Was tragen eure Männer aktiv zum Familienleben bei?

Hallo liebes Forum,

Ich möchte von euch wissen, ob und was eure Männer am gemeinsamen Familienleben beitragen.

Bei uns ist es leider so, dass mein Mann so gar keine Initiative zeigt, mich im Familienleben zu unterstützen. Ich denke mittlerweile, dass unsere Ehe den Bach runtergeht. Ich gehe kaputt und kann so nicht mehr weiterleben. Wir sind seid 15 Jahren zusammen, seid 7 Jahren verheiratet, haben 2 Kinder. Jeder denkt, wir sind eine glückliche Familie, doch hinter der Fassade bröckelt es.

Ich muss hier alles im Griff haben, mich um alle Belange kümmern, an alles denken, alles entscheiden. Und mich verliere ich dabei immer mehr. Ich habe keine freie Minute für mich. Seid Corona ist es noch schlimmer geworden, weil ich seitdem im Homeoffice arbeite, und nur noch im Dauerstress bin.

Ja, mein Mann arbeitet viel, hat einen langen Arbeitsweg und ist 12-13 Stunden außer Haus. Er hat täglich nur 2 Stunde mit den Kindern + die Wochenenden. Aber irgendwie macht er nur wenig bis kaum was mit den Kindern. Dabei sollte er doch die freie Zeit die er hat (oder einen Großteil davon) doch mit den Kindern verbringen wollen. Eigentlich ist das einzige, was er mit den Kindern macht, in der Wohnung Spiele spielen. Und das auch nur, wenn der Große drum bettelt. Die restliche Zeit sitzt er meistens mit seinem Handy auf der Couch. Es kommt ihm nicht in den Sinn, mit den Kindern mal alleine was zu machen, damit ich mal Zeit für mich habe. Oder einfach mal die Initiative zu ergreifen, einen schönen Familienausflug zu planen. Er hat die Kinder noch nie ins Bett gebracht, noch nie selbstständig in die Wanne gesetzt. Würde ich die Kinder abends nicht nochmal zu ihm schicken, würde er ihnen noch nicht mal Gute Nacht sagen. Das tut mir auch für die Kinder so leid. Entsprechend verhalten sie sich auch ihm gegenüber. Sie sind beide sehr auf mich fixiert und ich habe ihm schon öfter gesagt, dass er mehr Zeit mit den Kindern alleine verbringen muss. Er spielt dann mal einen kompletten Nachmittag mit den Kindern Spiele aber das wars dann auch schon wieder.

Ich merke, dass ich mich, durch die fehlende freie Zeit für mich alleine, immer mehr zu ihm distanziere und mich auf Tage freue, an denen er nicht nach Hause kommt. Ich habe kein Verlangen nach Zärtlichkeiten zu ihm und mir fällt auch öfter auf, dass ich auch meinen Großen immer öfter abwimmel, weil mir diese Enge einfach zu viel wird. Das tut mir für ihn so unglaublich leid und auch weh.

Ich weiß langsam nicht mehr, wie ich damit umgehen soll. Ich weiß nur, dass mein Mann und ich uns immer weiter entfernen und wir nur noch nebenher leben. Jeder macht sein eigenes Ding.

Klar, wenn ich sage, mach doch mal dies, mach doch mal das , dann macht er es auch. Auch wenn ich die Kindern anziehe zum rausgehen, kommt er mit, aber er zeigt keine Eigeninitiative. Letztens hat er sich zum Beispiel den gesamten Tag mit Irgendwelchen Basteleien beschäftigt, ich habe den Haushalt geschmissen, die Kinder beschäftigt , zig Streits geschlichtet, gekocht. War irgendwann nervlich völlig am Ende und wollte mit den Kindern raus. Kaum hatte ich sie angezogen, zieht er sich selbst Schuhe und Jacke an und kommt mit. Und das sind dann so Situationen, wo ich mir denke , warum er das nicht selbst in die Wege geleitet hat, das hätte mir viel Stress erspart. Und dann möchte ich auch gar nicht mehr, dass er mitkommt. Und das läuft hier ständig so.

Ist das mit den Familienvätern so? Muss ich einfach nur die Arschbacken zusammen kneifen? Augen zu und durch? Verlange ich zu viel? Ich werde echt sentimental wenn ich unterwegs Väter alleine mit ihren Kindern sehe und das wünsche ich mir auch für meine Jungs.

Danke, dass ich mich mal auskotzen durfte. 😅

1

Hallo

Hast du ihm das schon mal genauso gesagt?
Wie reagiert er darauf? War es schon immer so?

Wir haben auch zwei Kinder und mein Mann macht alles was ich auch mache. Ob Haushalt oder Kinder Betreuung/Bespaßung und er arbeitet auch viel.
Wenn wir aber beide zu Hause sind (nach der arbeit) dann ist alles 50/50. Es gibt zwar Aufgaben die der eine mehr/öfter macht als der andere einfach weil sie ihm besser liegen zb koche ich mehr und er macht dafür mehr Papierkram.
Das du alles allein machst finde ich nicht normal. Ich verstehe auch immer nicht wenn hier oft von "hilfe" gesprochen wird.
Mein Mann hilft mir nicht und ich ihm auch nicht. Wir meistern gemeinsam die "Aufgaben" , die die lebensumstände die wir uns beide gewünscht haben eben mit sich bringen. Ganz einfach.
Wenn dein Mann da nicht mitzieht/mitziehen will dann solltest du ernsthaft mit ihm darüber reden/etwas ändern. "Arschbacken" zusammen kneifen musst du sicher nicht. Eine Familie und harmonisches zusammenleben kann nur funktionieren wenn alle mitmachen. Bei euch ist das nicht der Fall und deshalb bist du unglücklich.
Das willst du doch nicht bleiben.?

LG

25

Momentan bin ich sehr unglücklich, ja.

Ich habe schon mit ihm gesprochen und ihm auch Vorschläge gemacht, was er mit den Kindern machen kann. Ich hab keine Ahnung, warum er nicht mal mit den Kindern seine Eltern oder Großeltern besucht. Die sehen die Kinder viel zu selten. Ich glaube, er hat da einfach keine Lust drauf.

Oder er will mir eins reinwürgen, weil ich eben seine Zärtlichkeiten nicht mehr erwidern kann. Ja, das tut mir Leid, aber ich kann das momentan einfach nicht. Wie eine Userin schrieb, mein Kuschelbedürfnis wird durch die Kinder abgedeckt, ich merke es ja schon daran, dass mein großer Sohn auch ständig ankommt und kuscheln möchte, und ich ihn teilweise ablehne, weil es mir einfach zu viel wird. Da komme ich mir dann aber vor wie eine Rabenmutter.

An Hausarbeit verlange ich nicht viel von ihm. Er arbeitet Vollzeit, ich Teilzeit, da hab ich kein Problem mehr zu machen. Aber ich finde, wenn alle zu Hause sind, sollte man sich die Aufgaben teilen. So hat am Ende jeder auch mal Zeit für sich.

39

Bist du sicher das die Antwort für mich war?
Irgendwie passt die nicht.

Lg

weitere Kommentare laden
2

Ich bin mit meinem Mann seit 7,5 Jahren zusammen, wir haben jetzt erst ein kleines Baby also sind noch auf einem anderen Level. Aber das Thema Eigeninitiative hatten wir auch schon oft. Ich hab mich einfach damit abgefunden ihm zu sagen was er tun soll, und das tut er dann meistens auch 😅

Also z.B. heute ging er mit dem Hund raus zum spazieren und ich hab ihm dann gesagt, nimm den kleinen doch auch mit. Das hat er dann gemacht, wäre aber nicht selbst auf die Idee gekommen. Wie ist es denn wenn du ihm konkret sagst "Geh mit den Kindern raus"?
Ich weiß, du wünschst dir dass er von sich aus drauf kommt, aber vermutlich wird er das nicht.

Ein anderer versuch war mal ihm "Aufgabengebiete" zu übertragen, einfach damit ich diesen Bereich aus dem Kopf streichen kann und nicht drüber nachdenken muss. Dabei hab ich gemerkt, dass ich mir tatsächlich auch schwer getan habe die Verantwortung für etwas abzugeben, ich hab irgendwie gerne die Kontrolle. Das einzige was ich ihm abgeben konnte war der Bereich Müll - also dass er sieht wenn der Mülleimer oder gelbe sack voll ist, ihn rausbringt, eine neue Tüte rein macht. Hat aber auch nicht langfristig funktioniert, er stopft von oben immer und immer weiter bis ich die Mülltüte wechsel oder ihm eben sage er soll es tun.

Vielleicht versuchst du ihm nochmal konkret zu sagen was du dir wünschst? Ohne Anschuldigungen a la "Du machst zu wenig mit den Kindern"? Vielleicht könnt ihr einen festen Abend in der Woche oder einen festen Zeitraum am Wochenende vereinbaren, wo er die Kinder bespaßt?

27

Ich kann mich damit irgendwie nicht abfinden, ihn zu kommandieren wie ein Kind. In den letzten 2 Jahren war er aus verschiedenen Gründen viel zu Hause, er müsste langsam wissen wie es hier läuft und dann auch selbstständig mit anpacken können. Ist ja nicht so, dass ich hier wöchentlich meine Abläufe änder.

Ich hab ihm letztes Jahr ins kalte Wasser geworfen und den Kindern gesagt, Papa geht morgen mit euch ins Puppentheater. War vielleicht nicht sehr souverän, aber mir viel einfach nichts anderes ein. Er hat es dann zwar auch gemacht, fand es aber nicht so toll.

Die einzige feste Aufgabe die er aktuell hat, ist abends nach dem Abendbrot und am Wochenende nach dem Mittagessen die Küche sauber zu machen. Aber ehrlich? Wenn ich dann am nächsten Morgen die Essensreste aus der Spüle kratzen muss, hilft mir das auch nicht weiter. Er macht es halt nicht komplett, so wie ich es machen würde. Dann vergisst er den Tisch abzuwischen, die Spülmaschine anzustellen oder lässt das Essen im Topf auf dem Herd, anstatt es in den Kühlschrank zu stellen. Das erledige ich dann, nachdem ich die Kinder ins Bett gebracht habe.

Deswegen weiß ich nicht, was ich ihm für feste Aufgaben noch geben soll. Das meißte fällt ja einfach an, wenn er nicht da ist.

Wenn ich ihn frage, ob er die Kinder ins Bett bringt, sagt er, das klappt eh nicht. Ja, da hat er erst mal Recht, ich würde es ihm auch irgendwann abnehmen, aber wenn man es nicht regelmäßig versucht, können sich die Kinder auch nicht dran gewöhnen. Und es ist echt anstrengend, der kleine ist 2 und ich liege jeden Abend mindestens 45 Minuten mit ihm im Bett bis er schläft. Dabei kämpfe ich dann selbst gegen meine Müdigkeit an und natürlich habe ich danach einfach keine Lust auf aktive Zärtlichkeiten. Sondern genieße die Ruhe und die Couch.

3

Hallo,

erstmal: wenn du draußen Väter mit ihren Kindern siehst, weißt du nie, ob die nicht grad allesamt von der Mutter aus dem Haus geworfen wurden ;-)

In so einer Situation könntest du deine Jacke einfach wieder ausziehen und sagen "oh, prima, du machst das? Danke, dann setze ich mich jetzt mal eine halbe Stunde aufs Sofa. Die Kinder sind schon angezogen, viel Spaß."

Mein Mann macht mittlerweile viel "Familien-Arbeit" aber da haben wir lange dran gearbeitet. (Er ist auch ein Ende älter als ich, hat lange quasi alleine gelebt und hat absolut unterirdische Arbeitszeiten).

Viel gebracht haben bei uns Diskussionen über die "mentale Last". Meinem Mann musste klar werden, dass es nicht reicht, beim Kindergeburtstag anwesend zu sein, wenn ich den Tag komplett vorbereitet habe.
Oder dass es nicht reicht, wenn er die Kinder mit zum Einkaufen nimmt, wenn ich vorher die Einkaufsliste geschrieben, die Pfandflaschen bereitgestellt und die Körbe rausgelegt habe. (Und schon gar nicht darf er nach 15 Minuten anrufen und fragen, ob er nicht auch Nudeln kaufen soll...!!!)

Konsequenzen solcher Diskussionen waren z.b., dass ich in 4 Jahren Kindergarten nicht einmal die "Mitbringsel" für die Gruppen organisieren musste. Mein Mann hat mit dem jeweiligen Kind und den Erzieherinnen verhandelt, Zutaten gekauft und Essen drapiert.
Im Bereich "Einkauf" hängt mittlerweile eine Liste am Kühlschrank, die von uns beiden regelmäßig gefüllt wird.

Aber das alles Entscheidende ist die Einstellung beider Partner.
Ich habe manche Bereiche ganz klar abgegeben (und wenn das Kind dann keine passenden Ballettschuhe hat ist das nicht meine Baustelle). Mein Mann hat die Sache mit dem "mental load" verstanden ;-) .

Natürlich muss das klappen. Wenn das Kind zum dritten Mal kein Schulbrot dabei hat, muss man die Aufgaben ggf umverteilen. Aber umverteilen/tauschen, nicht weiterreichen.
Ich bin auch nur Teilzeit berufstätig, aber mein Mann macht mehr im Haushalt als ich arbeite.

Leider muss ich zugeben, dass wir in der Verteilung der Aufgaben viel erreicht haben in der Zeit, in der ich fast 30 Wochenstunden gearbeitet habe... Und vieles davon blieb hängen..

Trotzdem viel Erfolg - Reden ist alles!

LG!

19

Super! Danke.
Pfandflaschen bereit gestellt und Zettel geschrieben. Your are not alone. :)

Ich hoffe, ich bekomme das bei unserem Sohn anders hin! 😅

38

;-)
Tatsächlich hat meine Schwiegermutter viel Vorarbeit geleistet.
Mein Mann kocht sehr gerne, das hat er viel mit seiner Mutter zusammen gemacht. Auch Plätzchen backen ist total sein Ding.
Und da konnte man ansetzen - er kriegt zwar vieles nicht vollständig hin (z.b. kann er überhaupt nicht putzen, er hatte sein Leben lang eine Putzfrau, schon als Kind, und als Single hat das halt gereicht) aber es ist ihm zumindest peinlich, wenn ich Haushaltssachen besser hinkriege als er.

Meine Schwiegermutter war auch immer berufstätig und er hat als Kind erlebt, dass seine Mutter viel, viel mehr zu tun hatte als sein Vater. Auch viel erschöpfter war. Sie ist dann auch früh an Krebs gestorben.
Und er hat den festen Vorsatz gefasst, dass er mit seiner Frau mal besser umgehen wird, als sein Vater! (Klingt jetzt furchtbar böse - aber durch seine Mutter hat er eben die Kehrseite der damals sog Emanzipation kennengelernt und sieht sich als Generation, die es besser kann).
OK, manchmal klappt es nicht. Aber eher aus Unkenntnis, als aus Unwillen. Und das ist viel wert!
Mittlerweile ist es hier ok, kein Grund zur Klage!

weitere Kommentare laden
4

Hey, also ja ich kenne das. Habe mich auch lange Zeit abgerackert und alles selbst gemacht. Bis ich nicht mehr konnte und das körperlich gemerkt habe. Da war ich dann mal kurze Zeit aus dem Verkehr gezogen und wir mussten gemeinsam überlegenen wir ändern. Von seiner Seite aus war das nie böse gemeint, ich habe es halt schon immer so gemacht, auch ohne Kind und mit Kind ging es einfach weiter. Da ich mich nie wirklich beschwert habe, hat er auch nichts geändert. Klar wenn ich ihnnum was gebeten hat er es gemacht, aber nicht selber. Wir haben viel viel miteinander geredet. Jetzt läuft es super, auch mit 2 Kinder😄 rede mit deinem Mann bevor es zu spät ist.

5

Hallo,
Ich kann mich nur den anderen anschließen!
Das bei euch hat wenig mit Familienleben zu tun. Klar, es gibt immer mal Zeiten in denen einer mehr tut Zuhause als der andere (z.B. Ich bin in Elternzeit und mein Mann hat Schicht Dienst, da mach ich natürlich mehr Haushalt. Trotzdem hilft er mir wenn ich es nicht fertig bekomme)
Wenn er von der Arbeit fertig ist, dann spielt er klar weniger mit den Kindern. Er bemüht sich trotzdem und die Große liebt es mit ihm zu spielen =)
Die Kleine ist noch einfach glücklich zu machen, ist gerade mal 4 Monate alt.
Bei seiner Freischicht versuchen wir immer etwas zusammen zu machen, das ist dann Tages oder Wetter abhängig.

Ach ja, meinem Mann muss ich trotz das er hilft immer sagen wenn er etwas tun soll. Er ist nicht faul oder so, er sieht es einfach nur nicht (evtl ein Männerding?)

Am besten VIEL reden mit deinem Mann!!
Sag einfach mal wo deine Schwierigkeiten liegen, dass dein Akku einfach leer ist und du eine Stütze brauchst. Wo er dich entlasten kann und was er abnehmen kann und will. Einen festen Papa Tag einführen?

Viel Glück dir! Hoffe dein Mann fängt sich ;)

6

Meiner hat eigentlich schon immer mitgemacht, Kinder zum schlafen zu bekommen, vorlesen, ins Bett bringen als sie klein waren.... dann mit ihnen zum Sport, hilft als Trainer aus etc
Das organisieren mach auch meistens ich, oder ich muss ihm sagen was er machen soll 😉
Er ist normalerweise von 7:30-19:00 arbeiten, als die Kinder noch klein waren oft auch länger 🤷🏻‍♀️

30

Das klingt wirklich schön bei euch und genau das wünsche ich mir für uns auch.

7

Hallo,

zu einer solchen Situation gehören immer Zwei. Oft DER Eine, der es sich schön bequem (=einfach) macht im Zusammenleben als Familie und- ebenso oft- DIE Andere, die das jahrelang so hinnimmt und ihren Frust darüber in sich "hineinfrisst".

Hast Du irgendwann mal vor, "Klartext" mit Deinem Mann zu reden? Über Deine Erwartungen, Wünsche, Bedürfnisse? Er kann sich nur deshalb so entspannt zurücklehnen, weil Du ihm ganz selbstverständlich alles abnimmst. Das sollte sich- sowohl in Deinem Interesse als auch vor allem zum Wohl Eurer GEMEINSAMEN Kinder- sobald wie möglich ändern! Falls Du das Gefühl hast, allein keine Veränderungen herbeiführen zu können, hol' Dir/holt Euch fachliche Unterstützung. Es gibt sowohl freie Beratungsstellen sowie auch entsprechende Angebote über Euer zuständiges Jugendamt. Was sich über Jahre so manifestiert hat, braucht meist Zeit und Geduld, damit man es langfristig verändern kann.

Meines Erachtens gibt es weder einen Grund noch eine Entschuldigung dafür, wenn ein Elternteil sich nur derart unzureichend und unwillig um seine eigenen Kinder kümmert! Es ist an Dir, das weiter mitzutragen oder die berühmte "Reißleine zu ziehen", damit Dein Mann erkennt, dass er seine Haltung ändern muss. Je älter Eure Kinder werden, desto weniger werden sie ihren Vater ernst nehmen/respektieren können, denn er scheint ihnen keine verlässliche Bindungsperson mit Vorbildfunktion zu sein.

Dass es bei Anderen durchaus völlig anders (= gleichberechtigt) läuft, weißt Du doch selbst...

... ich wünsche Euch alles Gute, viele Grüße!

Kathrin

31

Ja, wir haben schon miteinander gesprochen.

Manchmal denk ich, er handelt nach dem Motto "Wie du mir, so ich dir". Es setzt ihm sehr zu, dass ich seine Zärtlichkeiten nicht erwidern kann. Er möchte das ich das änder. Ich kann das aktuell aber einfach nicht.

Ich möchte, dass er sich ändert, er möchte, dass ich mich änder, keiner macht den Anfang. Eine scheiß Spirale.

Wie eine Userin schrieb, ist mein Kuschelbedürfnis durch die Kinder ausgeschöpft und wenn ich dann abends noch mindestens 45 Minuten mit dem kleinen im Bett liege, bis er schläft, da schon gegen meine eigene Müdigkeit ankämpfe, möchte ich einfach nur noch mit einem Buch auf die Couch.

Es ist teilweise auch sehr erschreckend, wie die Kinder ihn manchmal ablehnen. Das tut mir unheimlich leid, aber ich finde, vor allem die Sache mit den Kindern hat er selbst in der Hand.

8

so wie jeder mensch anders ist, machen das natürlich nicht alle väter so. es arbeiten auch nicht alle so extrem lange täglich, das allein würde für uns beide niemals in frage kommen. ist eben immer eine sache, worauf man lieber verzichtet - geld oder zeit. allerdings haben bei mir diese sätze total die alarmglocken klingeln lassen:

Er hat die Kinder noch nie ins Bett gebracht, noch nie selbstständig in die Wanne gesetzt. Würde ich die Kinder abends nicht nochmal zu ihm schicken, würde er ihnen noch nicht mal Gute Nacht sagen.

also das finde ich echt heftig. wenn du jetzt mal richtig krank bist, wäre das ja für die kinder der absolute horror. ich verstehe total, wie alleingelassen du dich fühlst. dieses "wenn ich was sage, macht er es einmal" würde mich total enttäuschen - er hört dann ja dein bedürfnis, macht es zum alibi einmal und dann ist es wieder egal. das finde ich sehr respektlos und unangenehm. gerade, dass du die nähe immer weniger magst, ist ein starkes zeichen dafür, wie ihr euch distanziert - aber selbst daran scheint er nichts ändern zu wollen. er hat mit dir eine kostenlose putzkraft, 24/7 kinderbetreuung, köchin, managerin usw.
aber als partnerin, frau, familie sieht er dich scheinbar gar nicht (mehr?). ich würde mal ein richtig klares gespräch führen und alles genauso ehrlich & direkt sagen, wie es ist. denn die trennung scheint ja wirklich nicht mehr weit entfernt. vielleicht braucht er einen krassen weckruf und wacht dann auf (unwahrscheinlich, aber möglich). das würde ich zumindest noch probieren. wenn alles beim alten bleibt, würde ich mich trennen. du bist dann ohne ihn besser dran, freust dich ja sogar schon auf die zeit, wenn er nicht da ist. denk an dich und die kinder, diese ignoranz und desinteresse ist für die kinder extrem hart und für das selbstwertgefühl ist das absolut mist.

9

ich kann dir das buch "Raus aus der Mental Load‑Falle" wärmstens empfehlen. du wirst dich zu 100% verstanden fühlen und vielleicht einige argumente haben, die gut formuliert sind, um sie mit deinem mann zu besprechen.

32

Danke für den Buchtipp. Das werde ich mir besorgen.

10

War er denn schon vor den Kindern etwas bequem? Man kann ja nicht erwarten, dass jemand, der am liebsten auf der Couch liegt sich plötzlich in eine Sportskanone verwandelt und die Kinder permanent fordet bzw. unterhält.

Also mein Mann ist heute um 6 Uhr zum Bäcker gefahren, wir werden gleich frühstücken. Ich fahre dann zu meinem systemrelevanten Job und er macht mit den Kindern Home Schooling und kauft hoffentlich noch etwas ein.

Auf die Idee, dass Männer, die mit ihren Kindern draußen sind von ihrer Frau rausgeschmissen worden bin ich noch nicht gekommen. Im Übrigen könnte das auch umgekhert gelten.