Eventuell Alkoholikerin - was tun?

Ich habe bei einer Mutter die ich aus dem Kindergarten meiner Tochter kenne, leider schon länger den Eindruck, dass sie trinkt und das sehr regelmäßig und nicht wenig. Ich habe sie letztens auch mal durch Zufall getroffen beim Einkaufen und sie hat stark gelallt beim Smalltalk...

Das Problem ist: ich merke, dass es mich beschäftigt und ich habe in erster Linie Sorge um ihr Kind. Ich frage mich, ob bzw was ich eventuell unternehmen kann? Hat jemand mal etwas ähnliches erlebt oder kann mir sagen, was ich machen kann?

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Ich kenne das nicht.
Würde aber wohl mit der Kindergärtnerin darüber reden.
Die wird ja wohl dann auch mal was mit bekommen oder spätestens dann mit drauf achten.
Und die weiss dann evtl eher wie zu handeln ist.

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Hey!
Toll, dass du nicht wegsiehst. Ich würde es im Kindergarten ansprechen.


Liebe Grüße
Schoko

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Ich würde auch das Gespräch mit den Erziehern suchen. Für Fachkräfte ist es viel leichter als für Außenstehende die Lage einzuschätzen und weitere Schritte einzuleiten. Im Zweifel liegt in solch einem Fall eine Kindeswohlgefährdung vor, im Sinne von einer Betreuung durch eine ungeeignete Betreuungsperson, welche im Rahmen ihres Alkoholkonsums nicht ausreichend auf die Bedürfnisse ihrer Kinder reagieren und eingehen kann. In diesem Fall müsste das Jugendamt hinzugezogen werden.

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Schwierig, ich nehme mal an, du bist jetzt nicht wirklich befreundet mit ihr, oder? Da etwas ansprechen würde sicher als sehr übergriffig empfunden werden. Lebt sie mit dem Kind alleine? Wenn ja, solltest du vielleicht mal ganz vorsichtig die Erzieherin in der Kita ansprechen, am besten aber unter vier Augen. Dieser fällt sicher auf, wenn das Kind vernachlässigt wird.
Aber bevor du das machst, beobachte sie vielleicht noch etwas länger, ob dein Verdacht begründet ist. Denn man kann hier auch ganz schnell ein Gerücht lostreten, das sich dann als unwahr herausstellt. Dann hättest du sie unnötig blamiert.

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Hallo,

Gut, dass du hinschaust! Es ist ein Gefühl, ein Eindruck aber es scheint sich ja über einen längeren Zeitpunkt bei dir entwickelt zu haben. Jedes 7. Kind (so mein Stand) kommt aus einer suchtbelasteten Familie aber die meisten werden behaupten, sie würden eine solche nicht kennen.

Leider wird Alkohol in unserer Gesellschaft oft verharmlost, die Gefahr wird auch bestehen wenn du das Thema ansprichst.

Du hast jetzt mehrere Möglichkeiten vorzugehen. Du kannst die Mutter direkt ansprechen, wirst sie aber vermutlich eher verprellen. Kita informieren in einem vier Augen Gespräch (nicht zwischen Tür und Angel) mit der Kita-Leitung (!). Die ist dann eigentlich in der Verantwortung hinzuschauen und zu handeln. Und sei es nur sich eine sog. insofern erfahrene Fachkraft dazu zu holen die den Erzieherinnen mit diesem Fall auf fachlicher Ebene hilft. Denn die wird oft gebraucht. Leider gibt es auch häufig Einrichtungen die vlt ein ganz bisschen bequem sind und die Augen verschließen oder das ganze nicht als so dramatisch wahrnehmen. Letzte Möglichkeit ist das Jugendamt. Harmlos und überhaupt nicht schlimm! Dort kannst du deine Sorgen und Beobachtungen schildern und abgeben. Was dann in der Konsequenz passiert ist sehr abhängig vom Fall und den Kapazitäten. Aber im Idealfall eine Kontaktaufnahme mit der Familie und vermutlich auch der Kita, eventuell weitere Hilfestellungen sofern denn nötig (Suchtberatung, Familienhilfe oä), im schlimmsten Fall passiert nix. Aber du könntest so die Verantwortung abgeben und es fühlt sich so an, als würdest du dich ein wenig in der Verantwortung sehen.

Ich hoffe du findest einen guten Weg für dich!

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Hey,
war sie mit dem Auto beim einkaufen?
Wenn ja, sofort die Polizei rufen, dann muss sie pusten...

Wegschauen ist nicht richtig, hol dir Rat, wo es geht... Selbst der Pastor könnte ein Ansprechpartner sein... Frag überall nach, bei de rPolizei, beim Jugendamt, im Kindergarten...

Hier trifft der Satz ganz gut "Willst du das richtige tun oder das einfache..."

Wir waren mal auf einem Elternabend der Tochter, mein Mann roch eine Fahne bei e ienr mutter und rief tatsächlich die Polizei... Sie musste ousten und durfte nicht mehr Auto fahren...
Damals waren die Kinder dabei (K8?), und es war schon echt unangenehm..
Aber später kam diese Mutter auf ihn zu und hat sich bedankt... Das war ihr Wendepunkt...
So kann es gehen...

Alles Gute... Tanja

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Ich habe Ähnliches erlebt.

Wir haben für eine Kitaveranstaltung aufgebaut, lauter Kitamütter und -väter. Eine roch aus der Entfernung nach Alkohol (nicht zum ersten Mal). Es wusste auch jemand von uns, dass sie früher schon ein Alkoholproblem hatte. Sie war mit dem Auto und mit ihren Kindern da.

Wir haben die Polizei angerufen. Das war auch total doof für die Kinder (wir haben versucht, sie zu beschäftigen). Die Mutter durfte nicht heimfahren und wurde abgeholt. Es gab kurz darauf wohl noch irgendeinen Vorfall bei ihnen zu Hause und sie hatte einen Autounfall. Danach haben wir sie eine Weile nicht gesehen, später schon, aber sie ist kein Auto mehr gefahren. Mit der Zeit sah sie dann immer besser aus, gepflegter, wacher. Ich habe mich sehr für sie und ihre Kinder gefreut.

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Toll, dass ihr so mutig reagiert habt. Leider würden viele aus Angst heraus nichts tun. Ich finde, es ist weniger schlimm, wenn jemand falsch verdächtigt wird als wenn es stimmt und die Kinder in Lebensgefahr sich selbst überlassen werden.

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Es gibt Medikamente, die so wirken, als ob man betrunken wäre. Die riechen sogar wie Alkohol.

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Man kann beim bzga kostenlos Infomaterial zu Alkoholsucht bestellen, eventuell anonym bei ihr einwerfen?

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In erster Linie wäre ich da sehr vorsichtig, vorschnell zu urteilen. Es gibt Krankheiten, die eine schwierigere Aussprache bewirken können.

Ich spreche da aus Erfahrung, weil ich soetwas eine Zeit lang hatte und nicht wusste, was mit mir los war. Das war eine ganz schreckliche Zeit für mich, weil ich echt manchmal dachte, die Erzieher denken auch, was ich habe oder ob ich trinke?

Bis sich herausstelle, das ich eine sehr schlimme Schilddrüsenunterfunktion habe, von der ich viele Jahre nichts wusste. Bei mir hat im Körper kaum mehr was funktioniert, auch das Denken nicht so richtig, so Art "Fog head" . Ich hatte so Angst, das jemand denkt, ich trinke oderso. Obwohl ich niemals Alkohol anrühren würde.

Nun bin ich seit längerem mit Hormontabletten eingestellt und das alles, worunter ich gelitten habe, ist weg.

Es gab auch im Kindergarten meiner Tochter eine Mutter, die verlangsamt gesprochen hat und dabei komisch geguckt hat. Ja, man darf sich seine Gedanken machen und das ist zum Kindeswohl auch wichtig, aber du merkst, wenn ein Kind vernachlässigt wird und auch merkst du, wenn die Mutter wirklich Trinkerin wäre. Das riecht man dann auch.

Das ansprechen in der Kita würde ich nur im äußersten Notfall machen. Du musst sowas gut abwiegen können.

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Sorry, nicht "fog head" . "Brain fog" heisst das.

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Das stimmt, das hatte ich auch als ich nicht richtig eingestellt war.
Ich hab wie betrunken gelallt 🙈

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