Wie Kontaktabbruch zur Oma Kind erklären?

Ich habe vor zwei Monaten den Kontakt zu meiner Mutter (starke Borderlinerin) komplett eingestellt, inkl. ihrer Mutter, da meine Großmutter immer nur den Vermittler zwischen mir und meiner Mutter spielte und von ihr abhängig ist.

Das Problem ist, dass meine Tochter natürlich fragt, warum wir keine Videoanrufe mit Oma machen und warum sie und die Uroma keine Einladungskarten für den Geburtstag bekommen. Ich habe bisher immer „gekonnt“ abgelenkt, weil ich nicht wusste, was ich darauf erwidern sollte. Deswegen wollte ich fragen, was man einer 5 jährigen am besten sagen soll?

Außerdem hatte sie meinen Freund angeschrieben, dass sie definitiv an dem Geburtstag unserer Tochter vor der Tür steht, was soll ich dann tun? Es trennen uns ca 200 km, und sie weiß genau, dass ich sie nicht vor der Tür stehen lassen könnte. Vorher hat sie sich nie für uns interessiert, deswegen macht mich dieses Trotzverhalten so wütend.

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Hi,
antworten das die Oma krank ist.

Manche Menschen haben ein Pflaster auf dem Knie, einen Gips am Arm, andere brauchen einen Herzschrittmacher und bei der Oma sieht man die Krankheit leider auch nicht, so wie bei einem Herzschrittmacher.

Am Geburtstag der Tochter einfach wegfahren und gar nicht erst daheim sein.

Habt ihr Freunde im Ort, gute Nachbarschaft?

Die sollen ein Blick aufs Haus haben, ob sie auftaucht, aufgetaucht ist. Evtl. fahren die Freunde mal mit dem Rad vorbei, immer jeder einzel, und geben dir per WA Bescheid, ob sie da ist, wieder weg ist, noch immer vor der Haustür wartet. Und wenn sie randaliert, das diese dann die Polizei rufen.

Gruß und gutes Durchhaltevermögen

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Und wie erklärt man dem Kind, dass man einen „kranken“ Menschen einfach so im Stick lässt und sich nie wieder bei ihm meldet?

Warum nicht einfach bei der Wahrheit bleiben und erklären, dass man sich nicht mehr versteht?

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Hi,
natürlich kann sie sagen dass die Oma krank im Kopf ist.

Das sie so krank ist, daß auch mal die Polizei gerufen werden muss, weil die Oma vielleicht auch mal weh tut oder Sachen macht, die ein gesunder Mensch nicht macht.

Meine Jungs hat es in dem Alter auch gereicht, wenn ich sagte, die Pia hat nicht mehr alle Tassen im Schrank, wir werden uns leider nicht mehr sehen.

Gruß

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Hallo.

Ich würde meinem Kind altersgerecht die Wahrheit sagen. Rumzueiern finde ich oft schlimmer als eine authentische Antwort.
Mein Vater war selbst psychisch krank und wir besuchen den Opa auf dem Friedhof. Gießen Blumen, erzählen mit ihm. Meine Kinder durften meinen Papa nie kennenlernen, aber dafür sind meine Geschichten über ihn umso lebendiger.
Deine Mutter ist krank (psychische Krankheiten) gehören genauso dazu und das ist auch ok. Und ich finde, dass diese Menschen genauso ein Recht der Beteiligung am gesellschaftlichen Leben haben wie alle anderen auch. Wenn es dich tangiert und auch du das Verhältnis beenden möchtest, darf doch dein Sohn Kontakt haben.
Schreib ihr einen Brief, sag ihr was für dich akzeptabel ist, sende ihr Bilder von deinem Kind... trefft euch neutral an dem Geburtstag eures Kindes. Es ist ja viel wieder möglich.

Begrenze es auf das für dich machbare. Oder dein Freund nimmt sich eine Std. Zeit mit ihr und eurem Kind.

VG

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Leider sind sehr viele Sachen passiert, weswegen ich den Kontakt komplett abgebrochen habe. Meine Tochter war zum Teil auch involviert an psychisch emotionalen Spielchen von ihr, deswegen möchte ich erst einmal nicht, dass sie Kontakt mit ihr hat. Sobald meine Tochter groß ist, kann sie es selber entscheiden.

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Ok. Das ging aus deinem Eingangsthread nicht ganz hervor. Wenn deine Kinder geschützt werden müssen und du da klare Grenzen ziehen musst, dann kann ich das verstehen.
Dann würde ich das ihr klar und deutlich kommunizieren. Ihr vielleicht Kontakt via Brief oder WhatsApp einräumen auf unbestimmte Zeit. So hast du ja dann noch einen Draufblick was gefiltert deine Kinder erreicht. Ihnen aber eben altersgerecht mitteilen, dass es so nicht geht: "Oma hat einige gesundheitliche Probleme. Das hat nichts mit uns zutun, sondern es sind ihre Probleme. Ich habe das Gefühl, dass es uns als Familie nicht so gut tut, Kontakt mit ihr zu haben. Wir können ihr ja gern einen Brief schreiben, Fotos senden oder was malen, wenn ihr möchtet." So verliert sie vielleicht nicht ganz den Bezug zu ihren Enkeln. Was ihr miteinander habt, sind eure Entscheidungen und Angelegenheiten. So seh ich es zumindest.

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Ich habe meiner Schwester das Buch "Mama, Mia und das schleuderprogramm" geholt. Da werden die Stimmungen usw gut erklärt u d ihr erzählt dass ich krank bin (ich bin zwar die schwester aber in dem buch ist es super erklärt). Manche bekommen Hustensaft oder ein Pflaster und manche Menschen haben eine Krankheit die man nicht sehen kann. Und dass ich aber durch Gespräche mit einem Arzt bzw durch meine 3 monatige Abwesenheit versuche, mich bzw die Krankheit in den Griff zu bekommen. Ich habe ihr auch erklärt, dass wenn ich mal schlecht drauf bin, es auf gar keinen Fall ihre Schuld ist und sie rein gar nichts dafür kann.

Sie war damals 5 und hat es sehr gut verstanden.

In eurem Fall würde ich erklären, das Oma nicht wirklich was dafür kann wie sie ist und dass sie Zeit braucht zum "heilen". Dass es nicht gegen deine Tochter ist und dass es Oma bestimmt bald besser geht (den Teil aber so verpacken, wie du die Situation haben möchtest. Also wenn du nie wieder Kontakt haben möchtest, solltest du nicht sagen ihr geht es bald besser und dann ist sie wieder da)
Und ich würde dazu sagen, dass es dir mit der Gesamtsituation nicht gut geht, und dann jeder Mensch das Recht hat, dies zu äußern, manche Menschen es aber nicht gut aufnehmen.

Meine Schwester hat dadurch früh gelernt, dass sie sich auch zurückziehen darf oder sagen darf wenn sie grade nicht reden will usw.

Das soll das ganze natürlich nicht verharmlosen. Das Leben mit borderline ist nicht einfach. Aber für die Leute drum Rum eben auch nicht. Und das würde ich so vermitteln.

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Danke für die Buchempfehlung :)

Leider wird es auf einen dauerhaften Kontaktabbruch hinausführen, da es mit den Jahren mit ihr nicht besser wurde und sie sich auch nicht aufraffen kann, therapeutische Hilfe zu suchen und versuchen, etwas zu ändern.
Es ist leider einiges passiert und sie macht auch nicht vor meiner Tochter halt. :/

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Das ist natürlich eine doofe Situation! Ich selber habe vor 8 Jahren den Kontakt zu meiner Ursprungsfamilie abgebrochen, aber meine Eltern haben sich eh nicht für meine Kinder interessiert. Von daher war das dahingehend kein Problem.
Es gab nur mal Situationen, wie z.b. der Oma+Opa Tag im KiGa, da waren meine Kinder traurig, allerdings sind die Paten als Ersatz hingegangen.
Ich habe meinen Kindern, als sie noch klein waren, erklärt, dass ich mich mit meinen Eltern einfach nicht gut vertragen habe und Abstand haben wollte.

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Danke für deine Antwort :)

Darf ich fragen wie alt deine Kinder waren, als du ihnen das erzählt hast?

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Puh, 2013 waren meine Kinder knapp 10 (zum 10.Geburtstag haben meine Eltern schon nicht mehr gratuliert), 7 und 3.
Gefragt haben sie im Endeffekt nie, irgendwann fragte mich mein Mittlerer (der eh am aufmerksamsten ist) wo denn "der Mann mit dem Hund" sei (mein Vater). Da habe ich ihm das erzählt. Der Abbruch war im April, im November wurde meine Mutter 60. Ich habe den Kindern erzählt, dass die Oma Geburtstag hat und angeboten, dass sie eine Karte schicken. Nur der Große wollte eine Karte schreiben (obwohl sie seinen 10. Geburtstag ignoriert haben) und hat ihr eine Karte geschrieben--keine Reaktion von ihr...
Der Kleine kann sich an diese Leute überhaupt nicht erinnern, hat aber noch das meiste Interesse an Geschichten über seine "Großeltern".

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Sei ehrlich zu ihr. Formuliere es kindgerecht. Z.B. dass ihr sehr gestritten habt und euch nicht mehr treffen wollt, da ihr sonst noch mehr streitet.

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Deiner Tochter scheint es weh zu machen, dass die Oma ausgeschlossen wird, und sie sie nicht mehr sehen kann. Ich weiss natürlich nicht was alles vorgefallen ist, du hast bestimmt gute Gründe. Aber solange deine Tochter den Kontakt möchte, scheint für sie alles in Ordnung zu sein, so würde ich ihr den Kontakt ermöglichen. Natürlich unter "Aufsicht".

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Leider hat sich ihre emotionale Instabilität auch auf meine Tochter ausgewirkt