Wie richtig Grenzen ziehen?

Unsere Tochter ist noch nicht einmal drei Wochen alt und schon geht irgendwie das "Gezerre" los. Ich hatte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass das so kräfteraubend ist und vor allem so früh anfängt - vor allem da gerade die eine Oma eigentlich meinte, wir können uns ruhig noch Zeit lassen mit dem Kinderkriegen.

Ich finde dieses Anspruchsdenken enorm anstrengend. Eine liebevolle Beziehung zu den Großeltern ist mir natürlich wichtig, ich selbst telefoniere oft mit meiner Oma und wir sind sehr eng, aber um ehrlich zu sein haben wir unser Kind ja vor allem für uns bekommen. Ich dachte einfach regelmäßige Besuche und Teilhaben lassen sind erstmal ausreichen.

Es wird aber jetzt schon diskutiert wann man dann 3h alleine auf sie aufpassen möchte während wir ja einkaufen könnten (?), bei jedem Telefonat wird sofort schlecht gelaunt gesagt, dass man jetzt aber nicht wieder solange warten kann bis man sie sieht, gesetzte Grenzen werden missachtet und gefühlt besteht jedes Gespräch nur noch aus Ratschlägen ("Du weißt aber schon das alles was du jetzt isst bei der Kleinen ankommt?") Große Überraschung, dass war in der Schwangerschaft auch schon so und ich habe sehr darauf geachtet 😅🙈! Der Ton hat sich auch so verändert. War es vorher irgendwie ein Austausch auf Augenhöhe, schließlich ist es wirklich interessant wie man manche Sachen früher und heute macht, sind es jetzt irgendwie nur noch Ratschläge die tatsächlich eher Schläge als Rat sind und einem doch deutlich suggerieren man mache etwas falsch (beispielsweise wurde mir quasi vorgegeben wann ich wie essen soll, weil sonst waren die Nährstoffe ja zu spät in der Milch. Wie kommt man auf sowas?). Dabei klappt es wirklich super, unsere kleine ist Typ Anfängerbaby, wir bekommen sogar genug Schlaf und mein Mann und ich stimmen uns super ab. Außerdem haben wir ja auch noch eine total liebe Hebamme die uns hilft.

Habt ihr einen guten Tipp wie man damit umgehen kann? Man will ja nicht unfreundlich sein, aber immer nur zum einen Ohr rein und zum anderen raus schaffe ich auch nicht...

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Hallo,

da hilft nur, alle an einen Tisch und Tacheles reden.

Dann sind sie wahrscheinlich erstmal beleidigt, aber das legt sich dann auch wieder.

LG
Tanja

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Hey, ich habe leider keinen Rat möchte aber sagen dass ich dich verstehe. Ich habe momentan ein ähnliches Problem, bei dem ich momentan auch am überlegen bin wie die Beziehung zu den Großeltern weiter gehen soll. Meine Mutter vor allem ist sehr Übergriffig mit ihren Ratschlägen. Ich bedanke mich immer höflich dafür und sage dass wir das aber anders handhaben (unsere Tochter ist 5 Wochen alt) da kommen zum Beispiel so Sachen dass ich mein Kind jeden Tag baden muss. Wenn ich widerspreche und sie darauf hinweise dass das nicht gut für die Haut ist kommt nur ein beleidigter Blick und der Spruch „was weiß ich schon, ich habe ja nur zwei Kinder groß gezogen“

Ich werde versuchen bald in einem klärenden Gespräch Grenzen zu ziehen und zu sagen dass sie gerne Oma sein darf, aber nicht an meiner Erziehung etc. rum meckern soll. Wenn ich einen Ratschlag brauche komme ich auf sie zu. Vielleicht wäre das ein Ansatz bei euch? Ratschläge werden nur auf deinen Wunsch gegeben :)

Viele Grüße

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Auch meiner Erfahrung nach helfen nur deutliche Worte.

„Wir sagen gerne Bescheid, wenn wir unsere Motte abgeben möchten. Aktuell haben wir absolut kein Bedarf, sie alleine abzugeben. Es ist lieb, dass du fragst, aber WIR melden uns diesbezüglich!“

„Deine Ratschläge sind nett, aber wir machen das schon ganz richtig so!“ (-> ich hab alternativ auch gerne sarkastisch geantwortet, ist aber nicht jedermanns Sache)

Ansonsten den belehrenden Ton einfach auch mal ignorieren, auch wenn das grade anfangs schwer fällt ;)

Wichtig ist letztlich: ihr handelt so, wie ihr euch wohl fühlst, müsst euch also kein schlechtes Gewissen einreden lassen oder euch zu etwas überreden lassen, was ihr nicht wollt. Wenn ihr ne klare Linie fahrt und dabei bleibt, reduziert sich das einmischen und Grenzen übertreten meiner Erfahrung nach, da gesehen wird, dass es nix bringt. :)

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Huhu
Bei unserem Sohn, vor 3 Jahren, war es ganz genauso.
Ich habe aber immer meine Meinung gesagt, damit ging es mir besser als wenn ich nichts gesagt hätte und alle mit meinem Sohn gemacht hätten was sie wollen.
Irgendwann verstehen die Leute, zu mindestens die meisten, wie man tickt und es wird besser 🙈.
Ich fand die erste Zeit auch mega anstrgend. Wirklich richtig schlimm. Und noch schlimmer das mein Mann nicht immer ganz meiner Meinung war 🙈. Das hat sich zum Glück irgendwann gebessert 👍.
Meine Mutter z. B. sagte ich darf ja keine Säfte trinken weil das Baby Bauchschmerzen bekommt und meine Schwiegermutter meinte ich MUSS Säfte trinken, weils wichtig ist😅. Da ist mein Mann auch mal leicht laut geworden, weil er sich dachte jetzt reichts aber mal mit den Vorschlägen.


Ich wurde diesmal, 2 Wochen vor ET, gefragt wann man uns denn besuchen darf wenn das Baby da ist. Ich dachte nur "echt jetzt????" wir haben uns da selbst noch gar keine Gedanken gemacht und andere wollen schon Termine ausmachen 😅😅😅 manche haben einfach nen leichten Knall....

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Ich finde es immer so witzig, dass man auf einmal ständig einkaufen gehen soll. Irgendwie ist das das Standardargument, damit man als Eltern weg ist? :-D

Ich verstehe dich. Wir haben zur Oma den Kontakt abgebrochen bzw. eher sie hat den Kontakt abgebrochen, weil sie gefühlt ja gar nichts darf. Seitdem ist es sutsche.

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Bei uns ist es nicht der Einkauf, denn der ist geregelt. Erst war es der Schlaf; das klappt wegen der Medikamente nicht. Aber wir können ja putzen :D

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Ach, wenn du nix zu putzen mehr hast, kannst du auch ruhig zu mir kommen, dann können Oma und Opa spazieren gehen. #winke#rofl

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Nett und freundlich abtropfen lassen oder ignorieren oder reden lassen und sich seinen Teil denken hat bei uns nicht funktioniert. Zum einen nahm dann das übergriffige Verhalten so überhand dass es dem Kind damit teils nicht mehr gut ging (kaputt spielen und ich hatte durchgebrüllte Nächte) oder sie haben Pläne gänzlich ohne uns gemacht (Den ersten Geburtstag mit allen geplant und uns dann informiert wer dann kommt und was gemacht wird).

Auf sanft lenkende Vorschläge kam pampiges Getue retour. „Wir haben selber zwei Kinder grossgezogen.“ da musste ich mir auf die Zunge beissen um nicht zu knurren „Komisch, dass du beteiligt warst wurde von den Erziehungsobjekten stets negiert.“

Wir haben mehr als einmal sehr sehr deutlich und auch mal mit Konsequenzen (Zeit limitieren) reagieren müssen und ab und zu müssen wir das auch noch wiederholen weil sie vergessen dass sie am Kind nicht das sagen haben.

Du kommst nicht umhin. Zieh es nicht ewig in die Länge. Ein „nein/stop“ beizeiten spart viel Nerven und schont den Magen.

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Klare Ansagen, wie schon gesagt wurde.
Sag es ihnen genau so: Ihr habt das Kind bekommen, damit DU und DEIN PARTNER eine Familie gründen, und nicht, damit die Omas Enkel haben.
Wann und wie lange das Kind betreut wird entscheidet ihr. In den ersten 6 Monaten braucht das Kind vor allem eins, seine Mama.
Bei uns waren die Großeltern auch schon mehrmals beleidigt, weil wir einfach gesagt haben was wir möchten und dass wir das selber entscheiden wollen. Aber das ist nach einer Weile auch wieder vergessen.

Mal ein paar Beispiele:
"Das mach man heutzutage nicht mehr so (hat der Arzt/Hebamme/Gynäkologe gesagt)."
"Wir fühlen uns damit wohl."
"Das habe ich absichtlich so gemacht."
"Nein Danke, im Moment bekomme ich selber gar nicht genug von dem Kleinen, frag in 2, 4, 6, 12, 36 ;-) Monaten nochmal!"
"Nein Danke, das macht der Papa."
"Diese Woche passt es mir nicht so gut mit einem Treffen, wir haben einen Arzttermin und die Hebamme kommt und wir fahren in den Babymarkt (später Rückbildungskurs, Babymassage etc. pp.) wie wäre es am xxx.?"
Und falls jemand fragt, er schläft natürlich so gut wie durch uns beim stillen klappt auch alles soweit und sowieso ;-)

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Oh gott ich kann dich so gut verstehen.
Meine Mutter ist seit der Geburt meiner Babys. nur noch ständig beleidigt, nur weil ich ihre Ratschläge nicht befolge und ihre "Hilfe" nicht annehme. Sie tut nicht das was ich möchte, auch wenn ich ihr sage sie soll nun Baby 1 keine Milch mehr geben macht sie es trotzdem sobald ich mich kurz weg drehe. Und dann immer diese unterschwelligen Kommentare.. "Ohh gibt dir deine mama keine Milch mehr, bist du hungrig" 🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️
Auch mischt sie sich generell nun überall ein, wenn ich koche stellt sie sich neben mich und beobachtet mich und es ist wirklich nicht so das ich nicht kochen kann. Sie möchte nur meckern und ihr Kommentar abgeben das ich wieder zuviel Salz verwende und Öl 😬