Freundschaft damit gefährdet?

Guten morgen ihr Lieben,

ich habe mal eine Frage an euch, ob mein Handeln richtig war.

Mein Sohn hat einen besten Freund. Dessen Eltern haben sich getrennt. Die beiden treffen sich ziemlich häufig (fast täglich) es wurde immer mehr, da die Mutter und der Vater mich täglich fragten, ob das Kind kommen kann. Sie arbeiten beide und es kam ja auch Corona, sodass ich natürlich nicht Schuld sein wollte, wenn das Kind da alleine Zuhause hockt.

Irgendwie wurde mir das aber in letzter Zeit alles zu viel, gerade bei dem Vater. Und zwar, weil er nicht einfach nur fragt, sondern wenn ich schreibe, dass mein Sohn heute schon verabredet ist (was wir in den letzten Monaten eh schon mit anderen vernachlässigt hatten), fragt er warum man nicht auch zu dritt spielen könnte. Wenn ich zum Beispiel sage: Heute geht es nicht, weil der Sohn Schule hat und wir danach einen Ranzen für die neue Schule kaufen gehen, sagt er, warum es danach denn nicht geht. So ist es immer und es erstickt mich. Wenn ich sage, dass wir am Wochenende mal Familienzeit machen, sagt er: Was ist denn Qualitytime?

Nun habe ich ihm gestern geschrieben, dass ich mich am besten melde, wenn wir Zeit haben, weil es dann für mich angenehmer ist.

Nun habe ich ein schlechtes Gefühl, ob ich jetzt damit einen Keil zwischen die Freundschaft treibe. Ich habe da vorher mit der Mutter drüber gesprochen (sie ist nicht so, sie fragt und wenn nicht geht, ist in Ordnung), der Vater leidet allerdings auch an Depressionen und nimmt Antidepressiva (das erzählte er mir mal eben kurz am Gartenzaun, obwohl ich gar nichts sonst mit ihm zu tun habe ).

Jetzt ist der Junge das ganze Wochenende bei ihm, die Mutter bei ihrem neuen Freund und ich sitze hier mit meinem schlechten Gefühl :-(.

Lg

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Keine Angst, das wird die Freundschaft nicht zerstören. Für die Zukunft kann ich dir aber einen tip geben,undzwar das unbegründete NEIN. Wenn er fragt ob ihr Zeit habt, antworte nur "nein, tut mir leid, heute nicht." und gib keine Begründung an. Denn die Begründung von dir ist eine Einladung zur Diskussion.

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Hi,
so wie es aussieht, seid ihr für den Vater die Anlaufstelle, wenn er sich entlasten möchte. Aber dafür bist du nicht zuständig, zieh dir diesen Schuh nicht an.
Ob das einen Keil in die Freundschaft der Jungs treiben wird, wird sich zeigen, Kinderfreundschaften verändern sich aber sowieso, auch ohne das Zutun der Eltern.
Ich finde, du hast nichts Schlimmes getan, außer deine Grenzen abgesteckt und das ist goldrichtig.

vlg tina

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Ich verstehe deine Gedankengänge nicht, wieso ziehst du dir den Schuh an?
Wieso solltest du einen Keil in die Freundschaft treiben?
Wieso rechtfertigst du dich, wenn dein Sohn keine Zeit hat? Wieso informierst du den Vater über eure Pläne, besonders wenn du weißt, das es ihn nicht juckt? "Nö, geht heute nicht."...Ende des Gesprächs, fertig.
Was juckt es dich, ob der Junge gerade Umgangswochenende hat und die Mutter bein neuen Freund ist?
Das alles ist doch gar nicht deine Baustelle, kann es sein das du schlecht gegenüber anderen abgrenzen kannst? Arbeite daran, dann merkst du, das du dir völlig umsonst Gedanken machst.

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Was will denn dein Sohn?
Wieso kommt der Junge nicht zu euch?
Zumindest schreibst du, dass dein Sohn hin soll.
Hmm also ich würde mich danach richten was mein Kind möchte. Außer es ist etwas anderes geplant.

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Der Junge kommt eben jeden Tag zu ihnen, wie ich es verstanden habe. Die Eltern wollen, dass er zu der Fragestellerin kommt

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Vielen Dank für eure Antworten.

Hinzu kam ja noch, wenn ich einfach nur nein schrieb, sagte er immer, ach schade, jetzt ist der Xy aber traurig. Dabei fragte er mich meistens schon, wenn das Kind noch in der Schule war.

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Das ist eine Form von emotionaler Erpressung.

Oder auch einfach: das Kind vorschieben.
Vater ist traurig, weil er muss, was er nicht will.
Schiebt es auf das Kind.

Dann lass ihn doch traurig sein.
Wenn der Junge wirklich traurig ist (und nicht weil der Vater es behauptet), kann man immer noch Lösungen finden. Z.B. zusammen mit der Mutter, mit dem Jungen selbst.

Für die Betreuung sind die Eltern des Jungen zuständig.
Kann der Vater das auf Grund der Erkrankung nicht, dann ist es eine Sache zwischen den Eltern. Dass diese eine Lösung suchen. Z.B. der Junge geht nur noch zum Vater, wenn der Vater es kann. Für die anderen Zeiten wird extern jemand eingestellt. Was auch immer.

Dein Sohn ist der Freund des Jungen. Du nicht der kostenlose Babysitter.

Argumentiere nicht mit dem Vater. Es geht nicht und Punkt.
Die Verantwortung hat der Vater. Nicht du. Auch wenn der Junge dann traurig ist. Dann ist es Aufgabe des Vaters ihn zu trösten. Ihn nicht aufzustacheln.

Du kannst auch mit der Mutter des Jungen feste Tage vereinbaren an denen der Junge kommen kann. Dann hast du Planungssicherheit, weißt, wann er kommt. Die Jungs können sich darauf freuen, die Freundschaft bleibt erhalten.
Was dessen Vater macht ist dessen Problem.

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Mein Sohn will sich am liebsten jeden Tag mit ihm treffen. Das Problem ist aber, dass die Schulsachen fertig sein müssen und das sieht mein Sohn dann nicht.

Wenn ich das als Begründung angab, sagte man, ach die Schulsachen müssten ja nicht fertig sein, es reicht doch, wenn man den abgehakten Zettel schickt. Für uns hält nicht....

Aber ihr habt Recht, ich hätte mich gar nicht erst rechtfertigen sollen.

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Dann vereinbare mit deinem Sohn klare Regeln was fertig sein muss bevor er einen Freund trifft. Dazu müsste er alt genug sein.
Und das andere muss für alle passen und das heißt eben das mein Kind sich nicht jeden Tag mit wem trifft.

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Das musst du dann aber mit deinem Sohn klären. Erst Hausaufgaben und lernen, dann kommt das Vergnügen.
Was der Vater davon hält wäre mir egal und deshalb würde ich ihm schon unter die Nase reiben, dass wir schulisch andere Prioritäten haben.
Auf weitere Diskussionen würde ich mich nicht einlassen. Sprich schreibt er oder ruft an, dann melde ich mich nicht. Erst wenn mein Kind mit den Aufgaben fertig ist.
Dann kann mein Kind selbst entscheiden ob es zu dem Jungen will oder nicht, wenn eben nichts anderes am Plan steht.

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Hallo, nein, du musst kein schlechtes Gewissen haben, der Vater war wirklich zu einvernehmend mit euch. Wenn man zu jemandem sagt, dass es heute nicht geht, dann sollte das so respektiert werden. Da nach bohren und auf ein Treffen beharren geht einfach nicht.
Es war völlig richtig von dir, ihm Grenzen aufzuzeigen. Wahrscheinlich war es für ihn sehr bequem, wenn dein Sohn da ist, dann hat seiner einen Freund und ist nicht lästig. Dieses Wochenende muss er sich eben selber was einfallen lassen, wie der den Buben beschäftigt. Aber das ist sein Problem, nicht deines👍

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Ich verstehe dein schlechtes Gewissen. Aber den Schuh solltest du dir wirklich nicht anziehen!!

Der Vater scheint Probleme zu haben und das kannst du halt nicht komplett ausbaden und das ist auch nicht deine Aufgabe, so hart es klingt. Er muss lernen, damit umzugehen... sich zu arrangieren. Es ist nett, wenn du hilfst, aber du bist zu nichts verpflichtet und ein nein deinerseits muss er respektieren!

Nimmt er denn mal beide Jungs? Er will nur Nehmen, so klingt es, und das geht halt nicht...

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Hallo.

Ich bin selber ein wirklich äußerst hilfsbereiter Mensch. Lasse mich auch leicht ausnutzen...
Aaaber. Wenn es so eindeutig ist, dass du als kostenlose Kinderbetreuerin ausgenutzt wirst, dann schieb schleunigst einen Riegel vor.
Sowas ist nämlich gemein!

Etwas anderes wäre, wenn die Eltern auch dein Kind mal "übernehmen" würden, oder sie sagen, die beiden Jungs sollen sich mal bei ihnen zuhause zum Spielen treffen.

Sie werden doch wohl nicht 24/7 arbeiten, oder?