Druck das Kind abzugeben?

Hallo,

unser Kleiner ist gerade fünf Monate alt und irgendwie verspüren wir schon den Druck von außen, ihn doch mal "abzugeben". Das Problem dabei: Weder mein Mann noch ich haben das Bedürfnis dazu. Meine Mutter meinte ich müsse das auch mal lernen, seine Eltern machen auch immer wieder Anspielungen. Wir teilen uns aber gerade so auf das jeder genug "Me-Time" hat, es ist also nicht so das er 24h an mir klebt und es klappt so wirklich super. Allerdings vertraue ich meinem Mann einfach zu 100 %, weil er natürlich unseren Sohn genau kennt und zweitens die gleiche Einstellung zu gewissen Dingen hat.

Wir besuchen die Großeltern regelmäßig, ich habe auch kein Problem wenn sie ihn betüdeln und quasi nicht mehr hergeben möchten solange wir dort sind, aber alleine lassen möchte ich/wir ihn gerade noch nicht, auch weil sie gerade wenn er dann mal "nicht so einfach" ist doch ziemlich überfordert sind. Wie seht ihr das? Stellen wir uns an?

Viele Grüße

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Ich finde, ihr müsst garnix. Und schon überhaupt nicht, nur, weil irgendwer anders das will. Egal wer. Ihr seid euch einig. Alles ist gut.
Ich finde es völlig natürlich, dass man so ein kleines Wesen bei sich haben möchte - ihr erkennt einfach seine Bedürfnisse schneller und es gibt ja offensichtlich allen Seiten Sicherheit. Zum Abgeben habt ihr noch sooo viel Zeit.

Wenn euch die Forderungen stören, würde ich das freundlich und bestimmt ansprechen.

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Genau das hätte ich auch geantwortet.

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Genau so!

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Ich finde solche Geschichten immer sehr schade. Wissen müsst ihr das natürlich selbst.

Aber die Großeltern haben offensichtlich ein Bedürfnis. Und ihr habt die Macht, darüber zu entscheiden, ob es erfüllt wird oder nicht. Und im Moment entscheidet ihr: Nö!

Es wird Zeiten geben, da werdet ihr so unendlich dankbar für Unterstützung sein. Denn ein Kind aufzuziehen, ist kein Sprint, sondern ein jahrelanger Marathon.

Wieso könnt ihr also nicht über euren Schatten springen und ihn einfach so - ohne Not - mal ne Stunde dort lassen? Geht einkaufen, Eis essen oder was immer ihr wollt.

Klar wird es sich für euch komisch anfühlen. Jedes erste Mal fühlt sich komisch an. Egal, wann dieses erste Mal ist.

Und was die Überforderung anbelangt: Klar. Woher sollen sie denn für sich raus finden, was der Kleine will oder braucht, wenn immer die Eltern (die vorerst erste Wahl bleiben) greifbar sind?

Und das Argument, dass sich die Eltern einig in der Erziehung sind, war noch nie ein gutes. Kinder wachsen nun mal nicht in einer Kleinstfamilie-Enklave auf, sondern profitieren von allen Sozialkontakten und Bezugspersonen.

Das sind am Anfang nicht 1000de, aber die Großeltern...?!

Ich kann eure Eltern verstehen.

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Hallo, vielen Dank für deine Antwort. Es geht nicht um eine Stunde, wir sind auch durchaus mal mit etwas anderem Beschäftigt und die Großeltern bespaßen ihn. Aber über Nacht etc. möchten wir aktuell nicht. Außerdem finden wir das so etwas wachsen muss, vielleicht erstmal eine Runde um den Block alleine, dann eine Stunde, dann länger etc. Es ist auch nicht so das wir ihn NIE abgeben möchten in Zukunft aber eben noch nicht jetzt und noch nicht für länger.

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Laut Ausgangspost lasst ihr es aber nicht wachsen.
Ihr seid immer irgendwie greifbar, auch wenn gerade anders beschäftigt.
Lasst ihr die Großeltern eine Runde spazieren gehen oder geht ihr eine Runde spazieren, wenn euer Kind bei den Großeltern ist?
Ich fand es immer am Einfachsten, nach Hause zu gehen und dort Wäsche zu bügeln, zu putzen oder was auch immer. Klar ging das auch mit Kindern, ohne jedoch viel schneller. Alle waren beschäftigt und da die Großeltern nur ca. 2 bis 3 Minuten zu Fuß entfernt waren, war ich auch schnell wieder dort.
Lasst es einfach, wie du so schön sagst, wachsen.

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Ich finde nicht dass ihr euch anstellt. Unser kleiner Sohn ist 6 Monate alt und er geht ohne uns auch nirgendwo hin. Wir wollen es auch nicht, auf Forderungen anderer gehen wir auch nicht ein.

Aber, bei allem was ihr jetzt empfindet, solltet ihr auch bedenken, dass ihr vielleicht mal auf Betreuung angewiesen seid oder mal Zeit für euch haben oder auf einen Geburtstag/ Hochzeit wollt. Dann wäre es schon nötig, dass euer Kind bei Oma und Opa bleibt (oder einem Babysitter).
Manche Eltern sind verwundert, wenn Großeltern nach zwei Jahren nicht völlig begeistert sind zu betreuen, wenn sie vorher gar nicht eingebunden oder auf Abstand gehalten wurden.
Macht euch also nicht nur Gedanken darüber, was euer momentanes Bedürfniss ist, sondern auch wie das Leben und die Organisation mit Kind in ein oder zwei Jahren (oder bei der Geburt eines eventuellen Geschwisterchens) wäre.

Auf uns trifft das nicht zu unf wir machen unser Ding, denn wir sind introvertierte, soziale Nieten und legen auf Miteinander nicht wirklich wert. Sollte ich vielleicht dazu sagen, da ich dir prinzipiell zustimme, aber unsere Ausgangsposition unter Umständen anders ist.

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„ Meine Mutter meinte ich müsse das auch mal lernen“ da würde ich ihr das passende antworten. Na vielleicht muss SIE mal lernen, dass ihr die Eltern seid und entscheidet.

Euer Sohn ist doch noch so jung und wenn ihr das Bedürfnis nicht habt ihn abzugeben, würde ich mir da auch nicht reinreden lassen. Ich würde erst abgeben, wenn ich bereit bin, mein Kind abgestillt ist und ich weiß, dass meine Mutter/Schwiegereltern das Kind beruhigen können. Das merkt man ja auch an Tagen/Nachmittagen, wenn man gemeinsam Zeit verbringt. Ich denke das hängt auch von Kind ab. Manche fremdeln oder sind generell sehr anhänglich. Die erste Übernachtung auswärts war für mich jeweils immer sehr angespannt und ich musste etwas über meinen Schatten springen. Aber ich wusste, dass meine Schwiegermutter sich meldet, wenn was ist.

Meine Kinder haben jeweils mit 9 Monaten bzw. 1 Jahr bei Oma übernachtet.

Hört auf euer Bauchgefühl 🍀

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Liebe TE,

ich finde das immer schwierig zu beurteilen. Zwang oder Druck ist nicht die Lösung. Ich sage es mal so, sollte mal ein Notfall eintreten, dass du ins Krankenhaus musst und dein Mann nicht so schnell zu erreichen ist, dann wäre es vielleicht doch besser, dass Kind abgeben zu können. Das ist aber eure persönliche Entscheidung.

Ich persönlich hatte nie ein Problem meine Kinder abzugeben. Die Omas waren alle enkelerprobt und sehr erfahren. Manchmal ging es auch nicht anders, wenn ich Termine hatte und mein Mann auf der Arbeit (Schichtgänger) war oder auch mal für Me-Time. Es kam allerdings nicht so häufig vor. Das zweite Kind wurde als Baby auch mal häufiger abgeben, damit ihr mit meinem großen Sohn auch mal etwas alleine machen konnte.
Und ich wollte mir auch nicht selber im Wege stehen.

Jeder muss es selber entscheiden wie er es mit seinem Kind handhabt.

LG Hinzwife

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Hört auf euer Bauchgefühl.

Bei manchen kann es nicht schnell genug gehen, andere brauchen Zeit.
Manche Babys finden es super, andere super anstrengend und reagieren entsprechend.

"Meine Mutter meinte ich müsse das auch mal lernen,"
Konter-Antwort an sie: sie müsse mal lernen, dass du nicht mehr das kleine Kind bist, das sie zu erziehen hat. Sie müsse mal lernen, dass du erwachsen bist, die Mutter dieses Kindes und sie deine Erziehung beendet hat.

Natürlich mit einem Augenzwinkern.


Generell mag ich diesen Satz gar nicht und finde es nervig. Je nachdem wer es ist, mindert es schon das Vertrauen oder ich antworte mit einem Gegenspruch. Etwas, das andere Personen in dem Altern können könnten, aber keinen Bedarf dazu haben.

Du bist .... x Jahre alt, also müsstest du doch auch mal können .....
Als Reourkutsche. Bei manchen regt es dann zum Denken an. Das baut Vertrauen auf.
Andere reagieren pampig. Wenn jemand aber so deutlich Doppelmoral zeigt : ich soll müssen, mein Kind soll müssen , damit die Befriedigung derer Bedürfnisse klappt ... die Person muss aber keineswegs müssen, weil bei ihr alles super ist .... dann weiß ich woran ich bin und blocke künftig meine eigenen Grenzen deutlicher. Diskutieren bringt ja dann nichts.

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Ein 5 Monate altes Baby kann man abgeben, muss man aber nicht.
Ihr habt noch nicht das Bedürfnis, also lasst euch da nichts drein reden.

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Abgeben klingt so...komisch...das Baby würde einfach Zeit mit und bei den Großeltern verbringen.

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Stimmt klingt komisch😅

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Nein ihr stellt euch nicht an… für euch passt es grade so, also ist doch alles gut. Beim ersten Kind hatten wir Großeltern nicht in der Nähe. Als sie uns Besuchten, hab ich es genossen meinen Sohn bei ihnen zu lassen um mal allein einkaufen zu gehen oder einfach nochmal ne Runde zu schlafen. Es sind meine Eltern, ich vertraue ihnen blind (meinen Schwiegereltern übrigens auch). Ich hatte nie das Gefühl ich lasse mein Kind bei fremden. Beim zweiten Kind wohnten wir schon 5 min von den Großeltern entfernt. Schon als ich in der Klinik zur Abschluss Untersuchung musste, habe ich meine kleine bei meinen Eltern gelassen. Als ich nach 30 min wiederkam, hat sie beim Opa im Arm selig geschlafen. Meine Eltern haben das nie eingefordert, es war und ist einfach selbstverständlich. Wir sind eine Familie. Ich empfinde es aber auch nicht als problematisch wenn jemand das nicht so möchte. Man muss halt offen kommunizieren.

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Hi!
Wenn ihr das nicht wollt ist es nicht nötig!
Meine Eltern und Schwiegermutter haben auch sehr früh angefangen danach zu fragen.
Meine Eltern haben das erste mal auf die große alleine aufgepasst da war sie über ein Jahr (1 Jahr und etwa 4 Monate). Da war es dann "notwendig" , weil ich ich meinen ersten Frauenarzttermin in der schwangerschaft mit der kleinen hatte und mein mann auch dabei sein sollte. Hat prima geklappt, weil sie ohnehin auch so ein super Verhältnis zu ihnen hatte.
Meine Eltern passen auf unsere beiden auch nur alleine auf, wenn es terminlich nicht anders geht, weil wir unsere Freizeit einfach gerne miteinander verbringen. Ich fände es (für mich) unnatürlich, extra wo anders hinzugehen, damit die Großeltern alleine mit den Kindern sind.
Das sind sie auch wenn wir sie besuchen fahren und sie mit den Kindern ins obere Stockwerk spielen gehn und wir im Wohnzimmer rumgammeln bis wir wieder gemeinsam jause essen.
Übernachtet hat auch die vierjährige noch nicht bei ihnen. Das darf sie, wenn sie es selber will (sie sagt aber immer, dass wir dann auch dort schlafen sollen).
Wie die kleine zur welt kam ging es nachts los und meine eltern sind zu uns gekommen. Wir waren dann schon weg wie die große aufgewacht ist (damals 2).war auch kein problem für sie.
Also so lange da das Vertrauen vom Kind bzw die Beziehung zu den Großeltern da ist, muss man das auch nicht üben oder so.
Für uns passt das so. Das sollte jede Familie für sich entscheiden.
Lg