Hallo,
gibt es hier jemanden der das Familienmodell einer Familien WG praktiziert hat oder praktiziert und sich eventuell austauschen möchte?
Für viele Außenstehende ist es wahrscheinlich sehr schwer zu verstehen aber mein Mann und ich sind Eltern, Freunde, Vertraute aber kein Paar. Waren wir vor über 10 Jahren, aber die Gefühle haben schnell nicht dafür gereicht oder sich eben geändert. Wir hatten jedoch beide den großen Wunsch nach einer Familie. Und unsere Familie funktioniert wunderbar - und scheint nach außen ganz "normal". Inklusive zwei Kindern, Haus, Heirat etc - alles als Freunde. Nur sehr wenige wissen, dass wir eben kein Paar sind.
Der Alltag funktioniert perfekt.
Aber hat das Ganze eventuell doch ein Verfallsdatum? Denn plötzlich war da ein Mensch, der mir zeigt was ich wohl doch vermisse. Mit der rosaroten Brille würde ich sagen, da taucht plötzlich der perfekte Partner in meinem Leben auf und alles wird kompliziert....
Deshalb würde ich mich gerne austauschen, Erfahrungen hören. Vielleicht gibt es auch die Erfahrung, dass Eltern WG und parallel eine Partnerschaft sogar funktionieren kann.
Viele Grüße
Familien-WG mit Verfallsdatum?
Ich muss zugeben ich halte euer Modell für ungewöhnlich und sicherlich nicht Standart, aber wenn ihr bisher damit gut klargekommen seid, wieso auch nicht. DAnn ist es euer Leben und funktionieren kann sowas ja offenbar.
Aber ich frag mich natürlich auch ob man nie gedacht hat das man vielleicht irgendwann doch den einen Menschen trifft der einem mehr gibt? Habt ihr nie damit gerechnet? War euch diese Freundschaft immer genug das ihr gar nicht das Bedürfnis nach mehr hattet?
Das es doch ein Verfallsdatum haben kann glaub ich gerne. Muss es natürlich nicht, aber kann es schon. Eben wenn man diesen Menschen trifft. Dann ist natürlich auch die Frage wie lebt man das Modell weiter. Wartet man ob ob mit dem einen Menschen mehr wird dann müsste man sein Modell auflösen ( ne Garantie das die neue Beziehung funzt hat man trotzdem nie) oder man müsste versuchen es weiterzuleben womit jedoch der neue Partner oder die neue Partnerin wohl schwer klarkommen wird. Denn schließlich kann man sich schwer mit dem neuen Partner in der Öffentlichkeit sehen lassen weil dann doch hinterfragt wird oder der/die Neue als Ehebrecher da steht was er/sie ja gar nicht ist.
Sicherlich keine einfache Konstellation
Ela
Hast du das mit deinem Mann besprochen? Letztlich muss es da ja eine Vereinbarung zwischen euch geben.
Du schreibst, ihr seid kein Paar. Wo lebt ihr dann romantische Gefühle aus? Sowas „braucht“ ja jeder Mensch irgendwann mal. Also wirklich eine romantische oder erotische Komponente.
Wenn du kein Paar in dem Sinne bist, wie wolltet ihr sowas handhaben? Enthaltsam leben? Oder so in Anlehnung an eine offene Ehe?
Letztlich ist ja egal, wie es wo anders funktioniert. Es muss für EUCH passen. Ihr seid trotz allem verheiratet, Eltern und lebt zusammen. Also gibt es ja reichlich Verbindungen, Rechte und Pflichten. Da sollte auch sowas so geregelt werden, finde ich. Ansonsten muss man sich eben überlegen, ob man nicht doch besser getrennte Wege geht, wenn es zusammen nicht mehr funktioniert oder sich einer (oder mehrere) unwohl fühlen.
Unsere Nachbarn, mit denen wir gut befreundet sind, leben so. Nur ohne Heirat. Aber jemand, der sie nicht kennt, würde von einem ganz normalen Paar mit Kind ausgehen. Er führt eine Beziehung mit einer anderen Frau. Sie ist alle paar Tage bei ihnen und mit der Mutter des Kindes befreundet.
Rede offen mit deinem Mann darüber. Vielleicht kommt es ja auch für euch in Frage, Beziehungen mit anderen zu führen?
Ins Wanken gerät so ein Modell, wenn einer von euch den Wunsch nach Kindern mit einem / einer anderen hat oder mit jemand anderem zusammenleben will - auch das wäre je nach Offenheit und Wünschen der Beteiligten möglich. Um das herauszufinden, hilft nur eine gute Kommunikation.
Ich danke euch allen für eure Antworten, sie helfen auf jeden Fall dabei Gedanken zu sortieren und auch überhaupt durch zu denken.
Besonders auch, da eine WG trotz neuen Partnern wohl funktionieren kann.
Natürlich ist eine gute Kommunikation wichtig. Und die haben wir. Wir kommunizieren den Alltag, Erziehung, allgemein was die Kinder betrifft aber auch Probleme im Job, mit Freunden, in der Familie. Eben wie Freunde das so tun.
Auch "den Fall der Fälle" falls es nicht mehr klappen sollte. Aber diese Überlegung und auch so Dinge wie eine mögliche neue Partnerschaft, haben wir auf die Zeit vertagt wenn es soweit ist.
Denn es erschien uns nicht sinnvoll etwas zu diskutieren oder Pläne zu machen, wenn man gar nicht weiss, wie die Situation dann genau sein wird.
Eine Partnerschaft wird es mit dem Mann, den ich kennen gelernt habe, nicht geben. Denn er ist selber in einer Partnerschaft.
Aber bisher war mir die Familie, mein Beruf und Freunde genug. Es brauchte nicht mehr, ich wollte nicht mehr und da war auch kein Platz. Ich war Zufrieden mit meinem Leben. Nun kommt meine Zufriedenheit jedoch ins Wanken, vielleicht nur durch die Schwärmerei für diesen Mann oder vielleicht ist es doch das Verfallsdatum. Das heraus zu finden, braucht wahrscheinlich Zeit und wird nicht einfach.
Ich danke euch auf jeden Fall für eure Gedanken dazu.
Viele Ehe-Paare leben nach einigen Jahren so. Wie gute Freunde mit Kindern aber ohne Romantik, da diese im Laufe der Jahre verloschen ist.
Der einzige Unterschied ist, dass ihr ehrlich zu euch selbst seid und euch nicht mehr als (Liebes)-Paar seht.
Schwierig wird es wohl dann, wenn einer von euch eine Liebesbeziehung mit einem anderen Menschen beginnt, der euch nicht "teilen" will.
In deinem Fall: Der andere Mann, in den du dich jetzt anscheinend verliebt hast, müsste akzeptieren, dass du eine platonische Ehe mit einem Anderen führst.
Tut er das, ist alles schick.
(Ich nehme mal an, dass außereheliche Liebesbeziehungen für dich und deinen Ehemann grundsätzlich ok sind, da ihr ja nur Freunde seid.)
Doch wenn "der Neue" dich ganz für dich allein will, wird es auf Dauer wohl schwierig...
LG
Das Modell leben manche zwangsweise, weil der Staat die Heirat fördert, aber die Scheidung mit Anwaltzwang für beide Parteien und finanziellen Nachteilen sowie dem Zwang des Trennungsjahres bestraft. Die Familien-WG ist spätestens dann Geschichte, wenn einer der Elternteile jemanden kennenlernt.
Genau, außereheliche Beziehungen - außerhalb unseres Familienleben, unseres Zuhause, in der jeweiligen Freizeit - sind für uns beide völlig in Ordnung.
Bei mir Bestand bisher nicht der Wunsch danach, weil ich zufrieden war wie es ist.
Bei meinem Mann gab es Frauen aber ihm war nie die Beziehung wichtiger als unser Familienmodell.
Ich komme da nun ins Wanken und überlegen, was wäre wenn...
Hallo, ich lebe auch mit dem Vater meiner 2 jüngeren Kinder zusammen. Die letzten 2 Jahre als Eltern. Kein Paar mehr, keine Beziehung mehr, kein Sex. Nur Eltern. Aktuell lösen wir unsere WG auf. Ich möchte meine Freiheit wieder, mein Single leben wenn ich es schon bin. Der Papa holt die Kinder weiter wie gewohnt aus der Kita und bringt sie spätestens zum Abendessen zu mir und fährt dann heim. Heute haben wir alle ein Ausflug gemacht und jetzt sind die Kinder bei ihm. Wir beide möchten nicht das er der klassische Wochenend Papa ist. Ich gehe gleich mit Freunden in die Stadt und genieße meine Freiheit als Single.