das nächste Kind immer Thema

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mal fragen, ob ihr auch die Erfahrung gemacht habt, dass das nächste Kind immer schon Thema ist und war?

Als unser Sohn geboren wurde, haben sämtliche Leute nach unserer weiteren Kinderplanung gefragt. Freunde, die ihn zum ersten mal gesehen haben, meinten direkt: "Und wollt ihr noch mehr Kinder?" Dabei war dieses Kind doch gerade erst da. Meine Mutter hat mir schon während der Schwangerschaft ständig erzählt, was sie von Einzelkindern hält, und mein Mann hat bei sämtlichen sich bietenden Gelegenheiten gesagt: "Die Zeit vergeht so schnell. Das müssen wir auf jeden Fall noch mal erleben." Aber warum müssen wir darüber nachdenken? Wir erleben es doch jetzt gerade!

Jetzt ist unsere Tochter wenige Monate alt und ständig ist das dritte Kind Thema. Als ich neulich zu einer Bekannten meinte, dass ich müde sei, antwortete sie direkt: "Also ist das Thema Familienplanung jetzt abgeschlossen?" Das ist vielleicht auch nichts, was man mit jedem besprechen möchte. Auch abhängig von der eigenen Geschichte (Kinderwunschbehandlung, Fehlgeburten ...).

Mein Mann ist unentschlossen, was das Thema drittes Kind angeht. Fast täglich lässt er mich an seinem Denkprozess teilhaben. Er erläutert mir, was dafür spricht oder dagegen und wann er gerne ein drittes hätte oder warum nicht.

Ich muss sagen, dass mich das Thema mittlerweile unglaublich nervt. Das liegt wohl auch daran, dass ich selbst unentschlossen bin und dann immer wieder darüber nachdenke, obwohl ich es lieber erstmal ruhen lassen würde und die Zeit mit meinen beiden vorhandenen Kindern genießen.

Geht es jemandem ähnlich?

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Was ich vielmehr nicht verstehe, ist warum das Thema in Deutschland so ein krampfiges ist? Warum man nicht danach fragen darf? Warum so getan wird, als wäre es ein Drama darüber zu reden? Warum Ehrlichkeit beim Thema Kinderwunsch komplett gestrichen wird.
Es ist eine Einstellungssache denke ich. Ich respektiere, wenn jemand nicht darüber reden möchte und habe mir auch absolut abgewöhnt, jemanden darauf anzusprechen weil es dann immer ein unheimlicher Eiertanz ist. Unverständlich für mich.
Als wir damals probiert haben schwanger zu werden und es irgendwie über ein Jahr sich schon zog und ich immernoch nicht schwanger war, war da irgendwann natürlich ein mulmiges Gefühl.
Wenn wir gefragt wurden ob wir denn Babys planen sagten wir ja und dass es bis jetzt eben nich nicht zu uns kommen wollte aber wir hoffnungsvoll sind und uns im Zweifel auch Hilfe suchen. Alle waren mega verständnisvoll! Und viele berichteten von ihren Erfahrungen, hatten Tipps oder gute Wünsche. Nachgehakt hat dann meist auch keiner mehr sondern abgewartet und uns die Daumen gedrückt.
Als ich dann tatsächlich irgendwann doch schwanger war, haben sich alle meeega gefreut.
Das Thema zweites Kind kam auf, es wurde gefragt und wir sagten einfach ganz ehrlich wie es ist: wir wissen es nicht. Vielleicht ja, vielleicht nein.
Ich habe es nie als problematisch empfunden über das Thema zu sprechen. Das ist natürlich individuell aber dann kann man ja auch sagen:"Weißt du, ich möchte darüber gerade nicht sprechen." Und dann ist es doch okay! Es ist aber auch total legitim zu sagen, wenn man es eben einfach noch nicht weiß.
Ich finde es aber gruselig, dass gefühlt die Höchststrafe darauf steht, wenn man es wagt, nachzufragen.

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Ich finde da kommt es aber auch darauf an wer fragt. Ich bin zum Beispiel in der Schwangerschaft in eine andere Abteilung versetzt worden und da gab es eine Kollegin die mich ständig sowas gefragt hat. Ich finde, das gehört sich nicht. Ich kenne die Frau ja gar nicht. Meinen eigentlichen Kollegen gebe ich gerne Auskunft, aber die kenne ich auch seit fast 10 Jahren.

Und ich muss eine Schwangere oder eine Mutter im Wochenbett nicht als Erstes fragen und kriegt ihr noch ein Zweites.

Einen Eiertanz muss man nicht veranstalten, aber nur weil man über jemanden erfahren hat, dass er Kinder hat, stellt man keine so intimen Fragen, wenn da sonst keine Beziehung weiter ist.

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Aber allein aus der Nachfrage wird ein riesen Ding gemacht. Bei dir ja auch: die Kollegin darf das nicht fragen weil es 'sich nicht gehört' findest du. Und im Wochenbett gehört es sich auch nicht, findest du. Und wenn man jemanden wenig kennt darf man sowieso gar nicht fragen, findest du. Mich stört das alles nicht und ich antworte wahrheitsgemäß, dass ich es nicht weiß oder eben darüber aktuell nicht sprechen möchte oder dass wir uns freuen würden über ein weiteres Baby. Kein Drama?!
Wieso fühlt man sich gleich genervt wegen der Nachfrage?

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Nein kenne ich so nicht. Sicher hat der ein oder andere mal gefragt, ob wir noch mehr Kinder wollen, aber Freunde und Familie wussten, dass sie die ersten 2 Jahre nach der Geburt von kind 1 nicht fragen brauchten und das nach Kind 2 schluss ist.

Mein Mann und ich hatten vorher schon gesagt mehr als 2 wird es nicht geben und wenn jetzt einer (sehr unwahrscheinlich) doch noch ein drittes wollte, würde man sich hinsetzen drüber reden und sehen wie entschieden wird. Wenn Kollegen oder Bekannte fragen, stört mich das nicht, die fragen nur einmal und dann ist gut.

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Nein das kenne ich so nicht. Klar kam nach dem zweiten die Frage ob es ein drittes gibt. Aber da stelle ich auf Durchzug. Der einzige mit dem ich es ernsthaft darüber gesprochen habe war mein Mann. Alle anderen müssen damit klar kommen wie wir uns entscheiden.

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Meine Kinder sind 10 und 6. Ich bin 40.
Ja,ich werde zum Teil immer noch gefragt ob wir nicht noch ein 3.wollen. Schließlich sind die ersten beiden Mädchen. Da fehlt doch quasi ein Junge.
Ich nehme das aber nicht ernst, weil es belangloses Geschwafel ist.
Was meinst du was die Leute sagen würden, wenn ich mit 40 noch mal schwanger wäre?
Dann würden sie wahrscheinlich die Hände übern Kopf schlagen und darüber diskutieren ob ich nicht zu alt bin.
Ergo, es wird immer getratscht.
Wenn es zu nervig wird, dann gib doch mal Konter und frag dein Gegenüber wo deren 10 Kinder sind?

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Ich kenne das vor allem von meinem Mann. Er ist generell jemand, der gerne plant und mir auch schon oft seinen aktuellen Standpunkt zur Familienplanung dargelegt hat. Momentan kommt ein zweites Kind aber nicht in Frage. Gerne in ein paar Jahren. Weil mich das Thema irgendwann auch genervt hat, haben wir uns darauf geeinigt, darüber zu sprechen, wenn es soweit ist. Hast du deinem Mann mal gesagt, dass du dich momentan nicht damit beschäftigen möchtest?

Was mein Mann weiterhin macht, ist in bestimmten Situationen auf das Thema hinzuweisen. Wenn unser Sohn quengelig ist: "Am besten belassen wir es bei einem Kind." Wenn unser Sohn etwas besonders niedliches macht: "Wir bekommen auf jeden Fall noch ein zweites." Da gehe ich gar nicht drauf ein und es bleibt bei der kurzen Bemerkung.

Wenn andere danach fragen, was nur gelegentlich vorkommt, antworte ich meistens, dass wir uns noch nicht sicher sind. Meistens ist das Thema dann schon beendet oder die Person erzählt von ihrer eigenen Familienplanung.

Wenn sich jemand zu sehr in das Thema vertieft und dich das stört, würde ich das ansprechen. Du kannst ja sagen, dass du momentan nicht darüber nachdenken möchtest, sondern lieber die Zeit mit deinen beiden Kindern genießt.

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Ich muss sagen, dass ich ziemlich gemein finde, das zweite Kind vom Verhalten des ersten abhängig zu machen.

Wenn dein Sohn Einzelkind bleibt, erklärst du ihm dann, dass es daran liegt, dass er zu oft schlecht gelaunt war? Und wenn es ein zweites Kind gibt, sagst du ihm, dass ihr euch dafür entschieden habt, weil es so einen lieben Bruder hat?

Wie alt ist dein Sohn? Versteht er es, wenn Papa sowas sagt?

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Ich würde dem nicht zu viel Bedeutung beimessen. Unser Sohn ist eineinhalb und natürlich werden wir ihm nicht vorhalten, ob es nun ein Geschwisterchen gibt oder nicht.

Außerdem finde ich es sehr menschlich, dass der weitere Kinderwunsch davon abhängt, ob man mit einem Kind gut zurecht kommt oder nicht.

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Oh ja kenne ich. Dein Text könnte eins zu eins von mir sein!

Nur bei uns geht es ums 2. 😅

Wir antworten nur noch, dass wir uns darüber JETZT keinen Kopf machen. Inzwischen lässt es etwas nach 😊

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Jein- nach dem 2. würde sich dauernd erkundigt.

Das war ziemlich unangenehm für mich, weil wir uns erst nicht einig waren (mein Mann wollte erst kein 2. Kind, ich schon) und als mein Mann auch wollte hatte ich zwei Fehlgeburten. Ich hab noch geblutet als meine Schwiegermutter wieder nach dem 2. Kind gebohrt hat und hätte fast losgeheult, (sie wussten nicht das wir es versuchen oder von der Fehlgeburt).

Ich werde nie verstehen warum sowas intimes für manche Leute ein smalltalk Thema ist. Nach Geburt von Nr. 2 kamen auch ein paar Sprüche in Richtung Nr. 3, aber das hat schnell aufgehört. Mittlerweile ist die Kleine drei und ich werde überhaupt nicht mehr auf das Thema angesprochen. #pro

Es ist zwar nervig, aber böse meint es ja keiner. Wenn du selbst weißt was du willst nervt es auch weniger- als klar war das wir kein drittes wollten haben mich solche Fragen überhaupt nicht mehr gestört. „Zwei reichen“ oder „wir sind durch“ und gut.

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Nein, kenne ich so überhaupt nicht.
Wahrscheinlich weil ich überhaupt nicht der Typ für Kinder war und bin, ich habe mich für Kinder von Freunden oder Verwandte nie interessiert und man konnte mir meine mangelnde Begeisterung auch deutlich anmerken.
Ich wurde bei der ersten Schwangerschaft gefragt ob das ein Unfall war und ob der Vater sich kümmert, denn ich habe vier Wochen nach der Geburt meine Weiterbildung begonnen.
Also Fragen kamen auch, völlig distanzlos, aber halt in die andere Richtung.
Ich hab da nicht drauf geantwortet und gute Freunde kannten mich und haben mich gar nicht darauf angesprochen, nur gefragt,ob ich mich freue und ob es mir gut geht mit dem Muttersein.

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Als es um das zweite Kind ging, haben wir offen darüber geredet, dass wir uns eins wünschen. Mich hat das auch gar nicht gestört. Irgendwie war es klar, dass noch eins kommt und es gehörte schon irgendwie dazu. Auch rein in unserer gedanklichen Planung.
Anders ist es bei Nr 3. Mein Mann hat 3 Geschwister. Wir lieben das Leben in der großen Familie und hätten schon, rein vom Herzen, gerne ein drittes. Aber momentan haben wir beide noch nicht so ein richtiges Ja dazu und sind uns einfach nicht sicher. Wir sind vor einigen Wochen in unser neues Haus gezogen und es liegt eine sehr anstrengende Zeit hinter uns und auch momentan gibt es noch viel zu tun. Da haben wir um ehrlich zu sein gar keine Lust über das Thema groß nach zu denken. Wir brauchen jetzt vor allem erstmal Pause, nicht direkt wieder so eine großer Milestone, der unsere Familie durcheinander wirbelt und wir wollen unsere beiden Kinder erstmal genießen. Ich möchte auch im Hier-und Jetzt leben und mir nicht dauernd Gedanken über ungelegte Eier machen. Nervig ist, dass meine eigene Mutter das Thema dauernd zur Sprache bringt und uns dringend davon abrät, sowie mein Schwager, der wirklich bei jedem Treffen (ca alle 3 Monate) nachfragt und wir es einfach nicht wissen. Also ja die Nachfragerei oder besser Nachbohrerei nervt schon. Wenn Leute einmal fragen, dann sage ich, dass es nicht ausgeschlossen ist und wir einfach zu gegebener Zeit darüber nachdenken. Dann finde ich es nicht schlimm.