Leben wie man will ohne Stigmatisierung, ist das überhaupt möglich?

Ich frage mich, wie es mit der Toleranz in unserer Gesellschaft bestellt ist.
Überall habe ich den Eindruck gibt nur eine richtige gute, akzeptable Lösung und alles andere ist nur Plan B oder sogar inakzeptabel, da es nicht ins Bild passt.
Ich habe mich von meiner Familie getrennt, meine Kinder sind beim Vater groß geworden, Kontakt hatte ich, aber eben so, wie es für mich funktionieren hat..das Familienleben hat für mich überhaupt nichts Schönes gehabt, also bin ich gegangen, auch im Sinne der Kinder , die meine Unzufriedenheit ja ständig gespart haben.
Nur Unverständnis, eine Mutter verlässt ihre Kinder nicht , wie kann man nur etc.
Man kann gar nichts, ich schon.
Ich habe mich bewusst dafür entschieden, nirgends sesshaft zu sein, ich wechsele oft, ca.alle 2 bis drei Jahre den Wohnort, oder sogar das Land, auch mit Kindern war das so.
Auch das nicht gut jeder muss doch ein Einfamilienhaus mit Garten gut finden, am besten irgendwo auf dem Land.
Beziehungen führe ich grundsätzlich nicht, Männer kommen und gehen, der Vater meiner Kinder war nur der Vater meiner Kinder nicht mein Partner.
Ich habe oft mehrere Männer und lehne Monogamie ab, wie kann man nur, als Frau ist man dann eine Schlampe.
Also nur Mainstream ist akzeptabel, jede Abweichung ist bäh...
Abtreibung, ich habe zweimal abgetrieben, das weiß aber niemand.
Ich finde es schlimm da nicht offen sprechen zu können denn die Gründe wären sicher auch nicht ok für alle anderen.
Wer kennt das noch?

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Ich habe absolut nichts gegen dein Lebensmodell, solange keine Kinder involviert sind. Aber ich frage mich halt auch wozu man Kinder in die Welt setzt?Spätestens nach dem ersten Kind hättest du doch merken müssen, dass es nicht dein Ding ist, oder? Warum dann noch ein 2.Kind und 2 Abtreibungen.
Da stellt es mir ehrlich gesagt auch die Haare auf.

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Dem schließe ich mich an, uneingeschränkt. Meine Kollegin hat vier Kinder, wollte immer sieben, hat aber auch schonmal abgetrieben, weil es einfach nicht passte.

Beruflich gesehen habe ich öfter mal ungeplant Schwangere vor mir sitzen und manche lassen auch nen Abbruch vornehmen, was für mich auch immer in Ordnung und manches Mal echt auch besser ist, ich stehe dem immer neutral gegenüber. Anders bei denen, die bspw. 12 Abbrüche hatten und das als Verhütung betrachten. Da hörts selbst bei mir auf.

Ich akzeptiere und respektiere jedes Lebensmodell, aber der Gedanke, warum man bei dem oben beschriebenen dann mehrere Kinder bekommt und dann auch noch nur mit einem Erzeuger, nicht mit einem Vater, der erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht.

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Gleich mehrere Patientinnen, die 12 (!) Abbrüche hatten und dir gegenüber das als Verhütung bezeichnen.

In deiner Praxis erlebst du Dinge, die man nicht für möglich halten sollte. Ich kenne solche Geschichten nur von Lebensschützern, die Stimmung machen wollen. Traurig, wenn das echt so ist.

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nunja, kennen würde ich nicht sagen, aber es gibt keinen Menschen (den ich kenne) der immer 100% meiner meinung ist. Das ist auch nicht schlimm, solange man andere Meinungen akzeptiert und nicht (ab)wertet. Und ja, ich denke in unserer Gesellschaft gibt es unbeschriebene Gesetze, was ein nogo ist. Es hilft ungemein, wenn man sein Tun vor sich selbst rechtfertigen kann, vor anderen muss man es nicht. Wer viel fragt, bekommt eben auch Antworten, die man nicht hören will.

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Du hast dein Lebensmodell gefunden und bist glücklich damit. Das ist dann doch gut so. Du kannst nicht erwarten, dass alle anderen das auch gut finden. Du kannst nur erwarten, dass andere möglichst tolerant mit deiner Art zu leben umgehen. Das bedeutet nicht, dass dir andere nicht (respektvoll!) ihre Meinung sagen können und äußern dürfen, dass sie das nicht gut finden.
Es kommt ja immer darauf an, wie ich etwas sage. Sagt mir jemand "Ich liebe Schweinebraten" und ich sage "Schweinebraten ist eklig", dann werte ich seine Meinung ab, das finde ich nicht gut. Sage ich jedoch "Ich mag keinen Schweinebraten" finde ich das völlig in Ordnung

LG H. #klee

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Boah danke..🙄😂Jetzt habe ich sooo Lust auf Schweinebraten mit semmelknödel 🤯😍😂

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Tja, ich finde das alles auch unverständlich. Und der Grund dafür ist ganz einfach, WEIL ICH das niemals könnte. Und da kann ich mich auch null reinversetzen.
Trotzdem würde ich dich deswegen nicht fertig machen oder verurteilen - aber deswegen muss ich es nicht verstehen.

Ich führe dieses 08/15 leben mit Eigentumshaus im Dorf auf dem Land, in der Nähe der Großeltern meines Sohnes. Bin in Elternzeit und kümmere mich hauptsächlich um Haushalt und Kind - also perfektes Klischee.

Ich habe aber auch eine Freundin, die in der Großstadt wohnt mit ihrem Mann und beide Karriere machen wollen und keine Kinder - das ist für mich vollkommen in Ordnung und ich akzeptiere das. Wir diskutieren nie, über unsere unterschiedlichen Lebensstile oder Ziele. Glaube aber, dass bei beiden ein bisschen Unverständnis dafür herrscht. So nachdem Motto "wie kann man das bloß wollen?" - aber das ist ja auch okay.

Und natürlich gibt es auch immer Leute die einen verurteilen.. aber mir persönlich ist das egal. 🤷🏼‍♀️
Wurde erst neulich gefragt, wann unser Sohn 16monate, dann endlich in die Krippe geht und als ich gesagt habe, dass er erst mit 3j. In Kindergarten kommt, hat sie mir gesagt, ich soll lieber wieder eher arbeiten gehen ich bin ja nicht "nur" Mutter.. 🤣

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Ich lebe auch so ein Leben als "Schlampe mit Moral": ich schlafe mit wem ich will, feste Paarbeziehungen sind nicht so mein Ding, ich lebe meine Kinks...

Was mir wichtig ist: Ich halte mein Kind da raus und ich bin allen Männern gegenüber gnadenlos ehrlich. Jeder von denen weiß immer, woran er bei mir ist.
Mein Kind lernt keins meiner Männer kennen, es weiß generell nicht, was ich so treibe. Wenn es bei mir ist (Wechselmodell) lebe ich ein wahres Spießerleben, weil ich es früher furchtbar fand, mit der Sexualität meiner Eltern konfrontiert zu werden und ich für mich den Eindruck haben, Kinder lieben es "normal" zu sein und in "normalen" Verhältnissen zu leben.

Was die Nachbarn denken: Tja, darüber hab ich mir auch schon oft den Kopf zerbrochen. Mir ist nämlich leider nicht egal, was andere Menschen von mir denken. Gerne würde ich mit nem Schild um den Hals rumlaufen, auf dem steht: Aber ich tue doch niemanden was.

Schlussendlich denke ich endet meine Freiheit nur dort, wo sie die Freiheit anderer einschränkt. Ich würde mir wie du wünschen, dass Gesellschaft da generell offener ist. Ist sie aber nicht. Kannste machen nix.

Mein Verständnis für dich endet beim Thema "Abtreibung": Ich verhüte doppelt und dreifach, lass mich routinemäßig auf jeden Scheiß durchchecken. Sicher ist sicher. Aus Lust an der Lust aus Versehen ein Kind zu zeugen... Muss das?

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Was die Nachbarn denken ist mir völlig egal, ich habe ständig andere.
Schlimm finde ich, wenn die eigene Familie einen ablehnt.
Meine Kinder leben ausschließen beim Vater seit mittlerweile 6 Jahren .
Ich habe unregelmäßig Kontakt, aber hauptsächlich per Skype, da ich auch öfters umziehe.
Die Abtreibung war einmal aufgrund einer Trisomie 21, es war eine geplante Schwangerschaft, das andere mal war ich mit Zwillingen schwanger, was ich mir absolut nicht vorstellen konnte.
Ein Jahr später war ich dann mit den Zwillingen schwanger, die jetzt auch bei ihrem Vater leben.

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Ich bin beim Thema Abtreibung speziell unterwegs...
Würde mir aber nie anmaßen, meine Maßstäbe auf andere zu übertragen... also: du musst dich nicht rechtfertigen.

Abtreibung fällt nur für mich unter meine eigene moralische Richtlinie: Meine Freiheit endet dort, wo sie die Freiheit anderer beschneidet. Und Leben fängt halt für mich bei der Zeugung an. Das gilt aber eben nur für mich... ich lebe nach diesem Grundsatz. Wie du lebst, ist mir egal.

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Was heißt denn kennen? Ich bin jemand, der auch gerne gegen den Strom schwimmt, schon immer und in vielen Lebensbereichen. Dessen bin ich mir bewußt und von daher fühle ich mich auch nicht angegriffen, wenn meine Mitmenschen da anders denken.

Oder besser ausgedrückt: Ich lebe meine Leben, genieße es und bin nicht auf die Wertung Außenstehender angewiesen. Ich brauche ihren Segen für mein Handeln nicht, weil meine Entscheidungen für mich klar sind. Ich bin mit mir im Reinen und stehe klar hinter meinen Entscheidungen. Also kann mir auch niemand an die Karre fahren.

Von daher solltest du dir veilleicht die Frage stellen, warum es dich so beschäftigt. Das ist natürlich anstrengender, als mit dem Finger auf andere Leute zu zeigen und zu sagen "Ihr seid alle gemein.".

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Ich glaube man stellt Lebensweisen, denen man begegnet immer in Vergleich zu sich selbst.
Ich führte ein total spießiges Leben, total "mainstream" wie du es nennen würdest, und habe es auch angestrebt.
Dazu gehört natürlich auch die Bereitschaft, einen Partner zu finden, der die selben Ziele verfolgt 🤷‍♀️
Ich sage mal so... Dein Lebensstil würde nicht zu meinem passen, allein wenn ich lese, dass du deine Kinder nur paar mal siehst, wenn es dir passt, würde jeder Faser meines Körpers widersprechen. Das bedeutet aber nicht, dass dein Stil inakzeptabel sei. Im Gegenteil, ich denke du bist wahrscheinlich ziemlich interessant als Gesprächspartner. Ich würde auch teilweise etwas neidisch sein, denn so durch die Welt zu fliegen wie es einen gerade führt find ich zb total verlockend. Aber ich bin 30, nicht 100. Vielleicht wirds eine solche Zeit bei mir geben. Männer hatte ich vor meinem Mann, im Endeffekt haben die Wechsel mir nix gegeben und ist jetzt nix, was ich tauschen wollte. Da kann ich mir eher vorstellen mit meinem Mann tolle Reisen zu erleben, wenn die Kinder aus dem Haus sind 😊 im Ausland arbeiten wird leider nie mehr passieren. Aber gut, ist jetzt auch kein Lebensziel 😅
Ich glaub wir unterscheiden uns nicht sonderlich, wir fangen nur zu unterschiedlichen Zeiten damit an. Wer weiß, vielleicht lebst du in 10 Jahren in einer Hütte am Meer mit einem Mann, ihr spielt Robinson Cruso und werdet dann glücklich, bzw Monogam und säshaft. Wenn nicht dann halt nicht 🤷‍♀️

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Also ich verstehe dich teilweise... Ich bin nur im Gegensatz zu dir unglaublich gerne Mama. Allerdings stört mich auch die Pseudomoral insbesondere vieler Mütter... Ich denke mir aber jeder, der das Leben kennt weiß, dass so gut wie niemand in glücklicher Monogamie dauerhaft lebt... Ich habe im Studium und Ausbildung fast 10 Jahre als Kellnerin gearbeitet...Optisch war ich damsls noch sehr ansprechend und ich weiß nicht wie viele Männer mit Ehering mich angebaggert haben und mir Nr. zugesteckt haben...Bei Frauen habe ich übrigens das gleiche beobachtet... Ich denke die sind nicht besser... Es gibt halt gerade unter den Mamas viele, die durch Schwangerschaft und Kinder nicht mehr so viel Zeit für ihr Äußeres haben und dadurch nicht das Selbstbewusstsein haben auf die Pirsch zu gehen... Die Schlampe bist du aber für diverse Frauen bereits, wenn du attraktiv bist, warum dann nicht einfach auch gleich leben... Ich glaube nicht, dass sich die Leute an deiner Sexuslität oder Sprunghaftigleit stören sondern eher an dir als Mutter... Und das finde ich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich...Ich meine gerade wenn ich weiß, dass ich so bin überlege ich es mir doch mehrfach Kinder in die Welt zu setzen! Und wenn ich es tue, trage ich dafür die Verantwortung! Heißt dann bleibe ich mit meinem Arsch mal 15 Jahre an einem Ort und bin eine gute Mutter! Kinder brauchen einfach eine liebende Mutter! Danach hättest du wieder Vollgas geben können und wärst vernutlich mit dir selbst mehr im Reinen... Ich denke, es gibt durchaus mehr Frsuen, die in der Mutterrolle nicht wirklich aufgehen und es vlt anders machen würden, wenn sie die Wahl hätten aber auch diese Frauen lieben ihre Kinder und geben täglich alles, um sie glücklich zu machen... Ich denke tatsächlich, dass dein Verhalten eher psychische Ursachen hat...Keine Ahnung eine Bindungsstörung oder Anpassungsstörung oder oder oder.... Vlt solltest du mal mit einem Therapeuten sprechen... Du musst immer daran denken, irgebdwann bist du alt und dann wirst du wie jeder mit deinem Leben abrechnen... Ob du 10,50 oder 100 Männer hattest wird nicht das Problem sein aber dass du deine Kinder im Stich gelassen hast aus purem Egoismus kommt irgendwann... Und diese Last ist nicht vergleichbar damit, als wenn du die paar Jahre mit deinen Kindern verbracht hättest... Du hättest deswegen ja kein spießiges Familienleben im Einfamilienhaus leben müssen...Hättest dich trennen können und trotzdem dein Spaß haben können... Und zu deiner Frage: Ja ich finde jeder sollte leben können, wie er möchte ohne Stigmatisierung aber nur, wenn er keine anderen Menschen dadurch schädigt und das tust du leider iegendwie, wenn du deine Kinder im Stich lässt...

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Wir sind nun mal das Ergebnis unserer Erziehung, unseres Erlebens und habe dann unsere Meinungen.

Wie jemand fremdes agiert interessiert mich nicht. Wenn man mich aber nach meiner Meinung fragt, wie auch hier, dann teile ich sie mit und dann ist sie eben evtl. Mainstream...

Im Endeffekt musst du dich deinen Kindern evtl. mal erklären, aber niemandem sonst.
Zum Thema Abtreibung: ist es wirklich Mainstream, wenn man dir nicht auf die Schulter klopfen würde?
Das hat doch nichts mit einem Leben abseits von Normen zu tun...

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Nein im Zweifel müssen sie und ihr Partner es vor einem Gericht erklären warum die Rechte der Kinder auf regelmäßigen Umgang nicht gewahrt wurden, Sie weil sie ihn weitestgehend verweigert und er warum er ihn nicht im Namen der Kinder eingeklagt hat!

Es sind nun mal Menschen mit diversen Rechten (Menschen-, Grund- und bürglerichen) die man da in die Welt gesetzt hat und keine Hundewelpen.

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Man kann Umgang gar nicht einklagen in dem Sinne den anderen zu zwingen...

Wer soll denn wen verklagen?

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