Motivation Haushalt mit Baby - nur noch Überlebensmodus

Vielleicht hat hier ja jemand, der es selbst erlebt hat Tipps, was man so tun kann.

Ich bin in letzter Zeit total schlapp und lustlos.
Vor etwa sechs Monaten bin ich zum ersten Mal Mutter geworden, wir haben ein totales Anfängerbaby bekommen. Das Einzige, was auf der Strecke bleibt, ist der Haushalt. Naja und ich, Freizeit, Spaß, Kontakte usw.

Mit unserem Baby ist das ja theoretisch alles machbar.
Aber ich schaffe es nicht.
Mein Tag besteht daraus, mein Baby zu beobachten, ein Tiefkühlgericht aufzuwärmen, bisschen Wäsche machen und das wars. Wenn das Baby schläft surfe ich im Internet.

Am Ende des Tages sieht die Bude aus wie Sau (Verpackungen liegen noch rum, dreckiges Geschirr steht noch auf dem Tisch usw.), also ist abends hier Großeinsatz angesagt statt Freizeit und Ausruhen.
Mein Mann könnte mir ja helfen, aber ich will ihn ja auch nicht den Dreck wegmachen lassen den ich tagsüber nur aus Faulheit und Unorganisiertheit angesammelt habe während ich am Handy war, statt mit ein paar Handgriffen für Ordnung zu sorgen.

Einerseits ist mir langweilig, andererseits habe ich aber auch keine Lust was zu machen.
Irgendwie bin ich von den Aufgaben auch immer so schnell überfordert. Man kann vielleicht sagen ich bin Perfektionist, das weiß aber keiner, weil bei mir eigentlich noch nie was perfekt war. Aber wenn ich dann so die Spülmaschine ausräume und merke im Küchenschrank stehen noch lauter Sachen, die ich schon ewig ausmisten wollte, dann hab ich schon gar keine Lust mehr und verkrieche mich wieder. Oder wenn ich das Babyspielzeug aufräume und die Spielzeugkiste quillt über, dann schmeiße ich schnell alles in den Laufstall und ärgere mich am nächsten Tag, dass dieser nicht frei für das Baby ist.

Ich bin irgendwie auch schon immer der Typ "einmal die Woche bis in die Nacht schuften", im Gegensatz zu "jeden Tag ein bisschen" wie mein Mann, und merke zunehmend, dass das mit Baby eigentlich nicht vereinbar ist.

Ich weiß einfach nicht wie und wo anfangen...

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Lade Besuch ein. Was glaubst du wie schnell aufgeräumt ist.

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:-D
Das mach ich auch immer so.

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Für Besuch aufräumen kann ich. Ich brauche ja die Motivation, um es im Alltag zu tun. Ich möchte das Kernproblem lösen. Davon abgesehen habe ich nicht genügend Freunde in der Nähe um ständig jemanden spontan einzuladen. Und stressen würde mich das Ganze dann letztendlich noch mehr.
Außerdem würde ich dann schummeln, alles in Schränke stopfen und die Türen verschließen und nur den Vorzeigebereich richtig sauber machen.

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Schwierig. Grade wenn du theoretisch genug Zeit hast, aber einfach antriebslos bist… da würde ich dringend mit dem Haus- oder Frauenarzt sprechen.

Sind alle Blutwerte ok? Vllt doch eine Wochenbettdepression? Ist ja alles möglich.

Ansonsten - Motte war ein absolutes Schreibaby und ich eigtl wirklich ein Jahr lang den ganzen Tag damit beschäftigt, sie irgendwie zu beruhigen (wobei es mit der Zeit natürlich besser wurde, aber ablegen war monatelang nicht möglich quasi). Da hab ich tatsächlich angefangen, möglichst immer alles sofort weg zu räumen. Das mache ich auch jetzt noch so; also es war schnell verinnerlicht.

Denn abends brauchte ich Zeit für mich, zudem hatten wir anfangs auch da immer nur kurz Pause. Denn ich hab, bis Motte 13,5 Monate war, nachts alle 2 Stunden gestillt 😅 also ich war gezwungen, den Haushalt aufzuteilen und das klappt echt so gut!!

Ich war vorher so wie du - anstauen lassen ohne Ende und dann einmal gründlich Rundumschlag. Inzwischen macht mich meine Kaffeetasse schon nervös, wenn sie mittags noch da steht 😅 Teller abräumen nach dem Essen - 30 Sekunden. Abends erstmal 5 Teller weg räumen, damit ich Tisch decken kann - verbraucht viel mehr Zeit!!

Also wenn Motte abends ins Bett geht, räum ich nur grade die letzten Spielsachen weg und hab dann richtig Feierabend, auch ganz ohne schlechtes Gewissen! Das ist soooo schön!

Also einfach anfangen und üben: räum morgen dein Frühstücksgeschirr direkt weg und geh dann erst ans Handy. Du machst dir ein TK Gericht, wirf die Packung sofort weg; auf keinen Fall erstmal auf der Anrichte ablegen 😜 du schaffst das 🙌

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Hallo
Also ich kann dich NICHT beruhigen 😁. Wenn dein Kind läuft, spielt, malt, knetet, bastelt, vom Spielplatz kommt wird es schlimmer, ein Baby ist bis auf Wäsche harmlos 🙃.
Du hast 2 Möglichkeiten: entweder du findest dich damit ab, das es eben aussieht wie es aussieht, oder du bekommst den Popo hoch und machst wie du sagst jeden Tag ein bisschen.

Ich habe 2 kleine Mäuse und wenn beide schlafen ist die Zeit von circa 19:30-20:00 Uhr für die letzten Handgriffe im Haushalt. Ab 20:00 Uhr ist Schicht im Schacht und ich mache frei, was nicht fertig ist, ist nicht fertig. Als Tipp hilft mir manchmal beim aufräumen laute Musik mit Kopfhören zu hören, wenn ich schon ziemlich durchhänge nach dem Tag.
Ich schicke dir liebe Grüße 🤗

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Für mich klingt es so als würdest du Hilfe von außen brauchen. Was für eine genau kann ich nicht gut beurteilen. Fühlst du dich körperlich nicht in der Lage dann wäre der Hausarzt ein guter erster Ansprechpartner ebenso wenn du psychisch angeschlagen bist und keinen Antrieb hast ansonsten vielleicht eine Beratung entsprechend der vordergründigen Problematik zum Beispiel Haushalt, Hauswirtschaft, Struktur, Familienleben, .. Oder aber erstmal von Freunden unterstützen lassen und dir einen strikten Alltagsplan machen an den du dich hältst der kontrolliert wird und der dir hilft strukturierter vorzugehen. Und ansonsten oder zusätzlich vielleicht noch darüber nachdenken eine Reinigungskraft oder ähnliches einzustellen.

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Wir hatten schon kurz vor und nach der Geburt eine Reinigungskraft, leider hat sie gekündigt und wir waren auch nicht so zufrieden deswegen haben wir danach nicht weiter gesucht.

Aber wenn das was medizinisches sein soll, was erzählt man dem Arzt denn? Ich bin faul und kriege meinen Haushalt nicht auf die Reihe? Der nimmt mich doch nicht ernst...

Was gibt es denn für Beratung?

Hatte eigentlich mehr auf Tipps gehofft wie ich sofort was bewirken kann und nichts was kostet oder ich wochenlang auf Termine warten muss...

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Naja du schreibst, du bist antriebslos und kommst nicht von der Couch hoch. Genau DAS kannst du deinem Hausarzt mal sagen. Denn das kann durchaus körperliche Ursachen haben (z.B. ein Nährstoffmangel oder Ähnliches).

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Hallo, auch wenn du eigentlich keine Lust hast, zwing dich selber dazu dich mit anderen Leuten zu treffen. Mir ging's ganz ähnlich am Anfang meiner ersten Elternzeit. Man ist plötzlich den ganzen Tag Zuhause während alle anderen ihren Job ganz normal weiterführen, einem fällt einfach irgendwann die Decke auf den Kopf. Ich dachte damals irgendwann das ich Depressionen habe weil ich so überhaupt keine Lust hatte überhaupt irgendwas zu tun und dann hat meine beste Freundin einfach entschieden immer unangemeldet vorbei zu kommen nachdem ich jedes geplante Treffen abgesagt habe. Ich war erst wirklich genervt aber es gab mir soviel Energie sich Mal mit einem anderen erwachsenen zu unterhalten außer den Partner, das gab mir wirklich Aufschwung und jetzt in der 2ten Elternzeit sehe ich zu wirklich regelmäßig besuch zu haben damit ich nicht wieder in so einem Trott lande. Außerdem sieht man einfach auch zu, dass es einigermaßen sauber und ordentlich ist wenn besuch ansteht.

Liebe Grüße

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Das Problem ist, ich habe nicht viele Leute, die ich einladen könnte. Habe auch keine beste Freundin, eher nur Bekanntschaften.

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Dann lade die Bekanntschaften ein. 😉
Was ich dir vielleicht als Tipp geben kann ist "klein" anzufangen. Von 0 auf 100 geht nicht bzw. ist sehr schwer.
Lektion 1: Geschirr direkt in die Abwasch oder in den Spüler. Und das jedes mal.
Alles andere lass noch gut sein. Wenn das klappt dann nimm das nächste in Angriff konsequent durchziehen. Irgendwann ist es Gewohnheit.

Viel Erfolg und eine große Portion Kraft. Von einen ehemaligen Faultier das solche Situationen sehr gut kennt 😅

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Mir hat geholfen, während dem Haushalt machen (und nur dabei!!) Hörbuch zu hören. Ich war früher nie jemand der Hörbücher gehört hat, ich habe immer gelesen.
Aber seitdem ich da etwas ausprobiert habe und mir Bluetooth Kopfhörer gekauft habe, mache ich viel lieber den Haushalt.
Weil ich will ja wissen wie es weitergeht. Und dann sind so stupide Haushaltsarbeiten schneller erledigt.
Kompliziertere Dinge wie ausmisten geht natürlich nicht gut parallel, also ich nutze das eher für Basis Haushaltsarbeiten.
Hörbücher gibt es einfach aufs Handy, z.B. bei Audible.

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Hallo,
beim Perfektionismus kann ich dich total verstehen. Ich mache auch manchmal Dinge gar nicht, weil ich Angst davor habe, dass mich das Resultat enttäuscht...bzw. weil ich weiß, dass ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden kann. So war es auch beim Thema Haushalt und ist es auch heute noch gelegentlich. Z.B. wenn ich ein Fenster nicht ganz so exakt sauber bekomme, enttäuscht mich das sehr und ich habe absolut keine Lust auf die restlichen.
Was mir da wirklich geholfen hat sind wie von den anderen schon geraten Hörbücher oder Musik. Außerdem gute Putzsachen, wie z.B. ein ordentlicher Staubsauger und ein Paar Gedanken zum Thema Minimalismus- nicht extrem, aber schon einige Dinge weniger können das Leben und den Haushalt leichter machen.
Probiere auch einfach Mal aus, Dinge wie Sachen gleich nach dem Benutzen wieder weg zustellen 30 Tage lang konsequent durch zuziehen. Danach werden sie zur Gewohnheit.

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Das mit dem Minimalismus ist auch so ein Ding mit meinem Perfektionismus. Am liebsten hätte ich echt, dass das Wohnzimmer aussieht wie im Möbelhaus. Aber alle Schränke ausräumen usw. - das ist wieder so ne Aktion, wo man eigentlich ein ganzes Wochenende einplanen muss. Und das geht bei uns einfach nicht. Mein Mann macht bei sowas auch nicht mit, der hat spätestens nach 2 Stunden keine Lust mehr und will dann was anderes machen, alles was bis dahin nicht geschafft wäre würde zurück in die Schränke gestopft werden und alleine diese Vorstellung hält mich davon ab...

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Erst einmal rate ich dir dich beim Arzt kontrollieren zu lassen, denn ich war auch antriebslos mit weiteren Symptomen und hab jetzt eine schilddrüsenunterfunktion....
Seid dem ich die Tabletten nehme bin ich wieder etwas mehr wie vorher.

Ansonsten raff dich auf und mache jeden Tag 30 Minuten. Mein erstgeborener liebte es wenn ich aufgeräumt habe und dabei zu Kinderlieder getanzt habe oder ich in der Küche Kuchen gebacken habe und er mit den Küchensachen spielen durfte.

Vielleicht brauchst du aber auch einfach mal Zeit für dich, dann lass deinen Mann mit Kind zurück und tu was für dich um Energie zu tanken.

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Oh je, der Text hätte von mir kommen können. Sowohl als meine jüngste Tochter noch ein Baby/Kleinkind war, als auch jetzt hin und wieder.

Ich kann dir nur sagen, dieses "einmal die Woche von morgens bis Abends die ganze Wohnung durchputzen" um dann am nächsten Tag gleich wieder den nächsten Schlag zu bekommen, bringt dich da nicht weiter. Da drehst du dich im Kreis.

Was es einfacher macht: Abends wenn alles schläft einmal kurz grundaufräumen, damit du am nächsten Tag schonmal besser in den Tag startest. Wenn dann etwas anfällt, sofort so gut es geht gleich wieder wegräumen und nachwischen.

Alles andere ist erstmal Nebensache.

Die Wäsche ist bestimmt Dein größter Feind oder? Du musst jeden Tag versuchen eine Wäsche auf die Reihe zu bekommen und alles was trocken ist, einmal Abends in den Schrank zu sortieren. Es klappt wirklich nur, wenn Du jeden Tag etwas machst. Sonst geht der Haushalt tagtäglich unter.

Alles Gute!

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Tatsächlich mag ich Wäsche, das ist das Einzige, was ich gut auf die Reihe kriege. Zusammenlegen geht auch gut mit Baby. Mein Erzfeind ist die Küche, Abwasch etc.

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Dann hol dir eine Spülmaschine. Wenn auch eine kleine, falls eine große nirgends hinpasst. Dann ist das auch schon mal erledigt.