Sohn ( 15 ) aus der Mediensucht bekommen?

Wir haben es soweit bekommen das er wieder zur Schule geht, da sonst die Konsolen weggesperrt wurden. Er hatte insgesamt 10 Fehltage die er jetzt nachholt, die Konsolen gibt es erst nach der Schule wenn er anwesend war, mitgemacht hat und die Hausaufgaben fertig hat.
Jetzt ist es aber so, wie er selber zugibt, das sich im Unterricht seine Gedanken spätestens ab der dritten Stunde wieder auf Computerspiele und andere Games abschweifen. Er wird nervös und will einfach zocken. Er schafft es auch mal für die Zeit eines Einkaufes oder Essen davon wegzukommen oder wenn er beschäftigt ist.
Abends macht er nie früh genug aus um sich schlafen zu legen, sogar wenn er morgens Zeit hat macht er auch für 20 Minuten wieder den PC an und ist frustriert wenn er aus machen muss.

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In diesem krassen Fall müssen die Konsolen wohl eher ganz weg. So doof das ist.

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Hey!
Du solltest dich an eine Erziehungsberatung wenden, die auf Mediensucht spezialisiert ist.

Liebe Grüße
Schoko

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Wenn es so extrem ist, würde ich auch eine Beratungsstelle aufsuchen.

Ansonsten: Konsole/PC wird nicht im Zimmer genutzt, sondern in einem Gemeinschaftsraum und zeitlich begrenzt.

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In diesem Fall würde ich zur Suchtberatung raten.
Ob es noch ausreicht, wenn ihr bestimmte Regeln aufstellt (dort werden sie hoffentlich Erfahrung haben, was sinnvollst ist)
oder ob er zusätzlich eine Therapie machen sollte (sofern er denn mitmacht), könnt ihr dort erfragen.
Auch ob ambulante oder stationäre Therapie
Wie ihr damit umgehen könnt, falls er die Sucht verlagert (andere Medien, Sport, Essen, hungern, sonstiges).

Dass er so offen ist, finde ich super und würde das ernst nehmen. Ihn auch darin bestärken, dass seine Ehrlichkeit gut ist. So könnt ihr nämlich versuchen ihm zu helfen.

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Hat er irgendwelche Probleme gehabt, dass er sich da irgendwie in die Medienwelt flüchten wollte?

Sowas kann ein Auslöser gewesen sein, Konflikte, oder Ängste, Sorgen. Sich in eine Online-Welt oder Spielewelt flüchten und sich dann nach dem sehnen was sie einem gibt ist dann anders zu verstehen als nur. "Ich nehm dir die Konsole weg"...

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Hat er sonst keine Freunde oder Hobbys?
In der Regel ist so ein Verhalten ja eine Flucht aus dem Alltag.

Ich selber zocke gern, mein Mann auch, aber wir könnten da auch ohne Probleme wochenlang verzichten oder halt eben nur dann zocken, wenn Zeit ist. Es ist eben ein Hobby, mehr nicht.
Wir haben beide noch andere Hobbys und Freunde und Jobs usw.

In unserer Kindheit hatten wir kaum Beschränkungen, aber es hat uns auch nicht so eingenommen. Natürlich gab es Phasen, da hat man viel gezockt (Ferien oder Winter usw.), aber es war halt nicht das einzige und Schule hat da nie Probleme gemacht. Wir haben beide Abitur gemacht und studiert.

Wenn er gedanklich so eingenommen ist, würde ich sagen, er bräuchte eine "echte Pause" - was ohne andere Hobbys und interessen natürlich hart ist.
Es ist aber kein Zustand, dass er nur daran denkt und die Gedanken nur darum kreisen. Wie lange geht das denn schon so? Welches Game ist es?
Ich würde da wirklich noch mal zu einem Psychologen gehen und bewerten lassen, wie schlimm es objektiv ist. Vielleicht ist auch ein stationärer Aufenthalt in einer Spezialklinik eine Lösung, da gibt es dann auch ein "Ablenkungsprogramm" und keine Möglichkeit sich dem zu entziehen.

Ich habe ein Lieblingsgame, als es raus kam habe ich (ungelogen) 3 Wochen Vollzeit durchgezockt (ich hatte Vorlesungsfreiezeit und habe meine mündlichen Klausuren/Kolloquium so gelegt, dass ich Zeit nach dem Release hatte)... Es war fantastisch, ich denke gern daran zurück, aber danach habe ich bestimmt 6 Monate oder länger überhaupt nicht mehr gezockt, gar nichts 😅 Ich hatte erst Mal genug für eine Weile und ging meinen anderen Hobbys nach.

Ich erzähle das damit klar ist, dass ich das nicht verteufel - ganz in Gegneteil, ich liebe Gaming. Dennoch braucht es da - wie überall - ein gesundes Verhältnis und eine Balance.