nicht, mein Papa aber. Er hat immer Vollzeit gearbeitet und dennoch uns Kinder überall hingefahren, den kompletten Haushalt gemacht, den Garten, geputzt, gekocht...alles. Selbst nachts um 3 wenn ich Durst hatte stand er häufig in der Küche oder hat die Wäsche gemacht. Um 4:30 ist er dann zur Arbeit, nicht ohne uns vorher aufwändige Frühstücks mit selbst gezüchtetem Obst, Pfannkuchen, Milchreis zu machen. Er ist so früh zur Arbeit, um uns bloß aus der Schule wieder abzuholen und den Nachmittag über überall herumzubringen. Abends hat er dann vorgekocht, sowohl großes Abendbrot als auch großes Mittagessen für den nächsten Tag. Daneben der normale Haushalt. Ins Bett ist er nie vor 1, eher wie gesagt 2:30/3 Uhr. Meine Mutter durfte nichts machen, er hat alles an sich gekrallt. Er hatte sich noch nie, seit ich mich erinnern kann, auf der Arbeit krank gemeldet, egal wie schlecht es ihm ging. Das ging lange gut - bis wir vom Supermarkt als ich so 14 war einen Anruf gegen 21 Uhr erhielten, dass mein Vater bewusstlos umgekippt sei. Das ist in den folgenden Monaten immer wieder vorgekommen. Herzrasen, Schwindel, zum Arzt wollte er nicht, keine Zeit und auch nicht so schlimm. Schließlich hat meine Mutter ihn gezwungen, auf 80% zu reduzieren und er macht jetzt seine Haushaltssachen am freien Tag vormittags, hat entspannt Zeit für alle Sachen, wir wurden am dem Tag immer entspannt mit leckerem Essen empfangen und es ging ihm deutlich besser. Inzwischen ist es wirklich super, seit auch mein kleiner Bruder ausgezogen ist, macht er zwar nicht weniger Aufwand wegen allem, ist aber entspannter weil weniger zu tun. Einen Tipp kann ich dir nicht geben, weil mein Mann und ich eigentlich beide ganz gut abschalten können, aber ich kann dir nur den eindringlichen Rat geben, dass das kein Luxusproblem ist, sondern nach und nach einen Menschen kaputt macht.

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Dein Vater ist nie vor 1 Uhr ins Bett gegangen, eher 2:30-3 Uhr und um 4:30 ist er zur Arbeit, aber nie ohne euch aufwendig Frühstück zu machen? Also hat er mehrere Jahre täglich nur eine Stunde geschlafen??? Oder wie darf man sich das vorstellen?

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Ja. Am Wochenende hat er manchmal Mittagschlaf gehalten und bis 6/6:30 geschlafen. Das war es. Und es lag nicht daran, dass meine Mutter nicht auch die Wäsche gemacht hätte. Sondern daran, dass er einfach nicht loslassen konnte.

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Pump ab und suche dir einen Job und gehe du arbeiten.
Wir haben es hier so gemacht...

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Tja, frischgebackene Mütter opfern sich auch auf, kümmern sich um das Kind/die Kinder, machen den Haushalt, teilweise jahrelang. Habe noch nie erlebt, dass der Mann sagt "Mach mal die PS4 an." Dein Partner macht das, was andere auch machen.

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Genau das Gleiche habe ich beim Lesen irgendwie auch gedacht. 🤔😅
Dachte zwischendurch: der Mann klingt so als würde er mein Leben führen 😮😅
Bei mir hat keiner Angst davor dass ich überlaste...
wobei mir geht es auch gut.
Vielleicht geht es dem Mann ja auch gut? 🤷‍♀️

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Ja nu, aber nur weil wir Frauen uns wegen eintätowierter pattiachaler Strukturen kaputt machen, kann Gleichberechtigung ja nun nicht bedeuten, dass Männer jetzt kompensatorisch nachziehen und Frauen hämisch sagen: Pah, bei uns sorgt sich ja auch keiner.


Sollte das Ziel von Gleichberechtigtung nicht sein, dass beide Geschlechter gleichermaßen ihre Bedürfnisse achten und sich niemand tot arbeitet, nur damit er das Gefühl hat, was zu leisten und deshalb ein Anspruch auf Wertschätzung und Liebe zu haben?

An die TE:
Was sagt er denn, warum er nicht einen Gang kürzer treten kann? Was sind seine Antreiber? Klingt ungesund, was er da macht...

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Gut, das wäre wahrscheinlich viel zu viel wenn er noch arbeiten würde, aber er ist ja genauso Zuhause. Letztendlich macht den Teil doch immer die Person die auch Zuhause ist? Viele viele Mütter müssen das auch wuppen.
Die Anfangszeit ist ja nunmal anstrengend und mich selber hat die erste Zeit Zuhause auch ziemlich gefrustet. Ich glaube kaum dass er vor einem Burnout steht, wahrscheinlich ist er einfach gefrustet, kein Job, Alltag... Das übliche eben.

Wir waren beide die ersten 2 Monate Zuhause, und wir haben beide im Haushalt angepackt. Mach doch einfach ein paar Dinge bevor sie dein Mann erledigt?
Oder erstell mit ihm eine Liste, was wer wann machen soll und wann wer eine Auszeit bekommt.
Vllt brauch er auch einfach etwas zu tun weil ihm sonst die Decke auf den Kopf fällt?
Vllt ist es auch eher dein schlechtes Gewissen weil du nicht mit anpacken kannst wenn er schneller ist? 😅
Atmet mal tief durch. Die erste Zeit bekommen sich eh die meisten in die Köppe. Inteteptier da nicht zu viel rein, redet ruhig mal, aber bewerte es nicht über. Teilt euch mehr die Aufgaben und Genieß es solange ihr zu zweit Zuhause seid. Schaut das ihr abends gemeinsam ein wenig Auszeit bekommt wenn alle schlafen 😅

Alles Gute euch 🍀

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Ich finde es schön, dass du dir Gedanken machst.

Mein Mann ist ähnlich wie deiner, er hat auch wirklich viel gemacht und ist oft nachts gesprungen, obwohl er am nächsten Tag arbeiten musste. Wenn ich gesagt hab „geh doch ins Gästezimmer und Schaf dort!“ wurde er grantig 😅

Hier half am besten: einfach machen. Sprich: Baby war nachts unruhig und er sollte schlafen: ich ging raus und ins Kinderzimmer oder Wohnzimmer. Wenn er kam sagte ich „ich hab alles im Griff, bitte geh ins bett!“ 😅

Auch im Haushalt. Ich hab nicht gesagt „ich mach die Wäsche“, ich hab’s einfach gemacht.

Er ist erwachsen, wenn er sich die Ruhepausen dann nicht nimmt, kannst du auch nix tun.... 😅

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Gut ich meine nicht direkt einen Burnout, ich finde nur, er macht extrem viel, für meinen Geschmack zu viel. Er beginnt morgens und ackert durch bis abends. Dennoch besorgt es mich, er war schon vorher durch homeoffice zu Hause, Kontakt zu Kollegen und Freunden extrem stark eingeschränkt, ich glaube ein wenig Abstand, mal andere Leute sehen und sprechen täte ihm gut, aber das macht er nicht, da er der Meinung ist ich brauche diese Unterstützung. Klar am anfang (schwere Geburt) war ich froh, dass ich mich ausruhen durfte aber Mittlerweile kribbelt es mir auch in den Fingern 😅

Gehalt bekommt er noch bis Mitte November regulär, da er nur freigestellt wird und er such jetzt nen anschlussjob ab Mitte November.

Ich bin selbst noch im Mutterschutz und bin dann bis April in elternzeit, anschließend tauschen wir. Deswegen brauche ich mir keinen Job suchen. Und aufgrund meines Berufes und der aktuellen Coronasituation bin ich einem hören Ansteckungsrisiko ausgeliefert, weswegen ich sehr froh bin, dass ihh aktuell nicht arbeiten muss. Jobtechnisch hat er auch gute Chancen und Aussichten.
Ich finde er darf auch mal Füße hoch legen, einfach mit dem kleinen kuscheln. Klar wären viele froh drüber so jemanden daheim zu haben, aber mir ist es zu viel. Er ist da, aber Zeit für uns ist auch wenig.

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"einfach mit dem Kleinen kuscheln"

- da kannst du doch ansetzen und ihm erklären, dass "Baby kuscheln" auch eine immens wichtige Arbeit ist.
Ist es ja auch.
Also soll er sich mit dem Baby hinlegen und mal selbst aushalten, dass man dabei liegen bleiben muss.

Du kannst dich dann in der Zeit frei bewegen, dir selbst (und evtl ihm) einen Kaffee machen o.ä. Wenn du gerade gestillt hast, kannst du ja sogar mal kurz einkaufen gehen.
Gerade wenn ihr ab April tauschen wollt ist es doch wichtig, dass er jetzt schon erkennt, dass "Kind und Haushalt" Aufgaben sind, die nicht nur aus Aktionismus bestehen. Die Bedürfnisse des Kindes stehen an erster Stelle - die kann er nur erfüllen, indem er dem Baby Ruhe gibt und bei Bedarf wickelt.

LG!